© 1997-2008 by M.Perlitschke
Email: Michael
Perlitschke
Page-Update: 26 Oktober 2008 |

Heute geht es los. Der Mietwagen wird abgeholt und
die Frage gibt es ein Loch im Fahrzeug Tank. Desweiteren die erste Wanderung
am heissten Tag im ganzen Jahr ( ich habe halt immer ein gutes Timing ) im
"Valley of Fire" und Abends das herrliche Nachtpanorama samt chillen in den
östlichen Vegas-Hills.... |
Mittwoch der 24 September 2008:
Heute rappelte das erste mal der Wecker denn um 10 Uhr hatte ich den Abholtermin
für meinen Mietwagen bei Hertz! im Riviera. Nach dem erholsamen
etwas
abgedrehten Aklimatisierungstag gestern, hiess es nun prima ausgeschlafen
und erholt schon gegen 07:30 Uhr raus aus den Federn unter die Dusche krabbeln.
Im Hintergrund lief wie üblich FOX5 Frühstückfernsehen und
der Wetterbericht war nach meinem Geschmack. Wunderbares Sommerwetter und
der bisher heisseste Tag im ganzen Jahr 2008 wurde angesagt. Der
Temperaturrekord wurde übrigens knapp verfehlt, denn es war viel zu
heiss für diese Jahreszeit ! Also standen Temperaturen >40 Grad an.
Das sollte noch eine harte Belastungsprobe im Laufe des Tages für mich
darstellen insbesondere da ich mich noch nicht wirklich dran gewöhnt
hatte. Dieser Tag sollte unter dem Motto "Give me Fuel;
give me Fire...." stehen, dtum auch die dazu sicherlich prima passende
Hintergrundmusik. Aber dazu später mehr...
So, nach dem Reinigungs-Ritual wurde nicht lange gefackelt und noch
halb Nass runter ins Courtyard Buffet gestiefelt wo ich mit meiner Playerscard
bezahlte um wie gehabt wieder ein paar neue US-Experimente in mich reinzustopfen
und meinen Magen zu einem robusten Lederstumpf umzuformen. Wie immer alles
sehr lecker; frisch und alles so wie ich es kannte und mittlerweile auch
sehr mochte. Natürlich durfte auch eine ausgewogenes
Mischungsverhältnis nicht fehlen. Also von "BinLaden Magenterror-Food"
und fast tödlich für einen Europäer bis hin zu Ultragesund
und Öko-Food war alles im diesem Frühstücks-Programm enthalten.
Irgendwie war ich heute echt gut druppe, so gut wie man als importierter
Frisch-Ami ( also jemand der vermeidet als Europäer enttaernt zu werden
) halt drauf sein kann. Klar, das war ja auch schon mein zweites Zuhause
und ich fühlte mich mittlerweile wieder Pudelwohl ! Gegen kurz vor 9
Uhr gings auf Zimmer um meinen Rucksack mit den Papieren; meiner Kamera;
GPS-Gelumpe; Kartenmaterial und den Saugnapf-Adapter inkl. 12
Volt-Zigarettenanzünder Adaptern einzusacken.
5 Minuten später stand ich mit allem gedöhns bewaffnet auf
dem Strip und das war schon so früh morgens als wenn einem jemand einen
Haarföhn der volle
Möhre orgelte vor das Gesicht hielt. Oder ganz kurz: Eine brachiale
Hitze die ich schon fast verdrängt hatte da ich bisher überwiegend
der angenehmen Klimaanlagenluft ausgesetzt war. Diese lässt einen
Dummerweise vergessen, in was für einer Umgebung (Desert/Wüste)
man dort herumoxidiert. Achja, mittlerweile hat sich auch mein fast schon
normales Nasenbluten wieder eingestellt, denn die ersten Tage ist mein riesiger
Zinken ( an der Nase eines Mannes, erkennt man sein.....?! ) fast immer ein
Fall für eine mittelschwere Nasen-Transplantation. Also völlig
hin und im Eimer...oder hatte ich die wieder in Angelegenheiten reingesteckt
die mich nichts angehen ? NeeNee, keine Panik.....die Klimaanlagen machten
meinen Zinken das Riechen ud Leben schwer. Immerhin ist Blut aber auch
ein Zeichen das ich noch nicht tot bin. Alles schlechte hat somit auch was
positives ;-)
Egal.....es ging nun los. Der Marsch zum Riviera-Casino in dem sich
die Hertz-Station befindet bei der ich schon öfeters meine reservierten
Wagen abgeholt habe.
