© 1997-2008 by M.Perlitschke
Email: Michael
Perlitschke
Page-Update: 29 November 2008 |

Heute heisst das Tagesziel "Torrey in Utah" und
zwei Hikes stehen auch an. Zum einen werden die Calf Creek Falls besucht
und gegen Abend hinter dem "Capitol Reef National Park" zum "Burro Wash Arch"
gewandert. .. |
Dienstag der 30 September 2008:
Erneut wurde heute sehr früh aufgestanden, denn der frühe Vogel
fängt bekanntlich den Wurm. Also schnell fertig machen und danach ab
in die Lobby des "Prospector Inn" einen schmackhaften Kaffee reinzischen.
Pauline war dort mit einem anderen weiblichen Gast schon am Start und ich
schloss mich dieser Illustren Runde nach kurzer Aufforderung kurzerhand an.
Wir sassen also gemütlich am Tisch und schnatterten dort ( obwohl ich
eigentlich heute schnell los wollte ) eine Stunde angeregt herum. Der andere
Gast kam aus Texas und hatte sich dort 8 Nächte einquartiert und wartete
dort auf Ihren Mann, der sich irgendwo in der Nähe mit einer Gruppe
anderer 1 ganze Woche in der Natur mit Zelten und Schlafsäcken herumtrieb.
Sie war hochgradig besorgt, da Ihr Mann regelmässig Insulin benötigt
und sich vor Ort spezielle Shoots ( irgend so´n Depot-Insulin Stick
zur Injektion ) verpassen musste. Interessant war dabei für mich, dass
ich diese "Südstaatlerin" nur extrem schwer verstehen konnte, denn die
"jaule" und "murmelte" sich ein Englisch zusammen, dass es mir die Nackenhaare
hochstehen liess.
Nunja, was bei uns hier in Deutschland die Dorf-Bayern sind, sind die
Einwohner der Südstaaten in den USA. Hier geriet ich mit meinem
durchwachsenen Volksschul-Englisch ( hey...ich war in den 70 Jahren
in der Schule, da hatten Volksschüler noch richtig was drauf ! ) doch
sehr klar an meine Grenzen und musste konzentriert lauschen, um überhaupt
etwas verstehen zu können. Aber solange man sich bemüht, ist bei
den Amis -wie immer- alles in Ordung und die nehmen einen das auch nicht
übel wenn man ständig nachfragt. Insbesondere auch deswegen, weil
immer mal wieder eine Gruppe Franzosen -welche gestern per BUS dort abgekippt
wurden- in die Lobby erschienen und keiner von denen auch nur ein
einziges Wort englisch sprach geschweige denn Verstand. Das muss man wohl
alles nicht wirklich verstehen, denn wenn man in den USA Urlaub macht, sollte
zumindest ein "guten Morgen" möglich und auch in englisch machbar sein.
Aber egal...deren Problem !
Nach drei wirklich guten Pötten Kaffee; einen auf Touren laufenden
Kreislauf und mehr als einer Stunde war es nun aber an der Zeit to say
"good-bye", denn ich musste langsam wirklich los. Also verabschiedete ich
mich höflich von Texas-Girl im Morgenrock; checkte dort sauber aus und
bekam noch eine letzte sehr herzliche Umarmung von Pauline und versprach
Ihr mich aus Deutschland zu melden.
Etwas traurig verliess ich nun meinen "Heimathafen Escalante" Charlie
die Katze und Pauline um von Escalante über Boulder zu meinem Tagesziel
"Torrey" direkt vor den Toren des "Capitol Reef National Parks" zu fahren.
Da man bis nach Torrey nicht länger als gemütliche 2 1/2 Stunden
benötigt, war genügend Luft um noch zwei Hikes in diesen Tag zu
packen...
Hike zu den Lower "Calf Creek Falls":
Es
ging also wieder auf den Canyonhighway 12, bis ich erneut den Boynton Overlook
am Escalante River erreichte um 5 Minuten später zwischen der Bowington
Bench und der New Home Bench nach schon 26 Kilometerm links
den kleinen Abzweiger zum "Calf Creek Campground" zu nehmen. Dieser
Campingplatz mit 23 Plätzen liegt sehr idylisch gelegen und umrahmt
von einem herrlichen Canyon direkt am Calf Creek. Am Parkplatz angekommen
hiess es erstmal zu einer Infotafel mit keiner "Gebühren-Box" zu gehen
und sich dort einen der bereitliegenden Umschlag zu schnappen in den man
seinen Namen; KFZ_Marke; Nummernschild etc.p.p. einträgt und ein paar
Dollars in den Umschlag packt. Dann muss man die Quittung abreissen und den
Umschlag in eine verschlossene Metallbox werfen und die Formalitäten
darf man als erledigt betrachten.
