Donnerstag, der 12.05.2005:
Die fahrt führte uns auf den Highway 32 Richtung Norden, welcher
dann in den Highway 20 mündete. Alles in allem wenig
Nach 4 Stunden erreichten wir dann endlich West Yellowstone, eine kleine Ortschaft direkt vor dem Westeingang des Yellowstone National Parks. In West Yellowstone suchten wir gegen 15:30 Uhr schonmal ein Schlafplatz für die Nacht und fanden nach kurzer Suche ein kleines schönes Motel welches sich noch in Familienbesitz befand ( also keines der grossen teuren Ketten ) und buchten uns für moderate 55 US$ ein vergleichsweise grossen Motelzimmer; keine 5 Fahrminuten vom Westeingang des Yellowstone NP entfernt. Nachdem die Zimmerfrage geklärt war und es draussen noch min. 4 Stunden Tageslicht herrschen würde, beschlossen wir spontan diese Zeit für einen kleinen Erkundungstripp in den Park hinein zu nutzen.
Erste Erkundungstour im Yellowstone National
Park: Nachdem wir den Parkeingang passierten, bekamen wir von den Rangern Kartenmaterial und eine Yellowstone-Zeitung in der auch stand wann welche Strassen wieder für den Tourismus geöffnet werden und befahrbar sind. Mitte Mai ist für den Yellowstone Park sehr früh, dass heisst erst jetzt lassen sich einige Bereiche problemlos befahren. Zu Park selbst kommen mehr Informationen auf der nächsten Page dieses Reisetagebuches, nur soviel an dieser Stelle:
Also beschlossen wir, uns der freien Route auch für den morgen anstehenden Freitag intensiv zu widmen. Da das Gebiet sehr gross ist und man auch einiges an Zeit für alles benötigt ( ein paar Tage sind da sicherlich das absolute Minimum ! ) fuhren wir heute als grobe Erkundungstour mit einigen Stopps erstmal vom West Entrance gegen den Uhrzeigersinn bis zum ca. 60km entfernten Old Faithful. Mehr Einzelheiten zu den Besonderheiten sind auf der Tag 13 Page zu finden. Hier nur noch ein paar zusätzliche Schnappschüsse, welche wir bei diesem ersten Erkundungstripp tätigten...
Hintergründe des Yellowstone National
Parks -die tickende Bombe des gefährlichsten Supervulkans-: Wie ein rostzerfressener Deckel auf einem überhitzten Drucktopf hält die dünne Kruste dem ständig wachsenden Druck nur mühsam stand - wie lange noch? Das, was passiert, wenn der Druck zu groß wird und schließlich den Deckel wegsprengt, dürfte alles, was Menschen an Naturkastrophen bisher erlebt haben, in den Schatten stellen.
Dies ist kein Horrorszenario aus Hollywood, sondern die Realität. Das Vulkanmonster befindet sich in den USA: Unter dem Yellowstone Nationalpark im Grenzland zwischen den Bundesstaaten Wyoming, Montana und Idaho liegt eine riesige Blase glutflüssigen Gesteins, die sich ständig durch weiter hochdrängendes Magma aus dem Erdinneren vergrößert. Meterdicke, verhärtete Ascheschichten erzählen Geologen die Geschichte: Vor etwa zwei Millionen Jahren explodierte das Yellowstone-Vulkanmonster zum ersten Mal.
Der Ausbruch eines solchen Supervulkans unterscheidet sich stark von
"normalen" Vulkanausbrüchen. Es gibt keinen Vulkankegel, der über
der Ausbruchsstelle steht. Es tritt keine Lava aus, die sich in träge
dahinfließenden Strömen, wie von Hawaii oder von Island bekannt,
zu Tal wälzt.
Explosiver Ausbruch: Eher vergleichbar sind solche Ausbrüche mit der Explosion des Mt. St. Helens im Jahr 1980, bei dem eine Flanke des Vulkans weggesprengt wurde. Aber im Vergleich dazu war die letzte Explosion des Yellowstone-Supervulkans etwa zehntausend Mal stärker. Die Gewalt, die hinter einer solchen Eruption steckt, steht auf einer Stufe mit dem Einschlag eines Asteroiden auf der Erde.
Vergleiche mit Geländevermessungen aus dem Jahr 1923 haben ergeben, dass der Boden im Yellowstone Park in Bewegung ist. Bis 1984 war er um 7,40 Meter angestiegen. Bis 1995 folgte eine Ruhepause, in der er wieder etwas absank. Seitdem steigt die Geländeoberfläche aber wieder beständig unter dem Druck aus der Tiefe an. Zurzeit jedes Jahr um etwa zwei Zentimeter. Und was passiert dann? Die Gesteinsschichten, die sozusagen den Deckel des unterirdischen Drucktopfes bilden, wölben sich immer stärker auf. Irgendwann wird die Belastung so groß, dass rings um die Magmakammer herum Spalten aufreißen. Wie aus einer zu stark geschüttelten Champagnerflasche schießen flüssige Lava und Gase unter hohem Druck durch die Risse und Spalten heraus.
Schon einmal hat vermutlich der Ausbruch eines Supervulkans die Menschheit beinahe zum Aussterben gebracht. Als vor 74.000 Jahren im heutigen Indonesien auf der Insel Sumatra ein anderes Vulkanmonster, der Toba, explodierte, wurde fast die gesamte Weltbevölkerung ausgelöscht. Genetische Untersuchungen zeigen, dass nach der Katastrophe vielleicht 5.000 bis 10.000 Menschen weltweit überlebten.
Der bisher schwerste Vulkanausbruch in jüngerer Zeit war die Eruption
des Tambora in Indonesien im Jahr 1815. Seine Aschewolken in der Atmosphäre
ließen in Europa die Durchschnittstemperaturen um 2,5 Grad Celsius
sinken. Im Sommer des Jahres 1816 fiel in den USA Schnee. Die Jahre bis 1819
gingen als die kältesten bisher registrierten in die Klimageschichte
ein.
Der Yellowstone-Vulkan steht unter Beobachtung. Alle Bewegungen der Erdkruste werden genauestens vermessen. Alle Erdbeben in der Region werden registriert, die Menge und Temperaturen der überall dort zu Tage tretenden Gase und heißen Quellen überwacht. Damit, so hoffen die Forscher, können rechtzeitig Anzeichen für einen bevorstehenden Ausbruch identifiziert werden. Bleibt nur zu hoffen, dass die Uhr im Yellowstone Park noch ein paar tausend Jahre weiter tickt.
Zurück nach West Yellowstone: Man fühlt sich klein; unbedeutend und weiss genau, das man nur Spielball der gigantischen Natur ist, welche einem innerhalb von wenigen Sekunden in fetzen reissen und die Welt so wie wir sie kennen und lieben, vernichten könnte. UNGLAUBLICH ! Yellowstone ist ein Erlebnis der besonderen Art und stellt meines erachtens selbst den beeindruckenden Grand Canyon locker in den Schatten. Gegen 19 Uhr verliessen wir wieder den Park und waren beeindruckt und freuten uns auf auf morgen. Denn dann wollten wir uns zumindest den südlichen Ring bei hoffentlich besseren Wetter intensiver anschauen und waren auch sehr froh das sich zu dieser Jahreszeit nur rel. wenig Menschen in den Park trauten...
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