© 1997-2006 by M.Perlitschke
Email: Michael
Perlitschke
Page-Update: 27 August 2006 |

Heutige Route: Page - Glen Canyon Staudamm - Wupatki
National Monument - Sunset Crater Volcano National Monument - Flagstaff -
Metor Crater - Flagstaff. Die rote Linie
markiert die abgefahrene Strecke und die blauen
Punkte markieren Start u. Endpunkt. Übrigens, wer die obige Karte
anklickt, bekommt eine vergrösserte Karten-Variante angezeigt. |
Dienstag
der 04.07.2006:
Es ist der Tag der Amerikaner, Independance Day ( Unabhängigkeitstag
). Einer der wirklich wichtigen Feiertage für die Amerikaner. Für
uns hingegen, war auch dieser Tag nur ein weiterer -nicht minder wichtiger-
toller Urlaubstag. Das kostenlose Frühstück im Motel war ordentlich
und ging in Ordung. Es gab im grunde alles, wobei mir persönlich Kaffee;
frische Milch und Orangensaft das allerwichtigste ist. Denoch zog ich mir
auch einen Teller poppig bunter Fruit-Loops mit Milch und ein paar Toasts
rein. Wärend Anja noch kräftig am Frühstücken war,
beschlossen wir heute, den von mir schon im letzten Jahr besuchten "Upper
Antelope Canyon" anzufahren. Denn Anja kannte diesen noch nicht und ich hatte
da noch ein paar schöne Ideen für ein paar tolle Fotos. Unser finales
Tagesziel sollte das im süden liegende Flagstaff darstellen und auf
dem Weg dorthin lag das "Wapatki Nat´l Monument" und der "Sunset Crater
Nat´l Monument" ( letzteren musste ich wegen Schnee im letzten Jahr
quasi ausfallen lassen ). Also eine Strecke mit ein paar kurzweiligen
Abstechern...
Routen-Hinweis: Im grunde wollten wir heute von "Page" zum "North Rim
des Grand Canyons" fahren. Gestern entnahm ich aber verbittert dem lokalen
Fernsehen, dass der Nordbereich des Grand Canyons wegen immer noch wütenden
Waldbränden ( neben einer ganzen Anzahl weiterer Brände im mittleren
Westen ) aus Sicherheitsgründen komplett geschlossen wurde. Also wurde
obiger Ersatzplan mit Flagstaff als Tagesziel aus dem Hut gezaubert...
Wir verliessen rel. frühzeitig unser genutztes Motel und fuhren
Richtung Page-Kraftwerk zum "Upper Antelope Canyon". Dort angekommen,
änderte sich das Wetter leider zu unseren ungunsten. Es war leicht bedeckt
und wir stellten uns kurz vor dem Eingang die Frage "ob es eine gute Idee
darstellt, bei wenig optimalen Lichtverhältnissen den Upper-Antelope
zu besuchen ?". Denn neben den Park-Dollars die einem die Navajos abköpfen,
musste auch noch die Canyon Tour rel. hochpreisig bezhalt bezahlt werden.
Der Parkplatz dort nahm uns zudem ein wenig die Entscheidung ab, denn dieser
war -trotz Hauptriesezeit- nicht sonderlich voll. Wir beschlossen also, das
ganze besser bleiben zu lassen, denn der Antelope-Canyon lebt von der dort
einstrahlenden Sonne und den bezaubernden Lichtspielen im Canyon.
Was also tun ? Mir fiel spontan der Glen Canyon
Staudamm ein, wo wir schon 2003 mal einen groben Blick riskierten
und ich meinte zu Anja, dass wir dort evt. Glück mit einer geführten
Staudamm-Tour hätten. Natürlich hielt sich Anja´s Begeisterung
in Grenzen, wobei ich grosse technische Bauwerke schon immer faszinierend
fand. Also umdrehen und ab zum Glen Canyon Staudamm, welchen wir ca. 20 Minuten
später am westlichen Ende der Staumauer erreichten. Dort befindet sich
das Carl B. Hayden Visitor Center. Eigentümer ist das Bureau
of Reclamation (USBR), betrieben wird das Visitor Center vom National Park
Service. In dem großen Rundbau, der die Staumauer überragt,
hat man durch die riesigen Panorama-Fenster einen einmaligen Blick über
den Stausee, die Mauer, die Brücke und den weiteren Verlauf des Colorado
River. Eine Ausstellung dokumentiert anhand von Bildern, Texten und Videofilmen
den Bau des Glen Canyon Dam und der Glen Canyon Bridge. Andere Ausstellungen
zeigen Bilder der näheren Umgebung oder
informieren über Kunst und Handwerk der indianischen Ureinwohner.
