Dienstag, der 19 Mai 2009:
Denn Canyons; Wandern und Wassermassen passen nicht wirklich gut zusammen.
Also dachte ich mir, wenn die Welt schon untergehen möchte, dann ist
die Idee diesen Untergang im Gebirge zu erleben von allen beschissenen Ideen
sicherlich die schönste. Und wenn alle Stränge
Zmindest war das mein grober Plan und so schlimm empfand ich das eigentlich auch nicht, denn mit dem Wetter hatte ich bisher grosses Glück gehabt und meine geschundenen Füsse können auch mal eine kleine Erholungspause prima ab. Nachdem ich also alle meine Ritzen unter der Dusche "Chlor-Gestrahlt" hatte, packte ich meine 7 Sachen; schoss noch ein paar Bilder meiner einfachen aber wie ich finde sehr brauchbaren Penn-Bude und machte mich vom Acker. Frühstück liess ich ausfallen, schliesslich hatte ich noch im Auto jede Menge Nervennahrung so mich der Hunger packen sollte und unterwegs gibt es sicherlich auch noch genügend Essensmöglichkeiten.
Besuch der "BLM" in
Vernal: Nachdem ich die Adresse in meinen MDA und IGO8 Navigationsprogramm eingegeben hatte, stellte ich fest das die BLM keine 5 Fahr-Minuten entfernt auf der anderen Seite dieser kleinen übersichtlichen Stadt liegt. Man musste nur auf die Main-Street ( den US Highway 40 ) und nach Osten um dann im richtigen Monent rechts auf die 500 East abzubiegen und zwei Blöcke Richtung süden fahren. Gesagt getan, 10 Minuten später stand ich bei der BLM auf dem Parkplatz und marschierte in die kuschelige Bude.
Dort schlürften 2 Damen an gigantischen Kaffee-Thermobechern herum
und freuten sich, das sie jemand so früh am morgen besucht. Mit einem
fetten lächeln wurde ich wirklich nett begrüsst und schon fragten
sie was die für mich tun können. Ich eröffnete denen, dass
ich Interesse am "Fantasy Canyon" habe und fragte
noch ob man
Und dann legten die auch schon los und plapperten mich so mit Informationen auch zu alternativen Hikes und schönen Ecken in der Gegend von Vernal zu, dass ich die erstmal stoppen musste, weil ich die hälfte garnicht verstand. Und nachdem die einen Gang zurückgeschaltet hatten war alles in bester Ordung. Mein Gott, noch nirgends hat man sich so ins Zeug für mich gelegt. Die haben da wie die wilden alle möglichen MAPS und Beschreibungen kopiert und mir grob erklärt wie man dort hinfindet, was kein Problem ist da das alles ausgeschildert sei. Das Problem ist aber das der Fantasy Canyon inmitten eines grossen Gas-Feldes liegt in dem es 1000ende Strassen gibt um man sich ruckizucki hoffnungslos verirren kann und da nicht mehr ohne fremde Hilfe rausfinden wird. Die junge Dame riet mir eindringlich in dem Bereich jeder Wende-Mannöver zu notieren, damit ich dann diese Liste umgekehrt wieder abfahren kann um in die Zivilisation samt Asphalt zu finden. Der Zustand der Dirt-Roads soll wenn man vorsichtig ist, auch mit einem normalen PKW bei Trockenheit machbar sein... So, nun hatte ich alle Informationen und Maps um hinzufinden ( was ja kein Problem ist, da das alles auf dem Hinweg ausgeschildert sein soll, aber der Rückweg keine Beschilderung hat ) und das reichte mir erstmal. Ich legte mir schonmal meinen Notz-Block und Kuli bereit, denn ich wollte mich da nicht verirren und auf Nummer sicher gehen. Also los geht´s....
Der Weg zum "Fanasy Canyon" und meine
persöhnliche VIP-Escorte: Nach ca. 20 Meilen muss man links vom Highway auf die "Glen Bench Road" ab, welche man nun ca. 14 Meilen fahren muss. Hier wird die Situation noch schlimmer, denn die Trucks und Fahrweise der Ölfüsse wird immer rücksichtsloser und halsbrecherischer. Also heisst es ruhig bleiben und die Trucker Voll-Idioten machen lassen, während man gemütlich seine 14 Meilen kurvig abmetert. Immer wieder sieht man Schilder mit dem Hinweis "Fantasy Canyon", sodass man immer weiss das man richtig ist. Rechts in der MAP ist die Strecke bis zum Fanasy-Canyon GELB eingetragen und wer die MAP gösser sehen will, muss nur <<<<hier >>> oder rechts in die MAP klicken.
