Dienstag
der 04.07.2006: Routen-Hinweis: Im grunde wollten wir heute von "Page" zum "North Rim des Grand Canyons" fahren. Gestern entnahm ich aber verbittert dem lokalen Fernsehen, dass der Nordbereich des Grand Canyons wegen immer noch wütenden Waldbränden ( neben einer ganzen Anzahl weiterer Brände im mittleren Westen ) aus Sicherheitsgründen komplett geschlossen wurde. Also wurde obiger Ersatzplan mit Flagstaff als Tagesziel aus dem Hut gezaubert... Wir verliessen rel. frühzeitig unser genutztes Motel und fuhren Richtung Page-Kraftwerk zum "Upper Antelope Canyon". Dort angekommen, änderte sich das Wetter leider zu unseren ungunsten. Es war leicht bedeckt und wir stellten uns kurz vor dem Eingang die Frage "ob es eine gute Idee darstellt, bei wenig optimalen Lichtverhältnissen den Upper-Antelope zu besuchen ?". Denn neben den Park-Dollars die einem die Navajos abköpfen, musste auch noch die Canyon Tour rel. hochpreisig bezhalt bezahlt werden. Der Parkplatz dort nahm uns zudem ein wenig die Entscheidung ab, denn dieser war -trotz Hauptriesezeit- nicht sonderlich voll. Wir beschlossen also, das ganze besser bleiben zu lassen, denn der Antelope-Canyon lebt von der dort einstrahlenden Sonne und den bezaubernden Lichtspielen im Canyon. Was also tun ? Mir fiel spontan der Glen Canyon Staudamm ein, wo wir schon 2003 mal einen groben Blick riskierten und ich meinte zu Anja, dass wir dort evt. Glück mit einer geführten Staudamm-Tour hätten. Natürlich hielt sich Anja´s Begeisterung in Grenzen, wobei ich grosse technische Bauwerke schon immer faszinierend fand. Also umdrehen und ab zum Glen Canyon Staudamm, welchen wir ca. 20 Minuten später am westlichen Ende der Staumauer erreichten. Dort befindet sich das Carl B. Hayden Visitor Center. Eigentümer ist das Bureau of Reclamation (USBR), betrieben wird das Visitor Center vom National Park Service. In dem großen Rundbau, der die Staumauer überragt, hat man durch die riesigen Panorama-Fenster einen einmaligen Blick über den Stausee, die Mauer, die Brücke und den weiteren Verlauf des Colorado River. Eine Ausstellung dokumentiert anhand von Bildern, Texten und Videofilmen den Bau des Glen Canyon Dam und der Glen Canyon Bridge. Andere Ausstellungen zeigen Bilder der näheren Umgebung oder informieren über Kunst und Handwerk der indianischen Ureinwohner. Die Einlass-Bestimmungen sind sehr restriktiv, denn man dort so gut wie nichts mit reinnehmen. D.h. alles im Auto liegen lassen, wobei draussen einiges an Sicherheitsleuten herumlaufen und beobachten. Ausser einer Kamera und der Geldbörse darf man nichts weiter mit reinnehmen. Nachdem wir uns im Besucherzentrum alles angeschaut hatten, ging ich zur Rezeption und fragte nach Besichtungsterminen für die man sich anmelden musste. Und nach soviel Pech hatten wir grosses Glück. Denn auf der nächsten geführten Staumauer-Tour waren exakt noch zwei Plätze frei. Wir meldeten uns also für diese kostenlose Tour an; erhielten Zugangskarten ( welche später wieder abgegeben werden müssen ); Instuktionen bezüglich des verhaltens und mussten nur 15 Minuten bis Tourbeginn überbrücken. Dann ging es auch schon los. Ein Mitarbeiter rief uns aus und wir unternahmen mit 15 Personen die Staudamm-Tour. Der Mitarbeiter war hochmotiviert und erklärte uns wirklich alles. Anja, hatte leider auch hier mit Ihrem nicht vorhandenen Englisch-Kenntnissen grosse Probleme, aber auch hier versuchte ich Ihr zumindest die wichtigsten Details parallel zu übersetzen. Die Tour führte uns durch Gänge; mit einem Fahrstuhl runter auf die Staumauer; dann auf der Mauer wieder in einen Fahrstuhl bis auf den Grund des Staudammes. Von dort dann zu den gigantischen 8 Generatoren und wieder zurück. Dauer dieser wie ich fand hochinteressanten Tour ca. 1 Std. Hier mal ein Teil der erhaltenen Informationen dieser Tour:
