Dienstag
der 27.06.2006: Wir waren also Ruckizucki geduscht und bereit diesen herrlichen Dienstag bei schönsten Sonnenschein in Angriff zu nehmen. Unser erster Weg führte uns ins Motel-Office wo wir erstmal Informationen einholten, wo man anständig Frühstücken kann. Uns wurde ein kleines urgemütliches typisch amerikanisches Cafe auf der gegenüberliegenden Strassenseite empfohlen, was wir dann letztlich aufgrund der Empfehlung ausprobierten. Typisch amerikanisch und urgemütlich mit viel Nippes und Schickschnack an den Wänden. Alles wirkte zudem familiär und intim und das Essen war auch sehr üppig und superlecker. Zwischendurch kamen immer mal wieder Besucher in das Cafe um sich dort Lunch-Pakete schnüren zu lassen. Auf Anfrage verriet man uns, dass es sich überwiegend um Angler handelt, welche Ihren Tag im Park verbringen um in grandioser Kulisse entspannt Fische zu fangen. Und Angeln scheint dort ein grosses Thema zu sein, denn in West Yellowstone gibt es eine Vielzahl an perfekt ausgerüsteten Anglergeschäften, welche den Rutenschwingern alles mögliche an Ausrüstung verkaufen. Angel-Permits kann man sich am Parkeingang gegen Bezahlung ( 10 US$ ) ausstellen lassen. Das Frühstück war jedenfalls üppig und es wurde auch jeden Wunsch sofort und freundlich eingegangen. Nachdem wir uns also für den Tag bestens gestärkt hatten, konnte unser Yellowstone-Abenteuer beginnen. Ich schlug Anja folgende Route vor ( ich hätte Ihr auch eine in Alaska vorsclagen können, Sie wäre nicht drüber gestolpert...da Sie mir ohnehin alles Routentechnische überliess und Sie sich um nichts kümmern mochte ):
Kurz danach ging es auf dem "Fountain Flat Drive" zum "Lower Geysier Basin "und den "Firehole Cascades" und "Fary Creek" wo ein paar Angler Ihr Glück versuchten...
Auch nicht sonderlich weit entfernt, lag das schon gestern besuchte
"Midway Geyser Basin". Allerdings konzentrierten wir uns hier auf die linke
Seite und der Einbahnstrasse dem "Firehole Lake Drive" mit dem bildschönen
"Great Fountain Geyser", welcher
Ab diesen Zeitpunkt fing es wie auch Kübeln an zu Regnen; Blitzen
und natürlich auch Donnern. Wir fuhren wieder auf die Hauptstrasse um
unsere Tour fortzusetzen und kamen bei heftigsten Regen ein paar Kilometer
vor dem "Old Faithful" Bereich im
Nach diesen Trüben aussichten ( welche aber auch Ihren Reiz hatten ), hiess das nächste Etappenziel -nicht sonderlich weit entfernt- "Black Sands Basin".
Eine herrliche Ecke ( wie eigentlich jede im Park ); Bunt; voller
kraftvoller geologischer Aktivität und bizarrer Schönheit. Anja,
war leider wenig angetan von der hochinteressanten Geologie des Parks. Ihr
Interesse galt nur den Tieren und dämpfte somit meine Begeisterung (
immerhin befanden wir uns auf einem voll aktiven Supervulkan ), welches jedes
Jahr 2000 kleinere Erdbeben
Schade das Anja zu dem Mega-Vulkan und Park samt den hochinteressanten Hintergründen keinerlei persönlichen Bezug aufbauen wollte oder konnte. Für Sie waren das alles nur rel. identische Löcher; Pools und Mudpods. Schade ! Es ging also weiter zum "Old Faithful", welcher sich qausi um die Ecke befand. Dort war die Hölle los und nachem wir uns auf einem der gigantischen Parkplätze einen Stellplatz für den Wagen gesucht hatten, war der erste Weg erstmal der zum Visitor-Center um herauszufinden, wann der nächste Ausbruch stattfinden wird. Die Ranger schreiben das immer ganz gross auf einem Zettel und hängen den gut sichtbar von aussen ins Fenster.