Die Einlass-Bestimmungen sind sehr restriktiv, denn man dort so gut wie nichts
mit reinnehmen. D.h. alles im Auto liegen lassen, wobei draussen einiges
an Sicherheitsleuten herumlaufen und beobachten. Ausser einer Kamera und
der Geldbörse darf man nichts weiter mit reinnehmen. Nachdem wir
uns im Besucherzentrum alles angeschaut hatten, ging ich zur Rezeption und
fragte nach Besichtungsterminen für die man sich anmelden musste. Und
nach soviel Pech hatten wir grosses Glück. Denn auf der nächsten
geführten Staumauer-Tour waren exakt noch zwei Plätze frei. Wir
meldeten uns also für diese kostenlose Tour an; erhielten Zugangskarten
( welche später wieder abgegeben werden müssen ); Instuktionen
bezüglich des verhaltens und mussten nur 15 Minuten bis Tourbeginn
überbrücken.
Dann ging es auch schon los. Ein Mitarbeiter rief uns aus und wir
unternahmen mit 15 Personen die Staudamm-Tour. Der Mitarbeiter war hochmotiviert
und erklärte uns wirklich alles. Anja, hatte leider auch hier mit Ihrem
nicht vorhandenen Englisch-Kenntnissen grosse Probleme, aber auch hier versuchte
ich Ihr zumindest die wichtigsten Details parallel zu übersetzen. Die
Tour führte uns durch Gänge; mit einem Fahrstuhl runter auf die
Staumauer; dann auf der Mauer wieder in einen Fahrstuhl bis auf den Grund
des Staudammes. Von dort dann zu den gigantischen 8 Generatoren und wieder
zurück. Dauer dieser wie ich fand hochinteressanten Tour ca. 1 Std.
Hier mal ein Teil der erhaltenen Informationen dieser Tour:
Glen Canyon Staudamm:
Die Glen-Canyon-Staumauer (Glen Canyon Dam) ist eine
Bogengewichtsmauer. Sie staut den Colorado River ca. 10 km Luftlinie oberhalb
von Lees Ferry in Arizona zum nach dem Stauinhalt zweitgrößten
Stausee der USA, dem Lake Powell.
Die Staumauer wurde vom U.S. Bureau of Reclamation geplant und von 1957
bis 1964 erbaut; die Kosten
betrugen 187 Millionen US-Dollar. Mit 216 Meter Konstruktionshöhe
(über dem gewachsenen Fels) ist sie die fünfthöchste Talsperre
der USA. Die Höhe über dem ehemaligen Flussbett beträgt 178
m. Die Mauerkrone ist 475 m lang bei einer Breite von 7,6 m. Die Mauer ist
am tiefsten Konstruktionspunkt 91 m breit, die größte Breite wird
am rechten Widerlager mit 106 m erreicht. Die Mauer umfasst ein Betonvolumen
von 3.750.000 m³. Aufgrund dieser Dicke kann man sie nicht mehr als
reine Bogenstaumauer bezeichnen. Einen Teil der Wasserlast trägt sie
auch als Gewichtsstaumauer ab; deshalb handelt es sich wie auch die
Hoover-Staumauer um eine "Bogengewichts(stau)mauer". Während der Bauarbeiten
mussten 4.212.551 m³ Sand und Gestein bewegt werden.
Die Mauer hat vier Öffnungen (outlet pipes) von jeweils 2 m
Durchmesser, durch die 420 m³ Wasser pro Sekunde strömen können.