Glen Canyon Staudamm: Die Staumauer wurde vom U.S. Bureau of Reclamation geplant und von 1957 bis 1964 erbaut; die Kosten betrugen 187 Millionen US-Dollar. Mit 216 Meter Konstruktionshöhe (über dem gewachsenen Fels) ist sie die fünfthöchste Talsperre der USA. Die Höhe über dem ehemaligen Flussbett beträgt 178 m. Die Mauerkrone ist 475 m lang bei einer Breite von 7,6 m. Die Mauer ist am tiefsten Konstruktionspunkt 91 m breit, die größte Breite wird am rechten Widerlager mit 106 m erreicht. Die Mauer umfasst ein Betonvolumen von 3.750.000 m³. Aufgrund dieser Dicke kann man sie nicht mehr als reine Bogenstaumauer bezeichnen. Einen Teil der Wasserlast trägt sie auch als Gewichtsstaumauer ab; deshalb handelt es sich wie auch die Hoover-Staumauer um eine "Bogengewichts(stau)mauer". Während der Bauarbeiten mussten 4.212.551 m³ Sand und Gestein bewegt werden. Die Mauer hat vier Öffnungen (outlet pipes) von jeweils 2 m Durchmesser, durch die 420 m³ Wasser pro Sekunde strömen können. Acht Druckrohre (penstocks) mit einem Durchmesser von 4,6 bis 4,3 m leiten pro Sekunde insgesamt 940 m³ Wasser auf acht Turbinen (je 155.550 PS), die acht Generatoren mit einer Gesamtnennleistung von 1.296 MW antreiben. Elektrizität von der Glen-Canyon-Staumauer versorgt die Staaten Wyoming, Colorado, Utah, New Mexico und Arizona mit Energie. Auf beiden Seiten der Staumauer führt je ein Entlastungskanal (spillway tunnel), der sich im Durchmesser von 15 m auf 12 m verjüngt, durch den Felsen. Durch beide zusammen können pro Sekunde bis zu 5.890 m³ Wasser abgelassen werden. Die Spillways (Hochwasserentlastungen) werden nur gebraucht, wenn größere Wassermassen abgelassen werden müssen, um den Wasserspiegel des Stausee zu senken oder ein Überfluten der Mauer (bei Hochwasser) zu verhindern. Bei einer Nutzung der Spillways stellte man fest, dass das austretende Wasser, im Gegensatz zum Wasser des Lake Powell, eine deutliche Rotfärbung aufwies. Bei einer Untersuchung nach dem Schließen der Spillways stellte sich heraus, dass das Wasser innerhalb der Tunnel zu erheblichen Erosionen im roten Sandstein geführt hatte. Um weitere Auswaschungen bei der nächsten Benutzung zu verhindern, kleidete man beide Tunnel mit Beton aus. Das addierte maximale Abführvermögen der Entlastungs- und Entnahmeanlagen beträgt 5890+420+940 =7250 m³/s. Die Glen-Canyon-Staumauer wurde als Teil des Colorado River Storage Project geplant und konstruiert. Zweck dieses Bauwerkes war die Anlage eines Wasserspeichers für die wasserarmen Staaten des Südwestens. Gleichzeitig sollte Elektrizität für die ständig wachsende Nachfrage erzeugt werden. Außerdem wurde es durch den Talsperrenbau möglich, die immer wieder auftretenden Überschwemmungen in den flussabwärts gelegenen Regionen zu verhindern. Von 1946 bis 1948 wurde der Glen Canyon von Ingenieuren und Geologen des Bureau of Reclamation untersucht, um die richtige Stelle für das Absperrbauwerk zu finden. Der Ort, den sie schließlich wählten, vereinte verschiedene Vorzüge: Das Areal, das der Stausee bedeckt, bildet ein Bassin, das eine große Wassermenge aufnehmen kann. Die Wände der Schlucht sind an dieser Stelle sehr steil und stehen sehr dicht zusammen. Der Fels der Canyonwände und der Untergrund sind fest genug, um der Staumauer den nötigen Halt zu geben. Es gab in der Nähe ausreichend Sand und Gestein für die enorme Menge an Beton, die für den Bau erforderlich war. Am 15. Oktober 