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© 1997-2008 by M.Perlitschke
Email: Michael Perlitschke

Page-Update: 12 November 2008



An diesem Tag wird mit nur 90 Meilen kaum gefahren und es stehen ausschliesslich kleine aber nette Hikes in den Bryce Canyon und in den Kodachrome Basin State Park auf dem Tages-Programm. In Escalante wird dann das Nachtlager aufgeschlagen. Die blauen Punkte markieren die Stops; die kleinen blauen grob die Hikes und die Rote Linie die gefahrene Strecke. Wer in obige MAP klickt kann sich eine Vergrösserung anschauen.

Samstag der 27 September 2008:
In meinem Motel-Kühlschrank rappelte der Wecker schon gegen 5:00 Uhr, denn ich wollte unbedingt den Sonnenaufgang am rep. im Bryce-Canyon miterleben. Also dauerte es nicht sonderlich lange bis ich Abreisefertig war und alles im Auto verstaut war. Den Zimmerschlüssel ( das Offfice war natürlich noch geschlossen ) schmiss ich in eine kleine Ablage und schon konnte sich mein leicht vereister Wagen langsam in Richtung Bryce in Bewegung setzen.

Langsam deswegen, weil sich in der Nacht auf der Strasse ( eigentlich überall ) Raureif gebildet hatte. Wollte es nicht riskieren in einer der vielen scharfen Kurven mit 70 Meilen auf dem Tacho ins Rutschen zu geraten. Also hübsch Fuss vom Gas und sehr vorsichtig -wie auch schon gestern- die 89 Richtung Norden fahren, dann rechts auf die State Route 12 durch den Red Canyon ( Shit....hier kam leider schon die Sonne zum Vorschein ) der so früh morgens mit seinen nun leicht eisbedampften Nadelholzern wirklich hübsch wirkte um dann abschliessend rechts bei Rubys Inn den Eingang des Bryce-Canyon National Parks anzusteuern. Alle Ampeln standen auf "GRUEN!" und eines der Kassenhäusschen war besetzt. Also konnte ich meinen Annual Pass 2008 wieder einpacken und wenige Sekunden später fand ich auch die Antwort in grossen Lettern an Fenster kleben auf dem Stand: "FREE UTAH STATE PARK DAY; Saturday, Sep. 27,2008. No Day Use Fees !". D.h. heute kann man überall in "Utah" kostenlos alle Parks besuchen. Wusste garnicht das es soetwas einmal im Jahr überhaupt gibt....

Vormittags-Hike im "Bryce Canyon National Park":
Gestern im Motel hatte ich mir überlegt, wie ich das gute Wetter vormittags im Bryce-Canyon am sinnvollsten nutzen kann. Und da ich ja schon einige nette Trails in den letzten Jahren kannte, fiel mir auf, dass ich das naheliegenste noch garnicht gemacht hatte, also ein Hike des "NAVAJO TRAILS", welchen man prima mit dem Queen Garden Trail kombinieren kann ( letzteren kannte ich aber schon von einem Hike 2005 ). Hier ein paar Daten zu diesen von der Schwierigkeit als moderate ausgewiesenem Trail. Start/Entpunkt ist der Sunset-Point ( übrigens ist das auch der Point der sich für Sonnenaufgänge perfekt eignet auch wenn der Name es nicht vermuten lassen würde ). Ohne Umwege ist dieser Trail mit 2.16 Kilometern rel. kurz. 167 Höhenmeter geht es in die Tiefe also in Summe 334 Höhenmeter sind in einer Höhe von  immerhin 2,5 km über Meeresspiegel zu überwinden ( siehe hierzu die beiden Maps zur linken ) und die Dünne Luft merkt man, denn man kommt wenn man zuviel Gas gibt recht schnell aus der Puste. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch der Rock-Slide/Fall am 01.06.2006 in der "Wall Street" der dazu führte das dieser Trail erst wieder am 14 09.2007 eröffnet werden konnte. Grund: 500 Tonnen Gestein mussten beseitigt werden und es grenzt fast an ein Wunder das keine Menschenleben bei diesem recht heftigen Erosions-Kollaps zu beklagen waren.  

