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© 1997-2008 by M.Perlitschke
Email: Michael Perlitschke

Page-Update: 18 November 2008



Heute suche ich meinen grossen Schatz, die legendären sehr seltenen und schönen "Moqui Marbels"; führe eine kleine "Vorab-Sichtung und Mini-Hike" im -Big Horn Canyon- durch; besuche "Devils Garden" und zerlege fast mein Auto um dann letztendlich in Boulder herftig zu scheitern...

Sonntag der 28 September 2008:
Erneut stand ich heute extrem früh schon gegen 06:30 Uhr auf, da ich für meine "Schatzsuche" genügend Zeit haben wollte ohne überhaupt zu wissen, ob ich mein angedachtes Ziel überhaupt erreichen werde. Egal, der Weg ist das Ziel drum schleunigst Duschen; Packen und das "Prospector Inn" mit einem wirklich guten Pauline-Kaffee und einen kleinen Morgen-Talk, denn Sie war schon sehr fleissig im Office am wühlen verlassen. "Charlie" ( ihren sehr niedlichen Kater habe ich natürlich auch Lebewohl gesagt, Ehrensache als Katzenfreund ! ). Also auschecken und mich für nochmal für das tolle Zimmer und die noch tolleren Gespräche von gestern Abend bedanken. Tolles Motel; tolles 1 Girl-Managment und eine superklare Empfehlung für den Ort Escalante. Selten habe ich mich in einem Motel so Willkommen und auch wohl gefühlt, wie dort...

Also nichts wie auf die Piste um meinen persönlichen Schatz zu suchen und finden ! Oder etwa doch nicht ?!

Jäger der verlorenen "Moqui Marbel" im Grand Staircase Escalante:
Nun war es endlich soweit, ich wollte mir diese "mystischen Moqui Marbels" welche im "Grand Staircase Escalante" Bereich immer schneller verdunsten noch anschauen, bevor der die letzte Moqui Marbel dort geklaut wurde ( was bei Strafe verboten ist, aber es wohl immer noch viele Menschen gibt, die soetwas bei Ebay verkaufen müssen und die Naturwunder gnadenlos ausräubern ). Das Problem ist nur, das die Ecken in denen die Marbels zu finden sind wie Geheimadressen gehandelt werden und man nur grob weiss, wo diese zu finden sind, man also danach suchen muss.

Was diese Moquis sind und können sollen verrate ich etwas später in dieser Page. Aber eines ist schon jetzt klar: Die sehen SUPERKLASSSE und Spektakulär aus ! Ich wusste das man diese irgendwo im "Spencer Flat" finden kann und das eine Dirt Road mit dem Namen "Old Sheffield Road" welche aber offiziell "Spencer Flat Road" heisst in den Dunstkreis der Moqui Marbels führt.

Hierzu musste ich von dem State Highway 12 von Escalante nur einige Meilen fahren bis irgendwann links ein Overllook kommt ( hier sollte man ein Foto-Stop machen ) der einen von den Füssen blässt und man eine unglaubliche Fernsicht hat. Diese liess ich hinter mir um dann ein paar 100 Meter rechts in die Old Sheffield Road einzubiegen welche es nun ca. 6 Meilen zu befahren gilt um den Bereich "Spencer Flat" ( ein plattes Tal ! ) zu erreichen. Wie bei so vielen Roads die in die Pampa führen handelt es sich um eine Dirt Road. Dirt Roads im Westen der USA bestehen aus dem natürlichen Untergrund des Gebietes - meistens sind es Staub-, Sand-, Lehmpisten oder eine Mischung aus diesen. Sie sind häufig durchsetzt mit Steinen, führen über Felsstufen, winden sich in engen Kehren auf Hochplateaus oder in zerklüftete Canyons hinunter. Sie warten mit heftigen Gefällen und Steigungsstrecken auf, die Querung von Flussbetten ist an der Tagesordnung. Nach starken Regenfällen füllen sich die sonst trocken liegenden Flussläufe und überfluten Teile der Strasse, das von überall herbei schiessende Wasser unterspült die Fahrbahn, wäscht sie weg. Niederschläge verwandeln die Dirt Roads in Schlammpisten, hinterlassen tiefe Furchen, Spalten und Rinnen. Selbst mit geländegängigen Allradfahrzeugen sind sie in diesem Zustand kaum mehr befahrbar und selbst im tockenden Zustand wie Heute können diese Dirt Roads ( wie auch schon im Kodachrome Basin gestern geschehen ) einen den Angstschweiss auf die Stirn zaubern. Alles was mit einem Mietwagen auf diesen "Pisten" passiert ist nicht versichert und man muss sehr umsichtig fahren und im Zweifel auch bereit sein mal umzukehren oder das Reststück ein paar Meilen zu kaufen.

