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© 1997-2010 by M.Perlitschke
Email: Michael Perlitschke

Page-Update: 15 Februar 2010



Heute wird "Page" in Arizona verlassen um meine neue 200 Meilen entfernte Basis in "Escalante" anzusteuern. Natürlich musste ich auch wieder eine Sondierungstour rein ins Spencer Flat für meinen Tagesplan morgen getätigt werden...

Samstag, der 16 Mai 2009:
Heute beschloss ich spät aufzustehen, denn die 32km Wanderung von gestern steckte mir extrem schwer in den Knochen und meine gelaufenen Blasen und ich hatte es auch nicht sonderlich eilig. Grund: Mein angedachtes Tagesziel liegt nur 200 Meilen resp. 3 1/2 Fahrstunden entfernt und war mir vom letzten Jahr wohlbekannt.

Also tüddelte ich heute morgen ganz gemütlich herum und checkte erst gegen 9 Uhr aus meiner wie ich finde sehr brauchbaren "Motel 6" Basis aus. Einen Motel 6 Kaffee schenkte ich mir natürlich und beschloss stattdessen bei "Dennys" ein leichtes aber vernünftiges Frühstück einwerfen zu gehen. So gestärkt konnte es also wieder losgehen...

Die 200 Meilen und knapp 4 Stunden von "Page" nach "Escalante":
Also nichts wie über den Glen Canyon Staudamm auf dem US-Highway 89 Richtung westen fahren wo ich ein ineressantes Fotomotiv in einem zu verramschenden Neubaugebiet "Lake Powell View Estates" fand, dass dekorativ mit Pferden aus Metall meine Aufmerksamkeit erreigte:

           

Nach weiteren 20 Meilen auf der US-89 erreichte ich dann die Cottonwood Canyon Road. Grund die 46 Meilen lange "Cottonwod Canyon Road" verbindet den US-Highway 89 mit dem Utah Highway 12 und ist ein toller Scenic Backway der durch herrlich schöne Landschaft und vielen sehenswerten Highlights führt. Diese hatte ich schon 2008 hin zum Yellow Rock bezwingen wollen und war nach ein paar Meilen mit brutalen Schlaglöchern gezwungen umkehren. Und was war dieses Jahr ? Genau wieder diese "High Clerance" Warntafeln, was bedeutet das diese Piste vom Zustand her höchstwhrscheinlich genauso oder gar noch schlechter geworden ist als 2008. Also versuchte ich es erst garnicht ( wobei es mir extrem im Gasfuss juckte ), insbesondere da ich gestern den Ranger an der BLM nebenbei gefragt hatte und der meinte das es mit dem Geländewagen oder SUV 4WD zwar Ruff sei, es aber keine Problem geben wird, sofern die Strecke trocken ist. Mit meinem PKW riet er mir natürlich konsequent davon ab...

Sollte ich das mit meinem normalen "Nissan Altima" PKW etwa heute riskieren ? Ich entschied mich dieses nicht zu tun und der "Sicherheit vs. tolle Landschaft" den Vorzug zu geben. Keine Lust da mit Ansage in Schwierigkeiten zu geraten. Das werde ich aber mal mit einem SUV irgendwann nachholen müssen.

Also musste ich nun in einem grossen Bogen ( siehe MAP ganz oben ) gegen den Uhrzeigersinn auf normalen Strassen umfahren um mein Tagesziel "Escalante" zu erreichen. Von Zeitaufwand ist das natürlich trotz des Umweges das gleiche, denn ich werde dafür laut IGO8 Navi ca. 3 1/2 Stunden benötigen...

Zum Streckenverlauf gibt es nicht wirklich viel zu schreiben. Man fährt durch Kanab durch und hinter der kleinen Ortschaft "Hatch" rechts auf den "UT 12". Habe das alles schon haarklein in meinen anderen Reisetagebüchern beschrieben. Am "Red Canyon" ( kurz vor dem Bryce Canyon National Park ) habe ich ein paar Schnappschüsse getätigt und düste weiter durch Tropic; Canyonville ( hier würde man rauskommen wenn man durch die oben erwähnte "Cottonwood Canyon Road" gekommen wäre ); Henrieville bis zu meinem Tagesziel "Escalante". Hier ein paar Bilder die ich unterwegs spontan geschossen habe:

       

       

Ich gehe hier nicht auf die Besonderheiten der Strecke ein, da ich alles schon detailiert in meinen anderen Reisetagebüchern beschrieben und bebildert habe. Und so konsequent wie ich nun hier ausnahmsweise mal nicht lange Textblöcke verfasse, so zielstrebig bin ich auch auf mein Ziel "Escalante" zugesteuert. Da ich die Strecke mittlerweile sehr gut kenne, empfand ich die auch nicht mehr als sonderlich aufregend, denn der für mich persönlich spannende Part sollte erst noch kommen !