Irgendwann erreicht man dann eine kleine Kreuzung
( wieder mit Hinweisschild zum Fanatsy Canyon ) an der
Und als ich da gerade meine GPS-Koordinaten runtergekritzelt hatte,
staubte ein grosser weisser Pickup heran um direkt neben mir zu halten und
mit fiesem Südstaaten-Akzent und einem fetten lächerln im Gesicht
begraben unter einem vergammelten Cowboy-Hut folgendes zu Gröhlen
"Howdy, was macht ein alter NewYorker in
Ein ziemlich umgänglicher und lustiger Bursche war das und ich habe die Infos quasi in mich aufgesogen, denn wo und wann hat man schonmal die Chance mit einem Vorarbeiter und zudem auch noch so unterhaltsam und lustig an solche Informationen zu kommen. Natürlich stellten wir uns auch mit Namen vor, sodass das ganze dann schnell etwas "Buddy-Mässiges" ( Kumpeltechnisches ) bekam. Der Typ war echt eine Granate und mindestens genauso bekloppt wie ich und mit weitem Abstand der verrückteste Menschen, den ich auf dieser Reise kennenlernen durfte. Der schmetterte da einen Witz nach dem anderen und ich habe fast tränen gelacht. Ein Komiker und Unterhaltungstalent erster Güte.
Folgendes geht hier in diesem Gebiet
ab: Hier wird zwar auch Öl aber überwiegend Erdgas aus
dem Boden gepumpt. Das Gas kommt nicht als Gas aus dem Boden, sondern als
ein Gas-Wassergemisch und mittels Seperatoren wird das GAS vom WASSER getrennt.
Das konterminierte verseuchte Wasser wird in Behälter
Also verabschiedete ich mich herzlich von diesem supernetten Wildwest Rauhbein um nun den vor mir liegenden Fantasy Canyon zu erkunden !
Der "Fanasy Canyon" und meine Eindrücke
trotz durchwachsenem Wetters:
Wie um himmels willen sind diese bizarren
Formationen entstanden ? Ganz einfach, denn vor 50 Millionen Jahren bedeckte
einst ein grosser mit 700 Metern sehr tiefer See diese Gegend auf dessen
Grund sich im Laufe der Jahrtausende sedimente ablagerten. Diese wurden auch
höher liegende Regionen in direkter Nähe in den
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![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Was aber soll ein Magnetit bewirken ?
Gut Lachen hatte ich auch nach meiner ersten groben Sondierungs-Tour um mir einen Überblick zu verschaffen. Denn das Wetter besserte sich ein klein wenig dahingehend, dass nun auch ein paar bescheidene Sonnenstrahlen den Boden erreichten. Grund genug dieses Ausnahmeangebot in einem Video-Eintrag als Info und meinen ersten Eindrücken festzuhalten. Wer das dusselige Gelaber sehen & hören möchte <<<klickt hier>>> oder oben rechts in den Videomonitor.
Gesichter; Monster; Fratzen; Tiere...einfach alles kann man erkennen. Natürlich musste ich auch etwas in der Hinterland und auf die Hügel krakseln ohne etwas dort zu verändern oder gar beschädigen. Machte mir grossen Spass hier auf Entdeckungstour zu gehen und alles genau anzuschauen; erleben und an Motiven zu entdecken. Das machte richtig Laune und oben auf den Lehm-Hügeln hat man auch einen ausgesprochen guten Überblick ueber das Gebiet und wilde GAS-Fördertreiben. Hier noch eine weitere Ladung Bilder:
Das Wetter war zwar nicht der Brüller, aber immerhin wurde es etwas
besser, sodass sich die Sonne ganz schwach durch den milchigen Himmelsvorhang
quälen konnte. Und hier eine Warnung: Man muss in insbesondere wenn
man vorsichtig am herumkrakseln ist aufpassen, denn in diesem Bereich muss
es für
Aber was passiert eigentlich wenn einen eine Klapperschlange wirklich mal erwischen sollte, also diese einen beisst ? So wie bei Winnitou und den billigen Schrott-Western die Wunde aufschneiden und das Gift Rambo-Like raussaugen oder Abbinden ? Das möchte ich hiermit mal kurz darstellen. Bei Klapperschlangen hat man es vergleichsweise einfach, denn bevor diese beissen warnen sie einen netterweise mit deren Rasselorgans und deren Hornringen am Ende des Schwanzes. Übrigens die Klapperschlangen ( Crotalus ) gehören der Gattung der Vipern an.
