© 1997-2010 by M.Perlitschke
Email: Michael
Perlitschke
Page-Update: 15 Februar 2010 |

Heute wird "Page" in Arizona verlassen um meine
neue 200 Meilen entfernte Basis in "Escalante" anzusteuern. Natürlich
musste ich auch wieder eine Sondierungstour rein ins Spencer Flat für
meinen Tagesplan morgen getätigt werden... |
Samstag, der 16 Mai 2009:
Heute beschloss ich spät aufzustehen, denn die 32km Wanderung von gestern
steckte mir extrem schwer in den Knochen und meine gelaufenen Blasen und
ich hatte es auch nicht sonderlich eilig. Grund: Mein angedachtes Tagesziel
liegt nur 200 Meilen resp. 3 1/2 Fahrstunden entfernt und war mir vom letzten
Jahr wohlbekannt.
Also tüddelte ich heute morgen ganz gemütlich herum und checkte
erst gegen 9 Uhr aus meiner wie ich finde sehr brauchbaren "Motel 6" Basis
aus. Einen Motel 6 Kaffee schenkte ich mir natürlich und beschloss
stattdessen bei "Dennys" ein leichtes aber vernünftiges
Frühstück einwerfen zu gehen. So gestärkt konnte es also wieder
losgehen...
Die 200 Meilen und knapp 4 Stunden von "Page"
nach "Escalante":
Also nichts wie über den Glen Canyon Staudamm auf dem US-Highway
89 Richtung westen fahren wo ich ein ineressantes Fotomotiv in einem zu
verramschenden Neubaugebiet "Lake Powell View
Estates" fand, dass dekorativ mit Pferden aus Metall meine Aufmerksamkeit
erreigte:
Nach weiteren 20 Meilen auf der US-89 erreichte ich dann die Cottonwood
Canyon Road. Grund die 46 Meilen lange
"Cottonwod Canyon Road" verbindet den
US-Highway 89 mit dem Utah Highway 12 und ist ein toller Scenic Backway
der durch herrlich schöne Landschaft und vielen
sehenswerten Highlights führt. Diese hatte ich schon 2008 hin zum Yellow
Rock bezwingen wollen und war nach ein paar Meilen mit brutalen
Schlaglöchern gezwungen umkehren. Und was war dieses Jahr ? Genau wieder
diese "High Clerance" Warntafeln, was bedeutet das diese Piste vom Zustand
her höchstwhrscheinlich genauso oder gar noch schlechter geworden ist
als 2008. Also versuchte ich es erst garnicht ( wobei es mir extrem im Gasfuss
juckte ), insbesondere da ich gestern den Ranger an der BLM nebenbei gefragt
hatte und der meinte das es mit dem Geländewagen oder SUV 4WD zwar Ruff
sei, es aber keine Problem geben wird, sofern die Strecke trocken ist. Mit
meinem PKW riet er mir natürlich konsequent davon ab...
Sollte ich das mit meinem normalen "Nissan Altima" PKW etwa heute riskieren
? Ich entschied mich dieses nicht zu tun und der "Sicherheit vs. tolle
Landschaft" den Vorzug zu geben. Keine Lust da mit Ansage in Schwierigkeiten
zu geraten. Das werde ich aber mal mit einem SUV irgendwann nachholen
müssen.
Also musste ich nun in einem grossen Bogen ( siehe MAP ganz oben ) gegen
den Uhrzeigersinn auf normalen Strassen umfahren um mein
Tagesziel "Escalante" zu erreichen. Von Zeitaufwand
ist das natürlich trotz des Umweges das gleiche, denn ich werde dafür
laut IGO8 Navi ca. 3 1/2 Stunden benötigen...
Zum Streckenverlauf gibt es nicht wirklich viel zu schreiben. Man
fährt durch Kanab durch und hinter der kleinen Ortschaft "Hatch" rechts
auf den "UT 12". Habe das alles schon haarklein in meinen anderen
Reisetagebüchern beschrieben. Am "Red Canyon" ( kurz vor dem Bryce Canyon
National Park ) habe ich ein paar Schnappschüsse getätigt und
düste weiter durch Tropic; Canyonville ( hier würde man rauskommen
wenn man durch die oben erwähnte "Cottonwood Canyon Road" gekommen
wäre ); Henrieville bis zu meinem Tagesziel "Escalante". Hier ein paar
Bilder die ich unterwegs spontan geschossen habe:
Ich gehe hier nicht auf die Besonderheiten der Strecke ein, da ich alles
schon detailiert in meinen anderen Reisetagebüchern beschrieben und
bebildert habe. Und so konsequent wie ich nun hier ausnahmsweise mal nicht
lange Textblöcke verfasse, so zielstrebig bin ich auch auf mein Ziel
"Escalante" zugesteuert. Da ich die Strecke mittlerweile sehr gut kenne,
empfand ich die auch nicht mehr als sonderlich aufregend, denn der für
mich persönlich spannende Part sollte erst noch kommen !
