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© 1997-2005 by M.Perlitschke
Email: Michael Perlitschke

Page-Update: 23 September 2005



Page - Upper Antelope Canyon - Monument Valley - Blanding


Die rote Linie markiert die abgefahrene Strecke und der eingezeichnete Blaue Punkt das Motel/Hotel für die Übernachtung ! Um die komplette Übersichtskarte mit dem koml. Streckenverlauf anzuzeigen, einfach oben auf die Karte klicken !

Sonntag, der 08.05.2005:
Gut ausgeschlafen haben wir uns an diesem heutigen Sonntag rel. spät aus den Betten gewühlt um ein kostenloses Continental Breakfast in unserem günstigen aber guten Hotel ( Days Inn Page ) einzunehmen. Fast schon ein bisschen zu spät, denn in der Lobby begann kurz nachdem wir dort eintrafen das grosse Aufräumen. Drum haben wir uns nochmal alles an toxischen Essenmöglichkeiten auf unsere Plastikteller aufgehäuft und gesündigt. War alles wie üblich sehr einfach, aber über die Menge bekamen wir unsere Mägen so vollgestopft, das wir diesen Sonntag gut gestärkt beginnen konnten. Unser erster Tagesstopp hiess "Upper Antelope Canyon". Den kleineren "Lower-Canyon" kannte ich schon von 2003, und Thomas kannte keine von beiden. Drum also, der grössere und schönere "Upper Antelope". Nach ca. 10 Minuten fahrt waren wir schon am Ziel:

Upper Antelope Canyon:
Der Antelope Canyon liegt im nördlichen Arizona, östlich der Stadt Page. Er bildet den letzten Abschnitt des Antelope Creek, bevor dieser in den Lake Powell mündet.

Der Antelope Canyon teilt sich in den Lower und den Upper Antelope Canyon. Folgt man ab Page dem Arizona State Highway 98 für etwa 3 Meilen in Richtung Osten, liegt rechts der Parkplatz des Upper Antelope Canyon. Nun befindet man sich bereits auf dem Reservatsgebiet der Navajo-Indianer. Lässt man den Parkplatz rechts liegen und fährt den Highway noch ein kleines Stück weiter, zweigt links eine Straße ab (noch vor dem Kohlekraftwerk). In diese biegt man ein, und nach etwa einer halben Meile geht es links ab zum Parkplatz des Lower Antelope Canyon.

Der Antelope Canyon ist ein so genannter Slot Canyon, von denen es einige auf dem Colorado-Plateau gibt. Diese Canyons sind durch Wasserkraft geschaffene, meist nur wenige Meter breite, aber viele Meter tiefe Einschnitte im Fels. Bei trockenem Wetter können diese Canyons besichtigt bzw. durchwandert werden. Die größte Gefahr geht von Niederschlägen aus, besonders wenn sie unbemerkt am Oberlauf niedergehen. Dann steigt die Gefahr einer flash flood, einer Wasserwelle, die durch den schmalen Canyon schießt und einige Meter hoch sein kann.

           

Leider wurde 1997 einer Gruppe von Touristen eine solche flash flood im Lower Antelope Canyon zum Verhängnis. Die Gruppe war mit einem Führer in den Canyon eingestiegen, als ohne Vorwarnung solch eine Wasserwelle durch den Canyon raste. Von den insgesamt 12 Besuchern überlebte nur ein einziger. Bis heute konnten nicht alle Leichen gefunden werden. Diese Katastrophe führte dazu, dass die Sicherheits- und Warneinrichtungen verbessert wurden.

Vor einem längeren Aufenthalt in einem Slot Canyon sollte man sich daher unbedingt nach den Wetterverhältnissen erkundigen. Die flash flood Saison ist hauptsächlich in den Monaten Juli und August.

