Montag der 29 September 2008:
Auf dem Weg zum Trailhead: Ich parkte exakt dort ( kurz hinter dem gelben Thron den man links passiert ) wo ich gestern auch schon meine kurzen Hike bis zum DryFall getätigt hatte. Es handelt sich dabei um eine rechts gelegene kleine Parkbucht ( 2 Autos passen da locker hin ) welche recht unscheinbar wirkt. Hier schulterte ich meinen Rucksack; steckte meinen GPS-Empfänger und Navi-Handy ein und stiefelte OHNE KOPFBEDECKUNG munter drauf los, denn diese habe ich doch glatt im Auto liegen lassen.
Der Hike im "BIG HORN
CANYON": 30 Meter zurück suchte ich erst rechts ( aussichtslos ! ) und dann links einen Aufstieg um das Problem "DryFall" mit purer Muskelkraft geschickt zu umschiffen. Hätte ich meine Rutschpartie fortgesetzt waere ich in 1 Minute unten gewesen, und mittels Umgehung war ich gut 25 Minuten schnaufend intensiv beschäftigt mir einen steinigen Weg nach oben in die Seitenwand des Canyons und wieder runter in den Canyon-Wash zu suchen. Also ging es über Stock und Stein und unten angekommen musste ich erstmal kurz Pause machen, da mein Herz wie verrückt das Blut durch den nun schwitzenden Körper schaufelte ( was heute zu einem Dauerbelastungszustand werden sollte ). Links habe ich eine MAP des mitgeschnittenen GPS-Plots der genutzten Umgehung des DryFalls samt zwei Bildern selbigens ( von unten geschossen ) dargestellt. Ein riesiger Umweg, aber wie gesagt das wird heute noch öfters so ähnlich ablaufen... Nach einer Weile wandern unten im Wash Richtung Südwesten mündet in Laufrichtung rechts der Middle Fork ( ein Nordlich verlaufender Seiten-Canyon ) in den BigHorn welcher sehr interessant aussah, ich den aber sozusagen "links liegen liess". Und irgendwann später auf meinem Hike erreicht man die ersten sehr hübschen Slot-Passagen des Big-Horn Canyons. Auch hier war an ein Abstieg in den Slot nicht zu zu denken, denn der Einstieg war verdammt schmal und es ging dort ca. 3-4 Meter in die Tiefe. Also musste dieser "von hinten angegriffen" werden. Also wieder eine Umgehung seitlich suchen, um in den Wash abzusteigen um dann so in den Slot bis zum Abstieg vorzudringen. Interessant ist der rotbraune Navajo Sandstein welcher überall wunderbare Farben und Streifenmuster erzeugt die man im Bild kaum festhalten kann. Eine bunte hübsche und raue Zauberwelt, genau nach meinem Geschmack. Und nach diesen ersten kleinen Slot zeigte der BigHorn Canyon seine ganze wilde Schönheit, denn der Wash gräbt sich sich immer tiefer in das Gestein und die Dichte der Slots nimmt dabei stetig zu. Und das war dann auch der Punkt, an dem es sich rächt wenn man dort allein herumstiefelt. Denn in den nun kommenden extrem glattgeschmirgelten Slots gab es Absätze und Stufen wo das Wasser 170-200cm nach unten fällt um sich seinen Weg durch den Slot zu bahnen. Ich hätte dort problemlos runterkommen können, aber wäre auf diesem Weg nicht mehr zurück gekommen, da es allein ohne Hilfsmittel nicht mehr rauf geschafft hätte. Wäre man dort zu zweit unterwegs, gäbe es keine Probleme. Man kommt mit einem kleinen Sprung runter und auch wieder rauf, da eine Person die andere mittels Feuerleiter o.ä. raufklettern lässt und die dann oben Person Nummer zwei aus dem Slot raufzieht. Aber allein hat man da die sprichwörtliche Arschkarte, insbesondere wenn man den gleichen Weg wieder zurückgehen muss.