Oben in der MAP rechts habe ich den Rechtsabbieger von dem State-Highway 12 markiert. Die Old Sheffield Road ( Spencer Flat Road ) hiess es nun so langsam und vorsichtig zu befahren, sodass dem Wagen nichts passiert. Das war an einigen Stellen nicht ganz einfach, aber ich habe mich -auch weil die Gegend immer interessanter und schöner wurde- durchgebissen und es bis runter ins Spancer Flat geschafft um dort mittig an einer sehr markanten Felsformation meinen Wagen zu parken. Erwähnenswert war zudem das ich dort keine Menschenseele angetroffen habe... 

Nun konnte meine Schatzsuche beginnen, denn ich wusste die müssen hier irgendwo rumliegen. Und rannte mir dort die Hacken wund und wurde schliesslich in nördlicher Richtung ( siehe MAP links ) an einer etwas weiter entfernten Feldformation die man gerade so erkennen könnte belohnt. Unterwegs im Sand konnte man auch immer mal wieder sehr kleine Baby-Moki zwischen den Buschen sehen und ich will nicht wissen, wieviel davon unter dem Sand begraben liegen. Was sind diese Moqui Marbels eigentlich ? Moqui Marbels kommt aus dem indianischen und bedeutet so viel wie "treuer Liebling" Und genau das sind sie auch. Sie werden nicht umsonst zu den lebendigen Steinen gezählt. Moquies sind treue Freunde in schweren Stunden, sie geben uns, wenn wir sie gut behandeln, positive Energien und gehören auch zu den Heilsteinen. Im Allgemeinen gehört ein weibliches und ein männliches Moqui - Paar zusammen. Das weibliche Moqui erkennt man an seiner runden Form und meist samtigeren Oberfläche. Das Männliche hat ein eher ufoartiges Erscheinungsbild. Die energiereichen Schwingungen und Kräfte der Moqui Marbels sind mit den Kräften von ausserirdischen Steinen vergleichbar. Nur Meteoriten, u.ä. weisen solch hohe Frequenzen auf. Moquies dienen als Energie Transmitter, Informationssteine und Katalysatoren. Sie verbinden Gegensätze in Harmonie miteinander. Moquies sind nicht nur irgendwelche Steine. Sie werden durch Streicheln und Tragen zum Leben erweckt. Körperwärme, Zuneigung und Licht aktivieren die Energiezentren der Moquies und stellen ein Gleichgewicht zwischen den polaren Eigenschaften des Steines her. Moqui Marbels werden dabei in den Händen gehalten und anfangs spürt man pulsierende Energiestösse durch den Körper sausen. Nimmt man den Zweiten hinzu, verspürt man reine Energie. Soviel zur Theorie irgendwelcher Esotheriker und das musste ich natürlich selbst ausprobieren. Als ich meine Moqui-Schatztruhe schweissgebadet ( denn das Laufen im sandigen Gelände war extrem anstrengend ! ) doch noch gefunden hatte, durchströmten Glücksgefühle meinen Körper, denn ich hatte schon fast nicht mehr damit gerechnet fündig zu werden. Hey, und die Dinger sahen wirklich witzig; hübsch und sehr ungewöhnlich aus. Und nun wollte ich vor Ort ein Experiment wagen ( ich war ja allein und da darf man sich auch mal Blödsinn treiben ! ). Also schnappte ich mir Leihweise ( unter Beachtung wo und wie die beiden Burschen exakt lagen ) eines der Weibchen und ein Männchen; hockte mich dort ganz ruhig hin; umklammerte mein Moqui-Paar mit den Händen und wartete mal ganz entspannt ca. 5 Minuten ab, was passieren würde. Und was passierte ? Nein ! Mir flogen keine Affen aus dem Hintern !!! Es passierte exakt das, was ich als normal denkender Mensch erwarten musste. REIN GARNICHTS ! Das Experiment war also zu 100% geglückt und garnicht auszudenken, wenn ich dort auch so komisch draufgekommen wäre wie z.B. NINA HAGEN oder KLAUS KINSKI. Ich wurde also weder verstrahlt noch spührte ich Zuckungen oder etwas anderes. Stop ! Doch da war was--->Ich hatte wie immer Bock, eine Zigarette zu rauchen und dazu eine ungesunde Dose Dr.Pepper zu trinken...grins. Nee, es waren einfach nur zauberhaft schöne und auch schwere Kugeln die dort fotogener kaum herumliegen können. Meine beiden "süssen" habe ich noch diesem Experiment wieder an die ursprüngliche Stellen gelegt und ich hoffe, die liegen da auch heute noch. Und hier eine Bitte: Ich habe die Position meiner Fundstelle in der MAP oben eingezeichnet und bitte jeden die Moqui Marbels dort liegen zu lassen damit auch andere noch in den Genuss dieser Naturwunder kommen können. Ich denke, jeder hier hat soviel Verantwortung und ist Mann´s genug der Versuchung -so schwer es auch fallen mag- widerstehen zu können. Denn die Gegend ist ohnehin schon sehr heftig ausgeplündert. ALSO LASST DIE BITTE LIEGEN !!! Und bitte auch keine Marbels in den Rockshops oder sonstwo kaufen, denn damit fördert man diesen Raubbau im grunde nur...