Da es so
brutal heiss war, habe ich an der Circle-K Tankstelle noch 3 Liter Wasser
und Dr.Pepper besorgt, da ich das heute ohnehin brauchen werde und es sich
nunmal anbot. Also stiefelte ich den Strip Richtung süden bis zum Riviera
ab und schoss dabei wieder mal dusselig ein paar Bilder, da die baulichen
Veränderungen auf diesem kurzen Stück seit meinem letzten Besuch
vor 10 Monaten höchst beeindruckend sind. Das erinnert schon nicht mehr
an Vegas, sondern eher NewYork. Was die da an Wolkenkratzern in
Rekordgeschwindigkeit hinpflastern und hochziehen ist nach wie vor schwer
beeindruckend. Auch wenn man bedenkt, wie der Bereich zwischen dem Sahara
und Riviera noch vor ein paar Jahren aussah.
Also staunte ich nicht schlecht und war stellenweise Sprachlos. Hat
das noch was mit Vegas zu tun, fragte ich mich ? Die Antwort ist wohl ein
"klares" _JEIN_ !
Denn Vegas war schon immer Veränderung und Wechsel. Der feind des
Guten ist derzeit immer noch das NEUE. Und da wird geklotzt das sich die
Balken biegen ( trotz Finanzkrise, welche einige Verzögerungen einbrachte
). Das "Fontaine Blue" z.B. macht gigantische Fortschritte. Aber auch in
dem Bereich wo das "Stardust" mal stand geht es Vorbereitungstechnisch
( das kostet scheinbar immer die meiste Zeit ) mächtig voran. In 2 Jahren
wird da alles komplett umgestaltet sein und man wird den Strip kaum wieder
erkennen -versprochen- ! Und hier noch ein Hinweis für alle
Micha-Reisetagebuch-Neueinsteiger. Details zum Fontaine Blue; den Strip;
Maps und gelaufene Strecke findet man in meinen alten Reisetagebüchern.
Ich möchte in diesem Reisetagebuch nicht alle Details zu den einzelnen
Veränderungen wiederholen, da es langweilig wäre dieses als Widerholung
zu tun. Steht wie gesagt, alles in den anderen Reisetagebüchern ( sehr
detailiert ) ! Also wer hier nur "Bahnhof gehen; Koffer klauen" versteht
und interessiert ist, sollte -nein MUSS- mal einen Blick in die alten
Reisetagebücher werfen...
Nach ein
paar Bildern meines kurzen Marsches habe ich einem kurzen Boxenstop im neuen
CVS ( kurz hinter dem Hilton Grand Vacation Club
! ) um einer Arbeitskollegin 6 (!) Dosen auf Vorrat "Carmex" ( wohl
nachweislich das allerbeste was man trockenden Lippen antun kann, auch wenn
sich das Zeugs fast wie wie eine Kondom-Marke anhört ) zu besorgen.
Die hatten diese Zaubermittel zwar ( eine leere hatte Sie mir als Muster
mitgegeben ), aber pro Dose waren die zu teuer. Bei Walgreens gibt es das
Zeugs deutlich billiger. Handeln war auch nicht drin, also verschob ich den
Kauf um irgendwann später halt bei Walgreens zu suchen und das dann
dort zu kaufen. Wer das Zeugs nicht kennt, sollte es unbedingt mal ausprobieren.
Rechts habe ich mal ein Bild des Schraub-Deckels dieser kleinen Dose abgebildet.
In den USA ist das ein Verkaufsschlager / Klassiker und das hat sich
mittlerweile auch bis nach Deutschland rumgesprochen, denn hier wird das
als Importware auch an die Lippen der Frauen gebracht.
