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Email: Michael Perlitschke

Page-Update: 10 Oktober 2005



Ft.Bragg - San Francisco - Oakdale


Die rote Linie markiert die abgefahrene Strecke und der eingezeichnete Blaue Punkt das Motel/Hotel für die Übernachtung ! Um die komplette Übersichtskarte mit dem koml. Streckenverlauf anzuzeigen, einfach oben auf die Karte klicken !

Dienstag, der 17.05.2005:
Wir standen  in unseren Indisch angehauchten Hotel rel. früh auf, da wir heute einen volles Tagespensum "abzuarbeiten" hatten und stärkten uns im Office erstmal mit einem kleinen kostenlosen Frühstück samt Kaffee und mussten zudem feststellen, dass sich das Wetter erneut von seiner ganz schlechten Seite zeigte. Finstere Wolken und Nieselregen, sollten diesen Tag prägen. Aber es gibt bekanntlich kein sclechtes Wetter, sondern nur falsche Kleidung. Nachdem wir uns etwas über das erneut schlechte Wetter bei unserem Kaffee aufregten, wandelte im Office hin und wieder der Motelmanager -noch im Morgenmantel gehüllt- herum . Vielleicht hatte der auch nur Angst, dass wir die 10 Zentner schwere goldene Blumenvase klauen ;-) Schliesslich verliessen wir Ford Bragg, was vor allem wegen seiner altertümlichen Railroad bekannt ist. Mit diesem etwas klapprigen Zug kann man eine zwei- bis dreistündige Tour durch die Umgebung von Fort Bragg und die beeindruckenden Wälder im Hinterland machen. Danach stand uns heute nicht der Sinn, denn wir wollten den Bildhübschen Highway Nummer 1 direkt an der Küsten bis nach San Francisco durchfahren.

Kurz hinter Ft.Bragg entdeckten wir unten an der Küste eine im Sand herumliegende Seehund-Kollonie welche sich den Platz mit Pelikane teilten. Wir nahmen dieses zum Anlass, uns das mal aus der Nähe anzuschauen und wurden von div. Seehunden selbst ins Visier genommen ;-)

       

Weiter ging die fahrt über Mendocino, einer über 50 Jahre alten Küstenkolonie. Die Werke der ortsansässigen Künstler kann man sich im Mendocino Art Center anschauen und im Kelley House kann man sich über die Geschichte des Ortes informieren. Mendocino wurde von Holzfällern aus Neuengland gegründet, die sich im 20. Jahrhundert in Kalifornien ansiedelten. Anhand der eigenwilligen Architektur kann man das noch heute erkennen.

So hübsch ( trotz bescheidenen Wetters ) die sich wild windende Küstenstrasse auch war ,beschlossen wir, aus Zeitgründen hinter Bodoga Bay, das letzte Teilstück zu verlassen um wieder auf den Highway 101 direkt und schnell nach San Francisco zu fahren. Kurz vor der "Golden Gate Bridge " nahmen wir auf der Nordseite eine Ausfahrt und fuhren ein paar Aussichtspunkte an. 

San Francisco ( Golden Gate Bridge & Fisherman´s Wharf ):
Was der Eiffelturm für Paris und die Tower Bridge für London ist, ist für San Francisco die Golden Gate Bridge.

   

Sie verbindet die 1,5 Kilometer Meerenge zwischen der Halbinsel von San Francisco und dem Marina Peninsula County. Ihr Name bekam die Golden Gate Bridge nach der Bucht, die sie umspannt, und nach ihrem rötlichen Anstrich, der im Nebel am besten sichtbar ist. In dem prachtvollen Landschaftsrahmen eingebettet ist sie sicherlich einer der schönsten Brücken der Welt. Die Brücke ist eine bemerkenswerte "künstlerische" wie auch eine bautechnische Leistung. Zu Beginn der Arbeiten für die Brücke stritten sich die Experten ob es dem Ingenieur Joseph Strauss gelingen würde, die zu dieser Zeit längsten Hängebrücke der Welt bauen zu können. Der Bau wurde vor allem durch die tückische Meerestiefe (97 Meter) und wegen der starken Gezeitenströme erschwert. Nach vierjähriger Bauzeit wurde am 28.Mai 1937 die Golden Gate Bridge eingeweiht. Über 200 000 Menschen strömten zur Eröffnung der Golden Gate Bridge herbei um das architektonische Wunder zu bestaunen.