         

Moqui Marbles sind zudem sehr seltene Steine und die werden leider immer seltener, weil die Menschen in Grand Staircase scheinbar wie die Raben klauen. Finden kann man die Moqui nur in Arizona, Utah und New Mexico und dort auch nur in sehr begrenzten Regionen. Die harte, meist dunkle Ossenseite besteht aus Hämatit, einem Eisenoxid und das Innenleben ist mit Sandstein oder mit reinem Sand gefüllt. Wie entstehen die Moqui Marbels ? Das weiss leider niemand mit Gewissheit, aber es wird vermutet das es sich um Reste eines Meteoristen-Einschlags handeln könnte und eine zweite Gruppe ist der Meinung das es natürliche Erdgeschichliche Gründe haben wird. Zum Alter passend könnten beide Theorien zählen, denn diese Kugeln haben ca. 130-160 Millionen Jahre auf der Buckel und liegen schon verdammt lange hier herum. Die Formenvielfalt macht auch vor den Moquis nicht halt. Es gibt ganz runde ( wie Tennisbälle ) und andere welche fast als UFOs aus den 50er Jahren erinnern ( mit einem kleinen Teller aussen herum ). Aufgrund des esotherischen Wesens dieser Wunderkungeln, wurden sie in der Vergangenheit häufig von Geistheilern benutzt und auch als Heilsteine zum Verkauf angeboten. Wie es auch ein Männchen und Weibchen bei den Moquis gibt, findet man auch zwei Schreibweisen. Einmal als "MOQUI" und "MOKI". Erstere ist aber wahrscheinlich die korrekte, da in diesem Gebiet mal die "Moqui-Indianer" gelebt und gesiedelt haben. Ausserdem stammt der Ausdruck "Moqui" aus der Hopi-Sprache und bedeutet übersetzt "lieber/treuer Abgereister". Der Legende nach, sollen Vorfahren der Indianer am Abend mit den Marbels gespielt haben, bevor diese am Morgen die Rückreise in den Himmel antreten mussten. Diese liessen die "Steine" zurück um den Verwandten zu signalisieren, dass es ihnen gut geht...