Die Hertz-Anmietung und mein dummer
Flüchtigkeitsfehler:
Danach ging es umgehend weiter ins Riviera, denn ich hatte wieder mal
zu lange unterwegs mit grossen Augen gestaunt und mir hing etwas die
Zeit im Nacken. Um 10:10 Uhr erreichte ich mit leichter Verspätung dann
das Riviera und hinten etwas versteckt meine Stamm-Hertz-Anmietstation. Und
ich traute meinen Augen nicht, meine Süsse Latin Schönheit
Ms.Calzada stand dort auch wieder bezaubernd schön -wie immer- hinter
dem Tresen neben einem Ihrer Kollegen. Dummerweise war die gerade mit zwei
Japanesen ( irgendwelchen Asiaten ) beschäftigt, sodass ich von Ihrem
männlichen Kollegen abgefertigt wurde. Der war auch sehr nett ( wie
alle dort ) und der Anmietvorgang ging so Ruckizucki vor sich wie noch nie
in den USA. Das hat keine 5 Minuten gedauert und ich hielt einen
Fordschlüssel in Händen und musste wie gehabt wieder jede Menge
Papierkram unterschreiben. Neu waren zwei Dinge, die Kaution ( also der geblockte
Betrag auf der Kreditkarte bis zur Rückgabe des Fahrzeugs ) hat sich
seit dem letzten Jahr verdoppelt und man musste eine "PreRental Vehicle
Inspektion Form" zur Kenntnis nehmen und unterschreiben. In dieser waren
alle Fahrzeugschäden ( die bisher immer sehr locker gehandhabt wurden
) aufgelistet und eine "Damge Collection Form" in der die Schäden bei
der Rückgabe eingetragen werden. Wie zum Beispiel Tires ( Reifen und
Felgen ); Windshield ( Windschutzscheibe ); Interior ( Innenraum ) etc.p.p.
Auch neu war die Preisliste folgender beschädigungen die man als Anmieter
inform einer Pauschale zu berappen hat: Tire Replacement ( je nach Grösse
von 49-132 US$ ); Windshield Repair ( 20 US$ ); Windshield Replacement (
142 US$ ); Wheel Cover Replacement ( 15 US$ ); Wheel Reconditioning ( 50
US$ ); Bumper ( 85 US$ ); Dent ( 30 US$ ); Scatches ( 75 US$ ) etc.p.p. Also
stellen
die nun nach extrem vielen lockeren Jahren den Anmiet-Randalierern alles
an Beschädigungen in Rechnung. Also die Dinge die in der Regel unterwegs
passieren, wenn man unvorsichtig ist. Eigentlich eine gute Sache, denn die
Alternative wäre sonst die Preise anzuheben und das kann es nicht sein.
Ich als vorsichtiger Fahrer der mit den Wagen immer so umgeht als wenn es
mein eigener wäre finde das ok. Auf der anderen
Seite hatte ich aber ein paar Dinge vor die den Wagen anständig
strapazieren werden, aber das stufe ich mal als Restrisiko ein, denn das
geht so oder so auf meine Kappe da Strecken ohne Asphalt schon immer keinerlei
Versicherungsschutz genossen haben.
Da stand ich nun mit dem Schlüssel in der Hand und verabschiedete
mich vom wirklich sehr freundlichen Hertz-Mitarbeiter. Im den Papieren stand
"Silver Taurus". Das war schonmal gut, denn Ford Taurus ist schonmal zwei
Kategorien grösser als ich bezahlt hatte. Also wurden mal wieder zwei
Upgrades kostenlos draufgepackt, sodass meine Spekulation wieder prächtig
aufging. Ich marschierte also durch den Poolbereich des Rivieras um auf den
kürzesten Wege zu meinem Ford zu kommen und nebenbei klaute ich dort
einen Herrenlos herumstehenden Aschenbecher, da ich den im Auto viel besser
gebrauchen kann...smile
Im Parkhaus und dem sechsten Stock im "Stall 12" fand ich dann meinen
Wagen und war sprachlos. Da stand ein recht grosser sehr schicker silberner
"Ford Taurus SEL" Bestie mit fiesen 263 PS und einer 6 Zylinder 3.5 Liter
Maschine...