1956 begannen offiziell die Bauarbeiten für die Staumauer. Um während der Bauarbeiten das Wasser des Colorado River umzuleiten, sprengte man auf jeder Seite der Schlucht einen Tunnel durch den roten Sandstein. Dadurch wurde das eigentliche Flussbett im Bereich der Baustelle trocken gelegt. Da der Weg für Fahrzeuge von einer Seite der Schlucht auf die andere mehr als 200 Meilen betrug, baute man in unmittelbarer Nähe die Glen-Canyon-Brücke, die 1959 fertig gestellt wurde. Am 17. Juni 1960 begannen die Betonierarbeiten für die Staumauer, die drei Jahre lang Tag und Nacht nicht unterbrochen und am 13. September 1963 beendet wurden. Für die am Bau beschäftigten Arbeiter und ihre Familien wurde 1957 in unmittelbarer Nähe ein Camp errichtet, aus dem sich später die Stadt Page entwickelte. 17 Bauarbeiter starben während der zehnjährigen Bauzeit. Im Jahre 1963 begann man dann, den Fluss zu stauen. Ab 1963 wurden die Turbinen und Generatoren installiert. Die letzten beiden Generatoren wurden 1966 in Betrieb genommen. Am 22. Oktober 1966 eröffnete Ladybird Johnson, die Gattin des amerikanischen Präsidenten Lyndon B. Johnson, die Talsperre. Es dauerte 17 Jahre, vom 13. März 1963 bis zum 22 Juni 1980, den Stausee komplett zu füllen. Bei einer maximalen Tiefe von ca. 171 m an der Staumauer enthält der Lake Powell 33,3 Milliarden m³ (=33,3 km³) Wasser und ist somit nach dem Lake Mead der zweitgrößte Stausee der USA. Die Fläche des Stausees beträgt verschiedenen Angaben zufolge entweder 640, 658 oder 1627 km².
Der Bau der Glen-Canyon-Staumauer hat weitreichende Folgen für die Natur. Durch die Regulierung des Flusses änderte sich die Menge des transportierten Sedimentes und die jahreszeitlichen Schwankungen der Wassertemperatur. Dadurch hat sich die Wasserqualität des Colorado River unterhalb der Staumauer und im Stausee erheblich verbessert. Da sich der größte Teil der Sedimente im Lake Powell absetzt, ist das Wasser nun blau-grün und klar statt rot und schlammig. Dadurch wurde es möglich, verschiedene Barsch-Arten im See anzusiedeln. Unterhalb der Staumauer leben nun Regenbogen-Forellen im Colorado River. Auf der anderen Seite hat die Aufstauung des Colorado River auch erhebliche Nachteile für den weiteren Verlauf des Flusses mit sich gebracht, besonders im Bereich des Grand Canyon. Die reduzierte Anzahl der Fluten seit der Regulierung hat auch die Größe der Sandbänke an den Ufern reduziert und es der Vegetation ermöglicht, auf das Flussbett überzugreifen. Geröll-Anhäufungen, die sich wegen der geringen Wassergeschwindigkeit seitlich in den Mündungen der Nebenflüsse ablagern konnten, engen den Fluss immer mehr ein und die Stauwasser-Bereiche, in denen heimische Fischarten leben, versanden allmählich. Seit dem Bau der Staumauer wurde nur bei wenigen Gelegenheiten mehr Wasser aus dem Stausee abgelassen als die 930 m³/s, die durch die Druckrohre fließen:
WOW und nochmals WOW! Diese Tour hatte mir wirklich Super gefallen und war hochinteressant, endlich mal wieder technischer Input und ein von Menschenhand gestaltetes beeindruckendes Mega-Bauwerk. Ok...diese Stunde war für Anja eher langweilig, sodass nun sie zum Zuge an diesem Tag kommen sollte. Leider besitzt Anja die schlechte Angewohnheit -immer dann wenn Ihr etwas nicht Spass macht- aber andere Spass haben, den Tag über herumzuzicken. Ich stellte mich -mal wieder- auf das allerschlimmste ein...smile... Wir verliessen irgendwann den Glen Canyon Staudamm und fuhren nun auf dem Highway 89 Richtung Süden unserem nächsten Ziel entgegen. Nach ca. 1 1/2 Stunden fahrt bogen wir links auf die 545 ab und erreichten dann...
