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Perlitschke
Page-Update: 29 September 2005 |


Blanding - Arches National Park -
Moab
Die rote Linie markiert die abgefahrene Strecke
und der eingezeichnete Blaue Punkt das Motel/Hotel
für die Übernachtung ! Um die komplette Übersichtskarte mit
dem koml. Streckenverlauf anzuzeigen, einfach oben auf
die Karte klicken !
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Montag, der 09.05.2005:
Nachdem wir in Blanding mit den Hotel-Gutscheinen im Restuarant um die Ecke
prima Essen waren, konnte der heutige Tag bestens prepariert starten. Wir
verliessen Blanding gegen 10 Uhr auf dem Highway 191 Richtung Norden um direkt
unser
nächsten Ziel dem -Arches National Park- anzusteuern. Das Wetter
war wie aus dem Bilderbuch, wobei einzig ein mitunter sehr scharfer Wind
etwas störte. Die fahrt zum Park verlief ausgesprochen schön und
entspannend. Man konnte prima ( wie auch gestern schon direkt vor Blanding
) die hübsch schneebedeckten "La Sal Mountains" als erste
Vorläufer zu den östlich liegenden Rocky Mountains erkennen. Gegen
kurz nach 11 Uhr durchquerten wir Moab ( an dem wir Abends auch ein Hotel
suchen wollten ) überfuhren den legendären Colorado-River und besuchten
-nachdem wir kurze Zeit später im Park ankamen- erstmal das brandneue
Visitor-Center.
Arches National Park:
Der Arches National Park liegt nur wenige Kilometer von Moab entfernt.
In ihm kann man mehr als 2000 erodierte Sandsteinbögen, die so genannten
Arches, bewundern. Kein anderer Park weltweit kann eine größere
Ansammlung vorweisen. Die Spannweite eines Bogens muss mindestens 90 cm betragen,
um als Arch bezeichnet werden zu können. Der größte Bogen
hier im Park hat eine Spannweite von 93 Metern.
1929 wurde das Gebiet als National Monument unter Schutz gestellt. Im
Jahre 1971 wurde es dann zum National Park erweitert und heutzutage hat es
eine Fläche von etwa 300 km². Nicht nur Felsbögen gibt es
hier, sondern auch bizarr verwitterte Steinsäulen.
Die Bögen bestehen meist aus 140 Millionen Jahre altem Sandstein,
der hier die oberste Gesteinsschicht bildet. Darunter liegt in der Tiefe
als Ablagerung eines urzeitlichen Meeres eine etwa 300 Millionen Jahre alte
Salzschicht. Im Verlauf der Millionen von Jahren verlagerte sich dieses Salz
immer wieder. Mal sank es tiefer, mal hob es sich bis dicht unter die
Oberfläche. Dadurch entstanden in dem weichen Sandstein, der aus
unterschiedlich harten Schichten besteht, Brüche, Verwerfungen und
Verschiebungen. Diese waren und sind immer noch den Einflüssen von Wind
und Wetter ausgesetzt. Ohne Unterlass bearbeitet diese Erosion auch weiterhin
das Gestein wie ein Meisel und formt dabei die charakteristischen
Felsformationen.
Zusätzlich sickert gefrierendes und wieder tauendes Regenwasser
in die Brüche hinein und mit beharrlicher und gesteinsbrechender Kraft
zersetzt es die untersten Schichten des Gesteins. Es entstehen immer weiter
bröckelnde Öffnungen, in denen sich dann Wind und Wetter verfangen
und so beginnt mit der Zähen Geduld der Natur der Bau der Bögen.
In diesem Park kann man wieder per Auto verschiedene Parkplätze ansteuern
und von dort aus über kleine Wanderwege bis dicht an oder auch durch
die Felsformationen gehen. Dabei ist festes Schuhwerk angebracht, weil die
Wege oft nur Trampelpfade sind und stellenweise Geröll und
größere Felsbrocken führen. Im Park gibt es auch ein Netz
von Jeep-Trails. Wer will, kann sich einen Jeep mieten und den Park mit einem
solchen erkunden. Durch den Park führt der 28 km lange Scenic Drive.
Auf dieser Panoramastraße gelangt man leicht zu den sehr beeindruckenden
Sehenswürdigkeiten des Parks.
Im Sommer ist es im hier trockenheiß und in der strahlenden Sonne
kommen die verschiedenen Färbungen der Sandsteinformationen besonders
gut zur Geltung. Diese gehen von rostrot (Entrada-Sandstein) bis hin zu blassgelb
(Navajo-Sandstein). Das matte Grün der knorrigen Kiefern und
Wacholderbüsche bildet einen schön anzusehenden Kontrast dazu.
In der Zeit von April bis Juli bringen zudem noch blühende Wildblumen
und Kakteen einige Farbtupfer mit ein. Ein 1,5 km langer Wanderweg mit Namen
Park Avenue führt vorbei an den glatt gewaschenen, monumentalen Monolithen
der Courthouse Towers. Nach etwa der halben Stecke erreicht man den 39m hohen
Balanced Rock. Das ist ein mehr als 3100 t schweren Felsbrocken, der auf
einem schmalen Steinpfeiler thront und trotz seines Gewichts die Balance
zu halten vermag. Wenige Meter weiter zweigt rechts die Straße zur
Windows Section ab. Dort stößt man auf den mächtigen Double
Arch mit seinen beiden Zwillingsbögen. Er gehört zu den
meistfotografierten Gesteinsformationen der USA.