         

         

         

...Zumindest mir ging es derzeit sehr gut. Ich hatte meine "Moquis" gefunden; mal Pseudowissenschaftlich angetestet und als in der Landschaft höchst dekorativ empfunden und war zutiefst zufrieden, mit dem Ergebnis meiner Suche. Ok, ich wusste aber auch das die hier definitiv zu finden sind, aber man muss schon eine Ecke laufen, zumindest zu dem Bereich in den ich gegangen bin. Noch ein Stück weiter rein in die Old Sheffield Road soll es noch dramtisch grössere Vorkommen geben, aber ich wollte meinen Wagen nicht zuviel zumuten, denn die Strassenverhältnisse ab der Felsformation an der ich parkte sahen alles andere als Vertrauenserweckend aus. Auch wenn es bis zum Ende ( auf der anderen Seite des Spencer Flats ) nur ein paar weitere Meilen zu fahren sind was ich vielleicht gemacht hätte, wäre ich nicht durch Zufall fündig geworden ?! Nachdem ich mich eine ganzen Weile in dem Bereich mit den Moquis herumgetrieben hatte, begab ich mich irgendwann wieder auf den beschwerlichen Weg quer Feld ein durch den Sand zurück ( siehe Foto unten links neben der Pflanze, welches auf dem Rückweg nochmal meinen Moki-Tempel in der Ferne zeigt ! In der zweiten Bilderreihe vom Parkplatz am Felsen nochmal zu sehen ! ) zu meinem Felsen und dort stehenden Auto. Und diese Feldformation sah so interessant aus, dass ich beschloss auch diese sozusagen "von hinten" etwas näher zu untersuchen Und selbstverständlich musste "Micha" da auch mal raufklettern und wie Old Shatterhand nach der US-Sammler-Kavallerie zu schauen um meine neuen Freunde die "Mokis" zu warnen oder schnell in Sicherheit zu bringen.     

         

     

Hike rein in den "BIG HORN CANYON" bis zum Dryfall:
Nach einer kleinen Pause ( denn langsam wurde es wieder unangenehm warm ) düste ich vorsichtig die Old Sheffield Road auf dem gleichen Weg zurück den ich von Utah Highway 12 kam. Nicht ganz, denn nach einem Drittel der Strecke stoppte ich kurz vor "dem goldenen Thron" ( siehe Bild rechts ) einem markant gelb leuchtend und sehr dekorativ in die Landschaft gestellten Teepee. Hier suchte ich mir links neben einem Bush eine Parkmöglichkeit ( an dieser Stelle gab es nur eine Möglichkeit ) und begab mich Richtung "BIG HORN CANYON", welcher nicht weit von hier seinen Ursprung hat um diesen ein kleines Stück bis zu einem DryFall zu erkunden. Hintergrund war folgender: Falls ich heute mit meiner Planung nich klarkomme und in der Nähe übernachten muss, weiss ich zumindest grob ob ein ausgedehnter Tages-Hike im Big Horn Canyon meinen geschmacklichen Vorstellungen entspricht und fakulativ reingeschoben werden kann. Ausserdem kann eine kleine Erkundungsmission so oder so nie schaden. Also Rucksack geschultert 10 Minuten durch die Erdebeeren trampeln und runter und rein in den "Big Horn Canyon". Ich fühlte mich dort unterwegs stellenweise wie ein kleiner Mars-Roboter der die Gegend erkundet. Hier die Bilder meiner Erkundungsmission bis zum Dryfall ( einem Bereich an dem man nicht weiter kommt und das Wasser -sofern ab und zu vorhanden-  10-20 Meter in die Tiefe stürzt... ):

         

         

Am besagten DryFall angekommen, hatte man einen prima Ausblick auf den weiteren groben Verlauf des "Big Horn Canyons" ( siehe die beiden Bilden in der zweiten Reihe rechts ) und das was ich bisher gesehen hatte, war genau nach meinem Geschmack. Aber wie um Himmels willen vorbeikommen an dem DryFall, ohne dort eine Zirkus-Nummer hinzulegen und sich die Knochen zu brechen ? Ich schaute mir aus allen perspektiven die Situation an. Enweder man versucht es vorsichtig direkt am DryFall direkt an selbigen zur Linken ( extrem Steil und fast ein Zirkus-Stunt ! ) oder man sucht sich links einen Weg ueber den Canyon-Rand ( sehr anstrengend und viel Kletterarbeit und Höhenmeter rauf und wieder runter ). Auf jeden Fall ist das machbar und die Fusspuren unten im Big Fork zeigten mir auch, das andere es irgendwie geschafft haben. Wohl durch hochklettern und anschliessender Umgehung dieser Problemstelle. Es war also machbar und das behielt ich einfach als "Ergebnis" im Hinterkopf falls ich hier auf der Ecke nochmal stranden sollte. Danach ging es die Strecke wieder gemütlich mit viel Staunen zurück zum Auto...

