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Perlitschke
Page-Update: 12 Oktober 2005 |


Oakdale - Yosemite National Park -
Oakhurst
Die rote Linie markiert die abgefahrene Strecke
und der eingezeichnete Blaue Punkt das Motel/Hotel
für die Übernachtung ! Um die komplette Übersichtskarte mit
dem koml. Streckenverlauf anzuzeigen, einfach oben auf
die Karte klicken !
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Mittwoch, der 18.05.2005:
Nach dem Schock von gestern, machten wir uns heute gut regeneriert und auch
sehr zeitig auf die Socken zu unserem
finalen Tagesziel dem "Yosemite National Park". Im TV haben wir schon seit
ein paar Tagen mitbekommen, dass es aufgrund der für diesen Monat sehr
schlechten Wetterlage noch einiges an Überschwemmungen gibt, diese aber
nicht mehr so dramatisch sind wie
in den letzten Tagen ( Teilweise war der Park am letzten Wochenende
wegen massiver Überflutung komplett gesperrt worden ). Unser Timing
war also sehr gut und das Wetter war zwar immernoch sehr durchwachsen ( bedeckt
) , aber nicht so mies, dass man uns diesen Tripp hätte ausreden
können. Wir kannten den Yosemite National Park zwar schon aus einigen
sehr trockenden und schönen Bilderbuch Herbst-Missionen von vor 11 Jahren,
aber im Frühjahr waren wir noch nie dort, insbesondere vor dem Hintergrund
das es dort Wasser im überfluss gab und diese Wassermassen auch
sicherstellten das die reizvollen Wasserfälle -welche bei unseren
frühreren Spätsommerlichen Besuchen immer Knochentrocken waren-
sozusagen "alles gaben". Zudem hatte ich gestern noch ausgerechnet das wir
fast 3 Tage vor unserem grob kalkulierten Zeitplan lagen und wir uns
mächtig Zeit lassen können. Ergo: Wollten wir heute keine Strecke
abmetern, sondern uns den Schönheiten -trotz nicht optimalen Wetters-
dieses Parks einen kompletten Tag lang widmen...
Wir fuhren von Oakdale in Ostrichtung durch eine sehr schöne und
reizvolle Landschaft bis wir gegen 11 Uhr dann am Yosemite Parkeingang ankamen
und diesen mit einer Vielzahl an Stops und kleineren Wanderungen erkundeten.
An dieser Stelle ein paar erklärende Worte zum Park selbst...
Yosemite ( sprich: Josemitie ) National
Park:
Er liegt in der Sierra Nevada von Kalifornien und ist 3083 km2 groß.
Der Merced River hat sich hier auf rund 10 km Länge canyonartig, bis
800 m tief eingeschnitten (Yosemite Valley). Seit 1864 ist der Park ein
Naturschutzgebiet, seit 1890 ein Nationalpark und seit 1984 auch noch
Weltnaturerbe. Da es von Los Angeles aus nur 6 Autostunden bis in den Park
sind, pilgernd jährlich etwa 3 Millionen Besucher hierher. Der National
Park ist eine gigantische Berglandschaft, in der die schneebedeckten Granitgipfel
mehr als 3000m in die Höhe ragen. In den Tälern und an Berghängen
findet man üppig blühende Bergwiesen, tiefe Wälder und
kristallklare Seen.
Die ersten Menschen hier waren Indianer, von einem Stamm namens
Ahwahneechee, was soviel wie "tiefes, grünes Tal bedeutet".
Sie lebten hier ruhig und friedlich, bis sie 1851 von Major John Savage
und seinem Bataillon vertrieben wurden. Die Weißen begannen danach
sofort mit Holzschlag und errichteten Minengruben in den Bergen. Doch auch
damals gab es schon einige weitsichtige Männer, die erkannten, dass
Yosemites unberührte Natur unbedingt geschützt werden musste.
Präsident Lincoln erklärte das Gebiet 1864, mitten im
Bürgerkrieg, zum ersten Nationalpark der USA und fortan war jeglicher
Abbau von Bodenschätzen und die Holzgewinnung untersagt. Seitdem
dürfen Rinder und Schafe nur noch in sehr kleinen Gebieten am Rande
des Parks geweidet werden. Der Name des Parks stammt von dem indianischen
Wort "U-zu-ma-te", was "Grizzly-Bär" bedeutet. Von den Weißen
wurde dieses Wort zu "Yo-se-mi-te" verfälscht.
Die meisten Besucher umfahren in einem der Parkbusse das Yosemite-Tal.
Für Wanderer gibt es jede Menge Pfade, die ins Tal
hinab oder auf die Berge rauf führen. Man kann auch Fahrräder
ausleihen oder Pferde mieten. Und Bergsteiger können gemeinsam mit
erfahrenen Bergführern an den Felswänden kraxeln. Wer von Süden
her in den Park einfährt, legt meistens den ersten Stopp beim Mariposa
Grove of Giant Trees ein. Hier findet man eine Ansammlung der riesigen
Mammutbäume (so genannte Sequoias), die typisch für diesen Nationalpark
sind. Der gewaltigste hier ist der Grizzly Giant, dessen Alter auf mehr als
3000 Jahre geschätzt wird. Sein Basisdurchmesser beträgt etwa 9,45m;
der Umfang über 30m und die Höhe fast 64m. Um den Baum zu umarmen,
bedarf es fast zwei Dutzend Leute.