Der hatte erst 13800 Meilen auf dem Tacho ( die üblichen Kratzer
), war aber ansonsten in einem sehr guten Zustand. Innen traf mich fast der
Schlag, das Ding hatte einen MP3 Player; 6 Fach CD-Wechsler; alles war aus
Leder; Wurzelholzfunier und massen an Schaltern und Knöpfen. An dem
Ding funktioniert wirklich alles elektrisch. Selbst der Rückspiegel
hatte eine automatische elektrische Abblendfunktion. Ein Mördergerät
mit dem ich mehr als zufrieden sein kann. Mit dem Ding kann man mit 4-5 Personen
locker unterwegs sein und jeder hätte genügend Platz. Auch der
Kofferraum war riesig und wie gesagt, ich war sehr glücklich, denn dieses
fahrzeug übertraf meine Erwartungen wenn man bedenkt das ich nur ein
KFZ-Typ "Kasperlebude" bezahlt hatte. Und je länger ich ( notgedrungen
um erstmal einen Überblick über die vielen Funktionen zu bekommen
) mich mit dem Wagen im Parkhaus beschäftigte, desto mehr verliebte
ich mich ( obwohl ich noch keinen Meter gefahren bin ) in diesen Wagen. Ein
Automobiler-Traum im Wert von knapp 29.000 US$ lag mir zu füssen.
Nachdem ich mich dort eingerichtet hatte ( Navi war bereit; Ascher
installiert; Kippen und Getränke lagen an Ihrem Platz ) konnte nun mein
erster Tagesausflug starten. Und wo ging der hin---->Klar in den "Valley
of Fire State Park", denn dort hatte ich heute was zu erledigen ( was ich
schon sehr lange auf meiner TO DO---LIST stehen habe ).
Also startete ich dieses schlafende Monster und die 263 PS blubberten
zufrieden fast unhörbar vor sich hin und kurbelte mich aus dem Parkhaus
raus auf den Las Vagas Strip. Dort angekommen, hatte ich das Gefühl
niemals einen anderen Wagen in meinem Leben gefahren zu haben, so angenehm
war das Handling mit diesem PS-Monster. Und der Tritt auf das Gas-Pedal lies
mir fast Tränen des Glücks über die Wangen kullern, denn was
die Maschine über die Reifen auf den Aspahlt zauberte war umwerfend.
Das Teil hatte ein Drehmoment und Power das man fast schon ein bisschen Angst
bekommen könnte. Eine so brutale Urgewalt erlebt man nicht alle Tage
und dieses Fahrzeug war von allen die ich bisher in den USA innerhalb der
ersten 10 Minuten nach Anmietung fuhr das kraftvollste aber auch
gutmütigste Model. Ich war total begeistert und meine ohnehin schon
sehr gute Laune bekam nochmals einen mächtigen Push. "Was für eine
geile und brutale Kiste", dachte ich mir immer und immer wieder, als ich
auf dem Interstate I-15 Richtung Norden unterwegs war und mich aus Vegas
rausmeterte um mal die Pferdchen etwas zu treten. Das ganze Verkehrsgefühl
liess mich diesmal kalt. Ich wühlte da fleissig wie ein Wahnsinniger
und Wahnsinnigen mit, denn die nötige Power hatte ich ja unterm Hintern
sitzen und mit diesem Automobilen Irrsinn war das ein, wie auf Schienen zu
fahren. Tempomat und die getrennte Klimaregelung alles sehr intuitiv. Ich
hatte die Haptik nach schon 30 Minuten blind im Griff und sogar noch Zeit
meinen Navi neu einzustellen und meinen GPS-Empfänger zum Aufladen an
eine der drei (!) Bord-Steckdosen zu hängen...
