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© 1997-2006 by M.Perlitschke
Email: Michael Perlitschke

Page-Update: 20 August 2006



Heutige Route: Ouray - Mesa Verde National Park - Cortez. Die rote Linie markiert die abgefahrene Strecke und die blauen Punkte markieren Start u. Endpunkt. Übrigens, wer die obige Karte anklickt, bekommt eine vergrösserte Karten-Variante angezeigt. 

Sonntag der 02.07.2006:
Der heutige Sonntag begann direkt nach dem Aufstehen gegen 7 Uhr, mit einer Becher Kaffee aus der im Zimmer stehenden Kafee-Maschine und einer Zigarette welche vor der Türe gehaftet wurde. Wunderschöne Gegend samt Aussicht. Auch auf dem Campingplatz unter uns bewegte sich langsam aber sicher wieder etwas. Nachdem wir die üblichen Reinigungs-Rituale abgearbeitet hatten, hiess es erstmal ein Plätzchen zu Frühstücken suchen. Unter uns in der "Camping-Fressbude -Maggie´s Kitchen-" war ein reges treiben festzustellen. Und da es sich anbot, verscuhten wir unser Frühstücksglück. Wir also runtergetapert auf den Campingplatz hinter unserer "Räuberhöhle" und draussen zweimal tyisch amerikanisches Frühstück geordert und Nummern zugewiesen bekommen. Danach stürmten wir die Camping-Hütte ( übrigens um einen Baum herumgebaut, wobei sich der dicke Baumstamm im inneren befand ); sicherten uns einen Tisch und gemütliche Sitzplätze und stürtzen uns auf die Kaffee-Ecke. Zu unserem erstaunen besass der Kaffee sogar eine tief schwarze Färbung und sah nicht so aus als wenn es sich umm Tee handelt. Schmeckte sogar einigermassen, als dann unsere Nummern vom Koch ausgerufen wurden.

Das Frühstück war dann auch Standesgemaess und ging für eine Camping-Bude mehr als in Ordung. Wir liessen es uns schmecken und schmiedeten dort den finalen Tagesplan, der für heute im Kern den "Mesa Verde National Park" vorsah.

Kurze Zeit später checkten wir aus und fuhren auf dem bildschönen Highway 550 ( den Million Dollar Highway ) weiter Richtung Süden raus aus Ouray direkt auf Silverton und einer prächtigen Bergkette der Rockeys vorbei. Natürlich nicht, ohne halt an der "Idarado Minie" zu machen.

   

Kurz vor "Silverton" gab es nochmal ein paar wunderschöne Aussichtspunkte und ein paar kleine Bäche, wo ich spontan mein Goldsucherglück im Goldrausch versuchte. Ich also mit blossen Händen am Rand des Baches nach Gold-Nuggets suchte. Anstatt eines 10 Kilo schweren Nuggets oder nur einem kleinen Krümel Gold, sind mir aber dabei fast die Finger erfrohren, so eiskalt war das Gebirgswasser. Allein die Anzahl der Gold und Silbermienen in direkter Umgebung war beweis genug, dass es hier noch einiges -zumindest kommerziell- zu holen ist. War aber trotzdem witzig und Anja dachte, wohl das ich nicht mehr alle Tassen im Schrank hätte -nach kurzer Sondierung- mit blossen Händen im Dreck zu wühlen ;-) Das brachte mich aber auf die Idee kurz vor "Silverton" eine Mienentour zu buchen samt der möglichkeit selbst mal schürfend sein Glück zu versuchen. Leider fand Anja diese Idee wenig toll, sodass wir dann Silverton nicht besuchten; auch keinen Minenführung unternahmen und unsere Strecke stur Richtung Süden fortsetzten. Eigentlich schade, allerdings habe ich mir diesen Bereich für einen meiner zukünftigen USA-Besuche notiert. Denn es könnte sehr interessant sein, den Highway 550 von Durango zu befahren um dann zum Beispiel über Montrose ( am Black Canyon ) östlich den Highway 50 ins Herz der Rockey einzutauchen und dort die wunderschöne Landschaft zu bewundern. STOP! Nun habe ich mich schon wieder dabei erwischt, einen neuen USA-Urlaub zu entsinnen...Also schnell wieder zurück zu diesem.