Wer also viele Geysire sehen möchte, sollte zum Upper Geyser Basin
fahren. Dort kann mam sich im Old Faithful Visitor Center nach den
Ausbruchsterminen der Geysire erkundigen. Der Old Faithful bricht relativ
regelmäßig aller 92 Minuten ( wechselnd...) aus. Natürlich
nicht auf die Minute genau, aber schon sehr zuverlässig ( +-3 Minuten
genau ). Man kann auf einer Bank sitzend ganz ruhig auf das Ereignis warten,
oder man wandert etwas herum. Gleich am Old Faithful befindet sich auch eine
Lodge, sowie
WOW ! Das war Sonderklasse. Nur das Wetter war wenig optimal inmitten des Weltnaturerbes ( Unesco 1978 ! ), vor einem der schönsten Gysire der Welt. Nun hiess es langsam Gas geben, denn wir verliessen den Old Faithful-Bereich gegen 13:35 Uhr und hatten erst 1/3 der angedachten Tages-Strecke geschafft. Auf der anderen Seite ist das aber auch gut so, denn es gibt so dermassen viel schönes zu sehen und erkunden, dass man durchaus 2 komplette Tagen allein für den South-Loop einplanen kann. Auf der anderen Seite lagen aber auch die vielen zeitraubenden Highlights schon hinter uns und die fahrten mit den Stops wurden ab hier länger. Unser nächstes Etappen-Ziel war nun "West Thump" und das "West-Thump Geyser Basin". Zuvor schauten wir uns aber die traumhaften "Kepler Cascades" einige Kilometer hinter dem Old-Faithful Bereich an... Und nun ging es 23 km voran zum eigentlichen Ziel "West-Thump Geyser Basin" direkt an einem Ausfäufer des Yellowstone Lakes ( übrigens, der grösste Bergsee der USA ! ). Anja, überlegte im Auto sitzen zu bleiben, da wieder bedrohliche Wolken auf uns zu kamen und mich diese Rundtour allein erledigen zu lassen. Mir war das egal, wobei Sie sich dann doch entschied mitzukommen. Also erforschten wir diesen Bereich gemeinsam, den ich persönlich -trotz der bedrohlichen Wettersituation- ausgesprochen hübsch und interessant fand. Hier die Bilder: |
Auch dieser Bereich hat es in sich und ist Weltklasse. Insbesondere das Panaorama mit dem Yellowstone-Lake raubt einem den Atmen. Und auch Petrus meinte es weiterhin sehr gut mit uns. Nach dieser Erlebnis, ging es nun wieder Richtung Norden vorbei am "Lake Village" Bereich in Richtung Canyon Village unserem nächsten finalen Etappenziel. Aber bevor wir dort ankommen sollten, stand nach ca 40-45 km noch der laut grollende ( durch eine Unterirdische Höhle welche die Geräusche erzeugt ) extrem nach Schwefel stinkende "Mud Vocano" und "Sulphur Caldron" Bereich als kleiner Extra-Zwischenstop auf unserem Weg. Am Mud-Volcano liegen übrigens soviel hochätzenden Gase ( sicherlich eine der für die Nase härtesten Bereiche in ganzen Park ) in der Luft, dass selbst massive Gullideckel ( aus denen es mittlerweile auch rausqualmt ) in kürzester Zeit zerfressen werden. Nach diesem kleinen Extra-Stop kurz vor 16 Uhr ging es nun wieder auf Kurs Richtung "Canyon Village". Und nach kurzer fahrt durch wunderschönes Gebiet, begegneten wir endlich der ersten Bison-Herde für die Yellowstone auch bekannt ist. Und bei dem Anblick wild lebender Bisons ( übrigens alles Männchen ), war auch Anja wieder Feuer und Flamme und wagte sich dichter an die Tiere ran, als es mir eigentlich lieb war. Ich sah nur zu, das unsere Autotüren beide offen standen, sodass wir im Falle eines Angriffes ( obwohl die Tiere friedlich aussehen, können die einen schwer verletzten und sogar töten ) schnellstmöglich Schutz suchen konnten. Interessant an dieser Begegnung war aber die Agressivität einiger Tiere untereinander. Da wurden vor unseren Augen Kämpfe einzelner Bullen ausgetragen und es war hochinteressant, dieses Treiben verfolgen zu dürfen. Auch interessant war, dass es auf den Routen der Tiere im Gras staubige Stellen gibt. Diese dienen den Tieren offenbar zur Fellpflege ( Parasiten ? ), denn an exakt diesen Stellen werfen sich die Bisons hin um sich dort genüsslich herumzuwälzen. Hier ein paar Bilder dieser für uns unerwarteten Bison-Herde und den Rivalitäten untereinander: Nach soviel tierischer "Action", erreichten wir kurze Zeit später auch "Canon Village" um uns am "Artist Point" den Grand Canyon des Yellowstone Parks anzuschauen. Der Grand Canyon of the Yellowstone ist eine V-förmige Schlucht im Yellowstone-Nationalpark, durch welche der Yellowstone River fliesst. Der Canyon ist zwischen 250 m und 400 m tief, seine Breite misst zwischen 500 m und 1.300 m. Er erstreckt sich auf ungefähr 32 km Länge zwischen der Ortschaft Tower-Roosevelt und einem Punkt südlich von Canyon Village. Typisch sind die gelben, orangen bis roten Färbungen des Gesteines zu beiden Seiten des Flusses. Sie rühren von geothermisch verfärbten Eisenvorkommen im Gestein.