     

...um nun wieder mit ein paar kurzen Foto-Stopps endlich diese fiese Dirt Road zu verlassen um auf den Utah Highway 12 zu gelangen ! Dort ling es links zurück Richtung Escalante um einige 100 Meter einen Foto-Stop an dem überaus lohnenen Overlook ( ich hatte das schon weiter oben angesprochen ) zu machen. Hier ein paar Bilder der Strecke zurück zur 12 und dem Overlook:

         

Solange die Auto-Achsen tragen oder wie ich irgendwie zum "DEVILS GARDEN" stolperte:
Da mein treuer Ford auf der Old Sheffield Dirt-Road bewiesen hatte, das er "Nehmerqualitäten" zu besitzen scheint, wurde ich nun mutiger und beschloss wieder ein paar Meilen Richtung Escalante zurück zu fahren, um dort links am Milemarker 65 auf die "Hole in the Rock Road" nach Südosten abzubiegen. Hierbei handelte es sich auch um eine Dirt Road, allerdings gross; Breit; den umständen entsprechend gut in Schuss aber mit zum Teil mörderischen Bodenwellen welche meinem Wagen sehr zusetzten. Mein Ziel war nun der "Devils Garden" welcher ca. 14 Meilen entfernt zu finden war.

Also hoppelte ich die Hole in the Rock Road entlang und hatte ständig Panik das mit die Karre komplett in alle Einzeltreile zerfällt oder mir jede Sekunde die Airbags um die Ohren fliegen. Ich kompensierte diese eng zusammenliegenden Bodenwellen mit der Geschwindigkeit und "flog" förmlich über diese Piste, dennoch empfand ich das als Höllenritt und ich betete, dass mein Wagen diese Tortur heil überstehen wird und sich da durch das heftige Gerüttel und Geschüttel nichts wichtiges löst. Unterwegs knallte es einmal so heftig, dass ich sofort stoppte um zu schauen ob was ( Auspuff etc. ) abgerissen war. Sah alles gut aus, also weiter....immer weiter auf dieser Mörderischen Strecke und nebenbei gefühlte 80 Liter Konzentrationsschweiss von der Stirn gewischt. Nach 10 Meilen erreichte ich den Abzeiger zum "Harris Wash" ( wo man einen super Hike zum Zebra Slot durchführen kann ) und bretterte noch ein paar weitere Meilen über diese immer heftiger werdende Piste bis ich erleichert den Rechts-Abbieger zum "Devils Garden" erreichte. Hier ging es auf eine weitere noch viel heftigere Dirt Road ab, bei der ich mir fast einen Achsschaden und Herzinfarkt zuzog ( da muss man sehr langsam fahren, denn da gab es sehr fiese Schlaglöcher ). Irgendwann erreichte ich dann einen improvisierten Parkplatz und hatte mein Ziel "Devils Garden" erreicht, wo noch zwei andere Typen herumstiefelten. Also "lasst die Spiele beginnen" resp. den Genuss für diesen 14 Meilen langen PKW-Terror, der mir den letzten Nerv raubte und sehr anstrengend zu fahren war.