Wir fuhren also an "Silverton" vorbei immer weiter Richtung "Durango" und auf dem Weg dort hin, wurde das gekurve durch Haarnadelkurven durch und über Berge hinweg immer weniger. Die Landschaft fing also an sich wieder zu verändern. Weg vom Alpinen-Umfeld der Rockeys hin zum bekannten trockenen steinigen bizarren Aussehen des mittleren Westens. Und diese Kontraste sind es, welche mich persönlich jedesmal auf´s neue vom Hocker reissen. Herrlich abwechslungsreich !

Irgendwann hatten wir "Durango" erreicht und mussten vom Bildschönen Highway 550 abschied nehmen und begrüssten den Highway "160" Richtung Westen um uns mit grossen Schritten zu unserm Tagesziel, dem "Mesa Verde National Park" vorzuarbeiten. Diesen erreichten wir dann auch gegen 11:45 Uhr.

Mesa Verde National Park (span. für Grüner Tafelberg) ist ein Nationalpark im südwestlichen Teil des US-Bundesstaates Colorado - und etwa 50 km westlich des kleinen Touristenzentrums "Durango" gelegen. Der Park schützt rund 4000 archäologische Stätten, insbesondere die erst Ende des 19. Jahrhunderts vollständig erforschten, gut erhaltenen Felsbehausungen vorkolumbischer Anasazi-Stämme.

Mesa Verde ist ein dicht bewaldeter und zerklüfteter Tafelberg, der sich von der umliegenden Landschaft des südwestlichen Colorado um etwas mehr als 600 Meter abhebt und damit an seinen höchsten Punkten eine Höhe von fast 2.600 Metern erreicht. Die MAP zur rechten zeigt die von uns genutzte rot gepunktete Route an und wenn man diese anklickt, bekommt man eine stark vergösserte Variante ausgegeben.

Auch wenn die ältesten Felsbehausungen (engl. Cliff Dwellings; "Klippenbehausung") im Mesa-Verde-Nationalpark nicht viel älter als 800 Jahre sind, wurde der Grüne Tafelberg bereits im 6. Jahrhundert von den Anasazi besiedelt. Jene frühen Bewohner von Mesa Verde - von denen weder bekannt ist, woher sie kamen, noch, wie sie sich selbst nannten - lebten zunächst noch in einfachen Grubenbauten (pit houses) und verteilten sich weitflächig auf kleine Dörfer. In den folgenden rund 500 Jahren verfeinerten sie kontinuierlich ihre Baukunst und errichteten mit mehrstöckigen Lehm- und Steinbauten die ersten größeren Indianersiedlungen (Pueblos). Diese weisen bereits die so genannten Kivas auf - große Gemeinschaftsräume, die unter anderem wohl auch für zeremonielle Veranstaltungen genutzt wurden. Etwa ab dem frühen 12. Jahrhundert zogen die Anasazi schließlich in die Schluchten der Mesa Verde, um in den Steilhängen die heute bekannten Felsbehausungen zu errichten. Unter überhängenden Felswänden entstanden imposante Wohnkomplexe.

Die Anasazi - deren Bauten etwa im 16. Jahrhundert erstmals von den Navajo entdeckt wurden und von denen sie auch ihren heute allgemein verbreiteten Namen erhielten - erreichten in dieser Zeit ihren kulturellen Höhepunkt. Auch wenn sich trotz jahrzehntelanger Ausgrabungen und Analysen die ganze Geschichte der auf dem Tafelberg lebenden Anasazi nicht mehr eindeutig und vollständig konstruieren lässt, lassen gefundene Gebrauchsgegenstände einige Rückschlüsse auf ihren Alltag zu. So waren die Bewohner von Mesa Verde ausgezeichnete Töpfer und Korbflechter; zu ihren Erzeugnissen gehörten neben Töpfen, Trinkgefäßen und Schöpfkellen auch solche Gegenstände, die vermutlich zu zeremoniellen Zwecken benutzt wurden. Man geht davon aus, dass das Handwerk insbesondere von Frauen ausgeübt wurde und die Fertigkeiten von den Müttern an die Töchter weitergegeben wurden. Die Töpferzeugnisse wurden in dieser Blütezeit mit geometrischen Strukturen verziert. Es finden sich außerdem relativ einfache Beispiele für Felsgravierungen, die menschliche Formen darstellen.