Vom Parkplatz aus führt eine ungefähr 6 Meilen lange
Wanderungroute zu den Lower Calf Creek Falls. Vom
Zeitaufwand muss man ca. 4 Stunden resp. einen halben Tag für diesen
wirklich schönen und sehr idylischen Hike in dieser extrem hübschen
und fotogenen Schlucht einplanen. Hecken und Büsche findet man rechts
und links und es macht einfach Spass hier zu wandern. Steigungen und
Gefälle gibt es nur wenige, sodass der Hike ( mal von der langen Strecke
abgesehen ) nicht wirklich anstrengend ist. Ich habe diese mit meinem Telefon
( Windows Mobile Freeware:
Noni GPS-Plot
) samt GPS-Receiver unterwegs geloggt und rechts meine Route in eine
MAP eingepflegt.
Der Weg führt anfangs noch über eine kleine Anhöhe in
Wander-Richtung links vom Creek direkt auf nackem Fels. Sobald man diesen
felsigen Abschnitt hinter sich gebracht hat, besteht der Untergrund fast
komplett aus Sand umrahmt von jede Menge Vegitation infom von Büschen
und Sträuchern die wegen der Wasserzufuhr dort ausgezeichnet gedeihen
und nebenbei auch ausgezeichnet Schatten spenden.
Ich war dort natürlich nicht allein unterwegs, denn in Summe traf
ich 7 andere Personen, die auch beschlossen diesen Hike durchzuführen.
3 davon Deutsche Landsleute mit denen ich unterwegs prima ins Gespräch
kam. Irgendwann hört man erst leise und dann immer lauter das Rauschen
des Wasserfalls, sodass sich die
"Falls" schon vom weitem ankündigten. Nach einer kleinen letzten
Kurve hindurch zwischen grösseren Bäumen tauchten die Calf Creek
Falls dann auch schon vor mir auf und ich war sprachlos. An einer halbrunden
Felswand stürzte der Wasserfall knapp 40-50 Meter in die Tiefe um sich
dort in einem runden Pool zu sammeln. Fotogener kann sich die Natur einen
solchen Wasserfall kaum "ausdenken", denn da passte optisch wirklich alles
perfekt zusammen. Also erstmal Schuhe und Socken ausziehen um im eiskalten
Pool die qualmenden Füsse erfrischen. Danach hiess es erstmal in den
Sand packen und diese herrliche Natur-Kulisse wirken lassen. Schön war
auch das ich mittlerweile wieder allein dort war, da die anderen 6 Personen
sich schon wieder auf den Rückweg gemacht haben ( diese Banausen ! ).
Super, mir gehörten nun die Falls ganz allein und ich fand es dort einfach
nur toll und versuchte mit meiner kleinen Kompakt Digital Kamera dieses Szenerie
aus div. Bilckwinkeln möglichst brauchbar einzufangen. Hier die
Bilderserie:
Irgendwann machte aber auch ich mich dann auf den langen Rückweg
zum Trailhead und meinem Wagen. Unterwegs trampelte ich dann noch auf den
Schwanz resp hintere Ende einer ca. 1 Meter langen giftgrünen Schlange,
welche meinen Weg unbemerkt kreuzte und neben einem grossen Schreck -der
mir mächtig durch die Glieder fuhr- lernte dabei folgendes "man sollte
vielleicht doch mal öfters auf den Boden vor einem schauen !". Übel
genommen hat mir die Schlange diesen "Fehltritt" scheinbar nicht, denn die
schlängelte sich
unbeeindruckt
und erstaunlich schnell vom Acker in Richtung Creek. Wie auch der Hinweg
war der Rückweg genauso zauberhaft und am Wagen angekommen, hing unter
meinem Auto-Wischerblättern eine böse Ranger-Notiz. SHIT ! Ich
Idiot hatte doch glatt verpennt meine Permit-Quittung in den Wagen zu legen,
sodass die nun wohl dachten, das ich mich um die Abgabe der paar US$ zu
drücken versuche. Also suchte und fand ich dort die Ranger-Bude ( die
enur ein besserer Container ist ) um das ganze sofort aufzuklären. Also
den Rangern erklärt, das ich Dummnase schlicht vergessen habe den
Quittungsabschnitt auf das Armaturenbrtett zu legen und denen die Quittung
aus der Hosetasche popelnd vorgezeigt. Somit war die Sache geklärt und
vom Tisch. An dieser Stelle hätte ich wohl auch mal fragen sollen, was
das für eine Schlange war mit der ich unterwegs "Plattfuss-Indianer
Kontakt" hatte, aber dadran habe ich leider nicht gedacht...
