Freitag, der 22 Mai 2009:
Irgendwann war das Telefonat beendet und 22:00 Uhr passte mir persönich ganz gut, denn so kann ich den Tag entspannt nutzen, um mich im "Petrified Forest National Park" quasi gleich um die Ecke gemütlich forschend herumtreiben. Hier war ich zusammen mit meinem Bruder zwar schon im Jahr 2005, aber man entdeckt -so man nur neugierig genug ist- immer wieder neues und so richtig Zeitgelassen hatten wir uns damals leider auch nicht. Klasse, somit war der Tag & Abend super verplant, aber draussen sah es nach wie Wettertechnisch extrem bescheiden aus. Dunkle sehr tief hängende Wolken, aber es war zumindest trocken und regnete nicht wie aus Kübeln. So sich das so hält ist alles in Ordung, insbesondere da ich ja Jacken und das in Vegas gekaufte neue leichte Regenzeugs mit dabei habe. Noch mit Fluppe (Zigarette) zwischen meinen verknüllten Lippen stieg ich in die "Si-Fi" Duschkabine bei der man durchaus erwarten konnte, dass es sich um eine Star-Trek Enterprise Ultraschalldusche handelt. Futuristisches Design, aber mit konventionell analoger Wasser & Seifentechnik. Also Fluppe im hohen Bogen ins Kloh gefeuert um ausgiebig und schön heiss Duschen zu gehen. Danach gab es kein halten mehr, denn nun standen versteinerte Bäume und hoffentlich spannende neue Entdeckungen auf dem Programm. Der Putzfrau noch ein paar US$ unter den Aschenbecher geklemmt und schnell runter zu meinem feinen Nissan Altima...
Auf meinem Weg zum Petrified Forest National
Park: Drinnen war natürlich rein garnichts los und ich fragte nach Briefmarken für meine Postkarten nach Europa und einer US-Marke für die Karte nach Puerto Rico. Der Mitarbeiter dort war prima aufgelegt und witzelte so dermassen verschliffen herum, dass ich jede Sekunde dachte da gleich erste Hilfe leisten zu müssen. Verstanden habe ich wenn überhaupt nur knapp die Hälfte, wobei ich mich immer noch frage ob das alles tatsächlich englisch war. Vielleicht war das aber auch nur ein Klingone der zuviel Blutwein intus hatte. Die Postkarten war ich als mit entsprechenden Marken aufmunitioniert los und fand durch Zufall in direkter Nähe noch ein Kino, dass "The Roxy-Theater" 153W am Hopi Drive. Dort lief den ganzen Tag der neue J.J.Abrams "Star Trek". Für mich nachdem ich den US-Post Klingonen erlebt habe, konnte das passender fast nicht getroffen werden.
So, nun konnte aber endlich der Nationalpark angesteuert werden, wenn nicht noch in Holbrook mein MDA-II geklingelt hätte. Die Handynummern wurden ja heute morgen um 8 Uhr ausgetauscht und das war auch gut so. Denn es geschah was geschehen musste. Mein Verabredungs-Termin hat sich nach hinten verschoben, da diese bescheuerte "Graduation-Day" diese kurzfristig erforderlich machte. War mir egal, ob man sich um 22 Uhr oder etwas später zur Geisterstunde trifft. Ich kann aber auch während des Tages nochmal durchklingeln, denn das war alles recht schwammig da nicht nicht feststand wer zum Dienst erscheint und wer nicht. Den letzten beissen bekanntlich die Prärie Hunde...
Der Tag im "Petrified Forest National
Park":
Angekommen am Ranger-Häuschen mit der erneut wirklich supernetten
und hübschen Rangerin ( langsam bekomme ich eine Ahnung davon, wo sich
die Hübschen Frauen in den USA verstecken...smile ) hiess es natürlich
den Annual Pass zücken. Das man nochmals belehrt
Mein erstes Ziel im Süden des Parks war nun erstmal das RAINBOW FOREST MUSEUM (welches aber eher ein ein kleines Visitor-Center erinnert), denn das mit der schwarzen Wetter-Wand passte mir garnicht in den kram, denn in kürze wird die Hölle losbrechen. Dennoch düste ich noch durch bis zur Beton-Brücke am noch trockenen JIM CAMP Wash, drehte aber wieder zum Museum um.
Denn wenn etwas von oben kommt, ist es sicherlich nicht falsch in der
Nähe eines stabilen Gebäudes zu sein, während einem die Blitze
um die Ohren sausen. Hinter dem Rainbow Forest Museum befindet sich ein mir
bekannter kleiner aber schöner Trail, den ich solange es das Wetter
zuliess abwanderte und erneut die ganzen versteinerten dekorativen Stein-Burschen
begeistert bewunderte.
Da stand ich nun "Klatschnass" als wenn ich gerade aus einem Swimming-Pool
gekrabbelt bin. Und das alles in 2 Minuten...ich war erstmal mächtig
bedient und stellte mich draussen vor die Türe mit Überdachung
um eine Zigarette (das mach ich sonst nicht) zu rauchen und mir dieses
Naturspektakel
Wahnsinn!!! Das war vor einigen Minuten noch alles Knochentrocken und
nun tobte hier eine unglaubliche Wasserwalze Richtung süden. Nun stellte
ich mir mal vor, was wohl wäre, wenn soetwas durch einen schmalen Canyon
oder gar Slot-Canyon sausen würde.
