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Page-Update: 06 Oktober 2005 |


West Yellowstone - Yellowstone National Park - West
Yellowstone
Die rote Linie markiert die abgefahrene Strecke
und der eingezeichnete Blaue Punkt das Motel/Hotel
für die Übernachtung ! Um die komplette Übersichtskarte mit
dem koml. Streckenverlauf anzuzeigen, einfach oben auf
die Karte klicken !
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Freitag, der 13.05.2005:
Nachdem wir gestern schon die gigantische Schönheit des Yellowstone
National Parks kurz angerissen hatten, beschlossen wir nach dem Aufstehen,
den kompletten Tag in diesem Park zu verbringen. Als erstes ging ich also
ins Motel-Office um eine weitere Nacht in diesem durchaus sehr brauchbaren
Motel mit vergleichsweise grossen und sauberen Zimmern zu buchen, was auch
alles
kein Problem darstellte. Da der Park so enorm gross ist, beschlossen
wir, die gestern am Old Faithful ( 1/3 der Route ) abgebrochene Tour heute
durch die anderen 2/3tel zu komplettieren. Also unseren Rundkurs gegen den
Uhrzeigersinn ( siehe Karte oben ) komplett mit allen interessanten Stops
und kleineren Wanderungen abzufahren. Das Wetter hatte sich mittlerweile
auch gebessert. Es war zwar mit ein paar Grad über dem Gefiehrpunkt
rel. frisch, aber immer wenn sich die Sonne durch die Wolken presste,
wurde es
ausgesprochen angenehm. Wenn mal also in Bewegung blieb, war alles
bestens...
Wir machten uns wie auch gestern schon wieder auf die Socken und passieren
den Westeingang um die Tour zu beginnen. An dieser Stelle ein paar allgemeinere
Informationen zum Yellowstone National Park, denn alles Haarklein zu schildern
würde den Rahmen dieser kleinen Page bei weitem Sprengen. Ich habe für
diese Page einiges an -wie ich finde- bezeichnenden Bildern unserer Tour
in chronologischer Reiehenfolge rausgesucht und in die Page verteilt, damit
Ihr einen groben Visuellen Eindruck von diesem Tag bekommen
könnt.
Yellowstone National Park:
Der Yellowstone Nationalpark ist neben dem Grand Canyon N. P. sicherlich
der bekannteste Nationalpark der Vereinigten Staaten. Und mit Abstand auch
der Grösste. Mit 8991 qkm und einer Ausdehnung auf 3
Bundesstaaten (wobei der Großteil auf Wyoming entfällt und
ein verschwindend kleiner Teil jeweils auf Idaho und Montana) schiesst er
wahrlich den Vogel ab. Man könnte 14 Tage im Yellowstone verbringen
und hätte immer noch nicht alles gesehen.
Der Yellowstone N. P. ist neben der Grösse auch an Vielfältigkeit
kaum zu überbieten. Nicht umsonst stürmen jedes Jahr Millionen
Besucher diese einzigartige Landschaft. Natürlich bleibt der Großteil
an den vielen Hauptattraktionen nahe der Durchfahrtsstrassen hängen.
Aber die wahre Schönheit dieses Parkes erschliesst sich einem erst auf
Wanderungen abseits der großen Touristenströme.
Wer etwas Zeit zur Verfügung hat sollte sich die Wanderschuhe
unterschnallen und ab in die Wildnis wandern. Auch im Yellowstone kann man
den ganzen Tag wandern, ohne einem anderen Menschen zu begegnen. Das soll
nicht heissen, dass man sonst nichts zu sehen kriegt. Ganz im Gegenteil.
Der Park ist gut erschlossen, und man kann überall Wunder der Natur
erleben, ohne große Wegstrecken zurücklegen zu müssen.
Die sogenannte Grand Loop Road durchzieht den Park wie eine 8 (ist 200
Meilen! lang) und bringt einen zu allen wichtigen Sehenswürdig keiten.
Seien es Geysire, Wasserfälle, heisse Quellen, Berge und Gebirgsseen,
Canyons und natürlich die Bewohner des Parks vom Bison bis zum (mit
viel Glück) Grizzlybär. Der Yellowstone ist ein Paradies für
Tierfreunde.
Man kann viele Tiere aus unmittelbarer Nähe beobachten, natürlich
immer mit dem nötigen Respekt vor den Tieren und entsprechenden
Sicherheitsabstand. Versuche ein Bison zu streicheln sind schon mit sehr
schweren Verletzungen, im schlimmsten Fall mit dem Tod, ausgegangen. Neben
diesen beeindruckenden Lebewesen gibt es noch Dickhornschafe, Wapitis,
Maultierhirsche, Elche, Antilopen, Kojoten, Schwarzbären und Grizzlys,
Pumas (kriegt man nur selten zu sehen), Biber, Adler, Fischadler, Schwäne,
Wildgänse und viele andere Vertreter der Fauna der Rocky Mountains.