Die Golden Gate Bridge ist 2,7 Kilometer lang, 27,5 Meter breit und umfasst sechs Fahrbahnen. Sie schwebt etwa 70 Meter (je nach Wasserhöhe) über dem Wasser. Die Höhe der Pfeiler misst 227 Meter. Die stählerne Hängeseile haben einen Durchmesser von knapp einem Meter und eine gesamte Länge von 2,3 Kilometer.

     

Je nach Verkehrsaufkommen wird entschieden wie viel Spuren den Autos stadteinwärts bzw. stadtauswärts zur Verfügung stehen. Dafür werden knallgelbe Pylonen, die sehr oft umgefahren werden, als Mittelstreifenmarkierung aufgestellt. Täglich passieren über 150 000 Fahrzeuge dieses Nadelöhr. Aufgrund dieses hohen Verkehrsaufkommen waren die Baukosten von 37 Millionen Dollar bis 1971 durch Benutzungsgebühren wieder hereingeholt. Eine Gebühr von 5 Dollar und Fahrzeug wird nur in der Nord-Süd-Richtung, also stadteinwärts, erhoben.

Die Golden Gate Bridge kann mit dem Auto, mit dem Fahrrad oder zu Fuß überquert werden. Bei gutem Wetter, leider liegt die Brücke sehr oft im Nebel, hat man einen schönen Blick auf das nördliche San Francisco und auf die ehemalige Gefängnisinsel Alcatraz.

                        

Da das Wetter alles andere als Optimal war ( sieht man den Bildern auch gut an ), beschlossen wir mit Navigations-Unterstützung über die Golden-Gate bis direkt zu Fisherman´s Wharf zu fahren. Der Navigations-PDA ist vor allen in Grosstädten eine enorme Hilfe und hat uns per Punktladung bis an Ziel gebracht. Eine Paralellstrasse zu Fisherman´s Wharf fanden wir auch einen gebührenpflichtigen Parkplatz und unternahmen eine kleineren ungeplanten Ausflug. Grund: Wir kannten alle Highlights von SanFrancisco im grunde schon von früheren Reisen sehr gut, wollten aber bei Fisherman´s Wharf vergleichen, was sich dort in den letzten 15 Jahren verändert hat. An dieser Stelle ein paar Hintergründe zu Fisherman´s Wharf:

Bis 1970 war Fisherman's Wharf ein Pier für Frachtschiffe und für eine große Fischereiflotte. Heute tummeln sich auf dem 18 Hektar großen Areal vor allen Dingen Touristen. An den Strassen von Fisherman's Wharf reiht sich Seafoodstand an Seafoodstand. An den zahllosen Imbissständen werden die Kostbarkeiten aus der Bay frisch angeboten. Von Shrimps über Krabben bis zu Krebsen. Es wird eigentlich alles angeboten was das Meer so hergibt. Eine Spezialität sind Meereskrebse in Sauerteig gebacken.

   

Fisherman's Wharf steht sogar an Nummer 1 in der Besucherrangliste von San Francisco, noch vor der Golden Gate Bridge und Chinatown. Für alle die nichts gegen Menschenmassen haben, dies gilt vor allem für die Sommerwochenenden, ist der Besuch geeignet. Nicht umsonst kommen so viele Touristen zu Fisherman's Wharf:, denn es gibt gute Einkaufsmöglichkeiten, sie ist Anlegestelle vieler Ausflugschiffe, es gibt einige interessante Attraktionen und sie ist leicht mit Hilfe der Cable Cars zu erreichen.

