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© 1997-2008 by M.Perlitschke
Email: Michael Perlitschke

Page-Update: 29 November 2008



Heute heisst das Tagesziel "Torrey in Utah" und zwei Hikes stehen auch an. Zum einen werden die Calf Creek Falls besucht und gegen Abend hinter dem "Capitol Reef National Park" zum "Burro Wash Arch" gewandert. ..

Dienstag der 30 September 2008:
Erneut wurde heute sehr früh aufgestanden, denn der frühe Vogel fängt bekanntlich den Wurm. Also schnell fertig machen und danach ab in die Lobby des "Prospector Inn" einen schmackhaften Kaffee reinzischen. Pauline war dort mit einem anderen weiblichen Gast schon am Start und ich schloss mich dieser Illustren Runde nach kurzer Aufforderung kurzerhand an. Wir sassen also gemütlich am Tisch und schnatterten dort ( obwohl ich eigentlich heute schnell los wollte ) eine Stunde angeregt herum. Der andere Gast kam aus Texas und hatte sich dort 8 Nächte einquartiert und wartete dort auf Ihren Mann, der sich irgendwo in der Nähe mit einer Gruppe anderer 1 ganze Woche in der Natur mit Zelten und Schlafsäcken herumtrieb. Sie war hochgradig besorgt, da Ihr Mann regelmässig Insulin benötigt und sich vor Ort spezielle Shoots ( irgend so´n Depot-Insulin Stick zur Injektion ) verpassen musste. Interessant war dabei für mich, dass ich diese "Südstaatlerin" nur extrem schwer verstehen konnte, denn die "jaule" und "murmelte" sich ein Englisch zusammen, dass es mir die Nackenhaare hochstehen liess.

Nunja, was bei uns hier in Deutschland die Dorf-Bayern sind, sind die Einwohner der Südstaaten in den USA. Hier geriet ich mit meinem durchwachsenen Volksschul-Englisch  ( hey...ich war in den 70 Jahren in der Schule, da hatten Volksschüler noch richtig was drauf ! ) doch sehr klar an meine Grenzen und musste konzentriert lauschen, um überhaupt etwas verstehen zu können. Aber solange man sich bemüht, ist bei den Amis -wie immer- alles in Ordung und die nehmen einen das auch nicht übel wenn man ständig nachfragt. Insbesondere auch deswegen, weil immer mal wieder eine Gruppe Franzosen -welche gestern per BUS dort abgekippt wurden- in die Lobby erschienen und keiner von denen auch nur ein einziges Wort englisch sprach geschweige denn Verstand. Das muss man wohl alles nicht wirklich verstehen, denn wenn man in den USA Urlaub macht, sollte zumindest ein "guten Morgen" möglich und auch in englisch machbar sein. Aber egal...deren Problem ! 

Nach drei wirklich guten Pötten Kaffee; einen auf Touren laufenden Kreislauf und mehr als einer Stunde war es nun aber an der Zeit to say "good-bye", denn ich musste langsam wirklich los. Also verabschiedete ich mich höflich von Texas-Girl im Morgenrock; checkte dort sauber aus und bekam noch eine letzte sehr herzliche Umarmung von Pauline und versprach Ihr mich aus Deutschland zu melden.

Etwas traurig verliess ich nun meinen "Heimathafen Escalante" Charlie die Katze und Pauline um von Escalante über Boulder zu meinem Tagesziel "Torrey" direkt vor den Toren des "Capitol Reef National Parks" zu fahren. Da man bis nach Torrey nicht länger als gemütliche 2 1/2 Stunden benötigt, war genügend Luft um noch zwei Hikes in diesen Tag zu packen...

Hike zu den Lower "Calf Creek Falls":
Es ging also wieder auf den Canyonhighway 12, bis ich erneut den Boynton Overlook am Escalante River erreichte um 5 Minuten später zwischen der Bowington Bench und der New Home Bench nach schon 26 Kilometerm links den kleinen Abzweiger zum "Calf Creek Campground" zu nehmen. Dieser Campingplatz mit 23 Plätzen liegt sehr idylisch gelegen und umrahmt von einem herrlichen Canyon direkt am Calf Creek. Am Parkplatz angekommen hiess es erstmal zu einer Infotafel mit keiner "Gebühren-Box" zu gehen und sich dort einen der bereitliegenden Umschlag zu schnappen in den man seinen Namen; KFZ_Marke; Nummernschild etc.p.p. einträgt und ein paar Dollars in den Umschlag packt. Dann muss man die Quittung abreissen und den Umschlag in eine verschlossene Metallbox werfen und die Formalitäten darf man als erledigt betrachten. 