Das waren dann die Situationen, in denen ich mir einen Hiking-Partner gewünscht hätte. Diese kleinen Hindernisse musste ich mit viel anstrengender und zudem nicht ganz ungefährlicher Kletterei rein und auch hoch in die Seitenwände des Canyons umständlich und extrem zeitraubend umgehen und mir einen umstämdlichen Ersatzweg suchen. So wurde aus einem Hindernis das für 2 Personen keines darstellt, für mich eine sehr schweisstreibende und zeitstehlende Mammutaufgabe. Zugegeben, dass war spannend ( insbesondere bei meiner Höhenangst, denn an einigen Stellen ging mir richtig die Muffe ), aber am liebsten hätte ich mir das natürlich erspart... Nun weiss ich auch, warum einige unterwegs immer kleine Alu-Leitern mit sich herumschleppen. Wie sehr hätte ich mir heute gewünscht eine solche Leiter als Kletter-Hilfe dabei gehabt zu haben. Egal, ich kämpfte mich da irgendwie durch und schaute mit die Slots dann halt nach der umständlichen Umgehung "von hinten" angreifend an. Irgendwann kam eine Stelle die so haarig war, dass ich fast 1 Stunde benötigte um diese zu umgehen. Ich suchte mir rechts einen weg rauf ( mitunter wurden da fiese Höhen erklommen wo ich mir fast in die Hose gemacht habe vor Angst ) um festzustellen, dass es sich um eine Sackgasse handelt. Also marschierte und kletterte ich zurück um dann links eine mittlere Zirkus-Nummer in luftiger Höhe hinzulegen und irgendwann war ich so ausgepumpt das eine ausgedehnte Pause fällig war, denn ich stand oftmals kurz davor gefühlt einen Herzinfarkt zu bekommen ( zum einen wegen der Höhe in der man da operierte und zum zweiten weil das wirlich Superanstrengend wurde ). Ich sass dort in zauberhafter Umgebung und fragte mich "WIE WEIT MUSS ICH GEHEN...." ( entsprechend der Hintetgrundmusik.... ) oder "ODER BIN ICH DOCH VERFLUCHT....?"....smile. Die Power-Bar Riegel waren in dieser Akku-Ladephase genau das richtige Mittel um eine Schnellladung meines Akkus durchzuführen.
Irgendwann war ich nach etlichen wilden Umgehnungs-Stunts nicht mehr sonderlich weit vom Harris Wash entfernt, aber meine Uhr signalisierte mir "Micha, Du musst nun zurück". Gesehen hatte ich ohnehin mehr als genug un die erharmungslos brennende Sonne erzeugte in meinem Gesicht und Nacken einen tierischen Sonnenbrand von dem ich die nächsten Tage noch als Erinnerung an diesen Tag gut haben werde. Also geordneter Rückzug samt aller Umgehungen, wo ich mir zum Glück die Stellen im Sand an denen ich eingestiegen bin mit einem improvisierten "Pfeil" deutlich markiert hatte um nicht dran vorbeizulaufen und wieder neue Pfade zu suchen... Lange rede kurzer Sinn: Der Big Horn Canon ist ein klares "Must do...." und macht wirklich grossen Spass und ist so Wunderschön wie eine bildhübsche Frau. Aber die vielen Umgehungen und Klettereinlagen waren extremst anstrengend. Wie anstrengend das ganze war, kann ich verbal visualisieren. Normalerweise benötigt man auf direkten Weg vom Trailhead bis zum Harris Wash ca. 3 Stunden wenn man sich Zeit lässt und den direkten Weg nimmt. Ich hingegen war da allein den ganzen Tag beschäftigt, muss aber gestehen, mich dort aber auch eine ganze Weile lustwandelnd herumgetruieben zu haben ( weil sehr schön und auch sehr interessant ). Der Big Horn Canyon hat bei mir einen bleibenden sehr positiven Eindruck hinterlassen und ich werde das das nächste mal wenn ich vor Ort bin über die "Hole in the Rock" Road direkt am Harris Wash rein in den Big Horn angehen und zusammen mit dem Zebra-Slot auch über den Harris Wash verbinden ( ein Bericht wird dann im Reisetagebuch 2009 erfolgen, denn da gibt es noch extrem viel zauberhaftes zu entdecken ! ). Kein Wunder das die Leute im "Prospector Inn" 5-8 Tage buchen und bleiben. Nun die letzte Ladung Bilder, dann soll es aber auch mit dem Big Horn Canyon genug sein: Irgendwann kam ich dann völlig platt mit einem qualmenden krebsroten Kopf an meinem 6 Zylinder-Bolliden an und ruhte mich erstmal bei laufender Klimaanlage; 2 Dosen Dr.Pepper ( nach soviel Wasserkonsum gab ich mir nun die Zucker-Dröhnung ) auf EX reingekippt und 2 schönen Zigaretten aus. Das alles mit Blick auf mein "Square Rock". Also Wagen aus und wieder mit qualmendne Socken losstiefeln, denn ich wollte diese dort hingestellte Klamotte zumindest einmal umrunden. Nach einer weiteren halben Stunde stand ich dann wieder am Auto und beschloss heute nicht mehr zu laufen, denn nun hatte ich wirklich die Nase voll. Also "ritten mich meine 263 Pferde" die Old Sheffield Road wieder vorsichtig auf die Utah Highway 12 um kurz vor Escalante rechts auf die "Pine Creek Road" abzuzweigen...