                 

         

Die Anasazi verfügten seinerzeit bereits über hervorragende Bewässerungssysteme, die ihnen zum Anbau von Mais, Bohnen und Paprika verhalfen. Beispiel für ein Staubecken ist der Mummy Lake, der einen Teil von Far View bildet. Weitere Nahrungsbeschaffung dürfte bei der Jagd der Männer auf Grund der zu überwindenden Höhenunterschiede durch das zerklüftete Mesa Verde beschwerlich gewesen sein und könnte letztendlich zur Aufgabe der Felsbehausungen beigetragen haben. Die Vermutungen reichen diesbezüglich aber auch von Klimaveränderungen über soziale Spannungen bis hin zu erschöpften Holzvorräten. Eine weitere Annahme ist das periodische Versiegen der Wasserbestände, welches das Überleben im Gebiet unberechenbar macht.

                           

Geschictlich suchten 1888 zwei Cowboys nach verirrten Rindern und entdeckten die verlassenen Höhlenwohnungen. Nachdem ein schwedischer Forscher rund 600 Überreste entfernte, wurde am 29. Juni 1906 zum Schutz der Anasazi-Siedlungen der heute kulturhistorisch bedeutsamste Nationalpark der Vereinigten Staaten gegründet. Er war nach dem Yellowstone in Wyoming erst der zweite US-Nationalpark und wurde am 6. September 1978 in die Liste der Weltkulturerben der UNESCO aufgenommen.

                       

Innerhalb des Mesa-Verde-Nationalparks befinden sich rund 600 Felsbehausungen, von denen allerdings nur rund ein Dutzend größere Siedlungen bildeten und heute einen ähnlichen Bekanntheitsgrad wie Spruce Tree House, Balcony House oder Cliff Palace haben. Letztgenannte ist die größte Felsbehausung Nordamerikas, liegt in einer 27 Meter tiefen und 18 Meter hohen Felswand-Nische und besteht aus rund 200 Räumen (nebst 23 Kivas), von denen aber nur etwa 30 auch über Feuerstellen verfügten. Es wird daher angenommen, dass sich Lebensgemeinschaften über mehrere Räume erstreckten und das einige von ihnen lediglich der Einlagerung dienten.

       

     

Zu den besser erhaltenen Ruinen gehört das Spruce Tree House, das sich über einen kleinen Wanderweg vom Chapin-Mesa-Museum erreichen lässt. Andere können teilweise nur in geführten Touren besucht oder - wie das Square Tower House - nur über einen Aussichtspunkt beobachtet werden.

     

Da wir keine geführte Tour ( übrigens am Visitor-Center kostenpflichtig Buchbar ) wünschten und das auch viel Zeit aufgefressen hätte, beschlossen wir die interessantesten Stellen des Parks in Eigenregie zu erforschen, was auch problemlos möglich war. Wer allerdings alles sehen möchte, muss min. 1 Tag ( dann aber von früh morgens bis spät Abends ) oder besser 2 Tage einplanen.

Wir durchfuehren heute einiges vom Park ( siehe Karte oben...) und erstaunt hat mich persönlich die Landschaftliche Schönheit z.B. am "Montezuma Canyon Overlook" aber auch "Park Overlook" wo sich eine Feuerstation/Aussichtspunkt befindet. Aus guten Grund, dieses Bereich bietet die Beste Parkübersicht, so dass man Feuer ( und hier brannte es auch heute wieder ! ) und dessen Ausbreitung bestens verfolgen und bekämpfen kann. Zu diesem Zwecke findet man dort auch eine kleine Wetterstation, welche dann die Feuer-Bekämpfung effektiver gestaltet. Aber auch der kurz dahin liegende "Geologic Look" ist klasse. Kurz dahinter befindet sich das "Far View Visitor Center". Hier kann man Touren buchen und sich exellent über den Park informieren. Auch viele hochklassige 800-1000 Jahre alte Ausstellungsstücke sind dort zu bewundern. Dieses Besucher-Zentrum keinesfalls auslassen.

