Mittwoch der 08 Oktober 2008:
Es erstaunt mich übrigens jedes mal auf´s Neue, wie gruselig Scheisse der Kaffee in den USA schmecken kann....egal.....hatte keine Zeit mich weiter über den Kaffee lustig zu machen, denn die ersten total genervten Franzosen ( diese Typen mag ich irgendwie nicht sonderlich, denn die haben fast alle eine Vollklatsche...) waren auch schon im Anmarsch und draussen vor der Türe stand auch schon deren verkackter Bus bereit um die Horde weiter durch die USA zu peitschen. Diese armen Bus-Maso-Socken können einem eigentlich nur leid tun. Also tobte ich los zu meinem hinter dem Motel 6 parkenden Ford und musste erstmal Lüften wegen des vorgestern gekauften "Lufti´s" ( dieser extrem fies stinkende Duftbaum ) welcher über Nacht mal wieder das ganze Fahrzeug mit einem chemischen Aroma getränkt hat, dass mir erneut fast die Äuglein tränten. Also Motor starten; volle Pulle Musik und Gebläse aufgerissen und ab vom Hof...
Erstes Ziel: Hike zur Abbruchkante des
Colorado-River mit Sicht auf den Glen-Canyon-Staudamm: Hier dachte ich mir "Micha, was tust Du Dir eigentlich alles freiwillig an....?". Aber ich wollte das nun gnadenlos durchziehen auch wenn ich den ganzen Tag nach "Dudu" dufte ( hey....bilde mir ein, ohnehin ein total dufter Typ zu sein....grins ), weil ich die Hose rappelvoll habe. Hier nun links das triumphale Bild-Ergebnis meiner Bemühungen. Danach hiess es zum GlenCanyon Staudamm ( ich hatte schon mehrfach "in detail" drüber berichtet, drum verkneife ich mir das hier ) fahren und da einen kurzen Stop einlegen, denn um diese frühen Stunde empfand ich das Licht als recht geeignet für weitere Schnappschüsse:
Zweites Ziel: "Hoodoo can do" Hike zu einer
herrlich schönen Gruppe versteckt gelegener bemützten
Steingiganten: Nach diesem Informationen beschloss ich nun 14 Meilen von Page entfernt, rechts auf die besagte Cottonwood Canyon Road zu fahren und diese "Piste" war wirklich superübel. Kein Wunder das schon am Highway 89 ein riesiges Warnschild mit der Aufschrift "High Clearence " ( nur für Fahrzeuge mit grosser Bodenfreiheit ) stand. Nach ca. 3 Meilen hatte ich das Gefühl bei der Piste handelt es sich um ein Panzer-Teststrecke. Und das wäre selbst mit einem Geländewagen ein Abenteuer gewesen. Also vergass ich mein Vorhaben; drehte irgendwie um und fuhr wieder zurück zum Highway 89 um meinem urspünglich angedachten Hoodoo-Plan in Angriff zu nehmen. Aber ein tollkühnen Versuch war es jedenfalls wert. Auf meinem Weg zurück, kam mit ein weiterer älterer PKW entgegen und die Fahrerin stoppte mich um sich bei mir zu erkundigen wie "schlimm" die Piste denn noch wird ( und die war noch auf einem Bereich den ich als brauchbar einstufen würde ). Ich sagte Ihr, das ich leider 2 Meilen weiter umdrehen musste, da ich meinen Mietwagen nicht beschädigen wollte. Wäre sicherlich interessant gewesen, wie weit diese Lady dort gekommen ist... Ich war jedenfalls heilfroh wieder sicheren Asphalt unter den Gummis zu haben, denn die "Cottonwood Canyon Road" war in diesem Zustand der absolute Alptraum ! Also weitere 20 Meilen fahren und auf Höhe des Linksabbiegers zur "Paria Contact Station" rechts auf einen total unscheinbar wirkenden Bereich halten und parken. Ich hatte mein Trailhead rein ins Hoodoo-Valley erreicht und das sah von hier aus nicht so aus, als wenn einen dort angenehme Motive erwarten würden. Aber das hat nichts zu sagen, also Wasserflaschen füllen; Rucksack schultern und durch ein Tor im Zaun zwängend rein in diesem Bereich latschen. Irgendwo hier warten die Hoodoos und ich war nach dem Yellow-Rock Reinfall auf der Cottonwood Canyon Road hochmotiviert diese zu finden. Koste es was es wolle !!! Oben rechts in der MAP habe ich meine