Pünktlich auf die vom Navi im MDA-Smartphone angesagte Minute erreichte
ich dann auch Escalante, mein Tagesziel wo ich mich -sofern der Preis stimmt-
erstmal 2 Nächte einquartieren wollte...
Mein Lieblings Motel; das "Prospector Inn"
in Escalante samt Zimmer-Buchung:
Ich steuerte Zielsicher das "Prospector Inn" auf
der Hautstrasse ( 380 West Main ) in Escalante an und parkte meinen
Wagen erstmal wie es sich gehört vor der Lobby. War Pauline mit der
ich mich im letzten Jahr so prächtig verstanden habe noch hier ?
Also
nichts wie rein in die Lobby und dort arbeitete mittlerweile eine sehr nette
aber anfangs etwas zugeknöpft wirkende Lady. Nach der Frage nach einem
freien Zimmer für 2 Nächte nannte Sie mir als Preis
55 US$ plus 6.71 US$ Steuern, also in Summe komplett:
123.42 US$.
Auch ein Raucherzimmer konnte Sie mir noch nach leichten Veränderungen
bestehender Reservierungen anbieten. Perfekt, somit schlug ich hier und jetzt
erneut zu, da ich ja wusste das hier alles wirklich sauber und mehr als OK
sein wird. Achja, nach einer kleinen Plauderei mit der Lady fand ich
heraus das Pauline Ihren Job Ende letzten Jahres hier gekündigt hatte
und mittlerweile woanders arbeitet.
Egal, diese Lady war auch schwer in Ordung. Von daher ist hier -nach
wie vor- alles in Bester Ordung. Achja, zu Escalante; diesem Motel und vielen
mehr habe ich im letzten Reisetagebuch 2008 einiges mehr geschreiben was
ich hier nicht nochmal runterschreiben möchte. Wer sich dafür
interessiert kann und sollte
<<<< hier klicken
>>>> und bei Interesse dort nochmal genau nachlesen.
Nachdem ich also mein Zimmerschlüssel für ein Zimmer im ersten
Stockwerk hatte, schleppte ich meinen Koffer ins Zimmer und war gespannt
ob der Zustand den ich vom letzten Jahr noch positiv in Erinnerung hatte
gehalten werden konnte. Und wie nicht anders zu erwarten, war natürlich
alles in bester Ordung. Und einen klasse WLAN-Empfang hatte man hier oben
auch. Hier ein paar Bilder des zwar einfachen aber sehr sauberen Zimmers
( die Bilder hatte ich Abends aufgenommen ):
Nachdem das Zimmer sozusagen in trockenen Tüchern lag, konnte ich
Vorbereitungen für meine morgen angedachte Wandertour treffen...
Meine ---The Volcano / Cosmic Ashtray---
Sondierungs-Tour samt Moqui-Hunt Teil 2 im "Spencer Flat":
Jetzt wollte ich neben einer weiteren Suche nach den
"mystischen Moqui Marbels" Teppichen welche
im "Grand Staircase Escalante" Bereich immer schneller verdunsten noch den
Strassenzustand für meine morgen angedachte
Wanderung zum
"The
Volcano" der auch von
den
Locals "Casmic Ashtray" genannt wird testen. Was ist "The
Volcano" ( der Vulkan ) resp. dieser "Cosmic Ashtray" und wo findet man diesen
wird man sich nun fragen ?
Hierbei handelt es sich um einen unglaublich hübschen und mystischen
Vulkan ( der keiner ist, aber exakt wie einer aussieht ) hinter dem "Spencer
Flat" welches ich 2008 schonmal auf der Suche nach meinen mystischen Moqui
Marbels eher grob durchsucht hatte ( in dem Bereich auf dem Bild rechts im
Hintergrund ). Diesen "Cosmic Ashtray" wollte ich morgen besuchen und
die Tour heute diente primär nur dazu herauszufinden, ob dieses vom
Strassenzustand überhaupt noch möglich ist. Rechts sieht man ein
Bild vom "Cosmic Ashtray" welcher an den GPS-Koordinaten
37°40'59.03"N 111°18'57.22"W zu finden ist. Das braune unten
im Krater ist übrigens feiner brauner Sand. Wohl eines der schönsten
und bizarrsten Foto-Motive und der Weg dort hin scheint auch spannend und
schön zu sein.