   

Pünktlich auf die vom Navi im MDA-Smartphone angesagte Minute erreichte ich dann auch Escalante, mein Tagesziel wo ich mich -sofern der Preis stimmt- erstmal 2 Nächte einquartieren wollte...

Mein Lieblings Motel; das "Prospector Inn" in Escalante samt Zimmer-Buchung:
Ich steuerte Zielsicher das "Prospector Inn" auf der Hautstrasse ( 380 West Main ) in Escalante an und parkte meinen Wagen erstmal wie es sich gehört vor der Lobby. War Pauline mit der ich mich im letzten Jahr so prächtig verstanden habe noch hier ? Also nichts wie rein in die Lobby und dort arbeitete mittlerweile eine sehr nette aber anfangs etwas zugeknöpft wirkende Lady. Nach der Frage nach einem freien Zimmer für 2 Nächte nannte Sie mir als Preis 55 US$ plus 6.71 US$ Steuern, also in Summe komplett: 123.42 US$.

 

Auch ein Raucherzimmer konnte Sie mir noch nach leichten Veränderungen bestehender Reservierungen anbieten. Perfekt, somit schlug ich hier und jetzt erneut zu, da ich ja wusste das hier alles wirklich sauber und mehr als OK sein wird. Achja, nach einer kleinen Plauderei mit der Lady fand ich heraus das Pauline Ihren Job Ende letzten Jahres hier gekündigt hatte und mittlerweile woanders arbeitet.

Egal, diese Lady war auch schwer in Ordung. Von daher ist hier -nach wie vor- alles in Bester Ordung. Achja, zu Escalante; diesem Motel und vielen mehr habe ich im letzten Reisetagebuch 2008 einiges mehr geschreiben was ich hier nicht nochmal runterschreiben möchte. Wer sich dafür interessiert kann und sollte  <<<< hier klicken >>>> und bei Interesse dort nochmal genau nachlesen.

Nachdem ich also mein Zimmerschlüssel für ein Zimmer im ersten Stockwerk hatte, schleppte ich meinen Koffer ins Zimmer und war gespannt ob der Zustand den ich vom letzten Jahr noch positiv in Erinnerung hatte gehalten werden konnte. Und wie nicht anders zu erwarten, war natürlich alles in bester Ordung. Und einen klasse WLAN-Empfang hatte man hier oben auch. Hier ein paar Bilder des zwar einfachen aber sehr sauberen Zimmers ( die Bilder hatte ich Abends aufgenommen ):

         

Nachdem das Zimmer sozusagen in trockenen Tüchern lag, konnte ich Vorbereitungen für meine morgen angedachte Wandertour treffen...

Meine ---The Volcano / Cosmic Ashtray--- Sondierungs-Tour samt Moqui-Hunt Teil 2 im "Spencer Flat":
Jetzt wollte ich neben einer weiteren Suche nach den "mystischen Moqui Marbels" Teppichen welche im "Grand Staircase Escalante" Bereich immer schneller verdunsten noch den Strassenzustand für meine morgen angedachte Wanderung zum "The Volcano" der auch von den Locals "Casmic Ashtray" genannt wird testen. Was ist "The Volcano" ( der Vulkan ) resp. dieser "Cosmic Ashtray" und wo findet man diesen wird man sich nun fragen ?