   

Vom Parkplatz aus führt eine ungefähr 6 Meilen lange Wanderungroute zu den Lower Calf Creek Falls. Vom Zeitaufwand muss man ca. 4 Stunden resp. einen halben Tag für diesen wirklich schönen und sehr idylischen Hike in dieser extrem hübschen und fotogenen Schlucht einplanen. Hecken und Büsche findet man rechts und links und es macht einfach Spass hier zu wandern. Steigungen und Gefälle gibt es nur wenige, sodass der Hike ( mal von der langen Strecke abgesehen ) nicht wirklich anstrengend ist. Ich habe diese mit meinem Telefon ( Windows Mobile Freeware: Noni GPS-Plot ) samt GPS-Receiver unterwegs geloggt und rechts meine Route in eine MAP eingepflegt.

Der Weg führt anfangs noch über eine kleine Anhöhe in Wander-Richtung links vom Creek direkt auf nackem Fels. Sobald man diesen felsigen Abschnitt hinter sich gebracht hat, besteht der Untergrund fast komplett aus Sand umrahmt von jede Menge Vegitation infom von Büschen und Sträuchern die wegen der Wasserzufuhr dort ausgezeichnet gedeihen und nebenbei auch ausgezeichnet Schatten spenden.

       

Ich war dort natürlich nicht allein unterwegs, denn in Summe traf ich 7 andere Personen, die auch beschlossen diesen Hike durchzuführen. 3 davon Deutsche Landsleute mit denen ich unterwegs prima ins Gespräch kam. Irgendwann hört man erst leise und dann immer lauter das Rauschen des Wasserfalls, sodass sich die "Falls" schon vom weitem ankündigten. Nach einer kleinen letzten Kurve hindurch zwischen grösseren Bäumen tauchten die Calf Creek Falls dann auch schon vor mir auf und ich war sprachlos. An einer halbrunden Felswand stürzte der Wasserfall knapp 40-50 Meter in die Tiefe um sich dort in einem runden Pool zu sammeln. Fotogener kann sich die Natur einen solchen Wasserfall kaum "ausdenken", denn da passte optisch wirklich alles perfekt zusammen. Also erstmal Schuhe und Socken ausziehen um im eiskalten Pool die qualmenden Füsse erfrischen. Danach hiess es erstmal in den Sand packen und diese herrliche Natur-Kulisse wirken lassen. Schön war auch das ich mittlerweile wieder allein dort war, da die anderen 6 Personen sich schon wieder auf den Rückweg gemacht haben ( diese Banausen ! ). Super, mir gehörten nun die Falls ganz allein und ich fand es dort einfach nur toll und versuchte mit meiner kleinen Kompakt Digital Kamera dieses Szenerie aus div. Bilckwinkeln möglichst brauchbar einzufangen. Hier die Bilderserie:

       

       

Irgendwann machte aber auch ich mich dann auf den langen Rückweg zum Trailhead und meinem Wagen. Unterwegs trampelte ich dann noch auf den Schwanz resp hintere Ende einer ca. 1 Meter langen giftgrünen Schlange, welche meinen Weg unbemerkt kreuzte und neben einem grossen Schreck -der mir mächtig durch die Glieder fuhr- lernte dabei folgendes "man sollte vielleicht doch mal öfters auf den Boden vor einem schauen !". Übel genommen hat mir die Schlange diesen "Fehltritt" scheinbar nicht, denn die schlängelte sich unbeeindruckt und erstaunlich schnell vom Acker in Richtung Creek. Wie auch der Hinweg war der Rückweg genauso zauberhaft und am Wagen angekommen, hing unter meinem Auto-Wischerblättern eine böse Ranger-Notiz. SHIT ! Ich Idiot hatte doch glatt verpennt meine Permit-Quittung in den Wagen zu legen, sodass die nun wohl dachten, das ich mich um die Abgabe der paar US$ zu drücken versuche. Also suchte und fand ich dort die Ranger-Bude ( die enur ein besserer Container ist ) um das ganze sofort aufzuklären. Also den Rangern erklärt, das ich Dummnase schlicht vergessen habe den Quittungsabschnitt auf das Armaturenbrtett zu legen und denen die Quittung aus der Hosetasche popelnd vorgezeigt. Somit war die Sache geklärt und vom Tisch. An dieser Stelle hätte ich wohl auch mal fragen sollen, was das für eine Schlange war mit der ich unterwegs "Plattfuss-Indianer Kontakt" hatte, aber dadran habe ich leider nicht gedacht...