         

Da eine Wanderung durch die Canyons die eindruckvollste Möglichkeit darstellt, dieses Märchenwelt aus Hoodoos & Zinnen zu erleben, sollte man wenn man im Bryce-Canyon ist auf jeden Fall in seligen über eine der Trails absteigen. Die Overlooks von RIM sind zwar alle recht nett, aber können die Wahre Schönheit des Parks nicht wirklich portieren. Neben den vielen bizarren Formen bestechen einen jedesmal erneut die Farben, welche mal in das Tiefrote, Rosa, Gelbe oder Ockertöne wechseln. Besonders eindrucksvoll sieht das -so wie heute bewusst geplant- direkt zum Sonnenaufgang / Vormittags und noch tief stehender Sonne aus.

         

Über mehrere Serpentinen führt der Navajo Loop Trail zur sogenannten Wall Street, einem sehr engen Canyon mit steil aufragenden Wänden zu beiden Seiten.  Man begibt sich direkt ins Herz des Amphitheater. Man kommt vorbei an Thor's Hammer; zwei wunderhübschen Steinbrücken (bizarre Arches welche Two Bridges genannt werden ) welche in einem der wenigen vorhandenen Slot-Canyons des Bryce-Canyons und auf dem Navajo Trail zu finden sind. Aufgrund der Lichtverhältnisse ( Slot = Schatten und heftige Kontraste ) versuchte ich die Steinbrücken mittels HDR-Fotographie ( 7er und 5er Serien ) im Bilde einzufangen, aber dazu später in einem Extra-Kasten mehr...

         

Der Hike auf dem Navajo-Trail war trotz einer Horde Japaner und Franzosen ( welche zum Glück nur ein ganz kurzes Alibi-Stück des Trails liefen um dann schnaufend zurück zum Aussichtspunkt und Ihren Bussen zu hecheln ) welche auch erstaunlich früh unterwegs waren wirklich super. Die Wall Street ist beeindruckend und  unten im Ampitheater habe ich den offiziellen Trail verlassen, um dort Richtung Inspiration / Bryce Point in einen sehr interessant aussehenden Seitenarm des Amitheaters in einen recht fiesen Rockwash rein/hochzukrakseln sogut es halt ging. Und da ich hier unten allein war, was das eine ruhige und schöne Angelegenheit. Man muss aber höllisch aufpassen, denn abseits der "Piste" muss man sich seinen Weg suchen und da lagen Tonnenweise grosse Felsen und fieses Geröll herum. Wer hier umknickt und unvorsichtig wird, kann sich schnell den Knöchel verstauchen oder noch schlimmer die Knochen zerbröseln. Und da wird einen so schnell niemand suchen geschweige denn finden. Warum ich das Schreibe ? Weil ich bei der fummeligen Kraselei selbst zweimal gewaltig auf die Nase geflogen bin. Ausser ein paar blauen Flecken als Wandern-Andenken ist nichts passiert. Dennoch, sollte man das niemals unterschätzen und immer Wachsam und sehr vorsichtig vorgehen.

       

Ich will da nun nicht zu sehr ins Detail gehen und erneut das Schwafeln anfangen, drum zeige ich den Trail und das was ich mir da angesehen habe einfach inform einer geballten Ladung -wie ich finde- recht hübscher Fotos. Auch zum Bryce-Canyon schreibe ich nichts, da ich das schon mehr als Ausführlich mit allem PiPaPo in meinen anderen Reisetagebüchern getan habe. Also lassen wir mal Bilder sprechen...

           

         

Achja, noch ein Wort zu den Temperaturen. Als ich am Sunset-Point kurz nach Sonnenaufgang ankam und die Sonne somit schon draussen war, fing es sofort an zu tauen. Dennoch war lausig kalt und ich zwangsweise mit sehr warmen Winter-Klamotten ausgerüstet. Da ich mir aber unterwegs viel Zeit liess konnte man gut erfühlen wie es von Minute zu Minute immer angenehmer wurde, was aber wohl auch mit meiner Krakselei in den oben angesprochenen Nebenarm des Canyons zu tun haben könnte ( denn das war nicht ganz so einfach inkl. zwei Bodenkontakten ). Auf meinem Rückweg nach ca. 3 Std. war es dann wirklich sehr angenehm ( schätze mal um die 15 Grad ) warm, das ich dort im T-Shirt meinen Sturm auf den Gipfel ( Sunset-Point ) antrat und dort oben selbiges hätte auswringen können, so dermassen heiss wurde mir unterwegs. Die Motor-Pumpe kommt also recht gut in Schwung und natürlich war es -wie immer- eine gute Idee ausreichend Wasser mitgeführt zu haben.