Hierbei handelt es sich um einen unglaublich hübschen und mystischen Vulkan ( der keiner ist, aber exakt wie einer aussieht ) hinter dem "Spencer Flat" welches ich 2008 schonmal auf der Suche nach meinen mystischen Moqui Marbels eher grob durchsucht hatte ( in dem Bereich auf dem Bild rechts im Hintergrund ). Diesen "Cosmic Ashtray" wollte ich morgen besuchen und die Tour heute diente primär nur dazu herauszufinden, ob dieses vom Strassenzustand überhaupt noch möglich ist. Rechts sieht man ein Bild vom "Cosmic Ashtray" welcher an den GPS-Koordinaten 37°40'59.03"N 111°18'57.22"W zu finden ist. Das braune unten im Krater ist übrigens feiner brauner Sand. Wohl eines der schönsten und bizarrsten Foto-Motive und der Weg dort hin scheint auch spannend und schön zu sein.

Also musste ich auf dem State Highway 12 von Escalante nur einige Meilen fahren bis irgendwann links ein Overlook erscheint an dem sich die Standard-Touris herumtummeln. Nur wenige 100 Meter hinter diesem Overlook kann man rechts in die "Old Sheffield Road" einbiegen welche es nun ca. 6 Meilen zu befahren gilt um den Bereich "Spencer Flat" ( plattes Tal ! ) zu erreichen. Wie bei so vielen Roads die in die Pampa führen handelt es sich um eine Dirt Road welche mir von 2008 bekannt war. Dirt Roads im Westen der USA bestehen aus dem natürlichen Untergrund des Gebietes - meistens sind es Staub-, Sand-, Lehmpisten oder eine Mischung aus diesen. Sie sind häufig durchsetzt mit Steinen, führen über Felsstufen, winden sich in engen Kehren auf Hochplateaus oder in zerklüftete Canyons hinunter. Sie warten mit heftigen Gefällen und Steigungsstrecken auf, die Querung von Flussbetten ist an der Tagesordnung. Nach starken Regenfällen füllen sich die sonst trocken liegenden Flussläufe und überfluten Teile der Strasse, das von überall herbei schiessende Wasser unterspült die Fahrbahn, wäscht sie weg. Niederschläge verwandeln die Dirt Roads in Schlammpisten, hinterlassen tiefe Furchen, Spalten und Rinnen. Selbst mit geländegängigen Allradfahrzeugen sind sie in diesem Zustand kaum mehr befahrbar und selbst im tockenden Zustand wie auch Heute können diese Dirt Roads einen den Angstschweiss auf die Stirn zaubern. Alles was mit einem Mietwagen auf diesen "Pisten" passiert ist nicht versichert und man muss sehr umsichtig fahren und im Zweifel auch bereit sein mal umzukehren oder das Reststück zu laufen.

Rechts in der MAP habe ich die Strecke vom Rechtsabbieger des State-Highway 12 ( der gelb markierte ) rot eingezeichnet. Die Old Sheffield Road ( Spencer Flat Road ) hiess es nun so langsam und vorsichtig zu befahren wie ich es schon zweimal 2008 tat. Das war an einigen Stellen wieder einmal nicht ganz einfach, aber ich habe mich erneut durchgebissen und es sogar erneut mit einigen Kehren bis runter ins Spancer Flat geschafft um dort fast bis vor dem Trailhead auf die andere Seite des Spencer Flat zu fahren. Das hört sich nun einfach an, oder ?! Aber das "durchbeissen" darf man gerne Wörtlich nehmen, denn unterwegs nach dem "Little Spencer Flat" Bereich wurde es extrem heftig, so heftig das es mit einem normalen PKW kaum noch machbar war und ich sogar fast umdrehen wollte. Runter ins Spencer Flat hat sich der Zustand der steil nach unten führenden Staub/Schlagloch "Piste" seit 2008 so dramatisch verschlimmert das ich wirklich Angst haben musste, dass es meinen Wagen dort zerlegt. Man musste sich vom kleinen Hochplateaus oben quasi in Millimeterarbeit runter ins Flat fast schon chirogisch genau runteroperieren. Meter für Meter; Schlagloch für Schlagloch und das alles mit Unmengen von feinem Sand in dem man problemlos stecken bleiben kann.

Ich war geschockt, wie schnell sich der Zustand dieser Dirt Road -welche 2008 noch bis runter ins Spencer Flat knapp befahrbar war- zwischenzeitlich verschlimmert hatte. Sollte ich diese eben überstandenen Horror ( welche ich heute auch noch zurückzufahren habe ) meinem Wagen morgen früh nochmals zumuten und riskieren dabei mein Auto zu beschädigen oder schrotten ? Die Antwort war sofort "NEVER EVER" bzw. "NEIN", denn mir stand immer noch der kalte Angstschweiss auf der Stirn und mittlerweile bilde ich mir ein rel. abgewichst und unerschrocken zu sein. Eigentlich schade, denn ich war hier und jetzt quasi am Ziel und hätte zum "Cosmic Ashtray" loswandern können wenn es nicht schon so spät gewesen wäre...