Touristischer Mittelpunkt ist das Pier 39, am östlichen Ende von Fisherman's Wharf. An diesem 300 Meter langen Pier sind mehr als 100 Geschäfte und 10 Restaurants untergebracht. Alle Gebäude wurden mit Holzplanken alter Schiffe gebaut. Eine besondere Attraktion sind die Seelöwen, die sich in unmittelbarer Nähe von Pier 39 nieder ließen und meist für eine Menschenanhäufung sorgen. Seit 1990 sind die lustige Tierchen in der Hafenanlage bereits heimisch. Über 400 Seelöwen kann man aus nächster Nähe bestaunen und erst recht beschnuppern. Denn die pelzigen Gesellen stinken scheusslich.

               

Die neuste Attraktion von Pier 39 ist das Aquarium of the Bay. In diesem wirklich sehenswerten Unterwasseraquarium können über 10 000 Meerestiere, die normalerweise ihre Heimat in der San Francisco Bay oder im Nordpazifik haben, beobachtet und bestaunt werden. Gleich neben dem Aquarium of the Bay finden Sie das "Citibank Cinemax Theater At Pier 39". Auf einer Großbildleinwand wird der Film "The Great San Francisco Adventure" gezeigt. Der Film durchleuchtet die Geschichte und die Schönheiten San Franciscos. Wem der Eintrittspreis nicht zu hoch erscheint sollte sich diesen interessanten und spektakulären Film nicht entgehen lassen.

Zu unserem grossen Erstaunen existierte der geniale "Lou´s Blues Club" am Pier 46 auch noch. Diesen hatten wir schon vor 11 Jahren ( seinerzeit waren wir mehrere Tage in dieser schönen Stadt ) lieben gelernt und bis auf die leicht veränderte Bar scheint die Zeit zumindest hier noch stillzustehen.

   

Irgendwann beschlossen wir dann wieder zum Auto zu spazieren und unseren Kurzbesuch in dieser schönen uns sehr vertrauten Stadt zu beenden. Direkt neben unserem geparkten Auto fand ich einen total hässlichen zerkratzen "Penny". So positioniert, das man den einfach finden musste. Nach dem aufheben meinte ich zu Thomas "der wird uns sicher noch Gück bringen", was wir ca. 1 Stunde auch bitter nötig hätten...

...also unbedingt weiterlesen, denn gleich wird es heftig !!!         

"Lucky Penny" und das grosse Wunder  auf dem Weg nach Oakdale:
Wir entfernten wir uns dank GPS-Navigation aus SF über die gewaltige Oakland Bay Bridge, eine der längsten Brücken der Welt, östlich raus aus San Francisco. Nachdem wir die Brücke verlassen hatten, kamen wir umgehend auf eine der grossen 6 spurigen Highways ( übrigens die andere Seite rein in die Stadt, besass auch 6 Spuren ! ) wo fast alle Amerikaner wie bei solchen Monsterstrassen üblich, wie verrückt rasten und wild die Spuren wechselten. Rechts und links waren die Fahrbahnen mit hohen Betonwänden gesichert, was auch wie wir gleich rausfinden sollte, seinen tieferen Sinn hat.

Wir fuhren auch leicht über der erlaubten Höchstgeschwindikeit ca. in der Mitte. Rechts waren noch drei Spuren und links zur Betonwand noch zwei weitere Spuren, als links neben uns ein Volvo aufschloss und sich langsam vor uns arbeitete. Links neben dem Volvo fuhr ein nagelneuer sehr schöner BMW, natürlich auch in einem unvernünftig hohen Tempo.