Nun noch schnell die sandigen Füsse abwaschen ( da gab es ein paar Wasserhähne , war schliesslich ein Campingplatz ) und die fahrt auf dem "Scenic Byway 12" Richtung Torrey konnte hier und jetzt fortgesetzt werden....

"Indian Summer" zwischen -Boulder- und -Torrey-:
Der "Scenic Byway 12" bis "Torrey" war zu dieser Jahreszeit eine Wucht. Diese Strasse und Gegend zeigte mir nun alles was Utah zu bieten hat. Steile Felswände, grüne saftige Täler mit Rindern, Birken- und Nadelholzwälder begleiten diese wundervolle Fahrt. Kurz hinter Boulder steigt die Strasse hoch empor und verläuft auf einem Bergkamm. Links und rechts der Straße gab es nur Schlucht. Weiter in Richtung "Torrey" befindet man sich plötzlich in einer Gebirgslandschaft die einen unvermittelt an Europa erinnert.

Hier und in den Boulder Mountains resp. dem Dixie National Forrest traf ich mit voller Wucht auf den "Indian Summer". Mit Indian Summer bezeichnet man jene Zeit im Spätsommer und Frühherbst in Kanada und den Neuenglandstaaten, aber auch in Teilen Alaskas und dem Mittleren Westen der USA bis nach Süden, die durch das lebhafte Farbenspiel der Wälder charakterisiert ist. Eine Vielzahl von Blattfärbungen von Grün, Gelb, Orange, Rot, Braun und Ocker ist dabei oft mit einem oft strahlend blauen Himmel und einem erneuten Anstieg der Temperaturen verbunden. Im anglo-amerikanischen Sprachraum wird etwas stärker der Indian Summer als warme Herbstperiode, ähnlich dem deutschen „Altweibersommer“, von der herbstlichen Blattfärbung, die fall foliage oder umgangssprachlich schlicht foliage (abgeleitet vom lateinischen folium = Blatt) und dem lokalen Tourismus, den Leaf peepers unterschieden.

         

Die stärkere Wahrnehmung des farbenprächtigen Schauspiels ist auch auf die deutlich höhere Anzahl von Baumarten in Nordamerika (über 800 Arten, darunter 70 Eichenarten) gegenüber West und Westeuropa (51 Baumarten, darunter drei Eichen) wie auch die Nord-Süd verlaufenden Gebirgsketten zurückzuführen, Wie kommt es aber zu diesen Chemisch-Biologischen Umfärbung der Blätter ? Hier die Antwort: Im Herbst leiten die Laubgehölze mit abnehmender Tageslänge die aktive Umfärbung der Blätter ein, indem sie deren Proteine abbauen und wertvolle Nährstoffe wie Stickstoff und Phosphat in Speichergeweben bis zur nächsten Wachstumsperiode zwischenlagern. Ein Recycling der Blattfarbstoffe findet allerdings nicht statt. Das grüne Chlorophyll wird zu farblosen Formen umgebaut und in den Vakuolen der Zellen angereichert, sodass auch die Chlorophyll-haltigen Proteine der Photosynthese abgebaut werden können. Es gibt so den Blick auf die verbleibenden gelblich-roten Carotinoide frei. Die Logistik der Stoffverlagerung ist im Blatt oft gut erkennbar: Periphere Bereiche verlieren ihr Grün zuerst, entlang der Blattnerven bleibt es länger erhalten.Bei vielen Arten tritt außerdem eine kräftige Rotfärbung auf. Dafür zeichnet in erster Linie der Farbstoffs Anthocyann verantwortlich, der unter Energiaufwand neu synthetisiert wird. Es werden auch zusätzlich Carotinoide hergestellt. Der Zweck dieses Vorgangs ist unklar, möglicherweise dient die kräftige Färbung zur Abschreckung von Insekten, die ihre Eier auf diesen Pflanzen ablegen wollen, oder auch als Schutzreaktion der noch aktiven Chloroplasten vor zu viel Strahlung.