Was also tun ? Nachdem ich mir das morgen früh keinesfalls nochmal antun werde resp. mein Unfall-Glück herausfordern wollte, beschloss ich diese Ausnahmesituation hier vor Ort zu nutzen um mich erneut im Spencer Flat auf Moqui Marbel jagd zu machen, denn das hatte mir schon 2008 grossen Spass gemacht. Denn die wirklich grossen Moqui-Felder welche hier angeblich zu finden sein sollen, hatte ich letztes Jahr nicht wirklich entdeckt. Also war die Schatzsuche Teil 2 ( Teil 1; siehe Reisetagebuch 2008 ) wieder eröffnet...

         

Was sind diese Moqui Marbels eigentlich ? Moqui Marbels kommt aus dem indianischen und bedeutet so viel wie "treuer Liebling" Und genau das sind sie auch. Sie werden nicht umsonst zu den lebendigen Steinen gezählt. Moquies sind treue Freunde in schweren Stunden, sie geben uns, wenn wir sie gut behandeln, positive Energien und gehören auch zu den Heilsteinen. Im Allgemeinen gehört ein weibliches und ein männliches Moqui - Paar zusammen. Das weibliche Moqui erkennt man an seiner runden Form und meist samtigeren Oberfläche. Das Männliche hat ein eher ufoartiges Erscheinungsbild. Die energiereichen Schwingungen und Kräfte der Moqui Marbels sind mit den Kräften von ausserirdischen Steinen vergleichbar. Nur Meteoriten, u.ä. weisen solch hohe Frequenzen auf. Moquies dienen als Energie Transmitter, Informationssteine und Katalysatoren. Sie verbinden Gegensätze in Harmonie miteinander. Moquies sind nicht nur irgendwelche Steine. Sie werden durch Streicheln und Tragen zum Leben erweckt. Körperwärme, Zuneigung und Licht aktivieren die Energiezentren der Moquies und stellen ein Gleichgewicht zwischen den polaren Eigenschaften des Steines her. Moqui Marbels werden dabei in den Händen gehalten und anfangs spürt man pulsierende Energiestösse durch den Körper sausen. Nimmt man den Zweiten hinzu, verspürt man reine Energie. Soviel zur Theorie irgendwelcher Esotheriker, denn bei mir funktioniert das natürlich nicht ! Dafür spühre ich aber etwas anderes: "Jagdtfieber !"

Ich rannte mir im Spencer Flat sprichwörtlich die schon geschunden Füsse wund ( siehe blaue Punkte in der MAP unten links ) und fand massenhaft verrostete selbstgebastelte Dosen mit Drahttragegriffen. Wofür diese sind habe ich sofort verstanden, denn das waren Sammeldosen um die schönsten Moqui Marbels einzusammeln um diese dann bei Ebay oder sonstwo für viel Geld ( 3stellige US$/Euro Beträge ) illegal zu verhökern. Was sind das für dumme Menschen die einen ganzen Bereich quasi für immer "leerfischen" ?! Natürlich fand ich hin und wieder ein paar versprengte Moqui Marbels, aber die grossen Felder im Spencer Flat gibt es hier nicht mehr und ich habe wirklich gründlich und lange danach gesucht. In der Mitte des Spencer Flat führt Richtung Norden eine weitere fiese Dirt Road ( siehe MAP links ). Selbst diese bin ich dann irgendwann mit meinen Nissan gefahren ( und habe mir dabei um haaresbreite fast die Ölwanne samt Spoiler weggerissen, so tief sind dort mittlerweile die Spurrinnen ). Auch hier kaum Moqui-Volltreffer. Das Spencer Flat scheint komplett leergeklaut und selbst die Bereiche in denen ich noch 2008 problemlos fündig wurde und begeistert war, sind mittlerweile geplündert worden. Nun verstehe ich auch die eindringlichen Warnungen der Leute im Internet die keine Beschreibungen der Fundorte mehr Online stellen. Auch ich werde da wohl mal umdenken müssen, insbesondere wenn ich sehe was bei "Ebay.de" an Moquis Marbels verkauft wird ( wohl fast alle stammen aus dem Bereich hier ! ). Aber noch glaube ich an das Gute im Menschen und kann nur nochmal eindringlich bitten "LASST DIE MOQUI-MARBELS DORT, WO DIE NATUR SIE HINGELEGT HAT". Andere wollen die auch anschauen und das sammeln und mitnehmen ist bei hoher Strafe verboten !