Acht Druckrohre (penstocks) mit einem Durchmesser von 4,6 bis 4,3 m leiten
pro Sekunde insgesamt 940 m³ Wasser auf acht Turbinen (je 155.550 PS),
die acht Generatoren mit einer Gesamtnennleistung von 1.296 MW antreiben.
Elektrizität von der Glen-Canyon-Staumauer versorgt die Staaten Wyoming,
Colorado, Utah, New Mexico und Arizona mit Energie. Auf beiden Seiten der
Staumauer führt je ein Entlastungskanal (spillway tunnel), der sich
im Durchmesser von 15 m auf 12 m verjüngt, durch den Felsen. Durch beide
zusammen können pro Sekunde bis zu 5.890 m³ Wasser abgelassen
werden. Die Spillways (Hochwasserentlastungen) werden nur gebraucht, wenn
größere Wassermassen abgelassen werden müssen, um den
Wasserspiegel des Stausee zu senken oder ein Überfluten der Mauer (bei
Hochwasser) zu verhindern. Bei einer Nutzung der Spillways stellte man fest,
dass das austretende Wasser, im Gegensatz zum Wasser des Lake Powell, eine
deutliche Rotfärbung aufwies. Bei einer Untersuchung nach dem
Schließen der Spillways stellte sich heraus, dass das Wasser innerhalb
der Tunnel zu erheblichen Erosionen im roten Sandstein geführt hatte.
Um weitere Auswaschungen bei der nächsten Benutzung zu verhindern, kleidete
man beide Tunnel mit Beton aus.
Das addierte maximale Abführvermögen der Entlastungs- und
Entnahmeanlagen beträgt 5890+420+940 =7250 m³/s.
Die Glen-Canyon-Staumauer wurde als Teil des Colorado River Storage
Project geplant und konstruiert. Zweck dieses Bauwerkes war die Anlage eines
Wasserspeichers für die wasserarmen Staaten des Südwestens.
Gleichzeitig sollte Elektrizität für die ständig wachsende
Nachfrage erzeugt werden. Außerdem wurde es durch den Talsperrenbau
möglich, die immer wieder auftretenden Überschwemmungen in den
flussabwärts gelegenen Regionen zu verhindern.
Von 1946 bis 1948 wurde der Glen Canyon von Ingenieuren und Geologen
des Bureau of Reclamation untersucht, um die richtige Stelle für das
Absperrbauwerk zu finden. Der Ort, den sie schließlich wählten,
vereinte verschiedene Vorzüge:
Das Areal, das der Stausee bedeckt, bildet ein Bassin, das eine große
Wassermenge aufnehmen kann.
Die Wände der Schlucht sind an dieser Stelle sehr steil und stehen
sehr dicht zusammen.
Der Fels der Canyonwände und der Untergrund sind fest genug, um
der Staumauer den nötigen Halt zu geben.
Es gab in der Nähe ausreichend Sand und Gestein für die enorme
Menge an Beton, die für den Bau erforderlich war.
Am 15. Oktober 1956 begannen offiziell die Bauarbeiten für die
Staumauer. Um während der Bauarbeiten das Wasser des Colorado River
umzuleiten, sprengte man auf jeder Seite der Schlucht einen Tunnel durch
den roten Sandstein. Dadurch wurde
das eigentliche Flussbett im Bereich der Baustelle trocken gelegt. Da
der Weg für Fahrzeuge von einer Seite der Schlucht auf die andere mehr
als 200 Meilen betrug, baute man in unmittelbarer Nähe die
Glen-Canyon-Brücke, die 1959 fertig gestellt wurde. Am 17. Juni 1960
begannen die Betonierarbeiten für die Staumauer, die drei Jahre lang
Tag und Nacht nicht unterbrochen und am 13. September 1963 beendet wurden.
Für die am Bau beschäftigten Arbeiter und ihre Familien wurde 1957
in unmittelbarer Nähe ein Camp errichtet, aus dem sich später die
Stadt Page entwickelte. 17 Bauarbeiter starben während der
zehnjährigen Bauzeit. Im Jahre 1963 begann man dann, den Fluss zu stauen.