Für das Betreten des Reservats erhebt die Navajo Nation eine Gebühr von 5 $. Darüber hinaus ist für den Upper Antelope eine Eintrittsgebühr von 15 US$ zu entrichten. Ein stolzer Preis, aber warum sollen die Indianer nicht auch vom Tourismus profitieren ? Sie gehören mit zu dem am schlechtesten gestellten Bevölkerungsteil in den USA und können in dem sonst so kargen Land jeden Dollar gut gebrauchen. Außerdem wird man bei guten Lichtverhältnissen für jeden Cent entschädigt. Da aber gutes Licht Voraussetzung ist, kann ein Besuch der Canyons eigentlich nur bei sonnigem Wetter empfohlen werden.

Am Parkplatz des Upper Antelope Canyons zahlt man seinen Obolus an die Indianer und wird mit einem Pick-up Truck die ca. 3 Meilen lange Strecke durch den sandigen Antelope Creek zum Canyon-Eingang gefahren. Hier hat man für die Besichtigung knapp eine Stunde Zeit, bevor man wieder mit dem Pick-up zurückfährt. Man betritt den nur etwa 150 m langen Canyon ebenerdig, und schon nach wenigen Metern herrscht nur noch Dämmerlicht. Die Felswände rechts und links ragen 20, 30 m steil nach oben, greifen ineinander, wachsen förmlich zusammen und lassen keinen Sonnenstrahl auf den Boden des Canyons fallen. Aber das sich an den Felswänden reflektierende Sonnenlicht lässt den Sandstein in wunderschönen, warmen Farben erstrahlen. Bekannt ist der Upper Antelope Canyon für seine Lichtsäulen oder Lichtspots, die man allerdings nur um die Mittagszeit bestaunen kann. An einigen wenigen Stellen übergreifen sich die Felswände nicht, sodass die Strahlen der fast senkrecht über dem Canyon stehenden Sonne bis auf den Boden gelangen. Dieses Schauspiel lockt nicht nur viele Touristen, sondern auch viele Fotografen an. Diese sind meist sehr ungehalten und im Tonfall auch schon mal sehr ruppig, wenn man ihnen durch das Bild läuft. Außerdem haben sie die besten Standorte besetzt und geben diese erst wieder frei, wenn das Lichterspektakel vorbei ist. So schön dieser Canyon auch ist, es bleibt der Nachteil der vielen Besucher und des Zeitlimits.

           

Es ist müßig abzuwägen, welcher der beiden Canyons der schönere ist. Beide sind sehr sehenswert. Bei Interesse und genügend Zeit (mindestens einen halben Tag) kann man beide Canyons nacheinander besuchen, wobei der Upper Antelope Canyon unbedingt zur Mittagszeit besucht werden sollte.

Hier einige Tipps und Hinweise zum Fotografieren:

  • Genügend Filmmaterial bzw. für digitale Kameras ausreichend Speicher und Akkus mitnehmen, denn man macht hier mehr Fotos als sonst üblich.

  • In den Canyons herrscht nur Dämmerlicht, d.h. gute Fotoergebnisse erzielt man wegen der langen Belichtungszeiten nur mit einem Stativ (ich hatte extra hierfür ein kleines Tripod aus Deutschland mitgenommen ).

  • An der Kamera ist unbedingt der Blitz abzuschalten, da sonst das reflektierte, stimmungsvolle Sonnenlicht vom Blitz überstrahlt wird. Das Ergebnis wären nur graubraune Felswände ohne jede Leuchtkraft.

  • Die Lichtsäulen im Upper Antelope Canyon erscheinen auf den Fotos viel deutlicher, wenn man trockenen Sand in die Sonnenstrahlen wirft.