         

         

       

       

An dieser Stelle nun wie oben versprochen die Bilder welche aufgrund heftigen Kontraste wieder mal als HDR-Aufnahmen erzeugt wurden. Geschossen mittels 5 er und 7er AEB-Reihenautomatik und alternativ geladener CHDK-Firmware und einer EV-Spreizung von jeweils -2/3. Also jeweils ein Bild unter- und eines überbelichtet usw. je nach Anzahl ( 5 resp. 7 Bilder pro HDR ). Was HDR ist kann man <<<hier klicken>>> nachlesen.
           
Für Landschaftsaufnahmen in dieser Situation -also superheftigen Hell/Dunkel-Kontrasten- eine alternative Möglichkeit.

Nach einer kurzen Verschnaufpause oben am RIM des Sunset-Points und einer Zigarette (im Auto geraucht !) ging es dann umgehend weiter zum Bryce-Point um die Chance der frühen Stunde zu nutzen, ein paar Aufnahmen zu machen die man nur vormittags "so" machen kann. Ausserdem kann man so auch prima den Unterschied zu den Fotos welche ich gestern dort bei bescheidenen Wetter geschossen habe exellent erkennen und vergleichen. Hier nun diese Bilder vom Bryce-Point immernoch sehr früh am Tag kurz vor 10 Uhr wenn mich nicht alles täuscht. Übrigens unten findet man nun das zweite Grosse "Vorschaubildchen". Dieses -wie auch das einige Zeilen weiter oben- wurde aus 4 Einzelbildern zu einem Grossen 40 MP Bild zusammengesetzt. Links neben dem grossen sieht man zum Vergleich das "normale" mögliche Bild welche mit der Kamera und 35mm Weitwinkel-Brennweite an dieser Stelle "nur" möglich wäre. Nur mal so als Anregung...

       

   

   

Da sich jetzt langsam der Bryce Canyon National Park langsam aber sicher mit immer mehr Busladungen Franzosen und Asiaten und so Typen wie mich füllte, gab es kein halten mehr. NICHTS WIE WEG...Ich hatte meine kleine aber schöne ( der Navajo-Trail hat mir prima gefallen ) Wanderung erledigt meine Freunde dran ( da fast niemals so früh morgens im Canyon war ); meine Ruhe und nun konnte es weiter gehen, denn ich hatte noch etwas auf meiner "to do..." Liste stehen. Zuvor hiess es aber erstmal einen kurzen Stop im Supermarkt von Rubys Inn zu machen um soetwas wie ein Frühstück für unterwegs; Äpfel und Bananen und Wassernachschub zu besorgen. Nebenbei gab es dort auch eine sehr hübsche Auswahl an tollen Postkarten samt der nötigen Stamps ( Briefmarken ), damit meine Freunde und Freuninnen ( Hallo liebe Birgit ! ) nicht wieder denken ich hätte Sie vergessen. Schlussendlich hiess es vor der Türe nochmal die Kiste volltanken und ich war nun bereit für mein zweites Ziel...

Besuch des "Kodachrome Basin State Parks":
An diesem kleinen unscheinbaren StatePark bin ich in den letzten 15 Jahren wer weiss wie oft immer vorbeigesaust. Aber diesmal werde ich nicht erneut zum "Sünder" und werde dem Park diesen Tag -welche rnoch jung war- schenken. Vom Bryce Canyon inkl. Frühstück während der fahrt bis Canyonville dauerte es nur 30 Min. In "Canyonville" gab es einen Rechtsabbieger direkt hinter einer Tankstelle, der genutzt werden muss um zum Kodachrome State Park zu gelangen. Und exakt dort liget auch das Besucherzentrum ( Visitor-Center ) an dem ich -natürlich- im Blindfisch-Modus vorbeigesaust bin. Diese Strasse nennt sich Cottonwood Canyon Road und bietet schon erste reizvolle Einblicke und eine Vorschau in die herrliche schöne Landschaft zur linken die mich sehr an Westernfilme erinnert hat. Folglich musste ich unterwegs ein paar Foto-Stops einlegen.  