         

Das Nachtquartier in Torrey und Tagesabschluss-Hike zum "Burro Wash Arch":
Irgendwann war "Torrey" nicht mehr fern an am Juction wo die UT12 auf den UT24 trifft steht zur linken das "Days Inn". Ein Motel in dem ich 1995 als es brandneu war das erste mal Übernachtet habe und welches ich auf dieser Ecke immer wieder erneut gern nutze.

Also nichts wie hin, auch wenn die Uhr erst 14 Uhr zeigte und mal fragen was die Nacht kostet. Einbett-Zimmer hatten die leider keine mehr, und das Zimmer mit zwei Betten war mir natürlich mal wieder viel zu teuer. Dennoch konnte man sich dort auf einen Rabatt einigen, sodass ich mal wieder mit meinem 70 US$ Maximal-Budget prima auskam. Allerdings merkte ich sofort, das die Freundlichkeit des Personals erheblich nachgelassen hat.

       

Im Zimmer angekommen war alles so wie ich es kannte. Saubere Betten und wie es sich für die Kette Days Inn gehört alles sehr anständig. Das ging bei dem Preis und der günstigen Lage mehr als in Ordung und ist nach wie vor ein heisser Tipp für Torrey. Eigentlich liegt dieses Motel garnicht in Torrey, denn dieser Ort befindet sich Steinwurf weiter westlich. Und da ich mir Torrey noch nie angesehen habe, beschloss ich dieses heute nachzuholen und das angenehme mit dem positiven zu verbinden, also etwas Essen zun gehen. Torrey wurde 1880 von mormonischen Siedlern gegründet und vermutlich nach Jay L. Torrey, einem Abgeordneten des Parlaments im Wyoming-Territorium benannt, nachdem hier eine Poststation gegründet wurde. Die Einwohnerzahl lag bei der letzten offiziellen Zählung im Jahr 2000 bei 171 Menschen. Gab es dort also viel zu sehen ? NEIN ! Gab es dort was spannendes zu bestaunen ? NEIN ! Gab es dort etwas zu futtern ? JA ! Also zog ich mir dort auf die schnelle etwas zu futtern rein und sah zu schnell Richtung Osten und dem in der Nähe befindlichen Capitol Reef National Park zu kommen. Denn Torrey besitzt das Potential mittelschwere Langeweile-Attacken auszulösen...smile...

Der Capitol-Reef-Nationalpark in Utah wurde am 18. Dezember 1971 eingerichtet, nachdem er bereits am 2. August 1937 zum National Monument ernannt worden war. Der Name stammt von einem Gebiet in der Nähe des Fremont River, das die ersten Pioniere an ein Riff erinnerte. Im 19. Jahrhundert gründeten mormonische Siedler den Ort Fruita. Kernstück des Nationalparks ist die Waterpocket Fold, eine über 150 km lange geologische Formation, die sich in Nord-Süd-Richtung erstreckt. Die ursprünglich horizontalen Bodenschichten, die aus Sedimenten entstanden, wurden bei der Anhebung des Colorado-Plateaus leicht geneigt und gebogen. Durch Erosion entstand dann die heutige 'Falte', die ähnlich einer Verwerfung markante Trennlinien zwischen den geologischen Schichten aufweist.

Ich fuhr mit einigen Foto-Stops von Osten nach West quer durch den Capitol Reef National Park, der jedes mal auf neue durch die herrlich roten Farben leuchtet. Insbesondere spät Nachmittags oder kurz vor Sonnenuntergang entstehen dort unglaublich farbintensive Motive des Reefs die man auf meinen Bildern prima erkennen kann.

     

Eine visuelle Reizüberflutung und Farbenpracht die man so nur selten im Westen zu Gesicht bekommt. Und das direkt an der Hauptstrasse mit so passenden Namen wie „Twin Rocks“, „Chimney Rock“ oder „The Castle“. Interessant auch wie sich die Farben mit dem Lauf der Sonne verändern. Kurz vor Sonnenuntergang ist dieser Bereich am Spektakulärsten, da das Rot dann so wie im Valley of Fire ( siehe Tag 3 ) anfängt in grellen Rot/Orangetönen zu glühen !