Also musste ich auf dem State Highway 12 von Escalante nur einige Meilen
fahren bis irgendwann links ein Overlook erscheint an dem sich die
Standard-Touris herumtummeln. Nur wenige 100 Meter
hinter diesem Overlook kann man rechts in die "Old Sheffield Road" einbiegen
welche es nun ca. 6 Meilen zu befahren gilt um den Bereich "Spencer Flat"
( plattes Tal ! ) zu erreichen. Wie bei so vielen Roads die in die
Pampa führen handelt es sich um eine Dirt Road welche mir von 2008 bekannt
war. Dirt Roads im Westen der USA bestehen aus dem natürlichen Untergrund
des Gebietes - meistens sind es Staub-, Sand-, Lehmpisten oder eine Mischung
aus diesen. Sie sind häufig durchsetzt mit
Steinen, führen über Felsstufen, winden sich in engen Kehren
auf Hochplateaus oder in zerklüftete Canyons hinunter. Sie warten mit
heftigen Gefällen und Steigungsstrecken auf, die
Querung
von Flussbetten ist an der Tagesordnung. Nach starken Regenfällen
füllen sich die sonst trocken liegenden Flussläufe und überfluten
Teile der Strasse, das von überall herbei schiessende Wasser
unterspült die Fahrbahn, wäscht sie weg. Niederschläge verwandeln
die Dirt Roads in Schlammpisten, hinterlassen tiefe Furchen, Spalten und
Rinnen. Selbst mit geländegängigen Allradfahrzeugen sind sie in
diesem Zustand kaum mehr befahrbar und selbst im tockenden Zustand wie auch
Heute können diese Dirt Roads einen den Angstschweiss auf die Stirn
zaubern. Alles was mit einem Mietwagen auf diesen "Pisten" passiert
ist nicht versichert und man muss sehr umsichtig fahren und im Zweifel
auch bereit sein mal umzukehren oder das Reststück zu laufen.
Rechts in der MAP habe ich die Strecke vom Rechtsabbieger des State-Highway
12 ( der gelb markierte ) rot eingezeichnet. Die Old Sheffield Road ( Spencer
Flat Road ) hiess es nun so langsam und vorsichtig zu befahren wie ich es
schon zweimal 2008 tat. Das war an einigen Stellen wieder einmal nicht ganz
einfach, aber ich habe mich erneut durchgebissen und es sogar erneut mit
einigen Kehren bis runter ins Spancer Flat geschafft um dort fast bis vor
dem Trailhead auf die andere Seite des Spencer Flat zu fahren.
Das hört sich nun einfach an, oder ?! Aber
das "durchbeissen" darf man gerne Wörtlich nehmen,
denn unterwegs nach dem "Little Spencer Flat" Bereich wurde es extrem heftig,
so heftig das es mit einem normalen PKW kaum noch machbar war und ich sogar
fast umdrehen wollte. Runter ins Spencer Flat
hat sich der Zustand der steil nach unten führenden Staub/Schlagloch
"Piste" seit 2008 so dramatisch verschlimmert das ich wirklich Angst haben
musste, dass es meinen Wagen dort zerlegt. Man musste sich vom kleinen
Hochplateaus oben quasi in Millimeterarbeit runter ins Flat fast schon chirogisch
genau runteroperieren. Meter für Meter; Schlagloch für Schlagloch
und das alles mit Unmengen von feinem Sand in dem man problemlos stecken
bleiben kann.
Ich war geschockt, wie schnell sich der Zustand dieser Dirt Road -welche
2008 noch bis runter ins Spencer Flat knapp befahrbar war- zwischenzeitlich
verschlimmert hatte. Sollte ich diese eben
überstandenen Horror ( welche ich heute auch noch zurückzufahren
habe ) meinem Wagen morgen früh nochmals zumuten und riskieren dabei
mein Auto zu beschädigen oder schrotten ? Die Antwort war sofort "NEVER
EVER" bzw. "NEIN", denn mir stand immer noch der kalte Angstschweiss auf
der Stirn und mittlerweile bilde ich mir ein rel. abgewichst und unerschrocken
zu sein. Eigentlich schade, denn ich war hier und jetzt quasi am Ziel
und hätte zum "Cosmic Ashtray" loswandern können wenn es nicht
schon so spät gewesen wäre...