gelaufene Route mit blauen Punkten markiert. Der erste Teil im Valley ist wenig spekatulär, aber schon nach einem drittel der Strecke erkennt man an der Abbruchkante rechts weisse Hoodoos unerreichbar weit oben in selbiger "kleben". Da ich nicht wusste wo sich die schönsten Hoodoos befinden, beschloss ich einfach das gesamte Tal nach norden hin zu durchlaufen, was wegen der tief ausgewaschenen Washs nicht immer ganz einfach war, denn man muss sich einen begehbaren Weg suchen, was mitunter eine mächtig schweisstreibende Angelegenheit darstellte. Schön war es hier aber allemal ! Ganz im Norden angekommen drehte ich um und orientierte mich an den weit oben auf halber Höhe im Fels stehenden entfernten östlich stehenden Hoodoos und der Abbruchkante um diese wieder Richtung süden abzulaufen ( auch hier gab es wieder Passagen die Schweisstreibend waren ). Da die Anzahl der unerreichbar im Fels stehenden Hoodoos massiv zunahm, je weiter ich ich die im Osten liegende Ausbuchtung kam, ahnte ich instinktiv das ich an dieser Stelle richtig war. An einer Stelle mit einem breiten Absatz war die Hoodoo-Population exrem gross. Ein besonders schöner Hoodoo ( nun weiss ich auch den Namen ) mit dem Namen "Long Necked Hoodoo" markiert den Aufstieg in ein etwas versteckt liegendes östliches hoch gelegenen Seitenbereich. Dort erkennt man rotbraune erodierte Lehmhügel auf dessen Spitze man wie auf einem schmalen Grad noch oben klettern kann. Und da exakt an den erodierten Hügelppitzen die wie eine Rampe in die Höhe führen Spuren zu erkennen waren, welche ganz klar menschlichen Ursprungs waren, wusste ich nun, dass ich goldrichtig war. Aber hier erstmal ein Satz Bilder bis ich diesen beschreiebenen Aufstieg dann letztendlich fand:
Nur zu dumm das ich ein Problem mit der Höhe habe und das gemeine ist zudem dass dieser Pfad auf diesem sich nach oben ziehenden Hügeln gerademal 5cm betrug. Rechts und links ging es steil in die Tiefe. Ich hockte mich dort hin und rauchte erstmal eine Zigarette ( den Filter-Stummel habe ich in den Rucksack befördert ) und trank mir mit Wasser Mut an. Jeder normale Mensch wird sich totlachen, aber ich hatte hier richtig die Hosen voll ( das zweite mal an diesem Tag ). Also nahm ich allen meinen Mut -samt der Aussicht auf eine tolle Hoodoo-Belohnung- zusammen; biss mir auf die Zähne; schaute nicht nach rechts und links und schon garnicht zurück und kletterte in östlicher Richtung auf der Spitze dieser Lehmhügel immer weiter in die Höhe ( siehe Bild rechts ! ), bis ich mich in einen zwischen Plateau-Bereich erreichte auf dem man sich wieder sicher bewegen konnte. Oben angekommen realisierte ich erst, dass ich diesen Weg auch wieder zurück gehen muss und das sah von hier oben für mich Angsthasen nun 1000 mal schlimmer aus. Siehe Bild links und rechts welche ich oben aufgenommen habe. Gut zu erkennen ist diese natürlicher Pfad auf der Spitze dieser erodierten Hügel. Egal, ich war oben angekommen und nun sprachlos, denn die Belohnung für meinen Mut stand nun in Mengen auf einem von Westen nach Osten laufenden Absatz quasi vor meiner Nase. Ein ganzer Wald von herrlichen Hoodoos und ich konnte mein Glück kaum fassen. Am liebsten hätte ich meine Freude hier mit jemanden geteilt und ertappte mich sogar, wie ich Selbstgespräche inform eines "wie geil ist das denn hier.... ?!" oder "Ultrahammer-Affentippen-Geil" ungläubig wie ein kleines Kind vor tollen Spielsachen staunend murmelte... Hier nun dieser Bereich in Bildern und ich denke, jeder kann dann mein Staunen und die Euphorie dort oben nachvollziehen und verstehen. Im grunde ist es unglaublich was da quasi direkt neben dem Highway 89 an tollen Naturwundern in den Abbruchkanten erodiert resp. hingeklotzt wurde. Hier