Sonntag, der 17 Mai 2009:
Also erstmal eine erfrischende Dusche; ein bisschen Zahnhälse quälen und voller jugendlicher Frische mit einem Collesterin-Wert ( im übrigen das böse Collesterin! ) von 350 runter in die Lobby toben um einen kostenlosen Kaffee einzuwerfen. Madam "Prospector Inn" war natürlich auch schon wieder auf posten und wie immer ergab sich eine kleine angenehme nette Plauderei. Wir liessen uns über die Randalierer von heute Nacht aus und ich nutze auf Nachfrage die Gunst der Stunde von meinem Tagesplan zu erzählen, sodass zumindest eine Person grob wusste, wo ich mich heute herumtreiben werde. Wenn mir unterwegs etwas passiert, kann dann gezielt nach meiner Leiche gesucht werden ( just in Case ). Der Kaffee war zwar nicht Tschibo-Like, aber durchaus geniessbar und im direkten Vergleich zum Motel 6 Kaffee fast schon Kaffee-Oscar würdig. Ok, unter den einäugigen Kaffeeautomatenbedienern war die Dame in der Lobby ganz klar die unangefochtene Königin....smile...Nachdem ich dort eine Weile nett plauderte und meinen süssen Kaffee trank war es irgendwann an der Zeit wieder ins Zimmer zu wackeln um mich für den heutigen Tag fertig zu machen. Im Rucksack befand sich wie immer alles was ich brauchte und genürgend Trink-Wasser hatte ich noch Palettenweise im Kofferraum liegen... Dann noch 3 US$ ( plus 2 US$ in albernen Klimpergeld ) für die Mädels vom House-Keeping unter den mit Kippen vollgeballerten stinkenden Ascher und schon sass ich im Nissan und konnte mein kleines "Mini-Abenteuer" beginnen. Also mein Smartphone "MDA-II" in die KFZ-Halterung und Noni-GPS Plot starten. Gestern Abend hatte ich mir mittels Google-Earth noch die passenden GPS-Koordinaten rausgesucht und gleich ins Telefon gehackt. Als Trailhead sollte ein vielversprechender Seitenwash dienen, welcher mich direkt in den "Harris-Wash" bringen müsste ( ob das aber klappt wusste ich natürlich nicht ). Vom Harris-Wash werde ich dann leicht meine Ziele GPS-Gestützt mit dem MDA-II und meinem in der Hose steckenden GPS-Receiver lokalisieren können. Vorab: Das das dann doch deutlich anstrengender wird als erwartet, zudem den ganzen Tag andauern würde und meine mittlerweile böse kaputten schmerzenden Füsse samt Kreislauf wieder ungemein fordern wird, wusste ich zun diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht...
Fahrt durch die "Hole in the Rock Road" zu
meinem Trailhead:
Der Zebra-Slot und Tunnel-Slot liegen an der Hole in the Rock Road (
kurz HITRR ) und beide sind vom Harris-Wash aus erreichbar.
Um nun möglichst einfach zum Harris-Wash und zu diesen beiden Highlights
zu gelangen, kommt nun die Internet-Beschreibung meiner "Micha-Variante"
was viele anderen sicherlich nicht
Also nehme ich Euch nun mit, in die heiligen Slots des Grand Staircase-Escalante National Monument (GSENM) und scheiss auf den James-Bond Geheimnis-Blödsinn wie der oft auf anderen Webseiten sehr krytpisch zu finden ist. Denn ich bin immer für einfache Lösungen, welche nunmal jeder nachmachen sollte und ich werde auch nicht den Fehler begehen, hier Geheimhaltung oder Geheimniskrämerei zu betreiben wie das andere im Internet so gerne tun um sich wichtig zu machen.
Auf der Hole in the Rock Road muss man
nun bis zum Trailhead exakt 11,2 km ( 7 Meilen )
fahren, bis man links aber auch rechts einen markanten Seitenwash
erkennt, welcher links in Richtung "Harris Wash" führt. Die GPS Koordinaten
Links in der Map habe ich ich den Trailhead blau markiert wo ich einfach seitlich auf der HITRR meinen treuen Nissan im Staub parkte und mich wanderfertig machte. Soll heissen, ich deponierte soviel Trink-Wasser ( habe mittlerweile begriffen, dass man nie zuviel davon dabei haben kann ) wie ich nur konnte in meinem Rucksack und cremte meine mittlerweile auch schon led(er)iertes ( Betonung liegt hier auch "LEDER" ) Gesicht; Arme und Beine mit einer dicken Schicht Sunblocker ein... Danach stieg ich dann in den Seitenwash ein und wanderte diesen wie in der links zu sehenden blau gepunkteten Linie Nordöstlich ab. Dieser Seitenwash-Hike war zwar sehr einfach, aber stellenweise auch etwas kniffelig, da man hin & wieder ein paar eher einfache Hindernisse umlaufen musste und es immer in Scheifen ( nunja, ein trockener Flusslauf ) voran ging. Ferner war das laufen auf dieser insgesamt 4,5 km langen Strecke bis zum erreichen des Harris-Washs stellenweise anstrengend, da man da fast ausschliesslich im weichen Sand herumlatschen muss. Auch störten mich dort die Unmengen anhänglicher Fliegen welche mich wild brummend irgendwie ständig zu verfolgen schienen. Das letzte Drittel dieses Seiten-Wash´s war dann ausgesprochen fotogen und wurde immer hübscher und interessanter und ich erreichte nach ca. 1 Stunde endlich den breiten grossen Harris-Wash. Fotos habe ich hinterwegs keine gemacht, da ich mich auf das schnelle Erreichen des Harris-Wahs konzentrierte...aber knapp 5 km im weichen Sand, sind und bleiben 5 km im weichen Sand. Somit kommt man unterwegs schonmal vernüftig auf "Betriebstemperatur".