Irgendwann stiefelte ich wieder zurück in Museum und lauschte dort einen hochinteressanten Ranger-Vortrag der -wie sollte es anders sein- beschrieb wie diese Versteinerungen entstanden:
Vor etwa 215 Millionen Jahren, in der Zeitperiode der späten Trias,
befand sich hier ein von vielen Flüssen durchzogenes Schwemmland.
Araukarien, Baumfarne und Nadelhölzer bildeten die Vegetation.
Krokodilartige Reptilien,
Das war mir zwar alles nicht gänzlich neu, aber dennoch immer wieder
interessant zu erleben wie die Ranger alles geben um den Besuchern das ganze
unterhaltsam zu erklären. Nach dem Vortrag schnappte ich mir einen Ranger
um mal wegen meiner Wetter-Beobachten
Ok, nun wo ich also wusste, dass ich anstatt weggebalsen zu werden "nur noch mit dem ertrinken rechnen muss" gab es kein halten mehr. Ich beschloss nun den kompletten Park vom hier im süden bis hoch in den Norden abzufahren und so es nicht wie aus Eimern regnet, bei schlechten Wetter zu entdecken. Natürlich standen auch die Hauptsehenswürdigkeiten auf dem Programm:
Painted Desert - vom nördlichen Parkeingang
führt die Straße am Rand der "Bemalten Wüste" entlang. Einige
Aussichtspunkte bieten einen schönen Blick über das Hochland.
The Tepees - wegen ihrer Kegelform an Tipis der
Prärie-Indianer erinnernde Felsformationen.
Und da wir nicht doof sterben wollen, ein paar
interessante Fakten & Hintergründe: Das trockene Wüstengebiet am Rand des Colorado-Plateau beeindruckt besonders durch die vielen Farben, die diese Landschaft zeigt. Besonders auffallend zeigen sich diese in der <<bemalten Wüste>> und an den <<Tepees>>. Wie mit dem Lineal gezogen erscheinen die übereinander liegenden Gesteinsschichten:
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Das Obere-Petrified-Forest-Member, oft auch nur Petrified-Forest-Member,
führt rotgefärbte Tonsteine und braune Sandsteine. Es ist gut in
den Flattops aufgeschlossen und enthält zahllose versteinerte
Baumstämme.
Die zirka 16 bis 4 Millionen Jahre alte Bidahochi-Formation folgt mit
einer rund 184 Millionen Jahre währenden Schichtlücke diskordant
auf das Owl-Rock-Member der Chinle-Formation. In ihrem unteren Abschnitt
führt sie feinkörnige fluviatile
Die Erosion schreitet auch jetzt weiter voran, so vertiefen der Little Colorado River und sein Nebenfluss, der Puerco River, beständig ihre Canyons in der relativ weichen Chinle-Formation und die assoziierten <<Washes>> räumen diese Sedimente dann samt überlagernder Bidahochi-Formation mehr und mehr aus.
Zermürbungsversuche seitens der Feuer
& Wasser Elemente (grenzte schon fasft an Msochismus):
Aber das Wetter setzte mir irgendwann doch zu, denn
meine Klamotten welche ständig erneut eingenässt wurden -neben
der ständig kräftige und kühlen Brise- liessen mir die Haare
vor Kälte zu Berge stehen. Überall!
Ich hatte die Wetter-Faxen langsam satt, obwohl
es erst 15 Uhr war. Grund: Auch wenn es auf den Bildern oben alles
noch "ok" erscheint, rollte von hinten wieder eine
neue Ladung Wasser auf mich zu und
Genau, es kam mal wieder ein kleines bisschen getröpfel vom Himmel. Nur diesmal sass ich ausnahmsweise mal im trockenen Auto. Wer sich das Getröpfel und meinen angeschlagenen Zustand mal im Video sozusagen LIVE anschauen möchte, ich herzlich eingeladen dieses mit einem <<< KLICK HIER >>> oder wie üblich in den TV-Monitor rechts zu tun.... Natürlich liess ich es mir nicht nehmen hinter dem "RAINBOW FOREST MUSEUM" meinen kleinen abgebrochen Mini-Hike vom Anfang meiner Forschungsreise fortzusetzen und dort noch ein paar dekorative Bilder mit dem Hammer-Titel "Feuchter Baum" zu knipsen. Wobei "Feuchter Schlüpper" ginge als Titel mittlerweile auch...grins...