Der Kodachrome Basin State Park liegt also südlich der Utah Route 12 und ca. 30–35 km südöstlich des Bryce Canyon National Park ( habe die Strecke in der MAP rechts in ROT eingezeichnet ). Auf einer Höhe von ca 1800 m gelegen, herrscht im Parkgebiet überwiegend trockenes Klima. Im Kessel des State Parks befinden sich stark erodierte Felsformationen in unterschiedlichen Farbtönen von Rot, Gelb, Rosa, Weiß und Braun. Ergänzt wird diese natürliche Farbspiel mit dem bestenfalls tiefblauen Himmel und der gelegentlich vorkommenden grünen Vegetation. Dieses breitgefächerte Farbspektrum bewegte die National Geographic Society dazu, das Gelände nach seiner Erkundung im Jahre 1948 im Einverständnis mit der Firma Kodak nach ihrem Farbfilm Kodachrome als Kodachrome Flat zu benennen.

     

Eine Besonderheit im Parkgebiet ist das Vorkommen zahlreicher spitzer Felsnadeln und Felskamine, deren Herkunft durch die Ablagerung und Sedimentation in ehemaligen Geysiren erklärt wird, die dann als härteres Gestein stehenblieben, als spätere Verwitterungsprozesse den ursprünglichen Boden um sie herum weg erodiert hatten. Viele mehr gibt es bis zu dieser Stelle eigentlich nicht zu schreiben. Achja, vielleicht das, dass sich der Himmel langsam bedrohlich bewölkte, was in dieser schönen Gegend aber durchaus auch ein Vorteil sein kann. Denn es entstanden recht interessante Lichtstimmungen, da die Sonne und das Licht ständig wechselte. Und das hat natürlich auch einen direkten Einfluss auf die Farben.

Irgendwann erreichte ich also das "Kadochrome Basin State Park" Schild auf der Cottonwood Road an dem man links abbiegen muss um direkt nach Norden in den Statepark und ein kleines "besetztes" Rangerhäusschen zu gelangen. Die sagten mir das der Eintritt inform von 5 US$ heute wegen des "free Utah State Park Days" nicht gezahlt werden muss ich fragte ob ich ins Office kommen kann, weil ich ein paar Fragen hätte. Alles kein Problem...also rein in die gute Stube und erstmal nach einer MAP gefragt ( was ich Seppel ja im Visitor-Center in Canyonville verpennt hatte ). Zack....hatte ich einen ganz tollen Satz recht guter Maps ( auch von der Umgebung in der ich mich die nächsten Tage herumtreiben wollte ) in der Hand. Dann noch gefragt, welche Hikes empfehlenswert sind, samt der Antworten und Erklärungen mittels der MAPS. Da die wussten das ich nur ein Strassen-PKW fuhr, wurden die "wilden Pisten" also die unasphaltierten "Dirt Roads" ( auf denen man mit einem Geländegängigen Fahrzeug fahren sollte ) natürlich unter den Tisch fallen gelassen. Die waren wiklich Supernett und extrem hilfsbereit und ich verliess das Rangerhaus nicht, ohne freiwillig doch noch die sonst üblichen 5 US$ in deren Kasse als kleine Extra-Spende zu versenken was die sichtlich erfreute. Draussen studierte ich dann die Maps und lass die Beschreibungen der dort möglichen Hikes nochmal in aller Ruhe durch. Wunderbar, da gibt es viel zu bestaunen und wandern kann man dort auch wunderbar. Und das werde ich natürlich auch tun, so mich dort nicht ein Blitz trifft....smile.....ich schreibe das nur deshalb, weil in der Ferne wie wild Blitze zu Boden gingen und man bis hierher das dumpfe Grollen und Grummeln des Donners hören konnte.

         

Also fuhr ich erstmal bis in den nördlichen Kessel ( Ende ) des Kodachrome Basin State Parks wo man unter anderem auch einen kleinen modernen Camping-Platz und ein paar Cabins zum Übernachten vorfindet. In diesem Bereich findet man übrigens auch die meisten Trailheads und Wanderwege. Einen dieser Trails habe ich nicht genutzt, sondern bin stattdessen auf eigene Faust hin und wieder ein kleines Stück auf kleinen Pfaden ins Geände reingetigert resp. habe habe mir meine eigenen Weg gesucht. Ich war sehr erstaunt wie ungemeint Fotogen; ruhig und hübsch diese Gegend im Nordteil und am nördlichen Kessel war. Die wirklich hübschen Felskamine und Felsnadeln die verdächtig an Hoodoos erinnern, sind keine Hoodoos, sondern Pinnacles. Davon findet man im Kodachrome Basin an die knapp 75 Stück, also ein echtes Paradies für jeden Hoodoo-Fan. Somit auch für mich...