nun die Bilder dieses Hoodoo-Märchen-Wunderlandes: Habe ich zuviel versprochen ? Geile Ecke, oder ?! Ich fand das hier oben im Hoodoo-Wald so herrlich schön, dass ich dort in die Abbruchkante reingeklettert bin; mich dort ausgetobt habe und letztendlich auch den Spass meines Lebens fand ! Wirklich traumhaft....und klar, natürlich konnte ich mich bezüglich Fotos nicht zurückhalten, denn die Hoodoos ändern in jedem Winkel recht beeindruckend Farbe aber auch Form. Langsam entwickel ich mir zu einem bekennenden Hoodoo-Fan und unter einigen dieser Brummer am Sockel stellte ich mir die Frage wie Platt ich wohl wäre, wenn das Monster zusammen bricht oder nur der Tonnenschwere Hut auf mich stürzen würde. Wären es 1 oder gar 2cm welche von meinem verschwitzten sexy Body übrig bleiben würden ? Hier noch eine zweite Ladung Bilder: Irgendwann kam der Punkt an dem ich wieder zurück nach unten ins Valley wollte, da ich mich hier oben sattgesehen hatte und zudem fast schon zuviel Zeit hier in diesem Bereich geblieben war, denn Etappe 3 stand auf meinem Zettel und diese musste mit dem Stand der Sonne gekoppelt werden. Also nichts wie zurück wieder nach Westen zu einem Lehm "Abstieg" latschen. WOW ! Von hier oben ging mir natürlich gleich doppelt die Höhenangstdüse ( zwar albern, aber so war das nunmal ). Denn das Problem war leider, dass ich um wieder runterzukommen die ganze Zeit nach unten schauen musste inkl. der für mich sehr beängstigenden Tiefe rechts und links. Und zu laufen hatte man auf dem Grad dieser natürlichen Lehm-Rampe nur ein paar Zentimeter platz hatte ( rechts und links ging es schrägt in die Tiefe ). Also nahm ich nochmal einen mutspendenden Schluck aus der Wasserpulle; zurrte meinen Rucksack ganz fest auf meinen Rücken und überlegte nicht lang und marschierte mit ausgestreckten Händen der Ballance wegen wie ein Hochseilartist einfach drauf los. Und ich kann Euch sagen, meine Knie waren Butterweich und ich hatte wirklich verschärft mehr als nur einen feuchten Pubs in der Hose. Auf halber Strecke befand sich dann ein ca. 50cm breiter Absatz an dem ich eine Pause machte um erneut Mut zu sammeln um -mit dem Leben abgeschlossen- die anderen 50% des Abstieges zu meistern. Und irgendwann war ich dann unten und natürlich Fix & Foxi. Jeder andere der das macht, wird sich totlachen, ich hingegen hatte dort Todesängste auszustehen war aber dann doch -stolz wie Oskar- das lebend gemeistert zu haben. Unten angekommen, marschierte ich dann auf küzesten Wege zurück zu meinem Auto und stelle gerade fest, dass ich das oben in der MAP nicht als blau gepunktete Linie zurück zum Anfangspfad eingezeichnet habe ( mir sei dieser Patzer verziehen ! ). Auf dem Weg zurück, kurz bevor ich mein Auto erreichte, schoss ich nochmal vom Valley ein Panorama-Foto. Der interessante Bereich mit dem Aufstieg befindet sich ganz rechts im Bild liegend hinter der im Vordergrund erkennbaren Rotbraunen Formation und der dahinterliegenden hohen weissen Abbruchkante ( mit den weissen Hoodoos ! ), welche sich im Bild verdeckt weiter nach Osten hin erstreckt und den Hoodoo-Forrest vor neugrierigen Blicken perfekt schützt ( selbst unten ist das nicht zu sehen, aber erahnen !). Wenn man da steht, sicht man den Aufstieg im Bild rechts und der Rest ergibt sich dann wenn man oben angekommen ist. Ein echter Geheimtipp, der nun dank dieser Page so geheim nicht mehr ist... Mittlerweile war ich aufgrund der immer weiter steigenden Hitze schon wieder gut "Well Done" und schüttete erstmal eine Dosis gekühlte ( gut das ich meine kleine Reisekühltasche im Auto immer dabei hatte ) lebensrettenden Dr-Pepper Cola in mein Body, denn nun hiess es die 35 Meilen zurück nach Page düsen um folgendes zu tun....