Was also tun ? Nachdem ich mir das morgen früh keinesfalls nochmal
antun werde resp. mein Unfall-Glück herausfordern wollte, beschloss
ich diese Ausnahmesituation hier vor Ort zu nutzen um mich erneut im Spencer
Flat auf Moqui Marbel jagd zu machen, denn das hatte mir schon 2008 grossen
Spass gemacht. Denn die wirklich grossen Moqui-Felder welche hier angeblich
zu finden sein sollen, hatte ich letztes Jahr nicht wirklich entdeckt. Also
war die Schatzsuche Teil 2 ( Teil 1; siehe Reisetagebuch 2008 ) wieder
eröffnet...
Was sind diese Moqui Marbels eigentlich ? Moqui Marbels kommt aus dem
indianischen und bedeutet so viel wie "treuer Liebling" Und genau das sind
sie auch. Sie
werden nicht
umsonst zu den lebendigen Steinen gezählt. Moquies sind treue Freunde
in schweren Stunden, sie geben uns, wenn wir sie gut behandeln, positive
Energien und gehören auch zu den Heilsteinen. Im Allgemeinen
gehört ein weibliches und ein männliches Moqui - Paar zusammen.
Das weibliche Moqui erkennt man an seiner runden Form und meist samtigeren
Oberfläche. Das Männliche hat ein eher ufoartiges Erscheinungsbild.
Die energiereichen Schwingungen und Kräfte der Moqui Marbels sind mit
den Kräften von ausserirdischen Steinen vergleichbar. Nur Meteoriten,
u.ä. weisen solch hohe Frequenzen auf. Moquies dienen als Energie
Transmitter,
Informationssteine und Katalysatoren. Sie verbinden Gegensätze
in Harmonie miteinander. Moquies sind nicht nur irgendwelche Steine. Sie
werden durch Streicheln und Tragen zum Leben erweckt. Körperwärme,
Zuneigung und Licht aktivieren die Energiezentren der Moquies und stellen
ein Gleichgewicht zwischen den polaren Eigenschaften des Steines her. Moqui
Marbels werden dabei in den Händen gehalten und anfangs spürt man
pulsierende Energiestösse durch den Körper sausen. Nimmt man den
Zweiten hinzu, verspürt man reine Energie. Soviel zur Theorie irgendwelcher
Esotheriker, denn bei mir funktioniert das natürlich nicht ! Dafür
spühre ich aber etwas anderes: "Jagdtfieber !"
Ich rannte mir im Spencer Flat sprichwörtlich die schon geschunden
Füsse wund ( siehe blaue Punkte in der MAP unten links ) und fand massenhaft
verrostete selbstgebastelte Dosen mit Drahttragegriffen. Wofür diese
sind habe ich sofort verstanden, denn das waren Sammeldosen um die
schönsten Moqui Marbels einzusammeln um diese dann bei Ebay oder sonstwo
für viel Geld ( 3stellige US$/Euro Beträge ) illegal zu
verhökern. Was sind das für dumme Menschen die einen ganzen Bereich
quasi für immer "leerfischen" ?! Natürlich fand ich hin und wieder
ein paar versprengte Moqui Marbels, aber die grossen Felder im Spencer Flat
gibt es hier nicht mehr und ich habe
wirklich
gründlich und lange danach gesucht. In der Mitte des Spencer Flat
führt Richtung Norden eine weitere fiese Dirt Road ( siehe MAP links
). Selbst diese bin ich dann irgendwann mit meinen Nissan gefahren ( und
habe mir dabei um haaresbreite fast die Ölwanne samt Spoiler weggerissen,
so tief sind dort mittlerweile die Spurrinnen ). Auch hier kaum
Moqui-Volltreffer. Das Spencer Flat scheint komplett leergeklaut und selbst
die Bereiche in denen ich noch 2008 problemlos fündig wurde und begeistert
war, sind mittlerweile geplündert worden. Nun verstehe ich auch die
eindringlichen Warnungen der Leute im Internet die keine Beschreibungen der
Fundorte mehr Online stellen. Auch ich werde da wohl mal umdenken müssen,
insbesondere wenn ich sehe was bei "Ebay.de" an Moquis Marbels verkauft wird
( wohl fast alle stammen aus dem Bereich hier ! ). Aber noch glaube
ich an das Gute im Menschen und kann nur nochmal eindringlich bitten
"LASST DIE MOQUI-MARBELS DORT, WO DIE NATUR SIE
HINGELEGT HAT". Andere wollen die auch anschauen und das sammeln
und mitnehmen ist bei hoher Strafe verboten !