Wupatki National
Monument: Die Geschichte der Siedlungen ist stark beeinflusst vom Ausbruch des benachbarten Vulkans Sunset Crater in den Jahren 1064/1065. Warum nach dem Ausbruch die vorher nur spärliche Siedlungstätigkeit im Gebiet stark zunahm ist unbekannt, möglicherweise trug die verbesserte Wasserspeicherung der vulkanischen Aschen zu Fruchtbarkeit der Böden bei. Die Wupatki Ruine war im 12. Jahrhundert das größte bekannte Bauwerk auf dem nordamerikanischen Kontinent. In ihr wohnten zwischen 85 und 100 Personen, die Bevölkerung des näheren Umfelds wird auf mehrere Tausend geschätzt. Die Anasazi lebten von Mais, Kürbis und Bohnen. Sie jagten Gabelböcke und Nagetiere und sammelten Beeren. Sie schufen kunstvoll bemalte Keramiken und trugen Kleidung aus gewebten und bunt gefärbten Textilien. Tonscherben zeigen, dass es Handelsbeziehungen durch den ganzen Südwesten der heutigen USA gab. Nachdem wir uns alles anschauten, statteten wir natürlich auch dem angrenzenden Visitor-Center einen Besuch ab und machten und bei immer schlechter werdenden Wetter auf die fahrt zum in direkter Nähe liegenden...
Sunset Crater National
Monument: Der Sunset Crater brach erstmalig im Jahr 1064 oder 1065 aus, die letzte Haupteruption trat 1180 auf und erhöhte den Vulkan auf ungefähr 300 Meter. Eine abschließende Eruption im 13. Jahrhundert führte im oberen Teil des Kraters zu einer hellroten und orangen Färbung und gab dem Vulkan seinen Namen. Neben den vulkanischen Aschen und Lapilli setzte der Sunset Crater auch zwei kleine Lavaströme frei. Er ist heute nicht mehr aktiv, neue Ausbrüche des Hotspots sind weiter östlich zu erwarten. Trotz dramatisch schlechter werdenden Wetters liessen wir es uns nicht nehmen den Lava Flow Trail 1 mi (1.6 km) Rundweg und den Lenox Crater Trail, der ein steiler, kurzer (1 mi, ca. 1.6 km) Weg hinauf auf einen Schlackenberg ist abzuwandern. Schade das das Wetter so schlecht wurde, denn bei schönen Wetter kann man dort wunderbare sehr Bizarre aufnahmen machen. Wir blieben aber bis auf die letzten 5 Minuten unserer Wanderung trocken und genossen diesen Ausflug sehr. Danach starteten wir wieder durch in Richtung "Flagstaff". Also links auf den Highway 89 und nach ca. 30 Minuten erreichten wir dann auch Flagstaff. Und es ist erstaunlich wie gut das Gedächnis mitunter ist. Einige Ecken erkannte ich von meinem USA-Ausflügen gegen Anfang der 90er problemlos wieder. Sogar soweit das ich sagen konnte "in 1 Kilometer müsste ein KOA Campground rechts liegen". Gut das mein Orientierungssinn und Gedächnis noch nicht ganz eingerotstet sind. Allerdings überliess ich diesmal erneut dem Navigations-System wieder die Führung bis vor das Motel. Mittlerweile empfanden wir die "Super Motel 8" Motelkette richtig prima bei Preisen zwischen 59 und 79 US$. In Flagstaff kostete das Super 8 Motel leider 79 US$, besass dafür aber auch fast neue Zimmer. Alles sehr sauber und da wir in den letzten Tagen fast immer weniger bezahlt hatten, lag es Preislich auch gut im Rahmen. Lange Rede, kurzer Sinn: Wir checkten dort ein und bekamen ein sehr schönes und sauberes Zimmer im zweiten Stockwerk... Da es nichtmal 4 Uhr war, schlug ich Anja vor zum 45 Minuten entfernten "Meteor Crater ( hier klicken )" zu fahren ,was wir dann auch machten. Bevor wir losfuhren, speicherte ich die GPS-Position unseres Motels mit einem Tastendruck noch schnell in den "Navi" und programmierte als Ziel "Winslow" ein, damit uns der GPS-Navi schnellstmöglich auf den Interstate Highway 40 Richtung Osten führen konnte. Dort hiess es dann 45 Minuten fahren und die Augen nach Hinweisen bezüglich