   

         

       

Wie man an den Bildern recht gut erkennen kann, wechselten die Lichtsituationen in westlichen Bereich der Stichstrasse nach Norden fast von Minute zu Minute. Mal kam die Sonne durch, dann verwand diese wieder hinter einen Schleicher. Ständig änderten sich die Farbeindrücke und es war zu keiner Sekunde langweilig. Ganz im Gegenteil, ich empfand diese Licht/Schatten/Farbspiele mindestens genauso schön wie diese hochintreessante Gegend. Auch das herumwandern im Gelände war sehr interessant, da man auch dort viele kleine und grösse Überraschungen vorfinden konnte. Für mich war das wie im Paradies und schon hier hatte ich diesen kleinen und übersichtlichen State-Park in mein Herz geschlossen. Vom Zeitaufwand sollte man aber einen kompletten Tag hier einplanen, denn es gibt dort viel schönes zu entdecken und das meiste dort muss man sich -zum Glück- erlaufen. Hier nochmal ein paar weitere Bilder des östlichen Parkbereiches den ich oben in der MAP mit einer blau gepunketen Linie eingezeichnet habe...

         

Ich war hier schon schwer begeistert und mich hatte nun der Ehrgeiz gepackt. Also beschloss ich nun von der Hauptstrasse ( kurz hinter den Rangerhäusschen ) Richtung Osten in eine "Dirt Road"  einzubiegen welche vorbei an der Arch Group Area zum Chimney Rock und zum Shakespeare Arch Trail führt. Aber um dort hinzukommen, musste man eben diese Natur-Staubpiste einige Kilometer befahren was mit einem Mietwagen verboten ist. Also versuchte ich mein Glück, denn wenn es zu heftig würde ( Schlaglöcher; Sand etc.p.p. ), könnte man immernoch umdrehen. Also fuhr ( holperte und rappelte träfe es wohl eher ) ich ganz vorsichtig auf dieser Piste Richtung "Chimney Rock". Steine schlugen in den Radkästen bedrohlich laut auf das Blech; das gesamte Fahrzeug schüttelte sich als wenn es signalisieren wollte, das ist nicht mein Terrain und ich hatte mitunter Angst das mir jede Sekunde die Airbags um die Ohren fliegen. Aber solange das so bleibt -was ja schon stressig genug war- war in meinen Augen noch alles in Ordung. Insbesondere auch deswegen, weil in diesem Bereich nun wirklich ( bis auf ein paar andere versprengte Foto-Spezialisten resp. solche die sich daüfr hielten ) fast nichts los war, ich also diese wunderbare Gegend nur mit 3 anderen Menschen ( der Fraktion "Arroganz" und somit französische Europäer ! ) zu teilen habe. Irgendwann erreichte ich dann den "Chimney Rock" und war froh das sich mein Auto noch ganz war, denn das war doch heftiger als ich dachte. Hier ein paar Bilder, aufgenommen im Bereich des "Chimney Rocks (Schornstein Fels)"  welcher ganz allein wie ein gigantischer Landmarker dort fotogener kaum rumstehen kann:

      

"Voll Porno" würde wohl ein sehr junger naturbegeister Bengel dort laut ausrufen und "ja", das war dort verdammt "Porno", denn wenn man das Klischee vom "wilden Westen" bedienen möchte, ist das hier ganz sicher einer der Landschaften, die diesem Klischee am ehesten entsprechen könnte. Wirklich toll und mit Bildern kann man das garnicht richtig portieren. Übrigens, hatte ich schon geschrieben das es im Kodachrome Basin eine extrem hohe Anzahl an Schlangen leben ? Nein ! Stimmt aber, auch wenn mir keine über den Weg gekrochen ist. Drum immer sehr gut aufpassen wo man dort in der Pampa herumwieselt und einen riesen Bogen um diese Viecher machen ( von der eine Vielzahl hochgrifig sind ! ) so "die einen Begrüssen möchten....". Da mich die Landschaft dort ungemein fazinierte, beschloss ich umgehend über einen Abzweiger der Dirt Raod zum "Shakespeare Arch" zu kötern. Auch das war so heftig das ich fast umgedreht wäre, aber auch hier habe ich mich Meter für Meter wie ein Kanninchen stüpfend sehr langsam an mein Ziel unbeschadet herangekämpft ( mir standen die Stress-Schweissperlen nicht nur einmal auf der Stirn ). Nun galt es zu entscheiden was dort gemacht werden soll. Es gibt dort zwei Möglichkeiten: Den "Shakespeare Arch Trail" welcher ca. 1 Mile bis zum sehenswerten Shakespeare Arch führt und in einem Loop wieder zurück zum Trailhead führt nehmen, oder in Kombination mit dem "Sentinel Trail" welcher am Shakespere Arch beginnt und die gesamte Region ( im grunde alles eine grosse Nord/Süd-Feldformation ) direkt in der Felsformation umrundet aber anstrengend ist. Also beschloss ich mir -das volle Programm- zu geben und beide Trails als Tagesabschluss-Highlight konsequent abzuwandern. Weiter oben habe ich diesen Hike auch in der MAP mit blauen Punkten markiert. Hier nun Einblicke dieses gebündelten Hiking-Combos in einer Bilder-Auswahl:

         

   

       

           

   

Interessant, gelle ?! Da es über die komplette Strecke ständig Bergauf und Bergab ging, kam ich irgendwann völlig durchgeschwitzt und konditionell angeschlagen an meinem Trailhead und meinem allein stehenden Auto an. Ja, ich hatte dieses riesige Gebiet total für mich allein und der Hike war beeindruckend und wirklich toll. Auch die in der Ferne zu Boden sausenden Blitze ( diese Schlechtwetter-Front kam direkt auf mich zu ) sahen klasse aus und hörten sich nicht minder beeindruckend ( fast ein bisschen Gruselig ) an. Unterwegs gab es ein paar Stellen an dem der Trail ( so man überhaupt von einem Trail sprechen darf ) extrem erodiert war und man da zweimal echte Zikusnummern hinlegen musste ( und das bei meiner fiesen Höhenangst ), wo ich mir vor Angst fast in meine feucht geschwitzte Buchse geschissen habe, aber es ausser umzudrehen keine andere Option als das übliche "Augen ZU und DURCH" gab.

     

Nun hiess es aber dem Kodachrome Basin Lebewohl sagen, denn langsam musste ich mir bei immer schlechter werdenden Wetter gesteigerte Gedanken bezüglich eines anständigen Nachtquartiers machen. Also hiess es die Strecke komplett zurück bis zum State Highway 12 fahren um dort dann bei Canyonville rechts erneut den State-Highway 12 welchen ich zuvor verlassen hatte wieder zu entern. Übrigens sind die Menschen in Canyonville scheinbar sehr humorvoll ( siehe Bilder oben ) und auch dort kann man auch ( wie überall in den USA ) prima sehen wie Amerikaner Ihre Probleme mit Ihren Altlasten und dem Recycling lösen. Was nicht mehr gebraucht wird, wird halt igendwo hingestellt bzw. hingeschmissen. Das gammelt dann schon irgendwann von ganz allein irgendwie weg. Ob das nun 1 oder 1000 Jahre dauert scheint die Amis nicht zu stören.

Von Canyonville nach Escalante inkl. Hotelsuche:
"HIT THE ROAD; MICHAEL", also düsete ich den wunderschönen Highway 12 bis Henryville ( hier liegt der Hund begraben ! ) um dann einige Meilen vor der Ortschaft "Escalante" dem "Escalante Petriefied Forrest State Park" einen Besuch abstattete. Dort konnte man einen recht anstrengenden aber kurzen Hike zu versteinerten Bäumen durchführen und in diesem Bereich treiben sich auch gerne einige Pumas herum. Auf den Hike zu den versteinerten Bäumen verzichete ich, aber dafür informierte ich mich dort beim Ranger wie man bei einer Begegnung mit einem Puma vorzugehen hat. Hier die Lösung: Man muss laut werden, herumschreien und wilde Sau spielen. Das kann ein Puma absolut nicht ab ( ähnlich dem Verhalten welches man bei Schwarzbären an den Tag legen muss ! ). Ausserdem sollte man keinesfalls weglaufen, denn das erzeugt dann im Puma den Jagdinstinkt und der wird unweigerlich angreifen. Also stehenbleiben; wilde Sau spielen und den Puma starr fixieren. Dieses Verhalten bedeutet für einen Puma pure Angriffslust, sodass wir -die vermeindlichen Opfer- in den Augen eines Pumas zu ernstzunehmenden Gegnern werden. Sollte es dennoch zu einem Angriff kommen, wird der Puma versuchen, den Hals zu packen zu bekommen, um das Opfer durch einen Biss die Luft zu nehmen und zu ersticken. Beim Puma-Angriff gibt es also nur ein einziges Mittel das Aussicht auf Erfolg verspricht: Um jeden Preis verhindern das der Puma an den Hals oder die Halsgegend kommt. Und je schwerer man dem sein Kernziel ( Hals ) durch massive Gegenwehr macht, desto grösser ist die Chance, das der frustiert seinen Angriff beendet und sich aus dem Staub macht weil es für ihnm zuviel Arbeit bedeutet. Das Ziel dieser Übung ist natürlich "ZU ÜBERLEBEN" und die Chancen sind sehr gross, dass man dieses mit obiger Taktik schafft. Denn ein Puma hat es ausschliesslich auf den Halsbereich abgesehen ( auch wenn man meinen könnte das andere Bereiche am Körper auch interessant wären ) und Bisse in Beine; Arme oder anderswo sind zwar sehr schlimm, aber töten einen nicht "sofort". Das fand ich alles sehr interessant, denn im Dunstkreis "Escalante Staircase" ( in dem ich mich die kommenden Tage allein herumtreiben werde ) leben und jagen recht viele der letzten wilden Pumas der USA. Angriffe sind allerdings höchst selten, aber wie gesagt: Es kann vorkommen, insbesondere wenn man sich falsch verhält...

