Donnerstag, der 21 Mai 2009:
Der schmeckte in etwa so wie der Geschmack den ich 45 Minuten zuvor beim Aufstehen im Mund verspührte. Eine Mischung aus alten Socken & Furzen. Also Kaffee-Gestank des Todes. Aber der Kaffee war schwarz und man hatte zumindest das Gefühl soetwas wie ein Käffchen in sich reinzukippen. Gegen 9:15 Uhr war ich bereit diese ungemütliche Motel 6 Bude zu verlassen und dort auszuchecken. Draussen auf dem Parkplatz schmiss ich nochmal im Auto mein Notebook an und checkte die Wetter-Situation meine Emails und verschaffte mir noch einen Blick über den Bereich den ich evt. heute erforschen werde. Wettertechnisch sollte es heute im Umkreis von vielen 100 Meilen gruselig werden aber dafür fand ich eine Email in meinem Postfach von einer sehr guten Freundin aus Holbrook welche fragte, wann ich denn endlich mal in Ihrer Gegend sein werde. Meine knappe Email-Antwort lautete somit: "Heute Abend !" Wenn es schon in der Gegend bei dem Wetter nichts für mich zu entdecken gibt, kann ich auch ein paar hundert Kilometer nach Holbrook düsen um dort eine US-Freundin zu besuchen. Aber dazu später mehr, "denn erstens kam es anders und zweitens, als man denkt!"...smile
Die Fahrt und spontener Hike in der
Bisti-Wilderniss:
Da in diesem Gebiet ÖL & GAS aus dem Boden geholt wird, nehme
ich mal an das man so verhindern möchte, das Touristen mit Ihren Autos
die Service-Fahrzeuge behindern. Denn auch wenn das Gebiet zum einsam liegt,
rasen hier natürlich so ähnlich wie imFantasy Canyon Trucks über
die Piste. Also
Der Untergrund ist Lehmartig und wenn es regnet wird das alles zu einem Schlammloch. Hier und jetzt war aber alles ok und zu meinem erstaunen "Hart wie Beton". Allerdings muss man bis zum Zaun vorsichtig fahren, denn das ganze war ein wilder Ritt, da ein Teil der Strasse komplett wegspühlt war. Desweiteren sollte man bis zum Zaun aufpassen, denn da gibt es Spurrillen im Betonierten Lehm die so tief wie der Grand Canyon sind. Rechts habe ich mal in der Map eingezeichnet wie ich vom Highway 371 zu meinem Wander-Startpunkt gefahren bin. Wer dieser Anleitung folgt, wird das total einfach finden und keine Probleme haben...
Nun noch eine sehr ernst gemeinte Warnung: NIEMALS
OHNE GPS-UNTERSTÜTZUNG LOS WANDERN, DENN DIE GEFAHR, DAS MAN SICH IN
DIESEM TOTAL UNÜBERSICHTLICHEN ABER WUNDERSCHÖNEN GEBIET HOFFNUNGSLOS
VERLÄUFT IST EXTREM. Ich schreibe das deshalb, weil mir dieses
-und ich habe wirklich einen guten Orientierungssinn- exakt so passiert ist
und nur mein GPS mich wieder zum geparkten Auto führen konnte. Wer
Ich schnappte mir also meinen Rucksack; bunkerte
ein paar Pullen Trink-Wasser und bezwang den Zaun wo ich dann in
Süd-Östlicher Richtung losstiefelte um dann irgendwann einen kleinen
Mini-Wash zu überwinden. Mein
Unterwegs fand ich schon früh "versteinertes Holz" sogenanntes
"Petrified Wood" und als ich die ersten Hoodoos erreichte, wurde der Drang
immer tiefer in dieses
Schade das das Wetter zum erzeugen schöner Fotos derzeit nicht wirklich brauchbar war, aber das hatte auch den grossen Vorteil, dass es nicht sonderlich heiss war (normalerweise ist diese Gegend fast lebensbedrohlich heiss) und meine vielen Klettereinlagen zwar manchmal angrengend, aber nicht wirklich Schweisstreibend waren. Hey, shit....was ist denn das für ein Bandwurmsatz geworden. Mann "Micha, Dein Deutsch ist katastrophal...".