Nun noch schnell die sandigen Füsse abwaschen ( da gab es ein paar
Wasserhähne , war schliesslich ein Campingplatz ) und die fahrt auf
dem "Scenic Byway 12" Richtung Torrey konnte hier und jetzt fortgesetzt
werden....
"Indian Summer" zwischen -Boulder- und
-Torrey-:
Der "Scenic Byway 12" bis "Torrey" war zu dieser Jahreszeit eine Wucht.
Diese Strasse und Gegend
zeigte mir nun alles was Utah zu bieten hat. Steile Felswände,
grüne saftige Täler mit Rindern, Birken- und Nadelholzwälder
begleiten diese wundervolle Fahrt. Kurz hinter Boulder steigt die Strasse
hoch empor und verläuft auf einem Bergkamm. Links und rechts der
Straße gab es nur Schlucht. Weiter in Richtung "Torrey" befindet man
sich plötzlich in einer Gebirgslandschaft die einen unvermittelt an
Europa erinnert.
Hier und in den Boulder Mountains resp. dem Dixie National Forrest traf
ich mit voller Wucht auf den "Indian Summer". Mit Indian Summer bezeichnet
man jene Zeit im Spätsommer und Frühherbst in Kanada und den
Neuenglandstaaten, aber
auch in Teilen Alaskas und dem Mittleren Westen der USA bis nach
Süden, die durch das lebhafte Farbenspiel der Wälder charakterisiert
ist. Eine Vielzahl von Blattfärbungen von Grün, Gelb, Orange, Rot,
Braun und Ocker ist dabei oft mit einem oft strahlend blauen Himmel und einem
erneuten Anstieg der Temperaturen verbunden. Im anglo-amerikanischen Sprachraum
wird etwas stärker der Indian Summer als warme Herbstperiode, ähnlich
dem deutschen Altweibersommer, von der herbstlichen
Blattfärbung, die fall foliage oder umgangssprachlich schlicht foliage
(abgeleitet vom lateinischen folium = Blatt) und dem lokalen Tourismus, den
Leaf peepers unterschieden.
Die stärkere Wahrnehmung des farbenprächtigen Schauspiels
ist auch auf die deutlich höhere Anzahl von Baumarten in Nordamerika
(über 800 Arten, darunter 70 Eichenarten) gegenüber West und Westeuropa
(51 Baumarten, darunter drei Eichen) wie auch die Nord-Süd verlaufenden
Gebirgsketten zurückzuführen, Wie kommt es aber zu diesen
Chemisch-Biologischen Umfärbung der Blätter ? Hier die Antwort:
Im Herbst leiten die Laubgehölze mit abnehmender Tageslänge die
aktive Umfärbung der Blätter ein, indem sie deren Proteine abbauen
und wertvolle Nährstoffe wie Stickstoff und Phosphat in Speichergeweben
bis zur nächsten Wachstumsperiode zwischenlagern. Ein Recycling der
Blattfarbstoffe findet allerdings nicht statt. Das grüne Chlorophyll
wird zu farblosen Formen umgebaut und in den Vakuolen der Zellen angereichert,
sodass auch die
Chlorophyll-haltigen Proteine der Photosynthese abgebaut werden
können. Es gibt so den Blick auf die verbleibenden gelblich-roten
Carotinoide frei. Die Logistik der Stoffverlagerung ist im Blatt oft gut
erkennbar: Periphere Bereiche verlieren ihr Grün zuerst, entlang der
Blattnerven bleibt es länger erhalten.Bei vielen Arten tritt außerdem
eine kräftige Rotfärbung auf. Dafür zeichnet in erster Linie
der Farbstoffs Anthocyann verantwortlich, der unter Energiaufwand neu
synthetisiert wird. Es werden auch zusätzlich Carotinoide hergestellt.
Der Zweck dieses Vorgangs ist unklar, möglicherweise dient die
kräftige Färbung zur Abschreckung von Insekten, die ihre Eier auf
diesen Pflanzen ablegen wollen, oder auch als Schutzreaktion der noch aktiven
Chloroplasten vor zu viel Strahlung.