Und nun passierte das UNGLÜCK:

Der Volvo direkt links vor uns tuschierte den noch eine Spur weiter links fahrenden BMW und alles lief dann irgendwie in Zeitplupe ab ( zumindest kam es uns so vor ). Der Volvo drehte sich und rauschte Haarscharf links an uns vorbei ( Thomas hatte instinktiv zum Glück nur leicht nach rechts gelenkt ) und der BMW auch rel. dicht nur zwei Spuren weiter links ) knallte vorne links in die Betonwand. So brutal heftig, das Glas; Blinkerteile; Frontstosstange und alles andere unmögliche direkt neben uns Meterhoch in die Luft geschleudert wurde und wir in dieser Sekunde dachten, das wir zumindest von den Trümmern erwischt werden. Aber irgendwie flog das alles an uns vorbei oder über uns hinweg. Die Energie des Aufpralls und der Winkel des BMW war so ungünstig, das der Wagen mit der Front ca. 3 Meter in die Luft hob; sich drehte und mit einem metallischen Knall und schaben auf dem Dach landete und sich langsam drehte. Ich sah noch, wie sich durch diesen Megaunfall und den sehr dichten Verkehr hinter uns die Hölle losbrach und nur noch wenige andere Autos ( die vor und rechts von uns ) aus diesem Chaos herauskamen. Wir fuhren Augenblicklich langsamer ( hinter uns kam dann auf 6 Spuren absolut nichts mehr ) und hatten beide einen Schock und unsere Herzen pochten wie verrückt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand einen solch heftigen Unfall ( der BMW hatte sich wie in einem Aktion-Film in seine Einzelteile zerlegt ) überlebt hat, insbesondere da alle 6 Spuren voll waren und alle wie die bekloppten am Rasen waren. Auch möchte ich nicht wissen, was für böse Folgeunfälle es noch gegeben hat.

Nun wollten wir Hilfe rufen und nach ca. 5 Minuten sahen wir eine Highway-Patrol ( Autobahn-Polizei ) am Standstreifen stehen. Eines der Fahrzeuge neben uns fuhr direkt auf den Polizei-Wagen zu ( mit gesetzten Warnblinker ) und noch im Rückspiegel konnten wir sehen, wie der Polzeiwagen mit Blaulicht drehte und als Geisterfahrer auf dem Standstreifen Richtung Unfall losdüste.

Ich habe schon eine Menge brenzliger Situationen erlebt ( Wohnmobilbrand in Death Valley; Trucks die Tankabdeckungen vorloren und unseren Mietwagen derbe demolierten etc.p.p. ), aber der Unfall quasi direkt neben uns war das härteste, was wir jemals gesehen hatten. Auch die Energie und die brutale Wucht in der sich der BMW quasi vor unseren Augen zerlegt hat, war beängstigend.

Eigentlich glaube ich nicht an Wunder, aber war es wirklich nur ein gücklicher Zufall, das wir nicht das geringste abbekommen hatten und kurze Zeit zuvor der Penny direkt neben dem Auto wie aufgebettet lag ? Ja, es war ein Wunder das wir in diesem Trümmhagel nicht einen Kratzer geschweige denn Schramme am Wagen abbekommen hatten und seit diesem Zeitpunkt halte ich den Penny in Ehren und habe den fast immer als Glücksbringer bei mir.

Mit immernoch weichen Knien und wild diskutierend verarbeiteten wir das zuvor erlebte und es wurde uns bewusst wie blitzschnell ein schöner Urlaub oder auch ein Leben vorbei sein kann.

Irgendwann geleitete und der Naviations-GPS PDA sicher auf den Highway 120 und wir hatten das verwirrende verrückte Strassengeflecht endlich sicher verlassen. In "Oakdale" suchten wir uns dann ein preiswertes Motel und stiessen an diesem denkwürdigen Tag, nicht nur einmal, auf unser ungeheures Glück an. Dieser Tag hätte ( wäre das auch nur ein paar Meter weiter vor uns passiert ) unverschuldet in einer schrecklichen Katastrophe enden können.       

 

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