Drittes Ziel: "Lower Antelope Canyon" Part
two...:
Am Parkplatz angekommen, taperte ich erstmal zum hölzernen Navajo Kassenhäuschen und stellte erstaunt fest das sich in den letzten 5 Jahren fast nichts verändert hatte. Er kam mir vor, als hätte ich eine Zeitreise unternommen. Nur der zu zahlende Preis um den Slot besuchen zu duerfen hatte sich natürlich kräftig erhöht. Neben 23 US$ für den Besuch des Slots wurden nochmal zusätzlich 6 US$ Navajo-Fee on the Top fällig. Soll heissen wo ich zusammen mit meiner Freundin mit 36 US$ in den Slot durfte, kostete der Spass nun allein nicht ganz 30 US$. Das fand ich schon recht heftig, aber nach meinem Besuch am Upper Antelope Canyon 2005 mit meinem Bruder war das nun für mich die perfekte Ergänzung inform einer Foto-Safari. Und da ich immernoch von Spielgewinnen fast jeglichen Blödsinn unterwegs Cash bezahlte, hätte ich da wohl auch 50 US$ ohne mit der Wimper zu zucken hingeknallt. Nach dem üblichen Papierkram inform eines Eintrages in ein Registrationsbuches wurde ich dort gefragt, ob mich ein Navajo-Guide mit Gitarrengeklimper und Gesang zum Eingang des Slots führen soll ? Ich gab der 4 zahnigen-Navajo-Fee ( gibt es bei den Navajos ein Zahnputz/pasta-Verbot ? ) zu verstehen, dass ich den Weg kenne und lieber allein gehe ( und auf so´n aufgesetzten Touristen-Scheiss hatte ich Null Bock, aber das verkniff ich mir zu sagen ), also liess man mich mit dem albernen Hinweis "Bitte nicht länger als 2 Stunden" losmarschieren...nach 5 Minuten stand ich am schmalen Eingang runter in den Slot-Canyon. Das optische Abenteuer konnte also bei einer perfekt senkrecht stehenden Sonne und traumhaften Wetterbedingungen beginnen... Hier tauchte ich dann durch den schmalen Zugang ( siehe Bild rechts oben ) in den Lower-Antelope Canyon und dessen farbigen Märchenwelt ab um mich dort über Stunden (!) hemmungslos auszutoben. Hier ein paar HDR-Impressionen dieser wieder mal ziemlich geilen Endeckungs-Tour:
Nach fast 3 Stunden hier im Slot hatte ich irgendwann genug gesehen und mein Verstand war so überfrachtet mit Eindrucken, dass es mir reichte und ich den geordneten Rückzug antrat. Was mich aber wunderte ist die Vielzahl an Leuten welche da mit Profiwerkzeugen schwer ingange war. Von der schweinetueren D-SLR bis zu analogen Vollformat-Monstern ( inkl. den Koffern voller Zubehör ) haben die Profis dort alles gegeben. Fuer mich ein Indikator, dass mein Timing wohl perfekt war. Hier unten habe ich in Summe fast 850 Fotos geschossen ( 5er HDR-Serien ) und mit dem dem Erbnissen ( siehe oben ) auch wenn das bearbeiten viel Zeit ( habe hier fast 1 Woche nur an diesen Bildern gesessen ) dauerte wirklich sehr zufrieden, wenn man bedenkt das es sich nur um eine Kompakt-Knipse ( ok, war eine sehr gute....aber es ist und bleibt eine Hosentaschenknipse ) handelt. Und dann gab es noch die absoluten Vollpfosten und Megahonks, welche dort laut gröhlend den Slot mit einem Spielplatz verwechselten. Aber die waren zum Glück wieder genauso schnell weg wie die gekommen sind. Und nun war auch ich weg resp. wieder am Parkplatz und meinem Auto. Nun stand Tagesordnungspunkt 4 an... |
Viertes Tagesendziel, der eher unbekannte