Rechts in der MAP habe ich den Abzeiger bis zum Parkplatz rot und das Zielgebiet blau markiert. Die blau gepunktete Strecke war meine Wanderroute in disem hübschen Gebiet. Nun aber ein paar Worte zur halb abgefahrenen "Hole in the Rock Road" und zum Devils Garden ( wir wollen hier ja nicht Dumm sterben ):

Was gibt es Geschichtliches über die "Hole in the Rock Road" überhaupt zu berichten ? Folgendes: 1880 war ein Track mit ca. 250 Mormonen, jede Menge Vieh und 80 Planwagen in dieser Gegend unterwegs. Die Mormonen bauten dann die eben befahrene ( zumindest zur Hälfte ) Hole in the Rock Road. Diese derben Pioniere waren im Auftrag der Kirche unterwegs, um die wenig einladenden Gegenden des San Juan-Tals zu besiedeln. Aus dem Bereich des Zion Nationalparkes kommend -den es damals noch nicht gab- hätte der Treck einen großen Umweg machen müssen, um die bequemen Furten von Green River und Moab benutzen zu können. Stattdessen entschloss man sich zu einer massiven Abkürzung, welche sich zu einem echten Alptraum entwickeln sollte. Mit viel Manpower und  Schweiss und grenzenlosen Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten musste zunächst der enge Spalt hoch oben driekt am Canyonrand erweitert werden. Mit Dynamit und Steinbohrern wurde dann unter dem plötzlichen Einbruch eines der härtesten Winter die es jemals in Utah gab ein lebensgefährlicher Pfad die extrem steile Felswand hinunter zum Fluss angelegt werden. Die Siedler wussten genau, dass es für die erschöpften Menschen und fast verhungerten Tiere kein Weg zurück gab. Mit der Gottvertrauen und der Kraft der Verzweiflung schafften sie es dennoch, praktisch ohne grosse Verluste mit einem eigens gebauten Transportboot Tiere und Wagen über den Colorado zu schaffen. Den Glen Canyon Damm und somit Lake Powell gab es zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht. Was seinerzeit ursprünglich als klare Abkürzung mit ur sechs Wochen Zeitbedarf angedacht war, sollte somit sechs Monate dauern. Die Hole in the Road Road war somit gebohren...

       

Und da die Gegend im Escalante Staircase viele tolle Geheimnisse und Wunder bietet, ist Devils Garden nur eines der Highlight an der Hole in The Rock Road. Denn schon vom Parkplatz aus konnte ich die ersten wunderschönen Hoodoos aus dem Auto erkennen. Trails sucht man hier vergeblich, denn man muss dieses durchaus übersichtliche Gebiet in Eigenregie erwandern und erkunden was mächstig viel Spass macht. Der "Devils Garden" ist wunderschön und für Grand Staircase Escalante National Monument Verhältnisse natürlich ein "Must See..." auch wenn die HITR-Road wirklich stressig ist ( zumindest mit meinem PKW ). Auf einem schnell überschaubaren Bereich findet man dort herrliche extrem fotogene Hoodoos in allen möglichen Variationen. Welche wie Teufel thronen; welche die auf Sockeln stehen; und welche die man garnicht beschreiben kann, weil die so extrem Bizarr aussehen. Ich bin da staunend mit weit geöffneten Mund herumgelaufen und war extrem hingerissen, denn das traf dort ganz klar meinen Geschmack. Die "Teufel" stehen dort so perfekt und wunderschön, dass man sich mitunter die Frage stellen möchte, welche Firma auf die geniale Idee kam die so genial zu produzieren und anzuordnen. Man mag garnicht glauben, dass das hier alles von der Natur und erosiven Naturkräften erschaffen wurde und immer noch weiter erschaffen wird.

         

Es machte mir sichtlich ( ich denke das sieht man den Fotos auch prima an ) extreme Freude zwischen allem umherzuwandern und die TEUFEL aus allen Himmelsrichtungen zu knipsen und natürlich geniessen. Da man dort wirklich von fast allen Seiten an die Hoodoos kommt, spielt auch die Tageszeit keine Rolle. Man fndet fast immer ein persönlich gutes Plätzchen um ein paar Schnappschüsse zu tätigen, selbst Mittags so wie es bei mir der Fall war, sieht das dort umwerfend schön aus. Hier gilt: Lieber ein bisschen mehr herumlaufen als zu wenig, denn hinter jeder Biegung; jeder Ecke warten neue wunderschöne Überraschungen. Und man sollte auch um die Burschen herumlaufen und sich das aus verschiedenen Perspektiven anschauen. Mit jedem Meter ändern die Teufel Ihr Aussehen und zeigen sich immer von der sprichwörtlichen "Schokoladenseite"...