Ab 1963 wurden die Turbinen und Generatoren installiert. Die letzten beiden
Generatoren wurden 1966 in Betrieb genommen. Am 22. Oktober 1966 eröffnete
Ladybird Johnson, die Gattin des amerikanischen Präsidenten Lyndon B.
Johnson, die Talsperre. Es dauerte 17 Jahre, vom 13. März 1963 bis zum
22 Juni 1980, den Stausee komplett zu füllen. Bei einer maximalen Tiefe
von ca. 171 m an der Staumauer enthält der Lake Powell 33,3 Milliarden
m³ (=33,3 km³) Wasser und ist somit nach dem Lake Mead der
zweitgrößte Stausee der USA. Die Fläche des Stausees
beträgt verschiedenen Angaben zufolge entweder 640, 658 oder 1627
km².

Hier eine Aufnahme aus dem All. Gut zu erkennen das aufgestaute Wasser.
Der Colorado fliesst ab hier durch den Grand Canyon und wird dann erneut
vom Hoover-Staudamm (Las Vegas) zum Lake Mead aufgestaut. |

Hier eine starke Vergrösserung obiger Aufnahme. |
Der Bau der Glen-Canyon-Staumauer hat weitreichende Folgen für
die Natur. Durch die Regulierung des Flusses
änderte sich die Menge des transportierten Sedimentes und die
jahreszeitlichen Schwankungen der Wassertemperatur. Dadurch hat sich die
Wasserqualität des Colorado River unterhalb der Staumauer und im Stausee
erheblich verbessert. Da sich der größte Teil der Sedimente im
Lake Powell absetzt, ist das Wasser nun blau-grün und klar statt rot
und schlammig. Dadurch wurde es möglich, verschiedene Barsch-Arten im
See anzusiedeln. Unterhalb der Staumauer leben nun Regenbogen-Forellen im
Colorado River. Auf der anderen Seite hat die Aufstauung des Colorado River
auch erhebliche Nachteile für den weiteren Verlauf des Flusses mit sich
gebracht, besonders im Bereich des Grand Canyon.
Die reduzierte Anzahl der Fluten seit der Regulierung hat auch die
Größe der Sandbänke an den Ufern reduziert und es der Vegetation
ermöglicht, auf das Flussbett überzugreifen.
Geröll-Anhäufungen, die sich wegen der geringen Wassergeschwindigkeit
seitlich in den Mündungen der Nebenflüsse ablagern konnten, engen
den Fluss immer mehr ein und die Stauwasser-Bereiche, in denen heimische
Fischarten leben, versanden allmählich.
Seit dem Bau der Staumauer wurde nur bei wenigen Gelegenheiten mehr
Wasser aus dem Stausee abgelassen als die 930 m³/s, die durch die Druckrohre
fließen:
-
1965 wurde bei einem Hochwasser eine größere Wassermenge
abgelassen, um das Gleichgewicht des Reservoirs nicht zu gefährden.
-
1980, als der Lake Powell seine Sollhöhe erreicht hatte, wurde
ein Hochwasser genutzt, um die Spillways zu testen.
-
1983 war der Wasserspiegel des Lake Powell durch ein
Frühlingshochwasser so sehr gestiegen, dass eine provisorische
Erhöhung der Staumauer um fast 2,50 m vorgenommen werden musste.
Gleichzeitig wurde etwa einen Monat lang so viel Wasser wie möglich
abgelassen, um ein Überfluten der Mauer zu verhindern.
-
1984, 1985 und 1986 waren die Hochwasser immer noch so mächtig,
dass jeweils einen Monat lang bis zu 1.415 m³/s abgelassen werden mussten.
Dabei wurde von den Flutwellen - wie beim Frühlingshochwasser vor der
Zeit des Dammbaues - Sand in das Flussbett gespült. Kleine Sandbänke
wurden durch das Hochwasser abgetragen und beim Absinken des Wasserspiegels
höhere Sandbänke zurück gelassen. Die Stauwasser-Bereiche
wurden von feinen Sedimentablagerungen und Vegetation befreit. Dieser
Reinigungsprozess verbesserte den Lebensraum für die heimischen Fischarten.