Moqui Marbles sind also sehr seltene Steine und die werden leider immer seltener, weil die Menschen in Grand Staircase nachweislich wie die Raben klauen. Finden kann man die Moqui nur in Arizona, Utah und New Mexico und dort auch nur in sehr begrenzten Regionen. Die harte, meist dunkle Ossenseite besteht aus Hämatit, einem Eisenoxid und das Innenleben ist mit Sandstein oder mit reinem Sand gefüllt. Wie entstehen die Moqui Marbels ? Das weiss leider niemand mit Gewissheit, aber es wird vermutet das es sich um Reste eines Meteoristen-Einschlags handeln könnte und eine zweite Gruppe ist der Meinung das es natürliche Erdgeschichliche Gründe haben wird. Zum Alter passend könnten beide Theorien zählen, denn diese Kugeln haben ca. 130-160 Millionen Jahre auf der Buckel und liegen schon verdammt lange hier herum. Die Formenvielfalt macht auch vor den Moquis nicht halt. Es gibt ganz runde ( wie Tennisbälle ) und andere welche fast als UFOs aus den 50er Jahren erinnern ( mit einem kleinen Teller aussen herum ). Aufgrund des esotherischen Wesens dieser Wunderkungeln, wurden sie in der Vergangenheit häufig von Geistheilern benutzt und auch als Heilsteine zum Verkauf angeboten. Wie es auch ein Männchen und Weibchen bei den Moquis gibt, findet man auch zwei Schreibweisen. Einmal als "MOQUI" und "MOKI". Erstere ist aber wahrscheinlich die korrekte, da in diesem Gebiet mal die "Moqui-Indianer" gelebt und gesiedelt haben. Ausserdem stammt der Ausdruck "Moqui" aus der Hopi-Sprache und bedeutet übersetzt "lieber/treuer Abgereister". Der Legende nach, sollen Vorfahren der Indianer am Abend mit den Marbels gespielt haben, bevor diese am Morgen die Rückreise in den Himmel antreten mussten. Diese liessen die "Steine" zurück um den Verwandten zu signalisieren, dass es ihnen gut geht...

Nachdem "Old Sheffield Road" Horror & Moqui-Schock zurück nach Escalante ins "Prosector Inn":
Ich war nun extrem angepisst und verstand die Welt nicht mehr. Ok, dass sich der Zustand der "Old Sheffield Road" ändert und sogar auch hin und wieder böse verschlechtert wenn die Natur das möchte, ist vollkommen normal und war für mich und mein Ansinnen morgen eher schlecht, aber das nun auch dieser Bereich hier geplündert wurde war für mich gruselig; ernüchternd und fast schon erschreckend. Denn das Spencer Flat ist wirklich schön und liegt taktisch in einem atemberaubend tollen Gebiet. Von hier aus kann man sicherlich tolle Tages-Hikes insbesondere in den nordöstlichen Bereich ( von Ende der Stichstrasse nach Norden ) unternehmen und bestimmt haufenweise interessanter Dinge entdecken und erleben. Wem hier langweilig wird oder wem die auf der Hand liegenden Ideen ausgehen, dem ich nicht mehr zu helfen...

Für mich war es nun aber an der Zeit die Horror-Strecke zurück zu fahren. Und nun wurde es wirklich haarig. Denn vom Flat aus musste ich mit meinem Wagen wieder durch Kehren nach oben auf den Plateau-Bereich kommen. Der Nissan musste wirklich alles geben um sich nicht im weichen Sand einzugraben oder sich die Achsen zu zerfetzen. Ich war da wie ein wilder am kurbeln; bremsen; Gas geben und war irgendwann heilfroh als ich oben ankam um meine fahrt fast schon wieder normal ( nur noch fiese Schlaglöcher ohne Ende ! ) fortsetzen zu können. Staubig; fummelig und schweisstreibend. Stellenweise so haarig das ich dachte, "nun zerlegt es mich"...