   

       

Aber das Reef an der Hauptstrasse interessierte mich nur am Rande, denn mein Ziel hiess "Burro Wash Arch" den ich selbst nur noch sehr passender "Keyhole Arch" nenne und noch heute auf diesen Namen taufen werde. Wie der Name schon vermuten lässt liegt dieser ungewöhnliche Arch in direkter Nähe des Burro Washs auf der östlichen Seite des Capitol Reef National Parks und der Waterpocket Fold. Also musste ich die ca. 18 Meilen vopn Torrey bis zum Abbieger knipsend hinter mich bringen, was ja auch aufgrund der hübschen Motive durchaus willkommen war.

   

Hinter dem offiziellen Parkende im Osten zeigt links eine asphaltierte Strasse mit dem Namen "Notom Bullfrog Basin Road" ab. Dort muss man ca. 8 Meilen fahren bis man den Burro Wash erreicht. Kurz vor einer sehr kleinen Mini-Brücke welche über den Wash führt findet man rechts eine Parkbucht wo man seinen Wagen prima und sicher abstellen kann. Diese Punkt ist gleichzeitig der Trailhead, denn von hier aus sind es nur wenige Meter rein in den "Buro Wash".

 

Im Burro Wash wandert man schlängelnd dem Washs folgend gemütlich dahin, bis man nach ca. 1 1/2 sandigen Meilen sein Ziel erreicht hat. Man erkennt den typischen Felsen in dem der "Burro Wash Arch" steckt, schon von weitem und ich kürzte unter Zuhilfenahme eines kleinen Seitenwashs die Strecke ab ( siehe MAP zu rechten wo die schmalere rote GPS-Log Linie mein Weg zum Arch darstellt ). Dort angekommen steht man ihn südöstlich im Wurfschatten des Felsens bei Gegenlicht. Da der Felsformation ziemlich isoliert steht, kann und sollte man aussen herumwandern und sich diesen Arch von allen Seiten genau anschauen. Diesen habe ich vor Ort in "Keyhole Arch" umgetauft, weil das einfach perfekt zu diesem riesigen überdimensionierten Schlüsselloch passt. Und da eine Taufe ohne Wasser nicht funktioniert, liess ich dort auch selbiges (allerdings in den Sand was mir ein paar Ameisen sicherlich übel nahmen). Auch hier war mal wieder keine Menschenseele anzutreffen, obwohl auf dem Parkplatz am Trailhead noch ein anderes sehr exotisches Auto mit Elektro-Antrieb herumstand.

Auch sollte man sich die nährere Umgebung genauer anschauen ( im speziellen die nur wenige 100 Meter süd/östliche Fels-Formation ) bzw. erlaufen. Denn da gibt es einiges hübsches an Kleinigkeiten zu entdecken. Ich war erstaunt, wie einen auch soetwas in seinen Bann ziehen kann, wobei das Wetter auch auch herrlich geeignet zum herumstreifen war..

       

       

           

Ich genoss diesen kleinen 2 Stunden Hike wirklich sehr, denn das war meiner Meinung nach der perfekte und entspannende Tagesabschluss mit einem wie ich finde lustigen Arch der einem zum Schlüsselloch-Gucker werden lässt...smile. Übrigens, wer dem Burro Wash weiter folgt erreicht automatisch einen hübschen Slot-Canons welcher die Waterpocket Fault durchziehen. Ein Eldorado für Entdecker und Liebhaber sehr enger und schoner Canyons; Narrows samt Slots.

         

         

Auf dem Rückweg am Auto angekommen, bekam ich bei einer Dose Dr. Pepper und "Zigarette danach" noch Besuch von einer Tarantel welche die "Notom Bullfrog Basin Road" in meine Richtung überquerte, wohl auch um zum Keyhole-Arch zu krabbeln. Natürlich lud ich zu einem Fototermin und "Madam Tarantel" war ein durchaus sehr entspannt wirkendes Foto-Modell und liess ich von mir nicht weiter stören...