-
1990 und 1991 wurden einzelne Flutwellen abgelassen, um die oben genannten
Auswirkungen näher zu untersuchen und Daten für eine Umweltstudie
zu erhalten.
-
1996 wurde dann im Auftrage des Bureau of Reclamation 7 Tage lang eine
kontrollierte Flutwelle mit einer Abflussmenge von 1.275 m³/s abgelassen.
Damit hoffte man, einen ähnlichen Effekt zu erzielen, wie mit den
Überflutungen von 1983 bis 1986. Diese Aktion sollte den Forschern bei
der Entscheidung helfen, ob regelmäßige große Ablässe
dabei helfen würden, die natürlichen Lebensräume wieder
herzustellen, die gefährdet sind, seitdem das Wasser des Colorado River
gestaut wird.
WOW und nochmals WOW! Diese Tour hatte mir wirklich Super gefallen und
war hochinteressant, endlich mal wieder technischer Input und ein von
Menschenhand gestaltetes beeindruckendes Mega-Bauwerk. Ok...diese Stunde
war für Anja eher langweilig, sodass nun sie zum Zuge an diesem Tag
kommen sollte. Leider besitzt Anja die schlechte Angewohnheit -immer dann
wenn Ihr etwas nicht Spass macht- aber andere Spass haben, den Tag über
herumzuzicken. Ich stellte mich -mal wieder- auf das allerschlimmste
ein...smile...
Wir verliessen irgendwann den Glen Canyon Staudamm und fuhren nun auf
dem Highway 89 Richtung Süden unserem nächsten Ziel entgegen. Nach
ca. 1 1/2 Stunden fahrt bogen wir links auf die 545 ab und erreichten
dann...
Wupatki National
Monument:
Das Wupatki National Monument ist ein Schutzgebiet des National Park
Service nördlich der Stadt Flagstaff im US-Bundesstaat Arizona. In dem
140 km² großen National Monument wurden fast 2600 prähistorische
Fundstellen entdeckt, darunter die Ruinen von Pueblos der Anasazi-Kultur.
Die Geschichte der Siedlungen ist stark beeinflusst vom Ausbruch des
benachbarten Vulkans Sunset Crater in den Jahren 1064/1065. Warum nach dem
Ausbruch die vorher nur spärliche Siedlungstätigkeit im Gebiet
stark zunahm ist unbekannt, möglicherweise trug die verbesserte
Wasserspeicherung der vulkanischen Aschen zu Fruchtbarkeit der Böden
bei.
Die Wupatki Ruine war im 12. Jahrhundert das größte bekannte
Bauwerk auf dem nordamerikanischen Kontinent. In ihr wohnten zwischen 85
und 100 Personen, die Bevölkerung des näheren Umfelds wird auf
mehrere Tausend geschätzt. Die Anasazi lebten von Mais, Kürbis
und Bohnen. Sie jagten Gabelböcke und Nagetiere und sammelten Beeren.
Sie schufen kunstvoll bemalte Keramiken und trugen Kleidung aus gewebten
und bunt gefärbten Textilien. Tonscherben zeigen, dass es Handelsbeziehungen
durch den ganzen Südwesten der heutigen USA gab. Nachdem wir uns alles
anschauten, statteten wir natürlich auch dem angrenzenden Visitor-Center
einen Besuch ab und machten und bei immer schlechter werdenden Wetter auf
die fahrt zum in direkter Nähe liegenden...
Sunset Crater National
Monument:
Der Sunset Crater ist ein kleiner Vulkan vom Typ eines Aschekegels
südlich vom Wapatki National Monument. Der Berg bildet den Kern des
Sunset Crater Volcano National Monument. Er verdankt seine Entstehung vermutlich
dem selben Hotspot wie die nahe gelegenen San Francisco Peaks, weist aber
eine andere Vulkanform auf.