Das Nachtquartier in Torrey und Tagesabschluss-Hike
zum "Burro Wash Arch":
Irgendwann
war "Torrey" nicht mehr fern an am Juction wo die UT12 auf den UT24 trifft
steht zur linken das "Days Inn". Ein Motel in dem ich 1995 als es brandneu
war das erste
mal Übernachtet habe und welches ich auf dieser Ecke immer wieder
erneut gern nutze.
Also nichts wie hin, auch wenn die Uhr erst 14 Uhr zeigte und mal fragen
was die Nacht kostet. Einbett-Zimmer hatten die leider keine mehr, und das
Zimmer mit zwei Betten war mir natürlich mal wieder viel zu teuer. Dennoch
konnte man sich dort auf einen Rabatt einigen, sodass ich mal wieder mit
meinem 70 US$ Maximal-Budget prima auskam. Allerdings merkte ich sofort,
das die Freundlichkeit des Personals erheblich nachgelassen hat.
Im Zimmer angekommen war alles so wie ich es kannte. Saubere Betten
und wie es sich für die Kette Days Inn gehört alles sehr
anständig. Das ging bei dem Preis und der günstigen Lage mehr als
in Ordung und ist nach wie vor ein heisser Tipp für Torrey. Eigentlich
liegt dieses Motel garnicht in Torrey, denn dieser Ort befindet sich Steinwurf
weiter westlich. Und da ich mir Torrey noch nie angesehen habe, beschloss
ich dieses heute nachzuholen und das angenehme mit dem positiven zu verbinden,
also etwas Essen zun gehen. Torrey wurde 1880 von mormonischen
Siedlern gegründet und vermutlich nach Jay L. Torrey, einem Abgeordneten
des Parlaments im Wyoming-Territorium benannt, nachdem hier eine Poststation
gegründet wurde. Die Einwohnerzahl lag bei der letzten offiziellen
Zählung im Jahr 2000 bei 171 Menschen. Gab es dort also viel zu sehen
? NEIN ! Gab es dort was spannendes zu bestaunen ? NEIN ! Gab es dort etwas
zu futtern ? JA ! Also zog ich mir dort auf die schnelle etwas zu futtern
rein und sah zu schnell Richtung Osten und dem in der Nähe befindlichen
Capitol Reef National Park zu kommen. Denn Torrey besitzt das Potential
mittelschwere Langeweile-Attacken auszulösen...smile...
Der
Capitol-Reef-Nationalpark in Utah wurde am 18. Dezember 1971 eingerichtet,
nachdem er bereits am 2. August 1937 zum National Monument ernannt worden
war. Der Name stammt von einem Gebiet in der Nähe des Fremont River,
das die ersten Pioniere an ein Riff erinnerte. Im 19. Jahrhundert gründeten
mormonische Siedler den Ort Fruita. Kernstück des Nationalparks ist
die Waterpocket Fold, eine über
150 km lange geologische Formation, die sich in Nord-Süd-Richtung
erstreckt. Die ursprünglich horizontalen Bodenschichten, die aus Sedimenten
entstanden, wurden bei der Anhebung des Colorado-Plateaus leicht geneigt
und gebogen. Durch Erosion entstand dann die heutige 'Falte', die ähnlich
einer Verwerfung markante Trennlinien zwischen den geologischen Schichten
aufweist.
Ich fuhr mit einigen Foto-Stops von Osten nach West quer durch den Capitol
Reef National Park, der jedes mal auf neue durch die herrlich roten Farben
leuchtet. Insbesondere spät Nachmittags oder kurz vor Sonnenuntergang
entstehen dort unglaublich farbintensive Motive des Reefs die man auf meinen
Bildern prima erkennen kann.
Eine visuelle Reizüberflutung und Farbenpracht die man so nur selten
im Westen zu Gesicht bekommt. Und das direkt an der Hauptstrasse mit so passenden
Namen wie Twin Rocks, Chimney Rock oder The
Castle. Interessant auch wie sich die Farben mit dem Lauf der Sonne
verändern. Kurz vor Sonnenuntergang ist dieser Bereich am
Spektakulärsten, da das Rot dann so wie im Valley of Fire ( siehe Tag
3 ) anfängt in grellen Rot/Orangetönen zu glühen !