Moqui Marbles sind also sehr seltene Steine und die werden leider immer
seltener, weil die Menschen in Grand Staircase nachweislich wie die Raben
klauen. Finden kann man die Moqui nur in Arizona, Utah und New Mexico und
dort auch nur in sehr begrenzten Regionen. Die harte, meist dunkle Ossenseite
besteht aus Hämatit,
einem Eisenoxid und das Innenleben ist mit Sandstein oder mit reinem
Sand gefüllt. Wie entstehen die Moqui Marbels ? Das weiss leider niemand
mit Gewissheit,
aber es wird vermutet das es sich um Reste eines Meteoristen-Einschlags
handeln könnte und eine zweite Gruppe ist der Meinung das es
natürliche Erdgeschichliche Gründe haben wird. Zum Alter passend
könnten beide Theorien zählen, denn diese Kugeln haben ca. 130-160
Millionen Jahre auf der Buckel und liegen schon verdammt lange hier herum.
Die Formenvielfalt macht auch vor den Moquis nicht halt. Es gibt ganz runde
( wie Tennisbälle ) und andere welche fast als UFOs aus den 50er Jahren
erinnern ( mit einem kleinen Teller aussen herum ). Aufgrund des esotherischen
Wesens dieser Wunderkungeln, wurden sie in der Vergangenheit häufig
von Geistheilern benutzt und auch als Heilsteine zum Verkauf angeboten. Wie
es auch ein Männchen und Weibchen bei den Moquis gibt, findet man auch
zwei Schreibweisen. Einmal als "MOQUI" und "MOKI". Erstere ist aber
wahrscheinlich die korrekte, da in diesem Gebiet mal die "Moqui-Indianer"
gelebt und gesiedelt haben. Ausserdem stammt der Ausdruck "Moqui" aus der
Hopi-Sprache und bedeutet übersetzt "lieber/treuer Abgereister". Der
Legende nach, sollen Vorfahren der Indianer am Abend mit den Marbels gespielt
haben, bevor diese am Morgen die Rückreise in den Himmel antreten mussten.
Diese liessen die "Steine" zurück um den Verwandten zu signalisieren,
dass es ihnen gut geht...
Nachdem "Old Sheffield Road" Horror &
Moqui-Schock zurück nach Escalante ins "Prosector Inn":
Ich war nun extrem angepisst und verstand die Welt
nicht mehr. Ok, dass sich der Zustand der "Old Sheffield Road" ändert
und sogar auch hin und wieder böse verschlechtert wenn die Natur das
möchte, ist vollkommen normal und war für mich und mein Ansinnen
morgen eher schlecht, aber das nun auch dieser Bereich hier geplündert
wurde war für mich gruselig; ernüchternd und fast schon erschreckend.
Denn das Spencer Flat ist wirklich schön und liegt taktisch in einem
atemberaubend tollen Gebiet. Von hier aus kann man sicherlich tolle Tages-Hikes
insbesondere in den nordöstlichen Bereich ( von Ende der Stichstrasse
nach Norden ) unternehmen und bestimmt haufenweise interessanter Dinge entdecken
und erleben. Wem hier langweilig wird oder wem die auf der Hand liegenden
Ideen ausgehen, dem ich nicht mehr zu helfen...
Für mich war es nun aber an der Zeit die Horror-Strecke zurück
zu fahren. Und nun wurde es wirklich haarig. Denn vom Flat aus musste ich
mit meinem Wagen wieder durch Kehren nach oben auf den Plateau-Bereich kommen.
Der Nissan musste wirklich alles geben um sich nicht im weichen Sand einzugraben
oder sich die Achsen zu zerfetzen. Ich war da wie ein wilder am kurbeln;
bremsen; Gas geben und war irgendwann heilfroh als ich oben ankam um meine
fahrt fast schon wieder normal ( nur noch fiese Schlaglöcher ohne Ende
! ) fortsetzen zu können. Staubig; fummelig und schweisstreibend.