"Water Holes Canyon" und "The Wall": Nun sauste mein Ford wieder auf die Indian Route 222 und dem Kraftwerk vorbei auf die grosse Kreuzung des Highway 98 zu. Schwupp über die Strasse und zum Parkplatzkassenhäusschen des "Upper Antelope Canyon". Links findet man eine etwas bessere Übersichtskarte. Und dieses war um diese Uhrzeit noch von einer alten gut gelaunten witzigen Navajo-Dame ( super....die haben sogar Humor und können Witze reissen ) besetzt. Ich eröffnete Ihr das ich ein Hiking-Permit für den Water Holes Canyon benötige und fragte nach dem Preis für das Permit ( ich war auf das schlimmste gefasst.... ). Und was musste ich zahlen ? Genau, nur 5 US$. Aber Strafe muss bei einem so günstigen Preis natürlich sein, denn ich musste ein "Navajo Nation Backcountry Use Permit" ausfüllen. Erinnerte mich ein bisschen an die albernen Formulare die man in Hotels beackern muss. Dann wurde der Bon an diese Erlaubnis getackert; gestempelt und von "Dillis Ibeetalleeta" ( so ich das gekritzel der Dame als Name richtig entziffern kann ) unterschrieben. Ferner gab es noch einer Map und den Hinweis das man unter keinen Umständen tiefer in das Gebiet als die stehenden Power Lines ( Stommasten ! ) eindringen darf. Die MAP liess mich schmunzeln, denn das erinnerte mich wieder an Navajo Nation. Ein schlecht fotokopierter ( die Kopie einer Kopie von einer Kopie ) DIN A4 Zettel welcher zudem vollgekritzelt war. Zum Glück hatte ich das mit dem WaterHoles Canyon im Motel und dessen PC aus dem Internet aufgeschnappt und mir Abends im Motel ein Bild vom Gelände ( Google-Maps ) gemacht, sodass ich schonmal grob eine Übersicht im Hirn abgespeichert liegen hatte. Wie erreicht man nun den Trailhead ? Das ist extrem einfach und ich habe das oben rechts in der Map genau eingezeichnet. Man muss einfach wieder auf der 98 westlich zurück nach Page fahren und dann links auf den Highway 89 Richtung süden abbiegen. Auf halber Strecke knistert man am rechts liegenden kleinen Parkplatz "Horseshoe Bend" vorbei und nach kurzer fahrt erreicht man eine kleine Brücke ( 6 Meilen südlich von Page ) wo man ganz unscheinbar links davor eine Parkmöglichkeit an einem Zaun mit einem Schild und der Aufschrift "No trespassing, hiking permit required" erkennen kann. Hier kann man seinen Wagen abstellen und den Rucksack schultern und man sollte nicht vergessen das zuvor besorgte "Backcountry use Permit" deutlich im Wagen liegen zu lassen. Tut man es nicht gibt es eine saftige Anzeige oder der Wagen wird sogar abgeschleppt. Ich wusste nicht genau was mich hier erwarten wird, denn die Informationen die ich im Internet gefunden hatte, bestanden im grunde nur aus Bildern dieser Gegend. Und ich war hier nicht allein, denn dort stand Rucksackwühlend ein Paar aus Deutschland, welches ich später nochmal antreffen werde. Ich taperte also los ( siehe Map unten rechts ), denn ich wollte erstmal in den Water Holes Canyon irgendwie rein. Nachdem der Zaun durchschritten war, suchte ich mir einen direkten Weg runter in den Canyon und dessen trockenen Wash. Ausser das es mitunter an einigen Stellen etwas Steil war, erstaunte es mich doch wie einfach man dort in den Canyon runterkommen kann. Am Grund dieser Schlucht ging es nach links, also Flussaufwärts und diese Wanderung war erst rel. unspektakulär. Die enorm hohen südlichen Seitenwände und der Stand der Sonne liessen böse Vorahnungen in mir keimen, denn das Licht hier unten war alles andere als gut. Aber der Weg ist das Ziel und in der Navajo-DinA4 Kopie stand noch "GOOD NARROWS" als Hinweis. Und diese erreichte ich dann irgendwann und war beeindruckt, wie anders dieser Slot hier ist, der mich stellenweise sehr an den Upper Antelope Canyon erinnerte. Nur das Nachmittagslicht war hier total ungeeignet. Schön war´s aber doch, denn hier unten war ich ganz allein unterwegs und es war so unglaublich ruhig und besinnlich. Das einzige was mich störte, waren die nervigen Fliegen und Brummer, bei denen ich ständig das Gefühl hatte, die wollen mir alle in den Mund; Nase und Ohren ( wohl auch in den Hintern ! ) fliegen.