Nichts wie Weg hier...."Plan B" abklopfen um
dann "Plan C" zu realisieren:
Wer die grossen einheitlichen riesigen Multiplaxe in den USA (ich fand Ende der 90er in meinen Jahren in Maryland die Sony-Center ziemlich überragend) aber auch hierzulande gewohnt ist, wird dort seine Retro-Überraschung erleben. Das Kino wirkt gedrungen und vergleichsweise klein, aber für diesen kleinen Ort von der Menge der Sitzplätze fast schon etwas zu gross. Mal etwas ganz anderes und für die USA und so absolut untypisch und klassich altmodisch. Das Ticket kostete mich nur 6 US$ und man kann sich seinen Platz dort frei aussuchen. Mit einem Getränk bewaffnet und Naschkram den ich im Rucksack hatte konnte nun mein Ausflug in die unendlichen Weiten des Weltalls und mit James T-Kirk; Spock; Pille; Checkov und Uhura beginnen. Ich war als alter "Trekker" natürlich mächtig gespannt und freute mich sehr, heute den Film im englischen Original als Spontan-Idee anzuschauen zu dürfen. Das war eine Klasse Entscheidung... Technisch gibt es dort wikrlich nichts zu motzen. Klar die Stühle hätten noch bequemer sein können; die Bildwand viel gösser aber alles in allem ging das für 6 US$ inkl. Sound-Kulisse mehr als in Ordung. Das Bild war scharf; der Sound war klasse und der Film rockte mächtig. Ausserdem war dort nicht wirklich viel los, sodass man da fast schon eine Privatvorstellung erhielt. Ich beasss zwei Alleinstellungsmerkmale: Nicht nur das ich heute von allen hier wohl mit weitem Abstand das meiste Wasser abbekam, nein, ich war da wohl einer der ältesten Säcke dort. Da hockte fast nur junges US-Gemüse herum... 2 Stunden und 7 Minuten später, rollte der Abspann über die Leinwand und ich war Fassungslos ! Dieser StarTrek Film war besser als ich erwartet hatte. Super Unterhaltung; jede Menge Action aber auch Witz; ein toller Plot ( der mich aber mit meinem Englisch doch sehr forderte ) und tolle visuelle Effekte wobei der Sound auch Endgeil war. Alle hatten mit StarTrek einen riesen Spass, ich ganz besonders ! Nun war es aber an der Zeit wieder rechts neben das Roxy zu stiefeln und mit meinem dort wartenden Nissan ins Motel 6 zu gurken, denn langsam machte sich etwas Müdigkeit in mir breit...
Der Abend resp. Verabredung "Holbrooks
längste Nacht": Also machte ich mich langsam fertig und marschierte dann die paar Meter von meinem Zimmer direkt rüber zu Denny´s. Keine 5 Min. von Motel zu laufen, da gleich nebenan. Habe den Katzensprung auf der MAP rechts Blau eingezeichnet. Dort angekommen rauchte ich vor der Türe noch einen und konnte auch schon meine Freundin von draussen drin arbeiten sehen und die Bude war rappelvoll mit Leuten die dort Ihre Graduation feierten. 5 Minuten vor der Zeit ist des Micha´s Pünktlichkeit.
Ich marschierte nun rein und als Sie mich sah, war natürlich "Highlife
& Konfetti". Sie hat sich riesig über mein erscheinen gefreut aber
leider noch ca. 15 Minuten zu arbeiten. Ich bekam etwas zu drinken spendiert
und lümmelte auf diesen Diner-Typischen Sitzecken herum. Immer wieder
wurde ich gefragt ob alles klar ist und natürlich war alles klar, ich
sass ja noch keine 15 Minuten. Dann hatte Sie kurz nach 23 Uhr Feierabend
Wir süffelten mehrere Sodas; tratschten; plauderten; lachten; gingen hin & wieder draussen eine Rauchen ( bei der Gelegenheit durfte ich dann auch Ihre Kollegen kennenlernen ); muffelten mehrere Körbe dieser superleckeren Buffalo Chickens Wings weg und hatten extremen Spass miteinander. Nebenbei konnte ich auch mein fundamentalen Wissendurst löschen, denn mich interessierte natürlich brennend, wie sich bei Dennys der Lohn zusammensetzt und was dabei an Geld pro Stunde herumkommt. Eine komplizierte für mich sehr verwirrende Angelegenheit, aber irgendwann mit Papier; Taschenrechner und Stift hatte ich das verwirrende System dann doch verstanden. Ich dachte eigentlich, dass man bei Dennys kein Geld verdienen kann. Dem ist aber zu meiner Überraschung doch nicht so, denn da kann man sehrwohl erstaunlich anständig Geld verdienen, so man clever vorgeht. Und nun kommt der Punkt an dem ich leider wieder mein...
...Schild rauskramen muss, denn alles andere hat in der Öffentlich nichts zu suchen!
Zeitspung 6 Uhr
morgens: Fazit: Der Tag fiel erst mächtig ins Wasser was mich aber grössenteils erstmal wenig störte. Der Kinobesuch war Sonder-Klasse und eine prima Idee und der Abend bzw. Nacht eine kleine Sensation. Hatte mich schon lange nicht mehr in den USA so dermassen zuhause gefühlt, wie heute. Aber nun wird es höchste Zeit noch ein bisschen Schlaf zu tanken, denn in 2-3 Stunden muss ich unbedingt wieder fit sein. Was morgen passiert, kann man durch ein Klick auf Tag 20 unten rechts herausfinden!
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