Ich empfand die Ranger-Ausführungen zwar auf den ersten Blick etwas Bizarr, aber auf der anderen Seite muss man immer mit soetwas rechnen, da es sich um eine wilde ungezähmte Natur handelt in der -auch wenn man es kaum glauben mag- viele Gefahren lauern die einen umbringen können. Sei es inform von Skorpionen ( je kleiner = desto giftiger ); oder Giftschlangen ( von beiden wimmelt es nur so im Westen ); oder fiesen Gift-Spinnen (schwarze Witwe) oder giftigen Reptilien wie der Gila-Krustenechse und der Skorpion-Krustenechse. Gegen diese Gemeinheiten ist ein ausgewachsener Puma fast schon Kindergeburtstag. Heftig...und man sollte das immer und jederzeit im Hinterkopf behalten und mit einer guten Portion Respekt und Vorsicht agieren.

Vom Escalante Petriefied Forrest war es auch nicht mehr weit bis zur Ortschaft "Ecalante". Escalante ist eine Stadt im Garfield County in Utah, USA. Im Jahr 2000 hatte sie 818 Einwohner. Die Stadt wurde nach Silvestre Vélez de Escalante benannt, einem spanischen Missionär, der als erster Europäer diese Gegend erforschte. Escalante hat eine Fläche von 7.6 km²; eine Tankstelle; eine Schule und ist wohl das, was wir als Dorf bezeichnen würden. Zwischen Escalante und dem nahgelegenen Boulder liegen der Calf Creek Canyon ( den ich noch besuchen werde ) und das Grand Staircase-Escalante National Monument welches meine ungeteilte Aufmerksamkeit die nächsten Tage gilt. Außerdem verläuft durch den Ort die von mir genutzte Utah State Route 12.

Und dort gibt es nur ein Motel das halbwegs passabel aussieht und auf den Namen "Prospector Inn" hört und direkt am Ortseingang vom Westen kommend links zu finden ist. Dort bin ich dann rein ins Office und habe mir bei der sehr netten und witzigen Motel-Managerin ( wir wurden im Laufe der nächsten Tage noch dicke Freunde, aber dazu später mehr... ) eines der letzten noch freien Zimmer für nur ca. 60 US$ gekrallt. Und diese Zimmer waren Super-Klasse und jeden einzelnen Cent wert. Meine Laune konnte somit garnicht besser sein und ich alberte dort auch mächtig herum und hatte grossen Spass. Hier ein paar Bilder des Zimmers:

               