Stellenweise so haarig das ich dachte, "nun zerlegt es mich"...
"Neverever !", das war so "Heavy" das werde ich
mir so schnell nicht nochmal unter solchen Bedingungen
geben. Zumindest nicht bei diesem Strassenzustand ! Im
Little Spender Flat war dann wieder alles so wie ich es kannte. Rauh &
Ungezähmt, aber mit einem PKW problemlos beherrschbar. Dort lief dann
auch mein Abendessen mit der Bestellnummer 417
samt süssen Steak-Nachwuchs herum und glotze mich verwundert oder
gelangweilt an:
Zurück auf der UT-12 war ich froh wieder Versicherungstechnisch
korrekten Asphalt unter den staubigen Puschen zu haben ( hinter mir zog ich
eine gigantische Staubfahne her ) und machte am schon erwähnten in direkter
Nähe befindlichen herrlichen Overlook eine kleine Rauchpause. Den
Moqui-Dieben hinterliess ich dort für dieses Reisetagebuch noch einen
"Ihr Spassbremsen" Gruss auf meinem schon fast wieder saubergefahrenen/geblasenen
Stossstange meines Wagen und genoss dort die fantastische Natur-Kulisse welche
niemand klauen kann. Natürlich musste ich auch lachen, denn mein Auto
sah bevor ich die UT 12 erreichte wirklich übelst verdreckt aus. Schade
das der Wagen bei den hier gezeigten Bildern nun fast wieder wie gewaschen
und wirklich fast Top aussah, denn auf meinem Schlagloch-Aufflug sah der
Wagen stellenweise wie neu lackiert -also Orange- aus.
Nachdem ich das Panorama genossen hatte, was jedesmal auf´s neue
ein "WOW-Effekt" darstellt, düste ich wieder zum Prospector Inn um noch
oben vor meinem Zimmer gemütlich sitzend ein paar leckere Bierchen zu
zischen...
Gemütliches abhängen im "Prosector
Inn" und der Abend:
Unter mir putzte ein Bursche 2 Harley Davidson Mopeds auf hochglanz
und irgendwie kamen wir beiden ins Gespräch und plauderten dort eine
Weile herum. Übrigens der Motorrad-Führerschein kostet in den USA
ca. 40 US$ und die zweite Maschine dieses Paares gehört
seiner
Frau die gerade unter der Dusche steht und sich aufhübscht. Beide kommen
aus "Salt Lake City" um hier das Wochenende zu verbringen. Der Typ war wirklich
nett und wir plauderten dort bestimmt eine Stunde oder zwei Bierchen die
ich spontan spendierte herum; lachten und hatten grossen Spass. Nebenbei
lernte ich noch etwas über die Bikes und was die sonst im normalen Leben
alles treiben.
Auch seine Frau ( ein wirklich hübsches Mädel ) kam irgendwann
dazu und war genau wie der Typ auch sehr sympatisch und umgänglich.
Auch wollte die natürlich wissen woher ich komme was ich so mache und
wie mir die USA gefällt. Und wenn man den AMIs sagt das man die USA
und die Menschen toll findet ist die Welt bei denen in Ordung und man fast
schon automatisch ein "Buddy"...
Während wir so plauderten kam ein vergammelter Truck mit irgendwelche
runtergekommenden Bauarbeitern an, welche sich drei Zimmer neben mir oben
im ersten Stock einrichteten und haufenweise Dosenbier reinschleppten. Mann
oh Mann, die haben scheinbar sehr grossen Durst und wohl auch ein Problem
mit den Ohren,
denn die
gröhlten sich ziemlich Agro wie die letzten Penner fast pausenlos an.
Wenn das mal gut geht ?! Auch mein Biker-Putzer musste die Augen verdrehen
und das soll schon etwas heissen...
Gegen 18:50 verabschiedete ich mich von dem umgänglichen netten
Biker-Paar aus "Salt Lake City" und ging duschen um danach dann gegen 19:30
Uhr zufuss einen Block ( keine 5 Min. zu fuss ) östlich zum
"Escalante Outfitters" zu latschen. Da hiess
es erstmal Schlange stehen ( diese recihte bis rein in den kleinen Outdoor-Laden
) und als ich dran war, sah ich meine Biker-Buddys innen im Restaurant an
einem Tisch sitzen und mir signalisieren, dass ich mich zu Ihnen setzen kann.