Nun ging es 19 km östlich weiter nach "Norris" und dem hochinteressanten -wohl dem interessantesten Bereich des Parks- Norris Geyser Basin. Da es aber schon spät war und wir heute schon unglaublich viel gesehen hatten, beschlossen wir dieses in den morgigen Tag einzubauen und von "Norris" weitere 23 km Richtung "Madision" zu fahren um unseren Kreis zu vervollständigen. Unterwegs bekamen wir auch wieder ein paar Tiere in wunderschöner Landschaft zu sehen und knipsen ein paar Erinnerungs-Bilder und machten auch einen Stop "Monment Geyser Basin" welche ich besuchte wärend Anja im Auto verbleibend einen Raben fütterte und natürlich den "Gibbon Falls" am Gibbon River, welche ich mir auch allein anschauten durfte. Danach gab es dann auch noch einen Kojoten oder Wolf ( wir waren uns nicht sicher, aber da das Tier allein unterwegs war, favorisierten wir den "Kojoten") zu sehen. Leider hatten wir die Kameras nicht schnell genug zu Hand. Denn so schnell wie man das sieht ( zudem nicht sonderlich weit weg ), so schnell sind die Tiere auch wieder verschwunden...trotzdem, war das schon ziemlich cool !
Nachdem wir "Madison Junction" erreicht hatten, hiess es rechts abbiegen.
Also auf die 23km lange Zufahrtsstrasse zum Westausgang fahren und dann passierte
es. Nein ! Keine Panik, ich habe Anja nicht im Madision River
ertränkt...grins...aber es
Nachdem uns Horden an Stech-Mücken attakiert hatten, hiess es weiter mit dem Auto Richtung West-Ausgang fahren und auch dort bekamen wir gegen 18:15 Uhr nochmals etwas zu Gesicht ( dieses Gehäufte auftreten, war uns langsam schon fast etwas unheimlich... ). Ein Mule-Deer welches gemütlich den Madison River überquerte. Ein toller Tages-Abschluss in einem der tollsten National Parks der USA, wie ich fand...
Also liefen wir los und schauten uns Unmengen an Geschenkeläden an, mit wirklich allen an Schnickschnack den man sich für Geld auch nur kaufen kann. Das Angebot war unglaublich fett und Anja suchte sich einen "Wolf". Wir klapperten wirklich jeden Laden ab und bei der Gelegenheit, hatte ich mir etwas nettes als kleines Andenken besorgt, da die Auswahl schliesslich gigantisch war und das Preisgefüge standesgemaess und für uns Europär nicht wirklich teuer. Spät stiefelten wir dann im Dunkeln wieder zurück Richtung Hotel um es uns dort gemütlich zu machen. Ich zauberte noch zwei Dosen Bier ( 0,3 l ) aus dem Kühlschrank und schlabberte die unter Anjas vernichtenden Blinken ( Hintergrund: Sie mag es nicht, wenn "man(n)" Bier trinkt und es einem schmeckt ) rein. Dieser Tag war jedenfalls Super-Sonderklasse und voller wunderschöner Erinnerungen. Und nur das ist was wirklich zählt. Ich freute mich schon auf den zweiten vollwertigen Yellowstone Tag. Im TV schaute ich mir deshalb noch den Weather-Channel und die Vorhersagen für den morgigen Tag an und schmökerte voller Vorfreude noch ein wenig in den mitgeschleppten Reiseführeren; aber auch der erhaltenen Parkzeitung ( in Deutscher Sprache ) und den Maps.
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