"Neverever !", das war so "Heavy" das werde ich mir so schnell nicht nochmal unter solchen Bedingungen geben. Zumindest nicht bei diesem Strassenzustand ! Im Little Spender Flat war dann wieder alles so wie ich es kannte. Rauh & Ungezähmt, aber mit einem PKW problemlos beherrschbar. Dort lief dann auch mein Abendessen mit der Bestellnummer 417 samt süssen Steak-Nachwuchs herum und glotze mich verwundert oder gelangweilt an:

           

Zurück auf der UT-12 war ich froh wieder Versicherungstechnisch korrekten Asphalt unter den staubigen Puschen zu haben ( hinter mir zog ich eine gigantische Staubfahne her ) und machte am schon erwähnten in direkter Nähe befindlichen herrlichen Overlook eine kleine Rauchpause. Den Moqui-Dieben hinterliess ich dort für dieses Reisetagebuch noch einen "Ihr Spassbremsen" Gruss auf meinem schon fast wieder saubergefahrenen/geblasenen Stossstange meines Wagen und genoss dort die fantastische Natur-Kulisse welche niemand klauen kann. Natürlich musste ich auch lachen, denn mein Auto sah bevor ich die UT 12 erreichte wirklich übelst verdreckt aus. Schade das der Wagen bei den hier gezeigten Bildern nun fast wieder wie gewaschen und wirklich fast Top aussah, denn auf meinem Schlagloch-Aufflug sah der Wagen stellenweise wie neu lackiert -also Orange- aus.

             

Nachdem ich das Panorama genossen hatte, was jedesmal auf´s neue ein "WOW-Effekt" darstellt, düste ich wieder zum Prospector Inn um noch oben vor meinem Zimmer gemütlich sitzend ein paar leckere Bierchen zu zischen...

Gemütliches abhängen im "Prosector Inn" und der Abend:
Unter mir putzte ein Bursche 2 Harley Davidson Mopeds auf hochglanz und irgendwie kamen wir beiden ins Gespräch und plauderten dort eine Weile herum. Übrigens der Motorrad-Führerschein kostet in den USA ca. 40 US$ und die zweite Maschine dieses Paares gehört seiner Frau die gerade unter der Dusche steht und sich aufhübscht. Beide kommen aus "Salt Lake City" um hier das Wochenende zu verbringen. Der Typ war wirklich nett und wir plauderten dort bestimmt eine Stunde oder zwei Bierchen die ich spontan spendierte herum; lachten und hatten grossen Spass. Nebenbei lernte ich noch etwas über die Bikes und was die sonst im normalen Leben alles treiben.

Auch seine Frau ( ein wirklich hübsches Mädel ) kam irgendwann dazu und war genau wie der Typ auch sehr sympatisch und umgänglich. Auch wollte die natürlich wissen woher ich komme was ich so mache und wie mir die USA gefällt. Und wenn man den AMIs sagt das man die USA und die Menschen toll findet ist die Welt bei denen in Ordung und man fast schon automatisch ein "Buddy"...

Während wir so plauderten kam ein vergammelter Truck mit irgendwelche runtergekommenden Bauarbeitern an, welche sich drei Zimmer neben mir oben im ersten Stock einrichteten und haufenweise Dosenbier reinschleppten. Mann oh Mann, die haben scheinbar sehr grossen Durst und wohl auch ein Problem mit den Ohren, denn die gröhlten sich ziemlich Agro wie die letzten Penner fast pausenlos an. Wenn das mal gut geht ?! Auch mein Biker-Putzer musste die Augen verdrehen und das soll schon etwas heissen...

Gegen 18:50 verabschiedete ich mich von dem umgänglichen netten Biker-Paar aus "Salt Lake City" und ging duschen um danach dann gegen 19:30 Uhr zufuss einen Block ( keine 5 Min. zu fuss ) östlich zum "Escalante Outfitters" zu latschen. Da hiess es erstmal Schlange stehen ( diese recihte bis rein in den kleinen Outdoor-Laden ) und als ich dran war, sah ich meine Biker-Buddys innen im Restaurant an einem Tisch sitzen und mir signalisieren, dass ich mich zu Ihnen setzen kann. Ich ging zu den beiden und lehnte dankend ab, denn ich wollte natürlich unbedingt draussen im überdachten freien Bereich luftig rumoxidieren...