Tour durch den Harris Wash und Besuch des
Zebra-Slots: Nebenbei startete ich auch als weitere dämliche High-End Sicherheitsmassnahme meinen MDA-II und meinen Noni-GPS Logger. Und ich war nicht allein im Harris-Wash, denn ich stand unter Beobachtung ! Eine Kuh inmitten des Washs glotzte die ganze Zeit horny zu mir und dachte sich wohl "was will dieser humanoide äusserst attraktive und hübsche "10-Klauenbursche" denn hier ?!". Ich hingegen fragte mich "Ey, Du geile Kuh, was um himmels willen hat Dich hüsches Mädel denn in diese einsame Gegend verschlagen...?" Rechts in der Map habe ich die nach Osten führende ca. 2.8 km lange Strecke an der ich von meinem Seitenwash von der HITRR kam rein im Harris-Wash bis zum finalen "Zebra-Slot" blau gepunktet eingezeichnet. Das Laufen im Harris-Wash empfand ich als problemlos, da es dort genügend Möglichkeiten gab dem feinen tiefen Sand auszuweichen und über gefestigsten dafür aber steinigen Untergrund zu laufen. Ausserdem machte es mir grossen Spass in dieser schönen Umgebnung zu hiken, aber schon hier merkte ich, das es doch jetzt anstrengender war als erwartet...
Irgendwann musste ich ( siehe MAP oben rechts
) links vom Harris-Wash abzeigen in einen nördlich verlaufenden sandigen
Seiten-Wash. Und dieser anfangs riesige Wash wird mich direkt zum Zebra-Slot
-also der finalen Quelle-
Der Zebra Slot ist bestimmt einer -wenn nicht der- schönsten
Slot-Canyons welche ich jemals gesehen habe. Bestimmt aber der beeindruckenste
in Bereich des Grand Staircase-Escalante National Monuments.
Nachdem ich am Drop-Off nicht mehr tiefer in den Zebra-Slot eintauchen konnte, hatte mich der Ehrgeiz gepackt. Ich stellte mir die Frage "wie weit wird der Slot wohl noch gehen ?" und beschloss dieser Frage auf den Grund zu gehen. Also musste ich irgendwie versuchen an das andere hochgelegene Ende des Zebra-Slots zu gelangen... |
Zebra-Slot von oben ( Klettertour ) und
der für mich spektalulärste Fund meines
Lebens:![]()
Also kletterte ich das unscheinbar wirkende gigantische Felsmassiv rauf
und suchte mir dabei eine Route die möglichst "unbedenklich" war, denn
ich kann es mir in dieser einsamen Gegend
Oben auf meinem Zebra-Slot, also dem "Micha-Gipfel" angekommen wurde
ich mit einem herrlichen Überblick bis hin zum Harris-Wash belohnt,
denn das war wirklich ein toller Premium-Aussichtsplatz mit einer tollen
Übersicht und nebenbei auch angenehm "luftig".
Ich schaute mir den oberen Bereich des Zebra-Slots
faziniert genau an und der war in meinen Augen allein von hier aus wirklich
gefährlich. Ein paar tiefere Drop-Offs die man allein und ohne Seil
und Buddy keinesfalls bewältigen kann. Ausserdem verstand ich hier und
jetzt was für ein seltenes Glück ich hatte, dass der Zebra-Slot
komplett ausgetrocknet war. Ich
Das sollte nun ausreichen, denn nach etwas mehr als 1 Stunde in diesem Traumland hatte auch ich genug gesehen und ging auf dem gleichen Weg den ich kam wieder zurück. Also im "Raupenmodus" unter dem Stacheldraht durchkriechen und vor dem Abstieg weit oben ging mir die Höhenangst-Düse resp. ein feuchter Angstpubs sass mir übelst quer....smile...ich fühlte mich hier oben wie eine Katze die auf einen Baum geklettert ist und sich nun nicht mehr runter traut. Ich fragte mich: "...wie um himmels willen bin ich hier hochgekommen ?". Es half aber alles jammern nichts, irgendwie musste ich nun wieder einen Weg runter finden. Meine nun voll ausgefahrenen Hiking-Sticks waren hier eine wertvolle Hilfe und ich war wieder mal sehr froh diese dabei zu haben, denn diese "Krücken" haben mir den doch recht steilen Weg nach unten prima stützend und stabilisierend grossartig geholfen. Nun hiess es den Wash des Zebra-Slots folgen ( weicher Sand und anstrengend ! ) bis ich kurz vor dem Harris-Wash eine Stelle mit kühlenden Schatten fand, wo eine Zigaretten & Trinkpause ( Kippe als Restmüll wanderte in die Hosentasche ) einlegte, bevor es zu meinem letzten Tages-Ziel dem Tunnel-Slot gehen sollte...