des "Meteor Craters" offen halten. Und nach 35 Minuten fahrt kam dann auch Schilder das wir den "Exit 233" zu nutzen hatten. Von dort aus waren es nach ca. 10 Minuten fahrt, bis wir unser Ziel erreicht hatten. Auf einem grossen Parkplatz stellten wir unseren Wagen ab und gingen zur Kasse. Pro Person sollte der Besichtigungsspass 15 US$ kosten. Das war Anja für ein Loch im Boden "zuviel" und Sie fing massiv an zu zicken. BINGO ! Auf exakt diesen Moment hatte ich schon seit Page gewartet. Sie wollte lieber schmollend im Auto sitzen bleiben, wärend ich mir den Krater und das Museum selbst anschauen konnte. Da spielte ich aber nach meinen Erfahrungen von Yellowstone und dem Norris-Basin nicht mit. Da Sie als Hauptgrund den Preis vorschob, spendierte ich Ihr die paar Taler kurzerhand und musste dann nicht wieder mit einem schlechten Gewissen ( ja, die Weibchen sind mitunter schon sehr gemein ) und wie von der Tarantel gestochen alles im Laufschritt anschauen. Immer noch zickend gab Anja schliesslich nach, denn was blieb Ihr anderes übrig ?! Also kaufte ich 2 Eintrittskarten; wir marschierten durch ein Gate; stiegen einige Treppen zum Besucherzentrum rauf und hatten es geschafft. Mann oh Mann, die Weiber können einen schon übel fertig machen und Probleme welche keine sind zu einem Staatsakt aufbauschen...smile...Wir beschlossen uns erstmal den Krater anzuschauen, um danach dann, dass sehr interessante Museum zu besuchen. Nun aber ein paar Worte zum Crater...
Meteor Crater: Der Einschlag des Meteoriten fand vor ungefähr 50.000 Jahren statt. Gegenwärtig misst der Krater etwa 1,5 Kilometer im Durchmesser und ist etwa 170 Meter tief. Er wird von einem 30 Meter hohen Felsrand umgeben, der ihn von der umgebenen Ebene abgrenzt. Zum Zeitpunkt des Einschlags war das Klima des Colorado Plateaus kühler und feuchter. Das Gebiet war ein Grasland mit eingestreuten Wäldern, in dem Wollmammuts, Riesenfaultiere und Kamele beheimatet waren. Der einschlagende Meteorit hatte 50 m Durchmesser, wog 300.000 Tonnen und bestand im Wesentlichen aus Eisen. Er schlug mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 40.000 km/h ein. Der Einschlag verursachte eine Explosion, die dreimal so stark war wie das berühmte Tunguska-Ereignis. Es wurden ungefähr 175 Millionen Tonnen Gestein weggeschleudert und dadurch ein ursprünglicher Krater von 1.200 Metern Durchmesser und 170 Meter Tiefe freigelegt, dabei wurden auch 30 Meter große Kalksteinblöcke herausgeschleudert. Am Einschlagpunkt wurde das Material aufgeschmolzen und verdampft, so dass neue Mineralien gebildet wurden, unter anderem Diamanten und Lonsdaleiten. Der Einschlag führte zu einem Erdbeben der Stärke 5,5 auf der Richterskala. In einem Umkreis von vier Kilometern wurde alles Leben ausgelöscht, der entstandene Feuerball breitete sich auf 10 Kilometer aus, die Schockwelle verwüstete mit einer Geschwindigkeit von 2.000 km/h alles im Umkreis von 14 bis 22 km, außerhalb erreichte sie noch Hurrikanstärke bis zu einer Entfernung von 40 Kilometern. Trotz dieser gewaltigen Zerstörungen hatte der Einschlag jedoch keine globalen Auswirkungen und die Region wurde von der lokalen Flora und Fauna bereits innerhalb eines Jahrhunderts neu besiedelt. Die Siedler des Amerikanischen Westens hatten einen großen Krater ungefähr 55 Kilometer östlich von Flagstaff in der Einöde des Colorado Plateau gefunden. Einige Geologen vermuteten zunächst, dass es sich um einen Vulkankrater handelt, aber 1905 schlug der Bergbauingenieur und Geschäftsmann Daniel Moreau Barringer den Einschlag eines großen Eisenmeteoriten als Erklärung vor. Spätere