Aber das Reef an der Hauptstrasse interessierte mich nur am Rande, denn
mein Ziel hiess "Burro Wash Arch" den ich selbst nur noch sehr passender
"Keyhole Arch" nenne und noch heute auf diesen Namen taufen werde. Wie der
Name schon vermuten lässt liegt dieser ungewöhnliche Arch in direkter
Nähe des Burro Washs auf der östlichen Seite des Capitol Reef National
Parks und der Waterpocket Fold. Also musste ich die ca. 18 Meilen vopn Torrey
bis zum Abbieger knipsend hinter mich bringen, was ja auch aufgrund der
hübschen Motive durchaus willkommen war.
Hinter
dem offiziellen Parkende im Osten zeigt links eine asphaltierte Strasse mit
dem Namen "Notom Bullfrog Basin Road" ab. Dort muss man ca. 8 Meilen fahren
bis man den Burro Wash erreicht. Kurz vor einer sehr kleinen Mini-Brücke
welche über den Wash führt findet man rechts eine Parkbucht wo
man seinen Wagen prima und sicher abstellen kann. Diese Punkt ist gleichzeitig
der Trailhead, denn von hier aus sind es nur wenige Meter rein in den "Buro
Wash".
Im Burro Wash wandert man schlängelnd dem Washs folgend gemütlich
dahin, bis man nach ca.
1 1/2 sandigen Meilen sein Ziel erreicht hat. Man erkennt den typischen
Felsen in dem der "Burro Wash Arch" steckt, schon von weitem und ich kürzte
unter Zuhilfenahme eines kleinen Seitenwashs die Strecke ab ( siehe MAP zu
rechten wo die schmalere rote GPS-Log Linie mein Weg
zum Arch darstellt ). Dort angekommen steht man ihn südöstlich
im Wurfschatten des Felsens bei Gegenlicht. Da der Felsformation ziemlich
isoliert steht, kann und sollte man aussen herumwandern und sich diesen Arch
von allen Seiten genau anschauen. Diesen habe ich vor Ort in "Keyhole Arch"
umgetauft, weil das einfach perfekt zu diesem
riesigen überdimensionierten Schlüsselloch passt. Und da eine
Taufe ohne Wasser nicht funktioniert, liess ich dort auch selbiges (allerdings
in den Sand was mir ein paar Ameisen sicherlich übel nahmen). Auch hier
war mal wieder keine Menschenseele anzutreffen, obwohl auf dem Parkplatz
am Trailhead noch ein anderes sehr exotisches Auto mit Elektro-Antrieb
herumstand.
Auch sollte man sich die nährere Umgebung genauer anschauen ( im
speziellen die nur wenige 100 Meter süd/östliche Fels-Formation
) bzw. erlaufen. Denn da gibt es einiges hübsches an Kleinigkeiten zu
entdecken. Ich war erstaunt, wie einen auch soetwas in seinen Bann ziehen
kann, wobei das Wetter auch auch herrlich geeignet zum herumstreifen
war..
Ich genoss diesen kleinen 2 Stunden Hike wirklich sehr, denn das war
meiner Meinung nach der perfekte und entspannende Tagesabschluss mit einem
wie ich finde lustigen Arch der einem zum Schlüsselloch-Gucker werden
lässt...smile. Übrigens, wer dem Burro Wash weiter folgt erreicht
automatisch einen hübschen Slot-Canons welcher die Waterpocket Fault
durchziehen. Ein Eldorado für Entdecker und Liebhaber sehr enger und
schoner Canyons; Narrows samt Slots.
Auf dem Rückweg am Auto angekommen, bekam ich bei einer Dose Dr.
Pepper und "Zigarette danach" noch Besuch von einer Tarantel welche die "Notom
Bullfrog Basin Road" in meine Richtung überquerte, wohl auch um zum
Keyhole-Arch zu krabbeln. Natürlich lud ich zu einem Fototermin und
"Madam Tarantel" war ein durchaus sehr entspannt wirkendes Foto-Modell und
liess ich von mir nicht weiter stören...
Nach soviel "tierischem Spass", stand die Sonne schon bedrohlich tief,
sodass ich beschloss diesen Tag zu beenden und nach Torrey und meiner Days
Inn zurück zu fahren. Unterwegs inmitten des Capitol Reed National Parks
auf der 24 staunte ich nicht schlecht, denn ich nahm unterwegs an das dort
ein Nieselregeln runtergeht. Aber wie um Himmels willen kann es regnen wenn
der Himmel blau ist. Die Lösung des ganzen war nicht in meinem Hirn
und einem Fehlversagen zu suchen, sondern war relativ einfach. Rechts neben
mir verlief parallel der "Scultur Creek" eine Brutstätte für Millionen
Mücken die im Westen der USA schon seit Jahren das lebensgefährliche
West-Nil-Virus übertragen an dem in den USA in den letzten paar Jahren
schon 100 Menschen gestorben sind.