Das klappte dann auch 10 Minuten später wunderbar und die wirklich sehr nette Bedienung verpasste mir draussen einen tollen Tisch. Die Sonne ging gerade wunderschön unter und ich orderte ein grosses Hefeweizen und umgehend wieder eine leckere grosse 2 Mann Pepperoni-Pizza mit extra viel Onions ( also eine Tonne Zwiebeln ! ). Das Bier schmeckte nach Hefeweizen und war wie üblich wieder mal viel zu kalt, aber das ist in den USA normal so. Anstatt die Getränke korrekt zu kühlen werden dort auch die Gläser schockgefrostet. Und die Pizza war natürlich wieder genauso toll; gross und lecker wie schon 2008. Ich schaufelte dort meine 8 grossen Pizza-Slices genüsslich in mich rein und bestellte mir irgendwann noch einen zweiten Humpen Hefeweizen, schliesslich kann man auf einem Bein nur schlecht stehen. Einmal musste ich eine kleine Pizza-Pause einlegen um diese Mengen sacken zu lassen und beobachtete nebenbei die herrlich kleinen und flinken "Kolibris" welche dort Blitzschnell um mich herumsausten, da man dort extra für diese Kolibris Wasserspender mit kleinen weissen Stopfen mit einem Loch für den Nadelförmigen langen Schnabel hingehängt hatte.

Es war nicht ganz einfach diese flinken kleinen Burschen im Bild festzuhalten, aber irgendwie gelang es mir dann doch irgendwie ganz gut. Natürlich musste ich die Bedienung nach dem Namen dieser Burschen fragen, denn Kolibris in dieser Gegend empfand ich als sehr Bizarr. Es handelte sich hier um "Annakolibris" welche hier Abends ständig im Tiefflug um einen herumflitzten...

Annakolibri (Calypte anna) zählt innerhalb der Familie der Kolibris (Trochilidae) zur Gattung der Calyptekolibris (Calypte). Der Annakolibri gehört zu den grösseren Kolibriarten und erreicht eine Körperlänge von gut 10 Zentimeter, eine Flügelspannweite von 11 bis 12 Zentimeter sowie ein Gewicht von 3,8 bis 4,4 Gramm. Weibchen bleiben nur unwesentlich kleiner und leichter als Männchen. In der Gefiederfärbung weisen die Geschlechter jedoch einen deutlichen Dimorphismus auf. Der Nacken und die Rückenseite bei beiden Geschlechtern weist eine grünliche Färbung auf, stellenweise zeigt sich ein bronzefarbener Schimmer. Der Kopf und Kehlbereich ist beim Männchen markant purpurrot gefärbt, beim Weibchen ist der Kopf unscheinbar grünlich gefärbt, lediglich im weisslichen oder gräulichen Kehlbereich zeigt sich bei ihr ein leicht purpurfarbener Schimmer. Die Bauchseite ist überwiegend weißlich bis gräulich und zeigt unregelmäßige hellgrüne Musterungen. Die Unterseite der Flügel ist bis auf den grünlichen Schulterbereich weisslich gefärbt. Der mittellange Schnabel ist gerade geformt und weist eine schwarze Färbung auf.

Die tagaktiven Annakolibris leben einzelgängerisch, die Geschlechter treffen sich nur kurz zur Paarungszeit. Sie gelten als durchaus territorial und verteidigen ihr Revier vehement. Während der Nacht ruhen Annakolibris an geschützten Stellen in dichter Vegetation. Ihr Metabolismus fährt dabei deutlich zurück, um Energie zu sparen. Annakolibris kommen im westlichen Nordamerika vor. Ihr Verbreitungsgebiet reicht von Alaska, British Columbia in Kanada, über die westlichenm teilweise auch zentralen US-Bundesstaaten bis ins nördliche Mexiko. In den USA sind die Vögel mehr oder weniger häifig in Alabama, Alaska, Arizona, Arkansas, Kalifornien, Colorado, Florida, Georgia, Idaho, Kansas, Louisiana, Mississippi, Missouri, Montana, Nevada, New Mexiko, Oregon, Tennessee, Texas, Utah  ( also auch hier in Escalante ) und Washington anzutreffen, in Kanada ausschließlich in British Columbia. Man trifft auf den Annakolibri vor allem in lichten Wäldern und an deren Ränder. In der Nähe des Menschen werden auch Gärten und Parks sowie landwirtschaftliche Flächen besiedelt. Dichte Vegetation wie Büsche, Hecken und ähnliches werden als Lebensraum bevorzugt. Auch Höhenlagen werden gerne besiedelt, jedoch ziehen sie während der kalten Jahreszeit in tiefere Lagen. Männchen und Weibchen leben dabei in getrennten Habitaten, dies ist vor allem während der Paarungszeit der Fall. Unmittelbar nach der Kopulation trennen sich die Geschlechter, die Aufzucht des Nachwuchses obliegt ausschliesslich dem Weibchen.