Teenager ausser Kontrolle und die "Turn About
Ranch": Interessant ist die Ecke aber wegen der grossen und gepflegt wirkenden "Turn About Ranch". Was ist die Turn About Ranch und woher kennen wir diese ? Bei "Teenager außer Kontrolle - Letzter Ausweg Wilder Westen" handelt es sich um eine Doku-Soap im Programm von RTL. Die Sendung bassiert auf dem englischen Original Brat Camp, dass dort von dem TV-Sender Channel 4 ausgestrahlt wurde. Eine erste Staffel mit 7 Episoden zeigte RTL im Februar/März 2007. Die Eltern von sechs schwer erziehbaren und verhaltensgestörten Teenagern, sehen nur noch einen Ausweg und melden ihre Kinder bei einer Therapie an, die in freier Natur durchgeführt wird. Hierzu müssen die Kinder nach Amerika fliegen, wo sie in der Wüste des US-Bundesstaat Utah auf der Turnabout Ranch, von jeglicher Zivilisation getrennt werden. Hier erhalten sie ihre letzte Chance, dass eigene Leben wieder unter Kontrolle zu bekommen. Während der Therapie sollen die Kinder ihre auffälligen Verhaltensmuster ablegen und ihr eigenes Selbstwertgefühl entdecken. Während ihres Aufenthaltes im Camp, werden die Teenager durch die Therapeutin Annegret Fischer Noble und ihr Team von Bettina Koerner, Rosa Hoban, Katie Austin, Kami Schott, Marlies Luepges, Lina Hofmann, Dan Coyle und Kris Schock betreut und bekommen Aufgaben und Regeln gestellt, an die sie sich halten sollen. Die Turn About Ranch behandelt seit Anfang der 80er Jahre pro Jahr rund 3000 verhaltensgestörte Teenager. Das Konzept ist erfolgreich, denn ca. 80 Prozent der Teenager bekommen durch die Therapie ihr Leben wieder in den Griff. Die Turn About Ranch ist ein Programm der Aspen Education Group. Die teilnehmenden Jugendlichen an der Therapie der Turn About Ranch sind in der Regel zwischen 13 und 18 Jahren alt. Oft besitzen sie ein mangelndes Selbstwertgefühl, haben Familienprobleme und sind deshalb antriebslos und depressiv. Dies führt dazu, dass sie negative Verhaltensweisen, wie Schule schwänzen, Ausreissen, Drogenkonsum, Alkoholkonsum und Diebstahl an den Tag legen. Das Programm der Turn About Ranch hat ein offenes Ende und durchläuft bis dahin vier Phasen. Während dieser Phasen müssen die Jugendlichen an ihren Zielen arbeiten, um den nächsten Level zu erreichen. Sollten sie sich unangemessen verhalten, kann es auch zu einer Zurückstufung um einen Level kommen. Ein wie ich finde intreessantes und wirkungsvolles Konzept, wobei die TV-Vermarkung sicherlich kritisch betrachtet werden muss. Unterhaltsam war es aber allemal. Wer die Highlights von "Teenager außer Kontrolle - Letzter Ausweg Wilder Westen-" nicht gesehen hat, kann <<<<HIER>>>> oder rechts auf das RTL-LOGO klicken um ein paar Highlights anzuschauen.
Zurück ins Prospector
Inn": Nun hiess es wieder zurück zum "Prospector Inn" meine Pizza schaukelnd durchwirbeln und Rauchen das die Lungen pfeiffen und natürlich wieder mit der netten Pauline ein paar Stündchen bis tief in die Nacht quatschen. Wieder einmal eine höchst angenehme Unterhaltung, die ich erneut sehr genoss und fast schon zu einem Ritual geworden ist. Die Zeit verlief wie im Fluge und rgendwanm hiess es dann aber doch ab ins Bettchen. Sie musste schliesslich morgen auch wieder früh raus und ich kaum später schliesslich auch. Also schnell ein "HUG" und ab durch die Mitte ins Zimmer eine Runde abschnarchen !
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