Das Nil-Virus wird durch den Stich von Mücken übertragen.
Diese infizieren sich zuvor, wenn sie einen Vogel stechen. Von Mensch zu
Mensch oder vom Vogel zum Menschen kann das Virus dagegen nicht übertragen
werden. Das Nil-Virus kann eine lebensbedrohliche Hirnhautentzündung
nach sich ziehen. Gefährdet sind vor allem Kinder und ältere Menschen
mit geschwächtem Immunsystem. Bei den meisten infizierten Menschen bricht
die Krankheit allerdings nicht aus, wenn sie ein gut funktionierendes Immunsystem
haben. Immunschwäche und Infektanfälligkeit können die Erkrankung
fördern. Kommt es zum Ausbruch der Krankheit, gibt es kein Heilmittel;
getestet wird, ob Interferon Symptome und Dauer der Erkrankung lindern kann.
Die meisten Infektions- und Todesfälle werden aus dem Süden der
USA gemeldet. Das dort meist feuchte und warme Klima begünstigt die
Vermehrung der Moskitos. Die Infektionsbedrohung hat sich von Süden
her Richtung Westen ausgebreitet. Britische Behörden empfehlen USA-Reisenden
inzwischen, Insektenschutz aufzutragen und lange Hosen sowie Hemden mit langen
Ärmeln zu tragen, um Mückenstichen möglichst zu begegnen.
Das was da heute in der Luft war und aussah wie Regen waren Millionen
dieser nicht ungefährlichen Plagegeister. So massiv -das man annimmt
man fährt durch Nieselregen- habe ich das noch niemals in den USA erlebt
und ich war heilfroh im geschlossenen Auto zu hocken. Das erinnerte mich
fast ein bisschen an einen Hollywood-Gruselshocker mit dem Titel "Mosquito,
die saugende Gefahr des Scultur Creek". Irgendwann erreichte ich dann
wohlbehalten bei Sonnenuntergang das Days Inn...
Feuchter Abend im "Days Inn":
D a am Calf Creek an Baden nicht zu denken war beschloss ich
im Days Inn den Pool Bereich auszuprobieren und nebenbei meine
Schmutzwäsche durchorgeln zu lassen. Also erstmal geduscht und mit
dünnen Sport-Boxer Shorts welche als Badehose herhielt; Handtuch samt
Badeschlappen gesattelt und rein ins feuchte herrlich warme Indoor
Pool-Vergnügen. Nach 20 Minuten planschen hiess es erstmal "Waschmaschine"
entleeren und alles umladen in den Trockner. Der Waschraum befand sich zum
Gkück keine 10 Meter vom Indoor Pool entfernt. Die kommenden 45 Minuten
verbrachte ich dann im noch viel wärmeren Jacuzzi (Whirlpool) und liess
mir da mächtig einen "versprudeln". Ich empfand es dort als ganz angenehm,
da niemand dort war. Erst zum Ende meiner Bade-Session bekam ich Besuch von
anderen Motel-Gästen.
Nach einer guten Stunde und schrumpeliger Babyhaut hiess es zusammen
mit der nun sauberen Wäsche ins Zimmer den Körper von innen
Nässen. Also kippte ich mir noch in aller Ruhe zu einem tollen Film
der auf HBO ( das amerikanische Premiere ! ) lief ,ein paar -dank
Eiswürfelmaschine auf dem Flur- gut gekühlte "Hülsen" US-Beer
in den Kopf.
Auch diese kleine Urlaubs-Tag hat mir in Summe exellent gefallen und
ich war hochzufrieden. Alles machte mir grossen Spass; meine Laune konnte
besser kaum sein und schon jetzt freute ich mich auf den in kürze
anbrechenden Tag 10. Diesmal beschloss ich den Wecker so zu stellen, dass
ich noch vor Sonnenaufgang unterwegs sein werde. Also heisst es heute wieder,
zeitig ins bequeme Bettchen hüpfen. Gegen 23 Uhr hiess es also "LICHT
AUS; RUHE IM SCHIFF....".
|