Annakolibris gelten in allen Verbreitungsgebieten als nicht gefährdet. Ursprünglich kam die Art nur in einem kleinen Verbreitungsgebiet im Südwesten der USA vor. Heute sind Annakolibris an der gesamten US-Westküste anzutreffen. Mit entscheidend dafür war die Ausbreitung des Menschen und der damit einhergehenden Artenvielfalt bei den Blütenpflanzen vor allem in Gärten und Parks. Annakolibris gelten auch als ausgezeichnete Bestäuber von blütentragenden Pflanzen. Daher kann man den Vögeln eine große Bedeutung in ihrem Ökosystem zusprechen.

Das Spitzohr "Spock" von der USS-Enterprise hätte wohl gesagt: "Faszinierend" und ich müsste lügen von diesen kleinen Burschen nicht auf fasziniert gewesen zu sein. Schön auch das ein paar Schnappschüsse recht brauchbare Bildergebnisse ergeben haben.

Irgendwann hatte ich es mittlerweile mit einem Pulli bewaffnet das es hier zwischenzeitlich recht frisch wurde geschafft meine Monster-Pizza allein komplett wegzumuffeln und bekam irgendwann meine Rechnung mit der ich -mal wieder- direkt zur Kasse innen im Gebäude latschte um dort inkl. vernünftig zu Tip(pen) alles zu bezahlen. Mit zwei Hefeweizen und einer gigantischen Pizza im Magen ( was nichtmal teuer war ) latschte ich dann im Stockdunkeln zurück zu meinem "Prospector Inn" um noch ein bisschen TV zu schauen und im Internet zu surfen. Übrigens: Im "Escalante Outfitters" stehen auch zwei Internet-PCs welche jeder Gast kostenlos benutzen darf...

Gegen 23:45 Uhr druselte ich dann zufrieden ins Reich der Träume und drei Stunden später gegen 3 Uhr Nachts wurde ich wieder rausgerissen, da die vergammelten Bauarbeiter-Typen, -welche 3 Zimmer neben mir hausten- meinten sich total betrunken direkt vor meinem Zimmer anschreien und verprügeln zu müssen. Da ging richtig derbe die Post ab und ich war drauf und dran telefonisch "911" also die Verstärkung ( die Cops) zu rufen. Nachdem aber einer von beiden scheinbar richtig "eingeschenkt bekam", war dann aber wieder schnell Ruhe im Prospecor-Schiff. 10 Minuten später durfte auch ich dann meinen Schlaf fortsetzen. Die haben da soviel Randale gemacht, ich wette das das halbe Motel dabei wachgeworden ist. Einmischen wollte sich dort aber niemand...

Dieser Tag war zwar nicht sonderlich spektakulär, gefiel mir aber irgendwie trotzdem recht gut, da heute mal Erholung auf dem Programm stand und das tat auch meinen Füssen sehr gut. Mein angedachten Tagesplan für morgen zum "Cosmic Ashtray" zu wandern hatte ich wegen der üblen Dirt Road begraben. Aber ich wäre nicht "Hiking-Micha", wenn ich nicht einen nicht minder spannenden und hochinteressanten "Plan B" in der Hinterhand gehabt hätte. Und diesen werde ich morgen konsequent umzusetzen versuchen. Wer wissen möchte, was es mit diesem "Plan B" auf sich hat und ob alles geklappt hat, sollte -oder muss sogar- unten rechts auf Tag 14 klicken...     

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