"Valley of Fire" ( Hike zum Ephemeral Arch
) und sonsige Aktivitäten:
Nach meiner knappen Stunde erreichte ich den Abbieger
zum Valley of Fire, denn heute wollte ich mir den Empheral Arch anschauen,
bevor es diesen nicht mehr
gibt und mein Blick wanderte auf die Temperatur-Anzeige und eher durch
Zufall auf die Tankanzeige. UND MICH TRAF FAST DER
SCHLAG. Der Tank war fast leer ( 1/4 = schon ziemlich leer da es zum
Ende hin ja immer schneller mit der Nadel nach unten geht ). Wie kann das
sein, wenn der Wagen vor 1 Stunde noch voll war und ich gerade mal erst 40
Meilen gefahren bin. Ich stoppte umgehend und schaute erstmal ob da irgendwo
Kraftstoff rauströpfelte, aber alles war Knochentrocken ( mal vom kleckern
am Verdampfer der Klimaanlage abgesehen ). Dann liess ich den Motor 5 Minuten
im Leerlauf unter kräftiger Drehzahl "orgeln" und prüfte nochmals
ob da etwas verloren gegangen ist oder störpfelt. Nichts alles so trocken
wie die Gegend und keine sichtbare Leckage...
Also gab es nur eine Möglichkeit, denn man hat mir obwohl in den
Papieren als 8/8 Full ( also Rappelvoll ) steht eine fast leergefahrene Kiste
angedreht resp. vergessen
das vor der Kundenübergabe Fahrzeug vollzutanken. Also suchte ich
meinen Mietpapieren die Telefonnummer der Hertz-Station im Riviera raus und
rief dort mit meinem Navi das nun ein Handy wurde an um den Sachverhalt zu
klären. Am Telefon war sogar der Typ mit dem ich die Anmietung 1 Stunde
zuvor durchgeführt hatte und nach 5 Minuten in der "HOLD THE LINE" Leitung
konnte ich ihm erkärten das er mir eine Auto gegeben hat, dass fast
leer war, obwohl in meinen Papieren vollgetankt deklariert wurde. Der fragte
nach meiner Rental-Contract Number ( da standen eine Vielzahl an Nummern
in diesem fiesen unübersichtlichen Vertrag und ich fand die korrekte
Nummer natürlich nicht ) fand dann den nötigen Eintrag im System
mit ein paar Problemen über die Licence-Plate und meinen Namen. Kurzerhand
sagte der, er hätte das im System auf 2/8 Full ( also in meinem
Schul-Matheunterricht kann man 2/8 auch auf 1/4 runterkürzen was die
Amis scheinbar nie gelernt haben ) abgeändert und ich kann den Wagen
dann mit exakt diesem Level wieder am Airport abgeben.
WOW,
das war mal wieder eines dieser Beispiele wie unkompliziert und einfach Probleme
in den USA aus der Welt geschafft werden. Anrufen; das wird neu in den Computer
getippt und die Sache ist vom Tisch. Das war klasse und fast schon etwas
zu einfach ! Da keine 400 Meter entfernt eine Tankstelle stand, beschloss
ich den Wagen dort für 3.99 US$ pro Gallone kurzerhand vollzutanken
und fuhr dann auf dem US-Highway 169 dem Eingang des Valley of Fire entgegen.
Das Kassenhäusschen war diesmal besetzt und es war zudem fast nichts
los. Also bezahlte ich bei der Rangerin artig meine 6 US$ Gebühr ( der
National-Park Pass ist in State
Parks natürlich nicht gültig ) und nutzte die Gunst der Stunde
mit diesem bildhübschen zudem sehr charmanten Mädel etwas zu reden.
Denn es war absolut nichts los und Sie wohl auch froh zumindest eine 1/4
Stunde etwas Unterhaltung dort zu haben. So erfuhr ich auch wie oft
und lange Sie arbeiten muss; wie die Bedingungen dort sind und allerlei
Kleinigkeiten die mich auch noch interessierten. Und auch was die Beste Strecke
zum Ephemeral Arch ( den ich persönlich -Imperalen Arch- nenne, denn
das EPHEMERAL kommt mir nicht so recht über die Lippen ) ist. Sie
sagte, das man das besser vormittags sehr früh machen sollte und als
Startpunkt den Wash an der Hauptstrasse nutzen könnte, da es dann nicht
so heiss ist wie derzeit direkt in der prallen Mittagshitze. Guter Tipp !