               

Thomas und ich waren schwer begeistert, den unser Timing war perfekt ! Wir hatten erstklassige Lichtverhältnisse, eine brauchbare Ausrüstung mit meinem mitgeführten Stativ und viel Spass an diesem sehr beeindruckenden Ort. Ein Hochgefühl kam auf, denn der Upper Antelope Canyon ist ein echtes Highlight und gefiel mir persönlich sogar noch besser als der 2003 besuchte Lower-Antelope Canyon. Wir waren sehr froh, gestern die Entscheidung korrekte Entscheidung getroffen zu haben. Denn die in Summe 400 km Umweg haben sich nicht nur wegen dem preiswerten sehr guten Hotel gelohnt, sondern insbesondere durch den Upper Antelope Canyon. Total aufgedreht und beeindruckt setzen wir unsere fahrt auf dem Highway 98 Richtung Süden fort um dann irgendwann auf den Highway 160 links Richtung Osten dem zweiten Highlight dieses Tages, "Monument Valley" entgegen zu steuern. In Kayenta ( Stadt der teuren Hotels ) links auf den Highway 163 und schon waren wir gegen 15 Uhr dort...  

Monument Valley -Navajo Tribal Park-:
Es liegt im 65.000 km² großen Reservat der Navajo-Indianer und erstreckt sich beidseits der Staatengrenzen von Utah u. Arizona. Seine Größe beträgt 120 km². Da es von der Navajo Nation verwaltet wird, ist das Gebiet kein Nationalpark und gehört dem US-Nationalparksystem an, sondern ist "nur" ein Naturschutzgebiet. 1958 wurde er als Navajo Tribal Park gegründet und dann auch gleich zum besonderen Schutzgebiet erklärt.

Das Monument Valley ist kein Tal (Valley = deutsch: Tal), sondern ein weites, offenes Plateau mit bis zu 300 m hohen frei stehenden Sandsteinmonoliten auf sonnendurchglühten Ebenen. Einst erstreckte sich hier eine flusslose Hochebene, die etwa auf Höhe der heutigen Felsgipfel lag. Die isolierten rostroten Monumente, die in staubigen Canyons und rötlichen Sanddünen aufragen, entstanden durch jahrtausendelange Erosion von Wind und Wetter. Bis heute trotzen die Monolithen den Naturkräften. Eine härtere Gesteinskappe liegt schützend über weicherem Sandstein, aus dem die Hauptmasse der Felsenskulpturen besteht.

Weicher Schiefer, terrassenförmig erodiert, bildet die Fundamente. Zum Teil sind auch noch die Reste von Vulkanschloten erhalten. Für viele ist das Monument Valley der Inbegriff des Wilden Westens. Kaum eine andere Felsformation musste und muss so oft als Kulisse für Filme, Werbespots und -fotos herhalten. Die Erlaubnis für solche Aufnahmen muss bei der Navajos-Verwaltung eingeholt werden und gegen ein entsprechendes Entgeld gibt es diese dann auch meistens.

Die Route 163 führt direkt durch das Tal, vorbei an imposanten, freistehenden Felsgiganten. Wer es mit dem eigenen Auto erkunden will, sollte sich vorher unbedingt über das Wetter der vergangenen Tage informieren. Die Zufahrtswege sind nur geschottert und die meisten Wege im Valley bestehen nur aus Sand. Nach Regen oder Gewittern sind sie unpassierbar, aber das kommt sehr selten vor.

       

Wenn man nicht selber fahren will, kann man das Tal auch per Shuttle-Bus vom Visitor Center aus näher erkunden. Außerdem werden von den Navajos geführte Jeep-Touren angeboten, welche sehr empfehlenswert sind. Bei diesen geführten Touren gelangt man auch in entlegenere Gegenden, wie in das Tal zwischen The Mittens und Merrick Butte oder in das so genannte Mystery Valley, das "Geheimnisvolle Tal". Für Besucher, die auf eigene Faust unterwegs sind, sind diese Bereiche nämlich gesperrt. Zu einer geführten Tour kann man sich bei der "Station" anmelden. Dies ist ein Platz, an dem man auf dem Weg in Richung Visitor Center vorbei kommt. Dort stehen mehrere Kassenhäuschen von verschiedenen Touranbietern. Es wurden übrigens auch geführte Wandertouren offeriert.