Nun aber ein paar allgemeine Informationen zur BISTI-Wilderness. Der
Begriff "BISTI" ( eigentlich müsste das korrekt "BIS-TA-HIE" heissen
) ist eine indianische Wortschöpfung der Navajo-Indianer und heisst
frei übersetzt "Badlands" ( Deutsch: Schlechtes Land ). Auf den ersten
Blick sieht diese Gegend auch langweilig und
Hier findet man unmengen bizarrer Gebilde welche sich aus Stein und
Lehm geformt haben und langsam aber beständig verändern und erodieren
und 1000ende Hoodoos.
In diesem Gebiet muss neugierig bleiben; etwas herumklettern und die
vielen kleinen Auswaschungen (ich selbst nenne die immer "meine Mini-Canyons")
zwischen den Hügeln und Felsformationen erkunden und man wird immer
mit einem hübschen Zufalls-Motiv belohnt.
Genau, die steckten wie abgebrochene Dornen in meinen
Händinnenflächen und taten höllisch weh. Also war es nun Zeit
mal mein "Erste Hilfe Set" aus dem Rucksack zu kramen, denn dort ist neben
etwas Verbandsmaterial; einem Bundeswehrmesser;
Da das Wetter nicht mehr lange so halten würde und Gewitter im
Anmarsch war (in dieser Gegend der Supergau) beschloss ich langsam wieder
Richtung Auto und zurück zu marschieren.
Also zeigte mir der eingebaute Kompass von "Noni-GPS" die exakte Richtung
(im krassen gegensatz zu dem Weg den ich ohne angenommen hätte) zu der
Position meines geparkten Autos und auch die Strecke in km und wie lange
ich brauchen würde um das Ziel zu erreichen. Das war nun das
erste mal, dass ich
Wenn so wie jetzt die Sonne am Himmel steht und
wenn man nicht allzu grosse Ansprüche an die Genauigkeit stellt ist
die Richtungsbestimmung rel. einfach.
...Natürlich ist diese Richtungsbestimmung
nicht mathematisch streng richtig. Denn die Sonne steht nicht genau im
Süden, wenn es 12h MEZ ist, je nach der geographischen Länge des
Beobachtungsortes befindet sie sich dann vor oder nach der Nordsüdlinie,
auf dem Zifferblatt der Uhr also vor oder nach der 12. Dazu
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Wo ich auf den Weg rein in die Bistis im grunde laufen kann wie ich
wollte, war der Weg zurück zum Auto war etwas anstrengender und ruppiger,
da ich einen Ziel-Kurs einzuhalten hatte. Dennoch kletterte ich unbeirrt
auf diverse Hügel und
Die Bisti-Wilderniss sendete mir noch einen letzten gelben Blumengrus und schon hatte mich mein in der Pampa geparktes Auto zurück. Hier mal ein paar Bilder der Gegend die ich als "Behelfs-Parkplatz" und Trailhead oben in der MAP für mich markiert habe. Achtet mal auf den Himmel...
Am Auto angekommen hies es nichts wie Weg hier, denn gleich würde
hier die Hölle losbrechen und die Dirt-Roads auf denen ich hierher gekommen
bin ich Schlammige Rutschpisten verwandeln. Also Rucksack rein ins Auto;
WOW! "Wenn das kein gutes Timing war"...dachte ich mir in diesem Moment!
Knapp 200 Meilen (320km) tolle
-Weltuntergangsstimmung- bis Holbrook, meinem finalen
Tagesziel:
Irgendwann spät Nachmittags hatte ich mein Ziel Holbrook dann doch noch erreicht und suchte mir dort ein Motel und beschloss noch einen kleinen Ausflug zu unternehmen.