Der Sunset Crater brach erstmalig im Jahr 1064 oder 1065 aus, die letzte
Haupteruption trat 1180 auf und erhöhte den Vulkan auf ungefähr
300 Meter. Eine abschließende Eruption im 13. Jahrhundert führte
im oberen Teil des Kraters zu einer hellroten und orangen Färbung und
gab dem Vulkan seinen Namen.
Neben den vulkanischen Aschen und Lapilli setzte der Sunset Crater auch
zwei kleine Lavaströme frei. Er ist heute nicht mehr
aktiv, neue Ausbrüche des Hotspots sind weiter östlich zu
erwarten. Trotz dramatisch schlechter werdenden Wetters liessen wir es uns
nicht nehmen den Lava Flow Trail 1 mi (1.6 km) Rundweg und den Lenox Crater
Trail, der ein steiler, kurzer (1 mi, ca. 1.6 km) Weg hinauf auf einen
Schlackenberg ist abzuwandern. Schade das das Wetter so schlecht wurde, denn
bei schönen Wetter kann man dort wunderbare sehr Bizarre aufnahmen machen.
Wir blieben aber bis auf die letzten 5 Minuten unserer Wanderung trocken
und genossen diesen Ausflug sehr.
Danach starteten wir wieder durch in Richtung "Flagstaff". Also links
auf den Highway 89 und nach ca. 30 Minuten erreichten wir dann auch Flagstaff.
Und es ist erstaunlich wie gut das Gedächnis mitunter ist. Einige Ecken
erkannte ich von meinem USA-Ausflügen gegen Anfang der 90er problemlos
wieder. Sogar soweit das ich sagen konnte "in 1 Kilometer müsste ein
KOA
Campground rechts liegen". Gut das mein Orientierungssinn und
Gedächnis noch nicht ganz eingerotstet sind. Allerdings überliess
ich diesmal erneut dem Navigations-System wieder die Führung bis vor
das Motel. Mittlerweile empfanden wir die "Super Motel 8" Motelkette richtig
prima bei Preisen zwischen 59 und 79 US$. In Flagstaff kostete das Super
8 Motel leider 79 US$, besass dafür aber auch fast neue Zimmer. Alles
sehr sauber und da wir in den letzten Tagen fast immer weniger bezahlt hatten,
lag es Preislich auch gut im Rahmen. Lange Rede, kurzer Sinn: Wir checkten
dort ein und bekamen ein sehr schönes und sauberes Zimmer im zweiten
Stockwerk...
Da es nichtmal 4 Uhr war, schlug ich Anja vor zum 45 Minuten entfernten
"Meteor Crater ( hier klicken
)" zu fahren ,was wir dann auch machten. Bevor wir losfuhren, speicherte
ich die GPS-Position unseres Motels mit einem Tastendruck noch schnell in
den "Navi" und programmierte als Ziel "Winslow" ein, damit uns der GPS-Navi
schnellstmöglich auf den Interstate Highway 40 Richtung Osten führen
konnte. Dort hiess es dann 45 Minuten fahren und die Augen nach Hinweisen
bezüglich des "Meteor
Craters" offen halten. Und nach 35 Minuten fahrt kam dann auch Schilder
das wir den "Exit 233" zu nutzen hatten. Von dort aus waren es nach ca. 10
Minuten fahrt, bis wir unser Ziel erreicht hatten. Auf einem grossen Parkplatz
stellten wir unseren Wagen ab und gingen zur Kasse. Pro Person sollte der
Besichtigungsspass 15 US$ kosten. Das war Anja für ein Loch im Boden
"zuviel" und Sie fing massiv an zu zicken. BINGO ! Auf exakt
diesen Moment hatte ich schon seit Page gewartet. Sie wollte lieber
schmollend im Auto sitzen bleiben, wärend ich mir den Krater und das
Museum selbst anschauen konnte. Da spielte ich aber nach meinen Erfahrungen
von Yellowstone und dem Norris-Basin nicht mit. Da Sie als Hauptgrund den
Preis vorschob, spendierte ich Ihr die paar Taler kurzerhand und musste dann
nicht wieder mit einem schlechten Gewissen ( ja, die Weibchen sind mitunter
schon sehr gemein ) und wie von der Tarantel gestochen alles im Laufschritt
anschauen. Immer noch zickend gab Anja schliesslich nach, denn was blieb
Ihr anderes übrig ?!
