Hauptmenue
 
 
 

© 1997-2005 by M.Perlitschke
Email: Michael Perlitschke

Page-Update: 18 Oktober 2005



Porterville - Death Valley National Park- Amargosa Valley


Die rote Linie markiert die abgefahrene Strecke und der eingezeichnete Blaue Punkt das Motel/Hotel für die Übernachtung ! Um die komplette Übersichtskarte mit dem koml. Streckenverlauf anzuzeigen, einfach oben auf die Karte klicken !

Freitag, der 20.05.2005:
Heute sollte sich "der Kreis" fast schliessen und unser primäres Tagesziel hiess demnach Death Valley nicht sonderlich weit weg von LasVegas. Nachdem wir uns mit einem kleinen sehr einfachen kostenlosen Frühstück in Porterville im Hotel gestärkt hatten,
konnte die lange fahrt beginnen. Auch heute war der Wetter wieder wie aus dem Bilderbuch und es war angenehm warm. Das sollte sich aber noch dramatisch ändern, denn wir starteten diesen Tag bei angenehmen 20 Grad Celsuis und wurden inmitten von Death Valley mit wahnwitzigen ( insbesondere für diese Jahreszeit, denn es war nunmal erst Mai ! ) 52 Grad konfrontiert. Das heisst, innerhalb weniger Stunden kletterte das Thermometer um 32 Grad. Das war fast mehr als ein normaler Körper verkraften kann. Aber erstmal zur Route...

     

Wir starteten von Porterville unseren Tageskurs südlich auf dem Highway 65 und fuhren nach einer kurzen fahrt dann links auf den Highway 155 vorbei am Lake Isabella Richtung osten. Hier veränderte sich das Klima aber auch die Pflanzenwelt fast schlagartig hin zum trockenen Wüstenklima mit Kakteen; Schlangen die auf der Strasse herumkrochen und von den Autos platt gefahren wurden. Nach einer ganzen Weile erreichten wir "Westend" und fuhren dort Nordostlich direkt auf Death Valley zu. Kurz vor dem Death Valley National Park führte uns unser GPS-Navigations PDA über einen übschen "Schleichweg" zum Highway 190. Dieser Schleichweg war allerdings stellenweise unbefestigt und total verlassen. Mitunter hatten wir das Gefühl unser Auto würde dieses nicht aushalten, denn es wimmelte dort nur so vor wirklich brutalen Schlaglöchern. Strasse konnte man das nicht nennen, es war im grunde nur ein Weg den man auc mit dem Geländewagen befahren sollte.

Für das kurze Stück "Abkürzung" benötigten wir fast 2 Stunden; verfuhren uns dann auch zweimal sehr heftig und waren letztendlich sehr froh irgendwann auf dem exellenten Highway 190 zu landen. Dennoch war dieses Navigations-Missgeschick sehr gut, denn wir durchfuhren Death Valley wie es nur die wenigsten tun und das war eine sehr interessante und auch wunderschöne Strecke.

   

An dieser Stelle ein paar erklärende Hintergründe zu diesem interessanten National Park...    

Death Valley National Park:
Das Death Valley im Osten von Kalifornien ist ein trockenes, wüstenähnliches und abflussloses Senkungsfeld, das eine hohe Gebirgsumrahmung hat (bis 3368m). Es ist eine heisse Vollwüste und ist ausserdem der so genannte "Hitzepol", denn hier wurde die je höchste absolut gemessene Temperatur der Erde von 57 °C gemessen u. die Durchschnittstemperatur beträgt im Juli 47 °C.

Im klimatisierten Auto macht einem das nichts aus, aber sobald man den Wagen verlässt, brennt die Sonne erbarmungslos. Darum sollte man im Sommer immer ausreichend Wasser mit sich führen und darauf achten, dass man sich nicht verläuft. Die Grösse des Parks umfasst mehr als 13.000 km2. 1933 wurde er zum National Monument erklärt und seit 1994 ist er auch ein Nationalpark. Die Indianer nannten das Gebiet wegen der Hitze "Tomesha" (brennendes Land), aber trotz der extremen Temperatur ist es jährlich zwischen November und Mai ein viel besuchtes Reiseziel.