Für Pferdeliebhaber werden außerdem Ausritte angeboten. Diese beginnen jeweils morgens am Parkeingang. Das Monument Valley ist von Mai bis Sept. täglich von 7 bis 19 Uhr für Besucher offen, in den anderen Monaten von 8 bis 17 Uhr.

 Die eigene Auto-Tour -für die wir uns entschieden- durch das Valley umfasst eine Rundfahrt auf dem Scenic Drive, bei der es mehrere Abstecher gibt. Insgesamt sind es 27 km. Eine steile Sandpiste führt vom Visitor Center hinab in das Tal zwischen Sentinel Mesa und Mitchell Mesa. Sie ist bei Trockenheit auch für Wohnmobile passierbar. Wanderwege gibt es keine. Sehr fotogen präsentiert sich das staubige Land, das bei Wind von einer rotbraunen Sandwolke eingehüllt wird. Von der Aussichtsplattform hinter dem Visitor Center blickt man auf die beiden riesigen und imposanten "Fausthandschuhfelsen" The Mittens. Dort macht so ziemlich jeder Tourist sein obligatorisches Monument-Valley-Foto (wie auch wir !). Auch andere markante Felsen wie Camel Butte, Totem Pole und Elephant Butte sind gewaltige Erscheinungen und machen ihrem Namen alle Ehre. Raingod Mesa und Thunderbird Mesa haben ihren Namen nach Gottheiten der Navajo bekommen. Monumente wie John Ford’s Point oder Artist’s Point dagegen erinnern an bekannte Westernfilme. Häufig trifft man auf Navajos, die zu Pferde auf den rostroten Klippen vor der atemberaubenden Felskulisse für Fotos posieren. Oft machen sie das gegen Trinkgeld.

           

       

         

     

Im Valley wohnen auch noch einige der Navajos. Früher lebten sie in igluartigen Gebäuden, den so genannten Hogans. Äste und Zweige wurden dabei kuppelförmig angebracht und die Zwischenräume dick mit Lehm zugeschmiert und abgedichtet.

Nachdem wir uns soweit alles angesehen und genossen hatten ( ich kannte das meiste schon vom 2003 Tripp, aber für Thomas war das komplett neu ! ), fuhren wir aus dem Valley heraus um kurz vor dem Highway 163 in einigen der Navajo-Holzbuden Dinge wie handgearbeiteten Schmuck; Dream-Catcher etc.p.p. nach zähen Runterhandeln zu kaufen und noch einige Schwätzchen mit den sehr freundlichen und entspannten Navajos zu halten. Nebenbei erfuhren wir auch, dass wir auf dem Weg zum Arches National Park sehr aufpassen müssen, da zu dieser Jahreszeit ( insbesondere wenn es dunkel wird ) Elche; Rehe und Hirsche uns das Leben sehr schwer machen können. Die Navajos rieten uns, zur grössten Vorsicht, was wir dann auch aus berufenem Munde beherzigten...

     

Wir fuhren also unserem angedachten Tagesziel "Moab" auf dem Highway 191 Richtung Norden vorsichtig und aufmerksam entgegen, beschlossen aber schon in "Blanding" ein halbwegs bezahlbares Motel zu suchen um die Nacht in traumhafter Kulisse dort zu verbringen. Denn dieser Tag bot mit dem "Antelope Canyon" und "Monument Valley", beides bei besten Lichtverhältnissen und perfekt getimed,  so viel toller Impressionen, das es gegen Einbruch der Nacht in Blanding einfach ein Ende nehmen musste. Das Motel war klasse und es gab auch noch zwei Frühstücksgutscheine für das in direkter Nähe befindliche Restaurant. Wäsche konnte man im Motel auch prima waschen...

Ein Supertag -aber auch die erste Urlaubswoche- ging zu Ende und wir hofften -waren uns aber auch schon vorab sicher- das noch viele weitere tolle und interessante folgen würden !

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