Der Abend in Escalante:
Nachdem ich mich dort geduscht hatte, fühlte ich mich dort schnell zuhause. Alles war "Pikobello Sauber" und es gab absolut nichts was man hätte kritisieren können. Auch die kleinen einfachen Hollywood-Holzschaukeln ( die dort überall standen ) neben meiner Zimmer-Türe war superklasse, denn nach meiner Duschaktion beschloss ich dort zu hocken und per WLAN im Internet mit meinem MDA zu surfen; Emails abzurufen etc.p.p. Ja, das Prospector Inn hatte also auch kostenloses Wireless Lan ! Dort gemütlich schaukelnd und Bier trinkend merkte ich aber schon wie kaputt ich von diesem Tag war und Hunger kam auch langsam auf. Also stiefelte ich kurzerhand nochmal ins Office um die Managerin zu fragen wo Einheimische in diesem Ort Essen gehen würden. Nunja, aus dieser Frage wurde dann ein 1 Stündige nette Unterhaltung wo wir vor der Türe des Office auf dieser Hollywood-Schaukel gemeinsam wild schnatternd gemeinsam Zigaretten rauchten ( ja....diese Lady war auch eine Raucherin und somit vollautomatisch mein Freund ) und ich tolle Informationen frei Haus bekam. Ihr Tipp für mich war das "Cowboy Blues"; zwei Blöcke westlich von hier entfernt, in das sich nur selten Touristen ( Escalante lebt fast nur von den Hikern welche über Tage und sogar Wochen die Gegend erwandern ) verirren und dort auch Alkohol ausgeschenkt wird. Wie der Name schon vermuten lässt, gibt es dort die besten Steaks und das zu ausgesprochen günstigen Preisen ud Wild-West Flair. Mittlerweile wurde es auch Dunkel draussen und ich machte mich nun vom "Prospector Inn" zufuss auf die Socken zum von der netten Lady empfohlenen "Cowboy Blues"...

Oben rechts habe ich die exakte Position markiert, und nach 10 Minuten Fussmarsch stand ich vor diesem von aussen unspektalulären Laden. Also nichts wie rein in die Gute Stube und wie zu erwarten war dort alles auf WildWest getrimmt. Das Klientel waren Amerikaner die dort mit Wrangler; Hemd; Cowboy-Stifeln und Hut hockten und an Ihren Steaks lutschten. Sofort wurde ich begrüsst und mit erklärt, das heute Buffet-Night sei. Ich also nur das Streak zu bezahlen habe und das dort stehende liebevoll hergerichtete rustikale Buffet so oft nutzen kann wie ich möchte. Auch den Tisch durfte ich mir aussuchen. Nachdem ich ein gemütliches Plätzchen hatte, hiess es bestellen und was bestellt dort ein hunriger Nachwuchs-Cowboy aus Germany. Klar, ein gigantischen Fleichlappen und Trommelwirbel ein frisch gezapftes "Hefeweizen" ( ja, die hatten dort Weizenbier resp. etwas was diesen Namen trug ). Lange Rede kurzer Sinn, mit 23 US$ ( inkl. Tipp ! ) war ich für alles am Start. Das Steak war super und das Buffet so gut, dass ich mir dort dreimal eine Tellerladung auflud. Und das amerikanische Weizenbier ( wenn auch viel zu kalt ! ) schmeckte auch wunderbar...

War wirklich klasse dort. Danach ging es wieder zurück zum "Prospector Inn" draussen vor dem Motel-Office bei noch angenehmen Temperaturen gemütlich eine Runde verdauend das Steak "schaukeln" und wie sollte es anders sein, noch eine weitere Stunde mit "Pauline" ( unglaublich, irgendwie habe ich es in den USA mit den "Pauliinchen" ) welche mich nun schon "Mike" nannte, wild gesabbelt. Unter anderen auch, das es zu dieser Jahreszeit viel zu tocken sei und die Stadt fast kein Wasser mehr hat ( also das Nord-Westliche Wasser-Basin fast -out of water- wäre ) und die dort fast schon auf dem tockenen sitzen und langsam ernsthafte Probleme bekommen. Eigentlich sind heftige Regenfälle/Überschwemmungen Ende Sep./Okt. dort oft die Regel. Gut für mich, schlecht für Escalante. Ja, ich mochte Pauline und Sie mich wohl auch, denn wir beiden besassen nachweislich gleiche Wellenlänge und Humor und verstanden uns wirklich prächtig.

Gegen 23 Uhr verabschiedete ich mich höflich von "Pauline" und Ihrer niedlichen Katze, die Sie wegen des Aussehens auch gerne "Skunk" nannte und Ihr Office bewachte ( eigentlich mehr dort spielte und schlief...smile ). Dieser Urlaubs-Tag hatte mir grossen Spass gemacht und prima gefallen, aber ich war nach soviel Stunden gut Platt und folglich dauerte es nicht sonderlich lange, bis mir in meinen schönen Zimmer und Bett die Augen zufielen. Morgen werde ich auf Schatzsuche gehen und ob ich den Schatz gefunden habe, kann man nur erlesen, wenn man unten rechts auf "Tag 7" klickt...

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