Das Death Valley (auf deutsch "Tal des Todes") bekam seinen düsteren Namen von den Goldsuchern, die in den 1840er Jahren eine Abkürzung zu den Minen westlich der Sierra Nevada Richtung Kalifornien suchten. Ohne Ortskenntnisse sowie ohne ausreichende Wasservorräte kamen dabei viele von ihnen auf dem langen Marsch elendig um. Doch so heiß es am Tag sein kann, so kalt kann es dafür in der Nacht werden. Aber trotz allem gibt es rund 40 Pflanzen- und Tierarten, die nur hier im Tal des Todes leben. Heutzutage führen einige Straßen durch die von Bergen eingerahmte und etwa 230km lange Ebene. An manchen Stellen gibt es auch klimatisierte Restaurants und Hotels mit Pool. Bei der Fahrt durch den Park kommt man an einer Stelle vorüber, die Badwater genannt wird (es gibt da tatsächlich eine kleine Wasserlache mit schlechtem Wasser). Es ist der Überrest eines urzeitlichen Meeres, von dem jetzt nur noch eine große, ausgetrocknete Salzfläche übrig ist. Der tiefste Punkt der westlichen Hemisphäre befindet sich hier (86 m unter Null / dem Meeresspiegel). Außerdem ist hier auch der heißeste Punkt der USA (max. 56,7 °C) und es scheint immer ein ordentlicher Wind zu wehen. Im Death Valley liegt übrigens auch der höchste Berg der Sierra Nevada. Es ist der Mount Whitney mit 4418m Höhe. Etwas weiter nördlich beginnt die etwa 15 km lange Rundfahrt entlang des Artist’s Drive (Artist = deutsch "Künstler"). Dort hat der Staub von längst erloschenen Vulkanen im Zusammenspiel mit dem in der Tiefe aufgeheizten Grundwasser das Gestein ausgelaugt und die Landschaft prächtig eingefärbt. Das Eisenerz ist für die roten, rosa und gelben Farbtöne verantwortlich, Mangan für die Farbe Purpur; und Glimmer und Kupfer schufen die verschiedenen Grünabstufungen. Die bunte Bilderbuchlandschaft hier wird daher auch Artist’s Palette genannt. Auch im nordwestlich gelegenen Mosaic Canyon zeigt die Natur ihr Können. Hier sieht man verschiedenfarbige Steinfragmente, die im gelbgrauen Sandsteinuntergrund liegen. Man kann kaum glauben, dass manche Stellen dort wirklich nicht von Menschenhand geschaffen wurden. Wenn man auf der 190 weiter fährt, sieht man hinter der Oase von Stovepipe Wells die weißlich-gelben Quarzsanddünen. Sie erstrecken sich auf einer Fläche von 36 km2 und werden vom Wind zu immer neuen Formen modelliert.

       

Im Norden des Tales liegt Scotty’s Castle. Diese Hacienda in spanisch-mexikanischem Stil wurde in den zwanziger Jahren erbaut. Benannt wurde sie nach "Death Valley Scotty". Diesem hatte sie zwar nie gehört, aber verantwortlich für ihre Entstehung ist Scotty schon. Der muntere Geschichtenerzähler, Ex-Cowboy, Goldsucher und Darsteller in Buffalo Bills "Wildwest Show" erzählte das Märchen von einer verstecken Goldmine im Death Valley so lange und so oft, bis ein Versicherungsmagnat aus Chicago, der ohnehin ein Refugium zur Linderung seiner Asthma-Erkrankung suchte, die Traumvilla in der Wüste in Auftrag gab (Man kann sie täglich besichtigen).

       

Ganz in der Nähe ist der Ubehebe Krater, der vor einigen tausend Jahren explodierte und ein riesiges Loch hinterlassen hat. Um die Jahrhundertwende wurde im Death Valley Borax abgebaut, welches zur Herstellung von Kosmetika, Kunstdünger und Keramik verwendet wird. Alte Fördergeräte und Gespanne aus dieser Zeit sind bei den Ruinen der Harmony Borax Mine ausgestellt. Im Visitor Center von Furnace Creek, einer großen Oase inmitten der Wüste, wird die spannende Erd-, Natur- und Kulturgeschichte des magischen Death Valley erzählt. Hier erfährt man auch mehr über die einzigartige Tierwelt, die sich an die Lebensbedingungen der sommerlichen Gluthölle angepasst hat.

         

Zwei bekannte Aussichtspunkte sollte man möglichst nicht auslassen. Der eine ist der Zabriskie Point, südöstlich vom Visitor Center Furnace Creek gelegen ( war leider wegen Bauarbeiten -siehe Bilder- gesperrt ). Von ihm aus sieht man über die braunen, grauen und gelben erodierten Furchen und ausgewaschenen Hügelketten, die das Tal weithin bekannt gemacht haben. Hier oben scheint es auch immer sehr windig zu sein.