Aber ich wollte die Abkürzung von den Cabins nutzen, den Sie mir irgendwie
auszureden versuchte ! Es fiel mir wirklich sehr schwer so ein bezaubendes
Wesen ( die war -mal wieder- genau meine Kragenweite ) wieder allein in Ihrer
einsamen Checkpoint-Bude hocken zu lassen, aber ich hatte eine Misson und
diese hiess "Ephemeral Arch", da der jede Sekunde einstürzen kann. Also
nichts wie hin, zu Cabins Road und meinem Startpunkt den ich der Rangerin
nach -besser nicht- nutzen sollte. Rechts oben sieht man links den West Entrance
wo ich eben gerade war. Von dort aus führt die Hauptstrasse bis zum
East Entrance und dort wo die Nummer 13 auf der MAP zu finden ist, führt
eine kleine Stichstrasse zu eine Art überdachten Picknick-Platz samt
Toiletten mit der Bezeichnung "CABINS". Das wird nun mein Trailhead
werden...
Dennoch
möchte ich an dieser Stelle auch auf die anderen Varianten eingehen
wie man den "Ephemeral Arch" erreichen kann, da es drei Stück gibt.
Zu einem die "Variante 2" ( siehe Map
links ) wo man seinen Wagen direkt an der 169 direkt am Wasch ( da gibt es
auch eine kleine Parkmöglichkeit ) kurz hinter dem Abzeiger zu den Cabins
parken kann. Von hier aus kann man bequem direkt in den Wash einsteigen und
diesen dann nach Norden schlängelnd bis zu eingezeichneten Ziel-Punkt
mit dem "Ephemeral Arch" durch den feinen tiefen weichen Sand stapfen.
Noch interessanter könnte die Variante
3 sein über die ich durch Zufall beim Studium der Sat-Karten
gefallen bin. Denn der Wash entsteht final im schönen Fire-Canyon direkt
unterhalb des Parkplatzes wo die Gravel-Road aufhört und es mit dem
Auto nicht mehr weiter geht. Hier kann problemlos in den Canyon absteigen
( hatte ich natürlich auch heute gecheckt ) und braucht im herzen des
Fire-Canyons nur den Wash folgen um sein Ziel zu erreichen. Vorteil ist:
Das man dabei den wohl spektaklulärsten Teil des Fire-Canyons live erlebt
und durchwandert. Die Frage ist nur, ob es unterwegs Hindernisse gibt und
wie schwer diese dann mit Hausmitteln zu bezwingen sind. Nachteil diser Variante,
man muss die ganze Strecke wieder zurück was dann aber sicherlich
-so man sich Zeit lässt und die Gegend geniesst- eine gute Tagestour
wird. Ich selbst habe mich für die kürzeste
Variante 1 mit dem Startpunkt "Cabins
Rd." entschieden, die aber auch nicht die einfachste ist, da man schon ein
wenig herumzukraskeln hat und einen Bergkamm überwinden muss um den
Wash zu erreichen.
Hier nun eine kurze Beschreibung dieser Tour-Variante 1 für alle
die es auch mal versuchen wollen. Also nachdem ich den Park betreten hatte
fuhr ich recht gradlinig ohne viel Getrödel die 169 entlang, bis links
das Visitor Center ( un der Stichstrasse rein Richtung Rainbow Vista ) kam
um dann die nächste links in die "Cabins Rd." abzubiegen. Dort dann
solange auf der Gravel Road (=kein Asphalt) bis man das Ende erreicht wo
neben einem Klohhäuschen auch ein überdachter Unterstand mit
Sitzbänken wohl für "Picknicker" steht. Dort hiess es sich
ausrüsten, also meinen Strassen-Navi ( Destinator ) vom Saugnapfhalter
fetzen und
die Windows-Mobile Freeware "GPS-Plot" gestartet wo ich schon die
ungefähre GPS-Position des Arches eingetippt hatte und natürlich
genügrned Wasser mitnehmen. 2 Liter Wasser erschienen mir hier und jetzt
ausreichend, denn es sollten nur knapp 3.5 km zu laufen sein und ich bildete
mir blauäugig ein, das ganze in 1 1/2 Stunden erledigt zu haben. Achja,
hatte ich schon erwähnt das heute der heisseste Tag im Jahr 2008 werden
sollte ? Das "Valley of Fire" heitzte mir jedenfalls schon am Parkplatz
mächtig
ein und es kam sogar Besuch ( erst dachte ich da wollen auch andere
diesen Arch besuchen, aber die waren scheinbar nicht Lebensmüde bei
einer so brutalen Hitze wandern zu gehen ) ) der aber nach 5 Minuten und
einem Temperatur-Check wieder verschwand. Ich war noch garnicht richtig
losgestiefelt und schon jetzt Klatschnass und total verschwitzt, hatte mir
aber fest vorgenommen "Micha, dass ziehst Du jetzt durch....", egal was da
kommen mag. Da nun der inneren Schweinehund besiegt war, musste ich dort
nur in Richtung Norden zu dem Hügelrücken zu laufen um dort dann
zwischen zwei Bergkämmen einen Weg runter zu finden, was -da es Bergauf
ging- Richtig den Kreislauf in Schwung brachte. Jeder der unterwegs ganz
aufmerksam ist, wird unterwegs ein paar Moquie Marbels im Fels steckend
vorfinden. Da gibt es viel schönes zu entdecken...