Wie vermeidet man einen Biss ? Hohes Schuhwerk bietet einen guten Schutz,
da die Schlange vom Boden aus meist nur etwa bis in Kniehöhe zustösst.
Da die Schlange bei einer Annäherung nicht flüchtet, ist in
schlangenbedrohten Gebieten große Vorsicht geboten. Vor allem sollte
auf das Rasseln der Schlange mit
Es gibt ein wirksames Gegenserum. Das Serum muss jedoch bei einem Angriffsbiss innerhalb von einigen Stunden zur Anwendung kommen. Dabei ist jedoch, wie vor allem bei allen eiweisshaltigen Antiseren, die nicht geringe Gefahr eines anaphylaktischen Schocks zu beachten. Insofern sollte, sofern es irgendwie möglich ist, das Antiserum nur von einem Arzt, am Besten in einem Krankenhaus verabreicht werden. Und vor allem sollte vor der Gabe eines Antiserums genau geklärt sein, ob es sich tatsächlich um einen Angriffsbiss mit der Injektion einer grösseren Menge Gifts gehandelt hat. Erste Hilfe: -unbedingt Ruhe bewahren, sowohl körperlich wie auch psychisch. -die gebissene Extremität ruhig stellen, den Arm in eine Schlinge legen und das Bein möglichst schienen. -sofern es irgendwie möglich ist, sollte die gebissene Person im Liegen transportiert werden -die Schlange identifizieren (mehrere Fotos für den Arzt machen) -darauf achten, ob sich Symptome einer Vergiftung zeigen, z.B. an der Bissstelle oder, bei neurotoxischen Vergiftungen, Lähmungen oder auch eine Augenstarre -die Gabe von Flüssigkeit ist sinnvoll, aber nur in Form von Wasser und nicht als Alkohol oder Kaffee -alle Möglichkeiten ausschöpfen, dass die gebissene Person schnellstens professionelle Hilfe bekommt -das Aussaugen oder Ausbrennen der Bisswunde hat sich als nicht sinnvoll erwiesen -das Ausschneiden der Bisswunde verschlimmert möglicherweise die Giftwirkung, da es z.B. bei Gerinnungsstörungen zu unkontrollierten Blutungen kommen kann -auch das Kühlen mit Eis hat sich als wirkungslos und teilweise sogar schädlich erwiesen. Das Anlegen eines Immobilisierungs-Druckverbandes ist nach einem Biss dieser Schlange, wie bei allen Klapperschlangen, nicht nur nicht empfehlenswert, sondern verschlimmert die Bissfolgen nur noch. So nach soviel Schlangen-Horror nun noch eine letzte Ladung Bilder vom Fantasy-Canyon mit denen ich dann entgültig einen hoffentlich guten Überblick verschaffen konnte was einen dort erwartet:
250 Meilen bis Granby vor den Toren des "Rocky
Mountian National Parks": Die Idee war folgende: Morgen wollte ich so das Wetter halbwegs mitspielt ( und es nicht wie auf Eimer regnet ) in den Rocky Mountain National Park. Und wenn das Wetter schlecht ist, einfach quer durchfahren um Alternativ der Hauptstadt im Bundesstaat Colorado "Denver" einen Schlechtwetter-Besuch abzustatten. Zumindest bildete ich mir ein, dass es eine gute Idee wäre. Insbesondere da ich noch niemals im Rocky Mountain National Park gechweige denn Denver war...