Ich ging zu den beiden und lehnte dankend ab, denn ich wollte natürlich
unbedingt draussen im überdachten freien Bereich luftig
rumoxidieren...
Das klappte dann auch 10 Minuten später wunderbar und die wirklich
sehr nette Bedienung verpasste mir draussen einen tollen Tisch. Die Sonne
ging gerade wunderschön unter und ich orderte ein grosses Hefeweizen
und umgehend wieder eine leckere grosse 2 Mann
Pepperoni-Pizza mit extra viel
Onions ( also eine Tonne Zwiebeln ! ). Das Bier schmeckte nach Hefeweizen
und war wie üblich wieder mal viel zu kalt, aber das ist in den USA
normal so. Anstatt die Getränke korrekt zu kühlen werden dort auch
die Gläser schockgefrostet. Und die Pizza war natürlich wieder
genauso toll; gross und lecker wie schon 2008. Ich schaufelte dort meine
8 grossen Pizza-Slices genüsslich in mich rein und bestellte mir irgendwann
noch einen zweiten Humpen Hefeweizen, schliesslich kann man auf einem
Bein nur schlecht stehen. Einmal musste ich eine kleine Pizza-Pause einlegen
um diese Mengen sacken zu lassen und beobachtete nebenbei die herrlich kleinen
und flinken "Kolibris" welche dort Blitzschnell um mich herumsausten, da
man dort extra für diese Kolibris Wasserspender mit kleinen weissen
Stopfen mit einem Loch für den Nadelförmigen langen Schnabel
hingehängt hatte.
Es war nicht ganz einfach diese flinken kleinen Burschen im Bild
festzuhalten, aber irgendwie gelang es mir dann doch irgendwie ganz gut.
Natürlich musste ich die Bedienung nach dem Namen dieser Burschen fragen,
denn Kolibris in dieser Gegend empfand ich als sehr Bizarr.
Es handelte sich hier um "Annakolibris" welche hier
Abends ständig im Tiefflug um einen herumflitzten...
Annakolibri (Calypte anna) zählt innerhalb der Familie der Kolibris
(Trochilidae) zur Gattung der Calyptekolibris (Calypte). Der Annakolibri
gehört zu den grösseren
Kolibriarten und erreicht eine Körperlänge von gut 10 Zentimeter,
eine Flügelspannweite von 11 bis 12 Zentimeter sowie ein Gewicht von
3,8 bis 4,4 Gramm.
Weibchen bleiben nur unwesentlich kleiner und leichter als Männchen.
In der Gefiederfärbung weisen die Geschlechter jedoch einen deutlichen
Dimorphismus auf. Der Nacken und die Rückenseite bei beiden Geschlechtern
weist eine grünliche Färbung auf, stellenweise zeigt sich ein
bronzefarbener Schimmer. Der Kopf und Kehlbereich ist beim Männchen
markant purpurrot gefärbt, beim Weibchen ist der Kopf unscheinbar
grünlich gefärbt, lediglich im weisslichen oder gräulichen
Kehlbereich zeigt sich bei ihr ein leicht purpurfarbener Schimmer. Die Bauchseite
ist überwiegend weißlich bis gräulich und zeigt
unregelmäßige hellgrüne Musterungen. Die Unterseite der
Flügel ist bis auf den grünlichen Schulterbereich weisslich
gefärbt. Der mittellange Schnabel ist gerade geformt und weist eine
schwarze Färbung auf.
Die tagaktiven Annakolibris leben einzelgängerisch, die Geschlechter
treffen sich nur kurz zur Paarungszeit. Sie gelten als durchaus territorial
und verteidigen ihr Revier vehement. Während der Nacht ruhen Annakolibris
an geschützten Stellen in dichter Vegetation.
Ihr Metabolismus fährt dabei deutlich zurück, um Energie zu
sparen. Annakolibris kommen im westlichen Nordamerika vor. Ihr Verbreitungsgebiet
reicht von Alaska, British Columbia in Kanada, über die westlichenm
teilweise auch zentralen US-Bundesstaaten bis ins nördliche Mexiko.