Ebenfalls in der Nähe des südlichen Ein-/Ausgangs passiert
man bei Wawona das Pioneer Center, ein Museumsdorf mit Blockhäusern,
die aus verschiedenen Winkeln des Nationalparks hierher umgesiedelt wurden
und die im Sommer mit Darstellern belebt sind. Im Park gibt es auch viele
Wasserfälle, wie z.B. den dreistufigen Yosemite Fall, wo das Wasser
792 m tief fällt. Ein einfacher, halbstündiger Wanderweg führt
von der Talstraße, nicht weit vom Visitor Center entfernt, zu ihm hin.
Besonders eindrucksvoll ist er im Frühjahr, wenn Quell- u.
Schmelzwasser in die Tiefe stürzen. Am Merced River gibt es
mächtige Steilwände und domförmige Granitberge, die bis
zu einer Höhe von 2698 Meter in den Himmel ragen. Einen einmaligen Blick
auf diese wunderschöne Landschaft hat man vom 2139m hohen Glacier Point,
etwa 1000m über dem Talgrund des Yosemite Valley, durch das sich der
Merced River wie ein silbernes Band schlängelt. Wie zwei Wächter
stehen die mächtigen, 2300 m und 1860 m hohen Granitblöcke des
El Capitan ("The Chief") und des Cathedral Rock am Eingang zum Yosemite Valley.
Das 12 km lange Tal ist zentraler Teil des Nationalparks. Der 2700 m hohe
markante Half Dome, das oft fotografierte Wahrzeichen des National Park,
ist im Sommer Ziel von zahlreichen Kletterern aus aller Welt.
Weniger stark frequentiert ist der 3030m hohe Tioga Pass, von dem zahlreiche
Wanderwege abzweigen. Bis in den Mai hinein ist
die Hochgebirgsstraße verschneit und unpassierbar. Die Fahrt vom
Tioga Pass in westliche Richtung ist ein wahres Fest für die Augen:
Auf den in 2600 m Höhe gelegenen Wiesen von Tuolumne Meadows blühen
im Sommer wunderschöne Bergblumen. Neben zahlreichen kürzeren
Wanderwegen kreuzt hier der insgesamt
3760m lange Pacific Crest Trail, der sich auf den Gebirgskämmen
von Kanada bis Mexiko erstreckt. Der Tenaya See ist von Granitfelsen eingerahmt,
die von Gletschern der letzten Eiszeit glattpoliert wurden. Vom Olmstedt
Point, einem Aussichtspunkt an der Tioga Road, hat man einen super Blick
auf den Half Dome und den 3025m hohen Clouds Rest.
Im Yosemite Village, einer Art künstlich angelegtem Dorf, findet
man auch verschiedene interessante Dinge, wie etwa die Yosemite Museum Gallery,
die dort Ausstellungen wechselnder Künstler zeigt, oder das Indian Cultural
Museum, in dem das Leben der Miwok-Indianer dokumentiert ist, die vor Eintreffen
der Europäer ungestört in der Sierra lebten.
Weiter nach Oakhurst:
Gegen 17 Uhr machten wir uns dann durch den Südausgang mit einem
kurzen wilden Pinkelstopp ( für Thomas ) auf den Weg Richtung süden
um zeitig eine gute Übernachtungsgelegenheit zu finden. In Oakhurst
wurden wir dann auch erstaunlich schnell zu einem anständigen Preis
fündig. Obwohl das Wetter nicht sonderlich ideal war, war der Tag sehr
beeindruckend. Insbesondere die bildhübschen Wasserfälle hatten
es uns sehr angetan ( was man sicherlich auch an den vielen Bildern erkennen
kann ) und das Wetterchaos vergessen liessen. Es war ein sehr angenehmer
schöner Tag; im Park nicht sonderlich voll und Spass inform einer
Bussladungen "Asiatischer Bilderjäger" hatten wir auch noch. Die Asiaten
können einen schon irgendwie leid tun, denn die sind immer in Zeitnot
und rennen wie vom Teufel gejagt von einem Fotomotiv zum nächsten um
dann die üblichen
Touri-Beweisknipsorgien abzuhalten. Das ganze dann -wie bei denen seit
Jahrzehnten gewohnt- ohne Rücksicht auf Verluste. Ein hochgradig
ätzendes Volk und auch von den Amerikanern ( die werden dann zu bekennenden
Rassisten ) verachtet ! Hier mal ein paar exemplarische Bilder welche ich
"Roundeye" von der "Gelben Gefahr" nebenbei geschossen habe. Die können
wirklich im Zirkus auftreten und haben mitunter sogar gesteigerten
Unterhaltungswert. Allein und ohne Führung bekommen die nichts gebacken
und sind verloren ;-)
Wir liessen diesen Tag im Hotel ganz ruhig ausklingen und waren froh
heute mal nicht so viel auf der Strasse unterwegs gewesen zu sein. Ein paar
leckere Bierchen -zwecks Immunisierung der gegnerischen Schnarchpartei- wurden
selbstverständlich auch noch vernascht. Der nächste Urlaubstag
konnte also beginnen und es war auch schön zu wissen, das wir unserem
Zeitplan weit voraus waren und uns nun richtig viel Zeit lassen konnten.
Aber wer mich kennt, weiss, dass ich immer noch ein paar Ersatzpläne
spontan aus dem Hut zaubern kann, sodass Langeweile gerantiert ausgeschlossen
ist...
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