Forschungsarbeiten durch Eugene Shoemaker bestätigten diese Vermutung: Shoemaker zeigte, dass die Umgebung mit Materialien gesäumt ist, die deutliche Spuren von enormen Drücken und hohen Temperaturen aufwiesen, wie man es bei einem Meteoriteneinschlag erwartet. Es handelte sich um den ersten Krater, dessen Ursprung eindeutig auf einen Meteoriteneinschlag zurückgeführt werden konnte. Seit der Entdeckung durch die Europäischen Siedler fand man in den Ebenen um den Krater ungefähr 30 Tonnen meteoritisches Eisen, die als Canon-Diablo-Meteoriten bezeichnet werden. Barringer verbrachte 27 Jahre seines Lebens damit den Eisenmeteoriten im Kraterinneren zu finden. Durch den Einschlag wurde der Meteorit jedoch vollständig verdampft. Alles in allem hat mir dieser Besuch grosse Freude bereitet und war interessanter als erwartet. Anja fand das "grosse Loch" im Boden weniger schön, dafür das Museum sehr gut. Dort war viel Multimedia-Zeugs und sehr vieles an kleinen Experimenten konnte man dort auch nachstellen und vieles zum besseren Verständinis ausprobieren und nachstellen. Auch div. Bodenproblem konnte man mit einem hochauflösenden Mikroskop anschauen; vergroessern und miteinander vergleichen. War alles klasse dargestellt und der Eintrittspreis ging somit absolut in Ordung. Wer auf der Ecke "Flagstaff" ist, sollte sich den "Meteor Crater" nicht entgehen lassen. Technisches Interesse ist aber bei dem Besuch von Vorteil, denn dort wird man auch mit anderen kosmischen Fakten und Hintergründen versorgt. Kein Wunder, denn dieser Krater ist auch NASA Testgebiet... Gegen 19 Uhr verliessen wir den Meteor Crater wieder und liessen uns vom Navi zurück zum Motel leiten. Unterwegs beschlossen wir, heute mal "leichte Kost" zu uns zu nehmen und suchten uns in Flagstaff ein "Subways" um dort dann vor Ort zwei dieser leckeren gesunden "Sub-Lümmel" zu verspeisen. Da der Laden leer war, war auch noch Zeit für ein bisschen Smalltalk. Also Deutscher fällt man auch dort auf und es gibt fast immer irgendwelche interessanten Beziehungen von der neuen Welt in die Alte. Hier war es das junge Mädel, welches einen deutschen Freund hatte ( Austauschschüler, mal wieder ) und uns Deutsche lieben gelernt hat. Zur Belohnung durften wir dann als Leckerli-Bonus noch ein Stück selbstgemachten Kuchen probieren. Nun hiess es Abschied nehmen und wir sausten schnellstmöglich in unser Motel. Dort wartete noch eine Waschmaschinenladung Schmutzwäsche auf uns. In einem anderen angrenzenden "Block" des vergleichsweise grossen "Super 8 Motels", befand sich eine Waschmaschine und Trockner. Also verbrachten wir die Zeit bis knapp 23 Uhr damit, unsere Schmutzwäsche waschen und trocknen zu lassen. Während dessen unterhielten wir uns im TV mit der wirklich sensationell guten und mit Stars gespickten "Independence Day" Party, Live aus Washington D.C. und natürlich auch die in direkter Nähe vorbei donnernden laut hupenden Züge. Habe ich eben "Züge" geschrieben ? Handelt es sich noch um einen Zug, wenn dieser 4 (!) grosse hintereinander gekoppelte Zugmaschinen besitzt, welche 123 ( selbst gezählt... ) Anhänger mit doppelstöckig beladenen Containern transportiert ?! Und alle 10 Minuten donnerte so ein Monster-Gespann am Motel vorbei und liess die Wände vor Ehrfurcht erzittern. Um Mitternacht war dann aber zum Glück wieder Ruhe... Der Tag war toll und bot uns beiden neben Technik auch einiges an Natur und Kultur. Da war fast alles vorhanden und eine sehr schöne Mischung wie ich fand. Und nun freuten wir uns auf den Tag 16 und weiteren Höhepunkt unserer Reise...
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