       

Der zweite Aussichtspunkt ist der weiter südlich gelegene, 1664m hohe Dante’s View. Von ihm aus hat man einen Blick, der seinesgleichen sucht: In seiner gesamten Länge kann man das Todestal von hier aus überblicken. Besonders atemraubend ist die Aussicht am frühen Morgen.

Weiter zum Longstreet Casino und Mega-Fun in Amargosa Valley:
Nachdem wir von den 52 Grad in Death Valley wirklich genug hätten und auch an der einzigen Tankstelle dort einige Biker mit Kreislaufproblemen zu kämpfen hatten und sich mit Eis im Nacken Erleichterung verschafften, sahen wir zu aus diesem brutalen Glutofen so schnell wie möglich wieder rauszukommen.

     

Wir fuhren auf dem Highway 374 östlich vorbei an der Baustelle "Zabriskie Point" wieder aus dem Tal herraus um dann kurz hinter der Nevada-Staatsgrenze in direkter Nähe von Amargosa Valley das "Longstreet Inn Casino" als Übernachtungsmöglichkeit zu nutzen. Da heute der teure Freitag ( Wochenend-Tarif ) war und Death Valley in unmittelbarer Nähe zu diesem Casino lag, waren die Preise mit 69 US$ nicht wirklich ein Schnäppchen. Aber der heutige sehr heisse Tag hatte uns ausgezehrt und wir hatten auch keine Lust mehr, lange nach weiteren Übernachtungsmöglichkeiten zu suchen. Ferner machte das Casino einen urgemütlichen sehr intimen Eindruck. Also buchten wir zu diesem Kurs eine Nacht in einem Spitzenmässigen und zudem sehr sauberen Zimmer !

Nach einer kleineren Katzenwäsche beschlossen wir uns das ebenso kleine Casino anzuschauen. Neben einer tollen Bar; einem schnuckeligen Retaurant; Einkaufsshop war dort alles nach 5 Minuten problemlos zu lokalisieren. Hunger hatten wir erstaunlicherweise keinen, aber dafür umso mehr durst. Also setzten wir uns an die Videopoker-Automaten um ein paar Runden "Double Double Bonus Poker" zu spielen. Nach wenigen Sek. kam auch schon ein Cowgirl ( wirklich megaheftiges sehr lustiges Mädel ) angewackelt und brachte uns kostenlos zwei Pullen Bier. Und die Poker-Maschinen liefen wie die wilde Wutz ! Wir wurden mit haufenweise "4 of a Kind" von den Poker-Maschinen überschüttet und aus der angedachten 1 Std. Zocken um ein paar Bierchen zu schlabbern, wurde ein handfestes sehr witziges Saufgelage...

Gegen 21-22 Uhr war das Casino fast leer ( nur max. 20 Leute spielten oder rannten dort herum ) und für diese paar Leute spielte dann eine erstklassige Cover-Band live. Das heizte die Stimmung noch weiter an und Thomas war hin und weg von der wirklich tollen Sängerin dieser Band. Nach 2 Stunden gegen Mitternacht befanden sich ca. 8 Leute im Casino und immernoch spielte die Band so dermassen gut, dass man meinen würde die spielen vor tausenden von Anwensenden. Alle -aber auch wirklich alle- waren zu diesem Zeitpunkt sehr gut mit den kostenlosen Alkohol angetüddelt und irgendwann hörte ich wie die Sängerin über Deutschland redete, da sie fragte woher "Thomas" ( der sass zwischenzeitlich vor der Tanzfläche an einem Tisch und trank dort das x-te Bierchen ) denn käme. Die restlichen Anwesenden dort ( fast nur noch Frauen ) waren hin und weg und wollten mit Thomas tanzen und zerrten auch an mir herum, da männliche Tanzpartner an diesem Abend nicht mehr vorhanden waren ;-)

Alles in allem mit weitem Abstand der lustigste Abend den wir bisher erlebt hatten. Dieses Casino hat verdammt viel Charme und ist Spass pur ! Man kann dort mit wirklich jedem -auch den vielen Angestellten- schöne Schwaetzchen halten und sich Volldröhnen bis der Arzt kommt. Zudem ist die gesamte Anlage inkl. dem hübschen Aussenbereich erstklassig und das Publikum ( fast nur Amerikaner ) interessant. Eine intimes Spass-Center der ganz besonderen Art. Unser Geheimtipp für alle die aus Death Valley kommen !

Gegen 3 Uhr morgens langen wir dann letztendlich total geplättet im Bett und hatten diesen tollen Spass-Abend sehr genossen. Übrigens, obwohl wir sehr lange Videopoker gespielt hatten, haben wir nicht wirklich Geld vorloren ! Und so muss es auch laufen...

Tag 19   (0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25)    Tag 21