Oben angekommen sonderte ich die Lage und suchte einen Weg wie man nun
von dort oben am geschicktesten in einem erodierten Fels-Einschnitt runter
kommt um

irgendwann den Wash zu erreichen. Also krakselte ich mich durch die
Felsen und Steine und im ersten Teilabschnitt ging es recht heftig
Bergab um dann moderat aber anstrengend immer weiter wieder runter zu gehen.
Man folgte im grunde nur dem Einschnitt in dem das Wasser abläuft und
diesen Einschnitts-Bereich im Felsen geformt hat. Festes griffiges Schuhwerk
war also Pflichtprogramm und wichtig um sich
dort nicht zu verletzten. Nach ca. 25 Minuten ( inkl. einer Pause im Schatten
an einem Felsen zum heisse Luft holen ) hatte ich den Wash erreicht ( links
in der MAP habe ich die Strecke vom Trailhead bis zum Wash mittels
blauer Punkte eingezeichnet ). Am Wash sollte
man sich ein Steinmännchen bauen oder einen markanten Felsformation
merken, denn man läuft da recht schnell auf dem Rückweg dran vorbei
( dieser Einschnitt ist vom Wash aus perfekt getarnt ). Angekommen im North
Fork Wash heisst es nun links in den Wash rein und
diesen ca. 1.5km lang hartnäckig folgen. Ausserdem sollte man die
Augen offen halten, denn man wird haufenweise Bizarre und wirklich
wunderschön erodierte Felsstukturen erkennen und das Gefühl haben
von 1000 Gesichtern und Augen beobachtet zu werden, je nachdem wie gross
die persönliche Hitze-Phantasie ist. Auch muss man dort dreimal etwas
klettern da einem Felsen und Felsformationen den Weg versperren. Hier
tätigte ich dann eines meiner drei gemachten Video-Einträge die
man sich <<<HIER>>> anschauen
kann oder indem man auf den kleinen TV direkt klickt.
Und irgendwann hat man nach 1 Stunde sein Ziel erreicht und sieht dann
rechts unverhofft oben auf einer Felsansammlung den "Ephemeral Arch" thronen.
Achtung, unterwegs immer nach Rechts schauen, denn der "Ephemeral Arch" steht
so ungünstig und prima getarnt, dass man diesen in Wanderrichtung (
sehr schlechter Winkel ) nicht unbedingt als solchen sofort erkennt. Erst
wenn man seine Höhe erreicht hat oder vorbei ist, erkennt man diesen
in einigen Metern Höhe beeindruckend schön stehen. Also nach ca.
1 km immer mal ein Auge nach Rechts oben werfen um da nicht einfach dran
vorbei zu stiefeln...