Auch der Sandstein ist hier ganz anders stukturiert, denn der besitzt an vielen Stellen massenhaft noppige Beulen. Der enge Slotbereich war mit ein paar kleinen einfach zu erkletterenden Drop-Offs natürlich genau nach meinem Geschmack, aber wie gesagt---->DAS TIEF STEHENDE LICHT<----, dass passte absolut nicht. Irgendwann erreichte ich gegen Ende einen Bereich in dem vor kurzem noch stehende Pools (Wasser) vorhanden war und sich diese nun in ein Schlamm-Boden verwandelt hatte. Ich versuchte mein Glück, beschloss aber irgendwann aufzugeben und umzudrehen. Denn wäre ich da durchmarschiert, die Leute in Page hätten gedacht ich habe mich schon jetzt für das in kürze anstehende Halloween-Spektakel als "Schlamm-Monster" mit dutzenden Fliegen zwischen den Zähnen verkleidet....grins...Das Beste hatte ich aber gesehen und es hat mir super gefallen, nur die Zeit war total falsch. Vormittags oder Mittags ist das sicherlich ein Traum um tolle Fotos zu schiessen ! Nun hiess es aber wieder gemütlich zurück zum Ausstieg aus den Water Holes Canyon Flussabwärts laufen. Und dort angekommen wild schnaufend einen Weg nach oben suchen, um mir bei langsam tief stehender Sonne einen Überblick über das Gebiet zu verschaffen. Südöstlich in der Ferne sah ich eine gelb leuchtende auffällige Formation und das könnte das gewesen sein, was ich an Bildern im Internet auf einer US-Website als Wave-Wand betitelt gesehen habe. Also marschierte ich in der Nähe der der Canyonkante einfach los und es dauerte auch nicht lange, bis ich in der Ferne das deutsche Paar exakt in diesem gelben Bereich herumstolpern sah. Und je näher ich dieser gelbgolden glühenden Wand kam, desto mehr wuchs meine Beisterung. Hier findet man auf ca. 150-200 Metern eine Wand welche "der Wave" ( Coyote Buttes ) wohl in nichts nachstehen dürfte und bezaubernd schön ist. Insbesondere wo sich nun die Sonne langsam auf den Horizon zubewegte und die Farben sich fast minütlich veränderten und alles dort wie verrückt in den schönsten Farben am Glühen war. Zusammen mit den Strukturen ein phantastisches Meisterwerk was die Natur dort hingeklotzt und erodiert hat. Ich war zum perfekten Zeitpunkt hier, der golden Hour ! Kann man einen tollen und langen Tag noch spektakulärer abschliessen ? Also ich wüsste ehrlich gesagt nicht wie ! Hier nun die Bilder auf dem Weg zu dieser Wand: Und nun festhalten, denn jetzt wird es richtig hübsch( Wave-Roulez ! ): Trotz meiner Tarnung erkannten die beiden Deutschländer-Knackwürstchen mich auch als deutschen ( oder mein Englisch war total Scheisse ). Logisch, ein Typ wie ich mit einem Rucksack von Jack Wolfskin und einem Jack Wolfskin T-Shirt ( das hatte ich übrigens Abends im Motel in den Müll geschmissen ) kann nur ein Deutsch-Mann sein. Bei dem Paar handelte es sich um einen etwas fetten Typen der Marke "Oberschlauberger" ( siehe Bild links ) und bei seiner Frau um seine persönlich angeheiratete Sklavin und Leibeigene ( siehe Bild rechts ! ). Denn er war der Bestimmer und Sie die ultimative Hausfrau und persönliche Sklavin. Der Typ quasselte mir derbe die Ohren blutig und feierte sich dort selbst und als seine Frau ihm mal wieder Wasser und ein neues Objektiv für seine alberne D-SLR reichen durfte, war ich eine Zeitlang mit dieser total "verstörten" Dame allein. Also war es nun an der Zeit, dass ich mal dämliche Ratschläge zu Besten gab und Sie Augenzwinkernd fragte, wie lange Sie denn schon seine Leibeigene sei und ob es Spass macht von Ihm ausgenutzt zu werden ? Natürlich konnte ich mir Sprüche wie "Lassen Sie sich von Deinem Mann bloss nicht so schmallos als Maul-Esel ausnutzen" nicht verkneifen und Ihre Blicke sagten mir, dass ich eine Volltreffer gelandet habe. Und dann kam der "Curry-King" aus Deutschland wieder angeeiert