Wie man sich diesen Tieren gegenüber zu verhalten hat, erfährt
man ausfühlich in den Visitor Centern.
Um sich z. B. vor Bären zu schützen, reicht es schon wenn
man etwas mehr Krach macht beim Wandern, singt oder lauter spricht. Man kann
sich auch Glöckchen an Rucksäcke binden. Natürlich verscheucht
man damit auch andere Waldbewohner, aber das ist sicher die angenehmere
Alternative als Meister Petz Auge in Auge gegenüber zu stehen. Sollte
das doch mal passieren
ist guter Rat teuer. Es gibt viele Tipps, was nun grade im Einzelfall
richtig ist, ist immer schwer einzuschätzen.
Fest steht, daß man nicht panisch weglaufen soll, das weckt den
Jagdinstinkt der Bären. In manchen Büchern steht, man soll
sich langsam zurückziehen, ohne hektische Bewegungen zu machen und
beruhigend auf den Bären einsprechen. Die Parkranger raten einem meist
zu schon beschriebenen Lärm um die Bären gar nicht erst zu treffen,
oder aber im allerschlimmsten Notfall sich auf die Erde zu schmeissen und
sich totzustellen. Da gehört aber schon jede Menge Mut dazu, finde ich.
Außerdem gibt es noch andere Verhaltensmöglichkeiten, die man
vorher ausspielen sollte. Man kann nur hoffen das der Gute nicht augenblicklich
den berühmten "Bärenhunger" hat, und, was meist der Fall zu sein
scheint, mehr Angst vor uns zu haben als umgekehrt. Vor Wanderantritt am
besten bei den Rangern erkundigen, die wissen meist auch wo sich ihre
Schützlinge in der Regel aufhalten, und sie geben einem auch gerne
entsprechende Verhaltenshinweise.
Neben den Tieren sind sicher die Geysire Hauptanziehungspunkte für
die meisten Besucher. Es ist schon ein Schauspiel wenn sich der angestaute
Wasserdruck mit einer riesigen Fontäne entlädt. Sehr schön
zu beobachten am Old Faithful Geysir, einem der großen Geysire im Park.
Diese brechen zu allen möglichen Zeiten aus. Manche ständig, sozusagen
unter Dauerdruck, andere im Abstand mehrerer Stunden, Tage, Monate bis zu
mehreren Jahren. Dazu gehört der Steamboat Geysir, dem größten
Geysir der Welt.
Wer viele Geysire sehen möchte, sollte zum Upper Geyser Basin fahren.
Dort kann mam sich im Old Faithful
Visitor Center nach den Ausbruchsterminen der Geysire erkundigen. Der
Old Faithful bricht relativ regelmäßig aller 2 Stunden aus.
Natürlich nicht auf die Minute genau, aber schon zuverlässig. Man
kann auf einer Bank sitzend ganz geruhlig auf das Ereignis warten, oder man
wandert etwas herum. Gleich am Old Faithful befindet sich auch eine Lodge,
sowie Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten. In einem dieser Restaurants
haben wie einen unvergleichlich guten Kaffee getrunken. Einen so guten Kaffee
habe ich in den USA in den letzten 17 Jahren noch nict erlebt. Der war wirklich
lecker...
Weiter kann man dann über einen angelegten Holzweg zu anderen kleineren
Geysiren und heißen Quellen spazieren. Es gibt ganz
tolle Farbspiele zu sehen, entstanden durch die unterschiedlichsten
Mineralien und Stoffen, die die Quellen mit nach oben befördern. Am
Ende wartet dann mit dem Morning Glory Pool sicher eine der schönsten
heißen Quellen auf Besucher.
Andere Geysirgebiete sind Black Sand Basin, Biscuit Basin, Norris Basin,
West Thumb Geyser Basin, Midway Geyser Basin und Lower Geyser Basin. Sehr
spektakulär ist auch der Great Fountain Geysir am Firehole Lake Drive.
Er sprüht aber nicht so häufig wie Old Faithful. Am besten nach
den Zeiten erkundigen. Im Midway Geyser Basin befindet sich auch die
größte und sehr schöne heiße Quelle Grand Prismatic
Spring. Ein Plankenweg führt dorthin.
Eine andere geologische Form sind die Schlammquellen. Wenn Säuren,
Tonanteile und Feuchtigkeit, tw. auch Bakterien zu stark mitmischen, können
die Thermalquellen verschlammen. Das kann man eindrucksvoll am Fountain Paint
Pot beobachten, wo der Schlamm ordentlich blubbert. Ebenso am Mud Vulcano
und Black Dragon`s Caldron, wo manchmal große Schlammpatzen in die
Luft geschleudert werden.
Genau so interessant sind die sogenannten Fumarolen. Das sind so eine
Art Löcher durch die mit immensem Druck heiße Luft ausgestossen
wird, und dabei entsteht ein zischender und pfeifender Ton.