Ich war also angekommen und mittelschwer angeschlagen ( Ölte wie
Seuche ) und hatte unterwegs auch ein paar Videos von meinen Pausen
im Schatten aus Spass gemacht. Der weiche Sand der dort das laufen im Wash
extrem
anstrengend macht, in Kombination mit der brutalen Hitze ( so heiss
hatte ich es dort noch nie erlebt ), hatte mir zugesetzt. Auf der anderen
Seite war das aber auch von Vorteil, denn die schöne Landschaft hatte
ich für mich allein und der Arch war jeden gelaufenen Zentimeter in
diesem Glutofen der Hölle wert. Soetwas schönes
habe auch ich noch nirgends zu Gesicht bekommen und musste das gleich inform
eines Videoeintrags dusselig kommentieren. Wer sich das anschauen mag klickt
<<<<hier>>>> oder direkt
in das TV-Bild links . Hier ein paar Bilder dieses Arches und denkt dran,
der steht wirklich auf nur einem wenige Zentimeter ( vielleicht so Dick wie
ein oder zwei Daumen ) kleinem Stein und ist somit ein verdammt heisser Kandidat
für einen Zusammenbruch, denn lange wird es den "Ephemeral Arch" wohl
leider nicht mehr geben ! Also beeilt Euch....
Da bei dieser brutalen Hitze keine Socke -ausser meiner Dummheit-
ähmmm....Wenigkeit unterwegs war, beschloss ich mich im Schatten gegen
über vom Arch in
den weichen Sand zu packen und diesen wirklich hübschen Arch, welcher
in dieser Situation nur für mich exklusiv dort dort stand, zu geniessen
und auch um wieder einen halbwegs normalen Ruhepuls zu bekommen, denn meine
Pumpe war Streckenweise enorm am Pulsieren und wie wild am Powern. Denn ich
wollte es keinesfalls riskieren hier und jetzt mit Kreislaufproblemen ( und
ich war kurz davor Probleme zu bekommen ) umzukippen. Also erstmal
anständig Wasser schlabbern; den Kreislauf auf ein normales Niveau beruhigen
lassen und noch schön gemütlich meinen heiligen Rauch inform einer
Zigarattenlänge produzieren. Hey, keine Panik, da ist nichts was brennen
könnte und natürlich habe ich auch die Rest-Kippe ( den Filter
) wieder mit zurück genommen. Nicht das nun jemand hier auf die Idee
käme, ich sei ein Umwelt-Terrorist.
Nach 20-30 Minuten fühlte ich mich zwar immernoch wie ein
Wienerwald-Hähnchen im Backofen , aber mir ging es deutlich besser,
sodas ich nicht mehr das Gefühl hatte, dass ich olles Micha-Hähnchen
mich am Spiess im Ofen drehen würde.....smile....also trat ich wieder
"runtergefahren" den Rückweg an und rannte natürlich ( s.o. ) an
dem Bereich in den ich in den Wash aus dem Bergkamm eingestiegen einfach
vorbei. Ich Idiot hatte mein GPS-Receiver in der
Seitentasche der
Hose und wieso ich nicht einfach bei GPS-Plot am Handy auf dem Hinweg
diese Position abgepeichert hatte, verstehe ich bis heute nicht wirklich
bzw. schreibe es der Hitze zu. Also zurück um den Einstieg zum Aufstieg
zu finden was dann kein Problem mehr war, da ich dort meine Fusspuren mit
den Typischen Profil meiner Sohle entdecken konnte. Danach wurde es wieder
anstrengend, denn nun hiess es hoch....hoch...hochkrakseln. Wieder an Felsen
und Büschen vorbei immer weiter noch oben durch diesen Einschnitt den
ich zuvor gekommen bin und irgendwann erreichte ich schliesslich wieder den
Parkplatz an dem sich ein paar andere Touris aufielten um ein paar Fotos
von dieser Ecke ( meinem Trailhead ) zu schiessen.
Am überdachten Unterstand ( für die Picknicker ) zog ich meine
Schuche aus um dort erstmal den halben Wash rauszubekommen und auch meine
qualmenden Socken zu kühlen. Unter normlen Umständen wäre
diese Tour Kinderkram, aber bei dieser Hitze war das zumindest für mich
schon eine fast Grenzwertige Erfharung. Aber der Arch war diese Schweisstreibende
eigentlich kurze Wanderung eindeutig wert, denn die Gegend ist wirklich
interessant und wunderschön. Gebraucht habe ich dafür übrigens
ca. 2 1/2 Stunden. Achja, ein Eintrag auf Video durfte natürlich auch
nicht fehlen. Wer sich das reinziehen mag, klickt
<<<<HIER>>>> oder rechts
in den TV-Monitor... |