Also kaufte ich 2 Eintrittskarten; wir marschierten durch ein Gate;
stiegen einige Treppen zum Besucherzentrum rauf und hatten es geschafft.
Mann oh Mann, die Weiber können einen schon übel fertig machen
und Probleme welche keine sind zu einem Staatsakt aufbauschen...smile...Wir
beschlossen uns erstmal den Krater anzuschauen, um danach dann, dass sehr
interessante Museum zu besuchen. Nun aber ein paar Worte zum Crater...
Meteor Crater:
Der Barringer-Krater, wohl besser bekannt als Meteor-Krater, ist ein
berühmter Einschlagskrater eines Meteoriten und liegt in der Wüste
Nordarizonas. Er ist nach dem Bergbauingenieur und Geschäftsmann Daniel
Moreau Barringer benannt, der als erstes die These aufstellte, dass der Krater
durch den Einschlag eines Meteoriten verursacht wurde. Es gibt auch einen
gleichnamigen Barringer Crater auf dem Mond, der jedoch außer seinem
Namen keine weitere Beziehung zum irdischen Krater hat.
Der Einschlag des Meteoriten fand vor ungefähr 50.000 Jahren statt.
Gegenwärtig misst der Krater etwa 1,5 Kilometer im Durchmesser und ist
etwa 170 Meter tief. Er wird von einem 30 Meter hohen Felsrand umgeben, der
ihn von der umgebenen Ebene abgrenzt. Zum Zeitpunkt des Einschlags war das
Klima des Colorado Plateaus kühler und feuchter. Das Gebiet war ein
Grasland mit eingestreuten Wäldern, in dem Wollmammuts, Riesenfaultiere
und Kamele beheimatet waren.
Der einschlagende Meteorit hatte 50 m Durchmesser, wog 300.000 Tonnen
und bestand im Wesentlichen aus Eisen. Er schlug mit einer Geschwindigkeit
von ungefähr 40.000 km/h ein. Der Einschlag verursachte eine Explosion,
die dreimal so stark war wie das
berühmte Tunguska-Ereignis. Es wurden ungefähr 175 Millionen
Tonnen Gestein weggeschleudert und dadurch ein ursprünglicher Krater
von 1.200 Metern Durchmesser und 170 Meter Tiefe freigelegt, dabei wurden
auch 30 Meter große Kalksteinblöcke herausgeschleudert. Am
Einschlagpunkt wurde das Material aufgeschmolzen und verdampft, so dass neue
Mineralien gebildet wurden, unter anderem Diamanten und Lonsdaleiten. Der
Einschlag führte zu einem Erdbeben der Stärke 5,5 auf der Richterskala.
In einem Umkreis von vier Kilometern wurde alles Leben ausgelöscht,
der entstandene Feuerball breitete sich auf 10 Kilometer aus, die Schockwelle
verwüstete mit einer Geschwindigkeit von 2.000 km/h alles im Umkreis
von 14 bis 22 km, außerhalb erreichte sie noch Hurrikanstärke
bis zu einer Entfernung von 40 Kilometern. Trotz dieser gewaltigen
Zerstörungen hatte der Einschlag jedoch keine globalen Auswirkungen
und die Region wurde von der lokalen Flora und Fauna bereits innerhalb eines
Jahrhunderts neu besiedelt.
Die Siedler des Amerikanischen Westens hatten einen großen Krater
ungefähr 55 Kilometer östlich von Flagstaff in der Einöde
des Colorado Plateau gefunden. Einige Geologen vermuteten zunächst,
dass es sich um einen Vulkankrater handelt, aber 1905 schlug der Bergbauingenieur
und Geschäftsmann Daniel Moreau Barringer den Einschlag eines großen
Eisenmeteoriten als Erklärung vor. Spätere Forschungsarbeiten durch
Eugene Shoemaker bestätigten diese Vermutung: Shoemaker zeigte, dass
die Umgebung mit Materialien gesäumt ist, die deutliche Spuren von enormen
Drücken und hohen Temperaturen aufwiesen, wie man es bei einem
Meteoriteneinschlag erwartet. Es handelte sich um den ersten Krater, dessen
Ursprung eindeutig auf einen Meteoriteneinschlag zurückgeführt
werden konnte.