und wollte erneut ein Objektiv und neue Speicherkarte. Voll der Macker; der absolute Vollpfosten ! Der fing wieder an mich mit seinen Sauteuer gebuchten Touren aus Page ( White Pocket Tour für ein Schweinegeld ) dichtzulabern und wie toll er doch sein. Als ich mir dann auf einem Stein sitzend gelangweilt von seinen Storys eine Zigarette ansteckte und meine volle Speicherkarte nebenbei in mein X-Drive pumpte, wurde der Typ sauer. Aber er wusste nicht, das ich die Kippe nach meinem "Wall-Smoke" in der Hosentasche gebunkert hatte und dort nichts ausser ein bisschen Asche im Sand zurückliess. Das sagte ihm dann auch seine Frau mit der ich mich noch eine Zeitlang unterhielt ( die hat das alles mitbekommen ) als er da durchblicken lassen wollte, dass er soetwas garnicht mag. Mir war das total egal was er mochte oder eben nicht mochte und der nahm mir das mit dem heiligen Rauch im Navajo-Gebiet total übel und ab diesem Zeitpunkt war Sendepause und ich hatte endlich meine Ruhe. Echt heftig wie manche Typen mit Ihren Frauen umgehen und auch interessant wie leidensfähig manche Damen sind. Das arme Mädel....Soll heissen: Auch in Deutschland gibt es erstaunlich viele sehr merkwürdige Paare. Interessant nur, dass man die hier antrifft. Egal, Speicherkarte war auf die Festplatte umkopiert; mein Nikotinspiegel wieder im Lot; die Kippe resp. der Filter selbiger lag irgendwo in meiner Hosentasche beim Autoschlüssel und ich war bereit noch ein paar Aufnahmen zu machen... Ich blieb hier solange, bis die Sonne hinter dem Horizont verschwunden war um dann bei einsetzender Dämmerung wieder den Weg in Richtung Trailead und Parkplatz resp. 260 PS Ford anzutreten. 20 Minuten später sass ich auch wieder im Wagen um dann umgehend nach Page zu fahren...
Der letzte Abend in
Page: Da ich den ganzen Tag nichts wirklich was gehaltvolles gegessen hatte ( nur Kekse; Chips und anderen Unsinn ) knurrte mein Magen mächtig und ich beschloss noch in einem in der nähe liegenden Restaurant einen gewaltigen "Stärkungshappen" mit viel Fleisch futtern zu gehen. Keine Ahnung was ich da genau bestellt hatte, aber das war wieder mal Superlecker und preislich auch nicht überzogen. Ein "grosser" gemischter Salat durfe nicht fehlen und allein der war so gross ( wenn da steht <GROSS> darf man das in den USA wörtlich nehmen ! ), dass man allein davon richtig gut satt wird. Ich schaffte aber problemlos alles ratzefatze wegzuputzen inkl. zwei grossen Kaltgetränken bei denen ich mal wieder vergass diese OHNE EINE TONNE EIS zu bestellen. Danach ging es wieder zurück in meine Basis, dem Motel 6 und da der Abend so schön war, wackelte ich garnicht erst aufs Zimmer sondern schnappe mir aus dem Kofferaum meines Wagens ein paar Dosen Bier und zog mir diese gemütlich am Pool liegend und Füsse lüftend rein, während draussen die Grillen und anderes Getier um die Wette zirpte. Im Internet Surfen konnte man hier mit dem Telefon und eingesteckter SD-Wlan Karte übrigens auch prima. Ich war zufrieden mit diesem Tag, hatte wirklich viel tolles gesehen und dabei auch grossen Spass gehabt; war Supersatt; hatte meine Verdauerungs-Bierchen in Arbeit und einfach nur glücklich. Dennoch war ich aber schon jetzt froh nach soviel Canyons; Steinen und Hikes morgen wieder zurück in die Zivilisation zu fahren, denn ich brauchte dringend einen Tapetenwechsel und etwas "Halligalli" samt vieler verrückter Menschen um mich herum ! Spät Abends im Bett liegend freute ich mich schon auf meine Rückkehr ins Aquarius und war schon mächtig auf die neuen frisch rennovierten von mir gebuchten Zimmer gespannt. Das mit dem Einschlafen war auch kein Problem, denn dieser tolle aber sehr lange Tag steckte mir nachhaltig in den Knochen...
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