Der Weg und Besuch des "Tunnel
Slots":
Mittlerweile hatte sich die Gegend aufgrund des schönen Wetters
auch wieder
Auf halber Strecke muss man im Harris-Wash links rel. an einem grossen gewundenen Felsvorspung vorbei und ich wunderte mich dort über den Krach der mir verdammt bekannt vorkam. Hier flogen mal wieder massenhaft Bienen herum und ich beschloss dieses "Gewusel" möglichst zügig zu passieren. Denn man weiss schliesslich nie, wie agressiv diese Wildbienen-Rasse ist. Um mich schwirrten zwar eine Vielzahl dieser Bienen "wild beschnuppernd" herum, aber irgendwie hatten die wohl keinen Lust einen Stachel in meinen verschwitzen Body zu jubeln.
Also umdrehen; etwas zurück laufen und eine Stelle suchen, wo man nach Norden in den Seitenwash des Tunnel-Slots stiefeln kann. Ich war überrascht wie gut getarnt dieser unscheinbare Seitenwash letztendlich war und sehr froh das ich ein GPS und das Telefon (MDA) dabei hatte. Also hiess es nun in den wieder mal total sandigen Wash stiefeln und auf halber Strecke kam mir das erste mal heute ein Ami mit grosser Fototasche; geschultertem Dreibein und einer D-SLR ( digitale Spiegelreflex-Kamera ) um den Hals hängend entgegen. Der war genauso überrascht mich zu sehen, wie ich es auch war. Aussem einem Knochentrockenen "Hi, how are you...?" gab es keine weitere Kommunikation...
Irgendwann erreichte ich dann mit mittlerweile
schmerzenden Füssen ( denn meine vor ein
paar Tagen gelaufenen grossen Blasen machten sich wieder bemerkbar ) den
Eingang dieses noch
Also packte ich mich in den Sand mit dem Rücken an der kühlenden
Felswand im Schatten und genoss die vielen Eindrücke des heutigen
Tages, welcher mir wirklich klasse gefallen hatte.
Die 10 Kilometer zurück zu meinem Nissan
in der Hole of the Rock Road: Hier im Seitenwash von heute Vormittag suchte ich mir unter einem Strauch welcher zumindest ein kleines bisschen kühlenden Schatten bot etwas Schutz um Flüssigkeit nachzukippen. Und mittlerweile war ich auch schon gut "well done" und ausgepowert und heilfroh, dass es nur noch knapp 5 anstrengende Kilometer Upstream vor mir lagen, ehe ich meinen rettenden Nissan erreiche. Meine Kräfte schwanden; meine Füsse resp. die Blasen schmerzten höllisch und diese 5 km waren wirklich anstrengend. Jeder Schritt wurde in dieser Hitze zu einer Schinderei; 100 Meter zu einer unendlich langen Distanz und der Weg zog sich wie ein frisches Kaugummi so dermassen in die Länge, dass ich unterwegs dachte niemals die Hole in the Rock Road zu erreichen...
Hmmmm----diese sexy Burschen schmecken 100%ig so lecker wie die aussahen. Wieso gucken die einen eigentlich immer so dermassen neugierig an ? Vielleicht dachte die auch "was will Slayer Micha von mit...". Nunja, ich beliess es erstmal beim reinen "Fototechnischen Abschliessen". Wenn die wüssten was denen blüht, die würden sich wohl alle im Tunnel-Slot verstecken...smile...
Das Wetter und der restliche
Abend: Dieser Bilderbuchtag war wirklich sonderklasse und bot mehr als ich erwartet hatte. Ferner fragte mich nach meiner Internet-Surfaktion wieviel Bilderbuchtage wohl noch kommen werden ? Denn im Internet und im TV wurde vor zwei grossen Tiefdruck/Schlechtwetterfronten gewarnt, welche vom Pazifik und aus dem Norden kommend (Kanada) den ausnahmslos den kompletten Westen der USA mit mieserablen Wetter beglücken werden. Nunja, bisher hatte ich wirklich soviel Glück mit dem Wetter, sodass ich wahrlich keinen einzigen Grund gehabt hätte, mich beschweren zu können. Aber so wie es aussieht, wird morgen einer der letzten Tage werdenn, wo das Wetter noch halbwegs gut sein wird. Also beschloss ich morgen früh zeitig ( also extrem früh ! ) aufzustehen und den Montag nochmal möglichst nett spannend und hoffentlich schön zu gestalten. Ideen und Optionen gibt es schliessich zu genüge. Was morgen ansteht, kann man nun unten rechts durch einen Klick auf TAG15 erlesen.
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