           

Neben diesen sehr fotogenen Teufel-Hoodoos findet man etwas versteckt noch einen der schönsten und filigransten Arches Utahs, den "Metate Arch". Er ist nicht sonderlich groß und liegt etwas versteckt in einer Felsformation. Und in direkter Nähe findet man noch einen nicht minder hübschen Arch, dessen Namen ich aber nicht kenne. Von beiden habe ich hier ein paar Aufnahmen reingepackt. Auch einen kleinen Hike runter zum Wash konnte ich mir nicht verkneifen und auch hier wird man mit interessanten Einblicken belohnt. Ein teuflisch schöner Zaubergarten den sich die Natur hätte garnicht hübscher "ausdenken" können. Oder ganz kurz: "EIN STEIN GEWORDENER TRAUM !".

         

Nun hatte mich entgültig der Ehrgeiz gepackt, und ich beschloss den "Devils Garden" zu verlassen um zurück auf der "Hole in the Rock Road" tollkühn noch tiefer in dieses Gebiet vorzudringen. Denn mein nächstes Ziel sollte nun der "Peek a Boo Slot Canyon" heissen, zu dem es nochmal 12 weitere harte Meilen zu fahren sind. Und je weiter man fährt, desto heftiger wird auch die HITR-Road. Ich kämpfte mich Feet um Feet und Meile um Meile an mein Ziel heran, als ich plötzlich ein sehr lautes quitschendes Geräusch vernahm welches ich nicht direkt zuordnen konnte. Ich stoppte umgehend und fand unter dem Wagen keine offenichtliche Beschädigung. Dann ging es bei geöffneten Fenstern weiter und dieses nicht gesund klingende Geräusch ( welches sich fast schon wie ein Schreih des Fahrzeugs anhörte ) wurde immer heftiger und auch lauter. Wieder gestoppt und geschaut, aber immer noch nix. Dann in den Wagen gesetzt und stehend Lenkbewegnungen gemacht; an der Karre rumgerüttelt etc.p.p. Nix: Ein paar Meter gefahren; Lenkbewegungen gemacht und die Kiste "Schrieh" erneut laut auf. Da war etwas faul, nur wusste ich nicht was. Aber ich war jetzt mittelschwer beunruhigt....

Da die Strasse immer schlechter wurde, beschloss ich sicherheitshalber umzudrehen, um langsam wieder die nun ca. 17 Meilen zurück zum Utah Highway 12 zu fahren. Ich sagte leise "wenn Panne, dann lieber Gott aller Moqui-Marbels, bitte auf Asphalt wegen der Versicherung" und fuhr ganz langsam immernoch wild knirschend und quitschend die Strecke zurück und mit jeder Meile die ich zurücklegte wurde dieses Geräusch leiser und ich war guten Mutes das wenn mir die Karre unter dem Hintern auseinanderfällt dieses auf dem Highway passieren wird. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichte ich dann endlich mein Ziel, den Asphalt und beschloss, dass es für heute genug mit den wilden Off-Road Ausritten sein soll. Was nun ?

Nach der technischen Aufgabe auf der HITR-Road  ab nach "Boulder" eine Übernachtungsgelegenheit suchen:
Ich wollte jetzt aber gemütlich nach Boulder cruisen um mir dort ein passendes Nachtlager zu suchen und mein unfreiwilliges Timing mit der Not-Umkehr von der HITR-Road konnte kaum besser sein, da am Horizont schon wieder bedrohlich dunkle Regenwolken und Schlechtwetter-Formationen auftauchten. Also rechts wieder auf den Scenic Byway 12 und am schon besuchten "Overlook" kurz vor dem Old Sheffiel Road Abzeiger nochmal ein herrliches Panorama von der Gegend geschossen.