In den USA sind die Vögel
mehr oder weniger häifig in Alabama, Alaska, Arizona, Arkansas,
Kalifornien, Colorado, Florida, Georgia, Idaho, Kansas, Louisiana, Mississippi,
Missouri, Montana, Nevada, New Mexiko, Oregon, Tennessee, Texas, Utah (
also auch hier in Escalante ) und Washington anzutreffen, in Kanada
ausschließlich in British Columbia. Man trifft auf den Annakolibri
vor allem in lichten Wäldern und an deren Ränder. In der Nähe
des Menschen werden auch Gärten und Parks sowie landwirtschaftliche
Flächen besiedelt. Dichte Vegetation wie Büsche, Hecken und
ähnliches werden als Lebensraum bevorzugt. Auch Höhenlagen werden
gerne besiedelt, jedoch ziehen sie während der kalten Jahreszeit in
tiefere Lagen. Männchen und Weibchen leben dabei in getrennten Habitaten,
dies ist vor allem während der Paarungszeit der Fall. Unmittelbar nach
der Kopulation trennen sich die Geschlechter, die Aufzucht des Nachwuchses
obliegt ausschliesslich dem Weibchen.
Annakolibris gelten in allen Verbreitungsgebieten als nicht gefährdet.
Ursprünglich kam die Art nur in einem kleinen Verbreitungsgebiet im
Südwesten der USA vor. Heute sind Annakolibris an der gesamten
US-Westküste anzutreffen. Mit entscheidend dafür war die Ausbreitung
des Menschen und der damit einhergehenden Artenvielfalt bei den
Blütenpflanzen vor allem in Gärten und Parks. Annakolibris gelten
auch als ausgezeichnete Bestäuber von blütentragenden Pflanzen.
Daher kann man den Vögeln eine große Bedeutung in ihrem
Ökosystem zusprechen.
Das Spitzohr "Spock" von der USS-Enterprise
hätte wohl gesagt: "Faszinierend" und ich müsste lügen von
diesen kleinen Burschen nicht auf fasziniert gewesen zu
sein. Schön auch das ein paar Schnappschüsse
recht brauchbare Bildergebnisse ergeben haben.
Irgendwann hatte ich es mittlerweile mit einem Pulli bewaffnet das es
hier zwischenzeitlich recht frisch wurde geschafft meine Monster-Pizza allein
komplett wegzumuffeln und bekam irgendwann meine Rechnung mit der ich -mal
wieder- direkt zur Kasse innen im Gebäude latschte um dort inkl.
vernünftig zu Tip(pen) alles zu bezahlen. Mit zwei Hefeweizen und einer
gigantischen Pizza im Magen ( was nichtmal teuer war ) latschte ich dann
im Stockdunkeln zurück zu meinem "Prospector Inn" um noch ein bisschen
TV zu schauen und im Internet zu surfen. Übrigens: Im "Escalante Outfitters"
stehen auch zwei Internet-PCs welche jeder Gast kostenlos benutzen
darf...
Gegen 23:45 Uhr druselte ich dann zufrieden ins
Reich der Träume und drei Stunden später gegen 3 Uhr Nachts wurde
ich wieder rausgerissen, da die vergammelten Bauarbeiter-Typen, -welche
3 Zimmer neben mir hausten- meinten sich total betrunken direkt vor meinem
Zimmer anschreien und verprügeln zu müssen. Da
ging richtig derbe die Post ab und ich war drauf und dran telefonisch "911"
also die Verstärkung ( die Cops) zu rufen. Nachdem aber einer
von beiden scheinbar richtig "eingeschenkt bekam", war dann aber wieder schnell
Ruhe im Prospecor-Schiff. 10 Minuten später durfte auch ich dann meinen
Schlaf fortsetzen. Die haben da soviel Randale gemacht, ich wette das das
halbe Motel dabei wachgeworden ist. Einmischen wollte sich dort aber
niemand...
Dieser Tag war zwar nicht sonderlich spektakulär, gefiel mir aber
irgendwie trotzdem recht gut, da heute mal Erholung auf dem Programm stand
und das tat auch meinen Füssen sehr gut. Mein
angedachten Tagesplan für morgen zum "Cosmic Ashtray" zu wandern hatte
ich wegen der üblen Dirt Road begraben. Aber ich wäre nicht
"Hiking-Micha", wenn ich nicht einen nicht minder spannenden und
hochinteressanten "Plan B" in der Hinterhand gehabt hätte. Und
diesen werde ich morgen konsequent umzusetzen versuchen. Wer wissen möchte,
was es mit diesem "Plan B" auf sich hat und ob alles geklappt hat, sollte
-oder muss sogar- unten rechts auf Tag 14
klicken...
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