Motel und Ausflug in und um Holbrook samt Besuch
von "Wild Bill":
Also erstmal vor der Lobby parken und reinwetzen um zu fragen was es denn noch so alles feines für mich an freien Zimmern gibt und vor allem was die kosten. Da dort nichts los war ( zumindest noch nicht ) war die erstaunlich freundliche Empfangsdame wirlich gut drauf. Leider hatte die keine Einbettzimmer mehr, aber ein Doppelbettzimmer ist natürlich auch ok. Als Preis konnten wir inkl. Steuern 39.97 US$ aushandeln was wirklich eine sehr günstieg Rate darstellt. Optional fragte ich auch ob ich fakulativ das gleiche Zimmer ( so es mir denn gefällt was ich später feststellen werde ) einen zweiten Tag zur gleichen Rate bekommen könnte. Und mit einem "Sure....why not ?!" als dem übersetzten "Klaro, German Boy" samt dem Zimmerschlüssel marschierte ich zum Wagen um auf die Rückseite des Motels zu fahren und mein Zimmer im ersten Stock zu stürmen. Hier nun das Zimmer in Bildern: Wie man unschwer erkennen kann, trieb ich da natürlich auch wieder Blödsinn und spielte gutgelaunt ein wenig mit meinem Foto-Knipser. Also langsam gewinne ich wirklich den Eindruck immer amerikanischer zu sein, denn ich habe eindeutig nicht mehr alle versteinerten Tassen im Schrank. Da ich ja ein anspruchsloser Typ bin und ein Zimmer primär nur zum Pennen brauchbar sein muss wurde ich hier für 39 US$ wirklich überrascht. Selbst Kühlschrank und Microwelle war vorhanden. Und mein EEE-PC funktionierte auch wunderbar mit dem kostenlosen WLAN des Motel 6. Und das wichtigste "alles war zwar einfach aber sauber". BINGO, ich beschloss das Zimmer auch noch für morgen zu nehmen, denn für morgen hatte ich vor ( egal wie das Wetter wird ) dem gleich um die Ecke liegenden Petrefied Forest National Park und meiner Freundin -der ich auch umgehend eine Email von meinem Eintreffen und netten Motel 6 Schnäppchen geschrieben hatte- ein Besuch abzustatten.
Wo waren wir stehen geblieben ? Achja, "HU------UUUUUUU-------NGER!".
Also nichts wie auf den Navaja-Drive um mir ein Ketten-Restaurant zu suchen.
Und nebenbei sah ich das die 1 Gehmunute von Motel 6 entfernt auch ein "DENNYS"
Restaurant haben. Klasse, aber ich suchte mir was anderes da ich auf Denny
hier und jetzt absolut keine Lust hatte. Also verordenete ich mir für
kleines Geld einen risen Berg total ungesundes Zeugs mit dem die Amerikanische
Nation gross geworden ist. Und was
Die zu fahrende Strecke habe ich links oben in der Karte markiert. Ziemlich
einfach zu finden, denn im grunde muss man nur den "Navajo Blvd" vom Motel
6 immer weiter quer durch Downtown ( wo ich ja auch die geschlossene US-Post
gefunden hatte ) Richtung süden fahren. Irgendwann am
Also kommerz auf allerhöchstem US-Niveau. Aber lieber hier etwas
legal einkaufen als im angrenzenden Nationalpark (der deswegen fast schliessen
musste) etwas illegal mitgehen zu lassen. Wobei es natürlich am
besten ist nur zu schauen und nichts zu kaufen.
Das es in diesem Kommerz-Tempel natürlich auch Postkarten gibt,
war nebenbei ganz praktisch. Also gab ich dort auch 2 US$ für bedrucktes
Holz inform einiger Postkarten aus denn langsam wird es mal Zeit ein paar
versprochene Ansichtskarten nach Deutschland zu senden.
Irgendwann rauchte ich vor der Firmen-Türe gemütlich noch
eine Zigarette und freundete mich mit einem gelangweilten Ami an deren Frau
im Laden war. Er durfte draussen den Nutten-Fiffy (ein Hund ist was anderes)
seiner holden Weiblichkeit an das versteinerte Holz pischern lassen.
Irgendwann gegen Mitternacht gingen auch meine Hirn-Lampen aus um dann
gegen 2 Uhr morgens wieder hell zu leuchten. Denn mein 1 Stockwerk tiefer
stehender Nissan Altima war erneut der Ansicht (das letzte mal in Page) die
Alarmanlage zu aktivieren.
Dafür klingelte dann um 8 Uhr morgens das uralte "Motel 6 Telefon" neben dem Bett so dermassen laut, dass ich fast einen Infarkt bekam. Und dreimal darf nun geraten werden, wer da an der Strippe war !? Die Lösung dieser höchst spannenden und pikanten Telefon-Frage, kann man durch ein eleganten Klick auf TAG 19 unten rechts erlesen.
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