         

Nach soviel "tierischem Spass", stand die Sonne schon bedrohlich tief, sodass ich beschloss diesen Tag zu beenden und nach Torrey und meiner Days Inn zurück zu fahren. Unterwegs inmitten des Capitol Reed National Parks auf der 24 staunte ich nicht schlecht, denn ich nahm unterwegs an das dort ein Nieselregeln runtergeht. Aber wie um Himmels willen kann es regnen wenn der Himmel blau ist. Die Lösung des ganzen war nicht in meinem Hirn und einem Fehlversagen zu suchen, sondern war relativ einfach. Rechts neben mir verlief parallel der "Scultur Creek" eine Brutstätte für Millionen Mücken die im Westen der USA schon seit Jahren das lebensgefährliche West-Nil-Virus übertragen an dem in den USA in den letzten paar Jahren schon 100 Menschen gestorben sind.

Das Nil-Virus wird durch den Stich von Mücken übertragen. Diese infizieren sich zuvor, wenn sie einen Vogel stechen. Von Mensch zu Mensch oder vom Vogel zum Menschen kann das Virus dagegen nicht übertragen werden. Das Nil-Virus kann eine lebensbedrohliche Hirnhautentzündung nach sich ziehen. Gefährdet sind vor allem Kinder und ältere Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Bei den meisten infizierten Menschen bricht die Krankheit allerdings nicht aus, wenn sie ein gut funktionierendes Immunsystem haben. Immunschwäche und Infektanfälligkeit können die Erkrankung fördern. Kommt es zum Ausbruch der Krankheit, gibt es kein Heilmittel; getestet wird, ob Interferon Symptome und Dauer der Erkrankung lindern kann. Die meisten Infektions- und Todesfälle werden aus dem Süden der USA gemeldet. Das dort meist feuchte und warme Klima begünstigt die Vermehrung der Moskitos. Die Infektionsbedrohung hat sich von Süden her Richtung Westen ausgebreitet. Britische Behörden empfehlen USA-Reisenden inzwischen, Insektenschutz aufzutragen und lange Hosen sowie Hemden mit langen Ärmeln zu tragen, um Mückenstichen möglichst zu begegnen.

Das was da heute in der Luft war und aussah wie Regen waren Millionen dieser nicht ungefährlichen Plagegeister. So massiv -das man annimmt man fährt durch Nieselregen- habe ich das noch niemals in den USA erlebt und ich war heilfroh im geschlossenen Auto zu hocken. Das erinnerte mich fast ein bisschen an einen Hollywood-Gruselshocker mit dem Titel "Mosquito, die saugende Gefahr des Scultur Creek". Irgendwann erreichte ich dann wohlbehalten bei Sonnenuntergang das Days Inn...

Feuchter Abend im "Days Inn":
Da am Calf Creek an Baden nicht zu denken war beschloss ich im Days Inn den Pool Bereich auszuprobieren und nebenbei meine Schmutzwäsche durchorgeln zu lassen. Also erstmal geduscht und mit dünnen Sport-Boxer Shorts welche als Badehose herhielt; Handtuch samt Badeschlappen gesattelt und rein ins feuchte herrlich warme Indoor Pool-Vergnügen. Nach 20 Minuten planschen hiess es erstmal "Waschmaschine" entleeren und alles umladen in den Trockner. Der Waschraum befand sich zum Gkück keine 10 Meter vom Indoor Pool entfernt. Die kommenden 45 Minuten verbrachte ich dann im noch viel wärmeren Jacuzzi (Whirlpool) und liess mir da mächtig einen "versprudeln". Ich empfand es dort als ganz angenehm, da niemand dort war. Erst zum Ende meiner Bade-Session bekam ich Besuch von anderen Motel-Gästen.

Nach einer guten Stunde und schrumpeliger Babyhaut hiess es zusammen mit der nun sauberen Wäsche ins Zimmer den Körper von innen Nässen. Also kippte ich mir noch in aller Ruhe zu einem tollen Film der auf HBO ( das amerikanische Premiere ! ) lief ,ein paar -dank Eiswürfelmaschine auf dem Flur- gut gekühlte "Hülsen" US-Beer in den Kopf.

Auch diese kleine Urlaubs-Tag hat mir in Summe exellent gefallen und ich war hochzufrieden. Alles machte mir grossen Spass; meine Laune konnte besser kaum sein und schon jetzt freute ich mich auf den in kürze anbrechenden Tag 10. Diesmal beschloss ich den Wecker so zu stellen, dass ich noch vor Sonnenaufgang unterwegs sein werde. Also heisst es heute wieder, zeitig ins bequeme Bettchen hüpfen. Gegen 23 Uhr hiess es also "LICHT AUS; RUHE IM SCHIFF....". 

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