Am Parkplatz beginnt auch der 1,5 km lange Rundweg um die beiden
Felsenfenster North Window und South Window. Ein Abstecher führt zum
benachbarten Turret Arch, von dem sich ein großartiger Blick auf den
brillenähnlichen Doppelbogen der
Windows ergibt. Weiter nördlich zweigt eine Stichstraße vom
Scenic Drive ab und auf ihr gelangt man zur Wolfe Ranch, die im 19. Jh erbaut
wurde und eine der wenigen Siedlungsspuren im Park ist. Sie ist Ausgangspunkt
für die beliebte 2,5 km lange Wanderung, den Delicate Arch Trail. Anfangs
geht es dabei
einen breiten Hang bergauf. Hinter einem Felsenhalbrund erblickt man
dann den monumentalen, frei stehende Steinbogen Delicate Arch, der an einem
tiefen Abgrund steht. Zu diesem Zeitpunkt veränderte sich das zuvor
etwas windige aber durchaus tolle Wetter schlagartig. Der Wind dort oben,
wurde so heftig, dass wir Angst bekamen von den Felsen in die Tiefe gerissen
zu werden. Es ist Ruückblickend sicherlich nicht übertrieben, wenn
ich das als Orkanartig einstufen würde. Das war auch einer der Gründe
,warum wir den Delicate Arch ( an dem es für gewöhnlich von Besuchern
nur so wimmelt ) als Einzelgänger besucht haben und nur sehr wenig Menschen
bei diesen derben Windverhältnissen den Mut dazu fanden. Und ehrlich,
ich hatte die Hose auch gestrichen voll, denn das erinnerte mich hier an
die heftigen Stürme welche wir in Kiel an der Küste mitunter
antreffen.
Die im Hintergrund liegenden La Sal Mountains, die bis in den
Frühsommer hinein verschneit sind, bilden eine wunderschöne Kulisse
besonders bei tiefstehender Sonne.
Eine Seite des Delicate Arch ist breiter und stabiler, während
die andere dagegen deutlich schmäler ist. Herrlich, aber nach ca. 10
Minuten dort oben liefen wir wieder bergab zum Auto und auch der schlimme
Wind normalisierte sich wieder auf ein angenehmes Niveau.
Einen weiteren tollen Blick aus der Ferne hat man auf diesen Bogen vom
Delicate Arch Viewpoint aus, den man vom Ende der Stichstraße erreicht.
Nördlicher Endpunkt des Scenic Drive ist Devils Garden, wo ein fantastischer
Wanderweg an sehenswerten Steinbögen vorbeiführt. Der zunächst
gut ausgebaute Weg erreicht mit kurzen Abstechern zu Pine Tree Arch und Tunnel
Arch nach 1,5 km den Landscape Arch. Aus diesem mit 93m breitesten und aufgrund
seines Alters sehr dünnen Bogen (er misst an seiner magersten Stelle
3,50m ) brach 1991 ein Felsbrocken von 18m Länge heraus sodass ein Einsturz
nur eine Frage der Zeit zu sein scheint. Etwas steiler bergauf steigt der
Weg dann direkt am Wall Arch vorbei, passiert mit Seitenwegen Partition Arch
und Navajo Arch und endet nach 3,5 km am Double O Arch, einem Steinbogen
mit zwei Öffnungen. Für den Rückweg bietet sich die 5 km lange
Route vorbei am Private Arch an, die auf schmalem Pfad durch ein überaus
eindrucksvolles Canyongewirr führt. Hier noch einige weitere Bilder:
Übernachtung in
Moab:
Nachdem die Sonne langsam aber sicher unterging, hielt uns auch nichts
mehr im bildhübschen "Arches National Park" und wir beschlossen, diesen
wirklich schönen und angenehmen Aktiv-Tag zu beenden und ein paar Kilometer
nach Moab zurück zu fahren um uns dort ein gutes Hotel zu suchen. Ich
erinnerte mich noch an das preiswerte Hotel ,welches ich schon 2003 nutze,
und wir fanden auch in diesem Jahr dort bezahlbar Unterschlupf. Abends liessen
wir noch eine Waschmaschinenladung im Hotel durchorgeln (
Münzwäscherei war selbstverständlich vorhanden ) um parallel
zum 3km entfernten Pizza-Hut ( unser Yakumo Delta 300 GPS machte es möglich
! ) zu fahren. Denn wir wollten diesen heutigen Montag, total unvernünftig
mit einer fettigen; süffigen und unverschämten Wagenradgrossen
Monster-Pizza ( Salami mit Pilzen extra ! ) beenden, was wir dann auch taten.
Die war wirklich megalecker und an diesem Abend witzelte Thomas ständig
herum, dass ich irgendwie wie Nicky Lauda aussehe. Grund: Ich hatte mir einen
Mördermässigen sehr fiesen Sonnenbrand eingefangen und sah nicht
wirklich gesund und normal aus. Arme; Gesicht und Nacken waren extrem böse
verbrannt. Egal, es war ein toller Tag und mit ein paar Extra-Bierchen im
Hotelzimmer wurden auch diese Wunden zumindest innerlich betäubt und
gekühlt um uns auf den nächsten Tag zu freuen...
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