Wie man auf der obigen Map erkennen kann, waren unsere Primärziele die "Mesa Top Road" und "Mesa Top Loop". Beide Strecken erschlagen schon eine ganze Menge wirklich sehenswertes in diesem schönen und Abwechslungsreichen National-Park. Das Glück war heute auf unserer Seite, denn im "Amphitheater" der Mesa Top Road hatten wir ein Schild entdeckt, dass heute um 16 Uhr "Indian Dance" anstünde. Also hatten wir unsere Route so gewählt, das wir exakt gegen 16 Uhr unsere Tour abschlossen um uns mal echte Navajo Indianer-Tänze anzuschauen. Schliesslich sieht man soetwas schliesslich nicht jeden Tag...

Wir fanden uns also rechtzeitig im "Amphitheater" ein und sicherten uns einen schönen Platz umringt von sehr vielen Navajos ( in der Regel Frauen ) welche auch handgemachte Kleinigkeiten verkaufen durften. Exakt um 15 Uhr wurden wir dann von einem Park-Ranger begrüsst der uns dann den weiteren Ablauf erklärte; sich bei den Navajos für dessen Angebot bedankte und uns viel Spass wünschte. Danach kam einer der Navajos und erklärte uns, dass wir einen Tanz sehen werden, den man als Ausbildung der jüngeren Stammes-Mitglieder nutzt und immer wieder übt. Da dort leider einige Zuschauer den Schnabel nicht halten konnte, war es leider sehr schwer für mich den Rest zu verstehen. Eines haben wir aber verstanden: Wir bekamen die Erlaubnis von den Navajos und dem Tanz Bilder zu schiessen, was keinesfalls eine Selbstverständlichkeit darstellt.

Hintergrund:

Die Stämme schätzen die Traditionen, Sitten und die Religion. Stammestänze sind in der Regel religöse Zeremonien und eigentlich keine Aufführungen für Touristen ( auch wenn das auf den ersten Blick so aussehen mag ). Es ist eine Auszeichnung, wenn man bei den Tänzen anwesend sein darf. Auf gar keinen Fall darf man klatschen ( wurde natürlich trotzdem gemacht ) oder gar die Tänzer berühren. Da es sich bei diesem Tanz um keinen religösen Tanz handelte, wurde alles auch ein wenig lockerer gesehen. Hier die Bilder:

         

 

Gegen Ende des Tanzes wurde wir sogar aufgefordert mitzumachen. Und wer die Amerikaner kennt, weiss das die sich das nicht zweimal sagen lassen. Das ganze wurde dann "Interaktiv" und hat allen Beteiligten mächtig Spass gemacht. Am Ende des ganzen wurden wir aufgefordert eine kleine Spende beim Verlassen zu entrichten, so es uns gefallen hat. Die meisten Zuschauer kamen dem auch problemlos nach und gaben den obligatorischen Dollar. So auch wir !

Das ganze war ein würdiger Abschluss eines interessanten Tages in einem Park den ich mir "so" nicht vorgestellt hatte. Danach verliessen wir den Park gegen 17 Uhr um uns mit Navigations-Unterstützung westlich in "Cortez" in ein nettes preiswertes Motel lotzen zu lassen. Der "Navi" war diesbezüglich eine sehr grosse Hilfe. D.h. wir musste auch diesmal nicht lange suchen um ein schönes Motel für die Nacht zu finden. Dieses besass auch in der Lobby ein Internet-Terminal wo Hotelgäste kostenlos surfen durften. Anja schrieb Ihrer Tochter eine Email und ich prüfte den Wechselkurs und schaute kurz was es in Deutschland neues gibt.

Es war ferner an der Zeit, endlich mal was Essen zu gehen und wir fuhren nochmals los und beschlossen uns von McDonalds preiswert Futter in unser Zimmer zu holen und muffelten uns das bei einer Tasse Bier und Soda ganz gemütlich rein um danach diesen Tag ganz locker ausklingen zu lassen.

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