Ich muss zu meiner gossen Schande gestehen, nicht zu wissen wie der Overlook heisst, aber ich weiss wenigstens das dort folgendes galt: "on a clear day, you can see forever !". Wie also auch heute, denn man hat dort eine Möderaussicht. Links oben auf dem Panorama sieht man das 30 Meilen entfernte Aquarius Plateau in der Mitte die 36 Meilen entfernten Henry Mountains und zu rechten den Navayo Mountain welcher immerhin 65 Meilen entfernt liegt. Not bad ! Also wenn es so wie heute noch halbwegs klar ist, unbedingt mal ein oder besser zwei Blicke riskieren, es lohnt sich !

Von hier aus meterte ich mich durch fantasitisches Gelände ( welches man vom Overlook ja schon sehen konnte ) vorbei an steilen Hängen bis zum Boynton Overlook, welcher eine herrliche Weitsicht über die Escalante Canyons und den Escalante River bei immer schlechter werdenden Wetter bot.

 

Irgendwann war das Ziel Boulder erreicht und da liegt leider der Hund begraben. Ausser einem total vergammelt aussehenden Motel-Abklatsch in der Nähe des Abzweigers BurrTrail ( wo auch ein grosses Restaurant zu finden ist ) gibt es hier absolut nichts. Ok, ein paar Farmen, aber das war es dann auch schon. Da stand ich nun und machte quasi im "Nirgendwo" ein langes Gesicht und kratzte meine noch längere Nase. Weiterfahren ? Weiterfahren bis Torrey oder zurück nach Escalante ? Das ging mir durch den Kopf....Da mir die Gegend extrem gut gefiel, beschloss ich das vom Zimmer-Glück abhängig zu machen. Also kramte ich meine Quittung vom "Prospector Inn" heute morgen aus meinen Unterlagen; wählte mit meinem Navi welcher nun wieder zu einem Telefon degradiert wurde, die Nummer und fragte Pauline -nachdem ich Ihr sagte "ich bin´s, der Mike aus Germany"- ob ich noch zwei weitere Nächte im Prospector Inn ( wieder Raucherhütte ) zum gleichen Preis bekommen könne bzw. noch etwas schönes frei wäre. Sie sagte "Mike, you got now your Room..." und nun war die Frage weiterfahren oder zurück vom Tisch. Denn natürlich wäre ich nicht zurückgefahren, wenn ich nicht für morgen einen interessanten Tages-Plan im Hinterkopf hätte (der erst heute quasi nebenbei gebohren wurde). Also 180 Grad Drehung und volle Pulle zurück nach Escalante um an der einzigen Tankstelle im Ort und dessen eingebauten Subway einen weiteren riesigen Experimental-Sub zum wegmuffeln für "Zuhause" einzusacken. Danach ging es weiter zum "Prospector Inn" welches ich von Boulder und dem Telefonat nach exakt 50 Minuten erreichte und im Office eine über alle 4 Backen lachende gut gelaunte Pauline stand. Also einchecken mein neues Zimmer für die nächsten 2 Nächte entern; meinen grossen Sub gemütlich verputzen ( auch der war SUPERLECKER ! ) und den schönen Abend relaxed schaukelnd und im Internet surfend vor dem Office gemütlich ausklingen lassen.

Natürlich bekam ich auch wieder Besuch von Pauline ( meiner "Weapon loaded, Mom" was ich an dieser Stelle nicht weiter breitwalzen kann ) und wir unterhielten uns wie auch schon gestern Abend angereget über Gott und die Welt. Und das wirklich laaaaaaange ! Achja, übrigens....ich hatte schwer Glück das ich noch ein Zimmer bekam, denn das "Prospector Inn" war schon wieder fast ausgebucht, denn keine 45 Minuten nach meinem Eintreffen hiess es "NO VACANCY"...

Irgendwann gegen 22:30 Uhr hiess es dann "Schaukeln einstellen", klar machen zum Schlafen denn morgen könnte es anstrengend werden. Dieser Tag war Klasse; die paar Dinge die nicht geklappt hatten halb so schlimm; mein Auto fiel noch nicht ganz auseinander und das Wetter besserte sich gegen Abend dann auch wieder ( die Regenfront ging zum Glück weiter Nördlich runter ) und meine liebe Freundin Pauline wuchs mir langsam wirklich sehr ans Herz ! Also Augen zu, morgen geht es erneut früh raus...

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