Seit der Entdeckung durch die Europäischen Siedler fand man in
den Ebenen um den Krater ungefähr 30 Tonnen meteoritisches Eisen, die
als Canon-Diablo-Meteoriten bezeichnet werden. Barringer verbrachte 27 Jahre
seines Lebens damit den Eisenmeteoriten im Kraterinneren zu finden. Durch
den Einschlag wurde der Meteorit jedoch vollständig verdampft.
Alles in allem hat mir dieser Besuch grosse Freude bereitet und war
interessanter als erwartet. Anja fand das "grosse Loch" im Boden weniger
schön, dafür das Museum sehr gut. Dort war viel Multimedia-Zeugs
und sehr vieles an kleinen Experimenten konnte man dort auch nachstellen
und vieles zum besseren Verständinis ausprobieren und nachstellen. Auch
div. Bodenproblem konnte man mit einem hochauflösenden
Mikroskop anschauen; vergroessern und miteinander vergleichen. War alles
klasse dargestellt und der Eintrittspreis ging somit absolut in Ordung. Wer
auf der Ecke "Flagstaff" ist, sollte sich den "Meteor Crater" nicht entgehen
lassen. Technisches Interesse ist aber bei dem Besuch von Vorteil, denn dort
wird man auch mit anderen kosmischen Fakten und Hintergründen versorgt.
Kein Wunder, denn dieser Krater ist auch NASA Testgebiet...
Gegen 19 Uhr verliessen wir den Meteor Crater wieder und liessen uns
vom Navi zurück zum Motel leiten. Unterwegs beschlossen wir, heute mal
"leichte Kost" zu uns zu nehmen und suchten uns in Flagstaff ein "Subways"
um dort dann vor Ort zwei dieser leckeren gesunden "Sub-Lümmel" zu
verspeisen. Da der Laden leer war, war auch noch Zeit für ein bisschen
Smalltalk. Also Deutscher fällt man auch dort auf und es gibt fast immer
irgendwelche interessanten Beziehungen von der neuen Welt in die Alte. Hier
war es das junge Mädel, welches einen deutschen Freund hatte (
Austauschschüler, mal wieder ) und uns Deutsche lieben gelernt hat.
Zur Belohnung durften wir dann als Leckerli-Bonus noch ein Stück
selbstgemachten Kuchen probieren.
Nun hiess es Abschied nehmen und wir sausten schnellstmöglich in
unser Motel. Dort wartete noch eine Waschmaschinenladung Schmutzwäsche
auf uns. In einem anderen angrenzenden "Block" des vergleichsweise grossen
"Super 8 Motels", befand sich eine Waschmaschine und Trockner. Also verbrachten
wir die Zeit bis knapp 23 Uhr damit, unsere Schmutzwäsche waschen und
trocknen zu lassen. Während dessen unterhielten wir uns im TV mit der
wirklich sensationell guten und mit Stars gespickten "Independence Day" Party,
Live aus Washington D.C. und natürlich auch die in direkter Nähe
vorbei donnernden laut hupenden Züge. Habe ich eben "Züge" geschrieben
? Handelt es sich noch um einen Zug, wenn dieser 4 (!) grosse hintereinander
gekoppelte Zugmaschinen besitzt, welche 123 ( selbst gezählt... )
Anhänger mit doppelstöckig beladenen Containern transportiert ?!
Und alle 10 Minuten donnerte so ein Monster-Gespann am Motel vorbei und liess
die Wände vor Ehrfurcht erzittern. Um Mitternacht war dann aber zum
Glück wieder Ruhe...
Der Tag war toll und bot uns beiden neben Technik auch einiges an Natur
und Kultur. Da war fast alles vorhanden und eine sehr schöne Mischung
wie ich fand. Und nun freuten wir uns auf den Tag 16 und weiteren Höhepunkt
unserer Reise...
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