Und lust but not least gibt es da noch die Mammoth Hot Springs weiter
nördlich im Park, als weitere geologische Besonderheit im Park. Das
sind nämlich Sinterterassen, die hier im Laufe der Zeit durch Kalk geformt
werden, welcher mit dem heißen Wasser aus den Quellen nach oben
befördert wird. Es ist Travertin - Sinter, ansonsten sind im Park nur
Geiserit - Sinter. Aber das nur am Rande, die mineralogischen Unterschiede
kann man sich viel besser im dortigen Visitor Center erklären lassen.
Jedenfalls sind sie sehr schön anzusehen, und sehr farbenfroh. Auf einem
angelegten Holzweg kann man ganz entspannt um die Springs herumspazieren.
Diese ganzen Quellen, Geysire und Schlammtöpfe sind aber keineswegs
alles, was der Yellowstone zu bieten hat. Da wären z. B. auch noch der
riesige Yellowstone Lake ("Winzlinge" dagegen sind die eigentlich auch schon
recht grossen Nachbarn Shoshone Lake und Lewis Lake), auf dem man
Bootsausflüge machen kann, oder daran wandern.
Und natürlich nicht zu vergessen ist der Yellowstone River, der
sich durch einen Canyon schlängelt, mit seinen beiden Wasserfällen,
den Lower und Upper Falls. Die Upper Falls kann man über den kurzen
Red Rock Trail erreichen, und direkt am Wasserfall stehen. Um die Aussicht
auf die Lower Falls zu geniessen, spaziert man am besten den Canyonrand entlang,
um von Aussichtspunkten wie Grandview Point und Inspiration Point die besten
Ausblicke zu erleben. Der Brink of the Falls Trail führt einen direkt
zum Fluss, der gleich dort ins Leere stürzt. Der Wiederaufstieg ist
etwas mühsam, aber lohnenswert.
Wer weiter am Fluß entlang fährt, gelangt zum Hayden Valley,
hier kann man viele Tiere beobachten, die sich am Fluß sammeln. Der
nördliche Teil des Parks wird Nothern Range genannt. Hier ist es meist
etwas wärmer, und im Winter sammeln sich hier die großen Tierherden
zur Überwinterung. Hier befindet sich auch Specimen Ridge, der
größte fossile Wald der Welt. Unzählige Pflanzen sind hier
in einer Ascheschicht eingelagert.
Und dann gibt es noch unzählige Berge, Seen, Canyons und Täler
im gesamten Parkgebiet, die man erwandern kann. Z. B. eine Wanderung auf
den Mt. Washburn, zu den Mystic Falls, zum Avalanche Peak, Black Canyon of
Yellowstone und, und, und.
Es gibt unzählige Möglichkeiten den Park zu Fuß oder
zu Pferde zu erkunden. Sei es auf kurzen Pfaden, Tagestouren oder
Mehrtagestouren. Letztere sind wieder permitpflichtig. Es lohnt sich auf
jeden Fall. Für alle, die immer noch nicht genug von den Bildern haben,
eine letzte abschliessend geballte Ladung Yellowstone-Bilder:
Zurück im Motel und Fazit:
Gegen Abend beschlossen wir unsere Yellowstone-Tour zu
beenden und beendeten unseren südlichen Loop um den West-Ein/Ausgang
entgegen zu steuern.
Nach verlassen des Parks gingen wir im überschaubaren fast
Menschenleeren "West Yellowstone" noch ein wenig Shoppen und einen Happen
Essen. Zurück im Motel war auch Thomas von diesem Park sehr angetan.
Ich selbst war von den Socken und kann
hier kaum meine Begeisterung in Worte kleiden. Und das, obwohl wir auch
heute nur ein Teilstück ( südlichen Teil der Grand Loop Road
) bei durchwachsenem Wetter erfahren durften. Für mich war dieser
Schnupperkurs aber sehr wichtig, denn meine schon jetzt grob angedachte
Urlaubsplanung 2006 wird diesem Park einen grossen
Stellenwert einräumen. Denn hier will ich min. 5 Tage verbringen;
sehr viel erwandern und alles in aller Ruhe geniessen. Auch bezüglich
der Jahreszeit und Wetterverhältnisse erscheint mir dafür das dritte
Jahresquartal perfekt geeignet. Wie gesagt, mehr zu diesem fantastischen
Park dann im Reisetagebuch 2006 ! An diesem Freitag gingen wir nachdem einige
obligatorische Bierchen verhaftet wurden sehr frühzeitig ins Bett, denn
morgen war unser Tagesziel "Reno" an der Grenze zu Kallifornien. Ein 1300km
langer Gewaltmarsch stand uns also bevor. Also stellte ich den Wecker auf
04:30, damit wir noch vor Sonnenaufgang losfahren konnten um vor Sonnenuntergang
in Reno anzukommen. Das alles vor dem technischen Hintergrund, dass uns der
Naviagations-GPS PDA die korrekten Fahrzeiten anzeigte.
Ob das alles so stimmte, kann man auf der nächsten Page
nachlesen...
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