Auf dem Dirt-Road Parkplatz des "Fantasy Canyons" erwachte mein technisch
sportlicher Ehrgeiz, denn ich wollte hier und jetzt das fest im Auto eingebaute
MAGELAN HERTZ! NEVER LOST Navigations-System
bemühen mich aus diesem Wirrwarr an Staubpisten zu führen.
Nunja, ich wollte....denn Never Lost war
Von hier aus ging es dann Nördlich wieder bis kurz vor
Naples um rechts auf den
US-Highway 40 östlich Richtung
Rechts im Bild kann man den Verkauf der grossen Continental Divide rot eingezeichnet sehr gut erkennen. Die Rockys Mountains spielen als natürliche Grenze natürlich eine Zentrale Rolle. Das Wasser fliesst in Seen und Basins und diese speisen dann ( sofern genügend Nachschub kommt ) Flüsse und fliessen letztendlich in die grossen Meere...
Zurück zum Wetter: Dieses wurde wie erwartet immer schlechter.
Irgendwann gab es
Irgendwie war das ganze Spektakel mit hübschen ziemlich heftigen Blitzen garniert irgendwie doch so spannend, dass ich stellenweise sogar anhielt und mir das Geblitze und Gedonner in aller Ruhe reinziehen musste. Eilig hatte ich es ja nicht, denn mein nächstes Ziel war nur irgendwo trocken unterzukommen und es roch auch ganz fantastisch nach "Wald" und diesem fast schon typischen "Regengeruch". Nach immerhin 16 Tagen mit zum Teil brachialer Hitze und Trockenheit, fand ich es zu meinem erstaunen sogar mal angenehm wieder mit den Lebenssaft der Natur in Berührung zu kommen... Liegt es dadran das ich Urlaub habe; erholt und total entspannt bin oder sehen die Wolken in den USA irgendwie komplett anders aus, als die bei uns im hohen Norden von Deutschland gewohnt ist. Ich hatte stellenweise das Gefühl nur springen zu müssen um die Anfassen zu können, so tief hingen einige dieser Gebilde. Stop: Nein ! Ich stand bestimmt noch unter dem Einfluss vom Magnetit und war somit verstrahlt...grins...keine Ahnung, aber die Wolken haben mich irgendwie total gefesselt. Keine Ahnung warum...
Zimmersuche und Abend in "GRANBY":
Hier in Granby beschloss
In der Lobby ( die kaum grösser als ein WohnFlur
war ) musste ich erstmal an einer Klingel rumfummeln, ehe eine junge Frau
angewackelt kam. Auf die Frage ob
Sie ein schönes Zimmer für die Nacht für mich hat und
was mich der Spass mit AAA-Discount denn kosten würde, wurde mir 65
US$ ( inkl. Steuer ) an den Kopf
Nachdem die Zimmerfrage geklärt war, beschloss ich zufuss in Richtung
Westen ca. drei Blocks zum "Mavericks Grille" zu laufen. Der kleine Ort Granby
wirkt übrigens auch sehr aufgeräumt; sauber & sicher. Nach
10 Minuten Fussmarsch hatte ich mein Ziel erreicht und vorne am Eingang bei
Mavericks wurde ich gefragt
War alles in allem ein lustiger Tagesabschluss und das Mavericks ein ziemlich guter ( wenn nicht sogar der Beste ) und brauchbarer Tipp für dieses verschlafene Nest. Denn irgendwie hatte ich das Gefühl, dass hier in diesem Restaurant/Bar der Nabel dieses kleinen Ortes ist. Die Stimmung war jedenfalls klasse und ausgelassen und das US-Feeling wunderbar... Irgendwann bezahlte ich meine Bierchen ( Tip immer hübsch auf den Tresen liegen lassen ) und zischte ab zurück in meine rustikale Bleibe für die Nacht. Dort dann noch gemütlich im Bett liegend TV schauen; etwas im Internet nach dem Wetter ( Gruselnummer träfe es eher ) forschen; ein paar zwischenzeitlich gut gekühlte Milwaukees Best US-Bierchen zischen und gemütlich einpennen. Achja, Rauchen war hier im Zimmer nicht erlaubt, denn dass durfte man vor der Türe erledigen ( war aber auch kein Problem ). Den Wecker hatte ich mir für morgen auf 7 Uhr gestellt, denn für morgen stand der Rocky Mountain National Park auf dem Programm...
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