Freitag
der 30.06.2006: Nach kurzer Fahrzeit erreichten wir Jensen wo wir links abbogen. Nanach noch ein Stück und wir waren schon am Ziel, dem anversierten "Dinosaur National Park". Dieser hatte mehr zu bieten als ich im Mai 2005 ursprünglich gedacht hatte ( ist also ein schöner Tipp für alle die sich auf dieser Ecke aufhalten ). Aber vorab ein paar allgemeinere Worte zum "Dinosaur National Monument": Das Dinosaur National Monument ist ein Schutzgebiet der Vereinigten Staaten von Amerika an den südöstlichen Ausläufern der Uinta Mountains - einem Gebirgszug der Rocky Mountains. Es umfasst beidseitig der Grenzen von Colorado und Utah, am Zusammenfluss von Green- und Yampa River, eine Fläche von 826 km². Neben dem Dinosaur Quarry (Dinosaurier-Fundstelle; lediglich 0,3 km² des Monuments) gehören die Schluchten von Green- und Yampa River zu den Hauptattraktionen des Nationalmonuments. Die Region um das heutige Dinosaur Quarry wurde erstmals im August 1909 von Earl Douglass, einem Paläontologen vom Carnegie Museum in Pittsburgh, entdeckt, der dort auf unzählige Körperfossilien stieß und sie anschliessend zu weiteren Forschungen an das Carnegie-Museum versandte. In der Folgezeit wurden Tausende von Knochen und einige gut erhaltene Skelette von Dinosauriern ausgegraben, bis das Gebiet 1915 schließlich von US-Präsident Woodrow Wilson als Nationalmonument unter Schutz gestellt wurde. Bis 1938 umfasste es dabei lediglich die 0,3 km² um die Dinosaurier-Fundstellen im US-Staat Utah, ehe mit einer enormen Erweiterung auf 826 km² auch die Schluchten von Green- und Yampa-River in das Monument miteinbezogen wurden. Am Parkeingang wurde gewohnt unser National Parks Pass und Personalausweis vorgezeigt; das Kartenmaterial übernommen und wir durften in das Reich der Dinosaurier eintreten. Das erste Ziel war natürlich die "Dinosaur Quarry", die weltgrösste Ansammlung mit Dinoknochen. Um dort hinzukommen musste wir unsern Wagen ausserhalb auf einem grossen Parkplatz abstellen und auf das im 20 Minuten-Takt fahrende halb offenen Shuttlebus warten. Dieser luftige Trolley-Bus beörderte uns dann in ca. 5 Minuten zum Dinosaur Quarry Bereich, einer riesigen überdachten Halle mit den weltweit schönsten freigelegten Dino-Fundstücken. In dieser Halle wird den Besuchern aber und den hinter Fenster abgekapselten Forschern beiderseits die Möglichkeit gegeben, ihren Interessen ungestört nachzugehen. In der großen Halle angekommen, haben wir neben vielen restaurierten Skeletten im Schaukasten, auch eine riesige Originalfelswand mit Fosillien bestaunen dürfen. Weiter gibt es natürlich viele Infos über die Ausgrabungen vor Ort und über die Dinos. Und es handelt sich NICHT um ein staubiges Museum. Dort wird nach wie vor aktiv in den abgesperrten Bereichen gearbeitet. Wie es der Zufall so wollte, waren wir pünktlich vor Ort, als ein Ranger einen sehr interessanten -zudem sehr unterhaltsam- Vortrag über die Geschichte dieses Parks erzählte. Die Anwesenden setzen sich dort auf den sauberen Teppichboden und lauschten andächtig seinen Ausführungen. Anja verstand leider kein Wort, aber ich hörte mit gespitzten Ohren aufmerksam seinen Ausführungen zu und übersetzte Ihr die interessanten Passagen. Nachdem der 15 Minuten Vortrag beendet war, konnte jeder der es wollte Fragen stellen. Auch für Kinder werden ähnliche Vorträge mehrmals täglich und Kindgerecht abgehalten. Es ist schon schon zu sehen, wie sich alle dort Mühe mit den Besuchern geben um denen möglichst viel an Informationen zukommen zu lassen. Aber nicht nur Skelette sind hier zu bestaunen. Der Park hat auch noch eine sehr schöne Landschaft zu bieten, in der es sich hervorragend picknicken lässt, sofern das Wetter mitspielt. Aber auch kleine Wanderunger sind möglich. Ausserdem ist es sehr angenehm, dass dieser Park nicht so überlaufen ist. Und wir wollten mehr "Sinosaur National Monument", denn die "Dinosaur Quarry" -so interessant das auch ist- kann nicht alles sein. Es muss einen guten Grund geben das 1938 die Erweiterung auf 826 km² durchgeführt wurde. Also mussten wir mit dem Trolley-Bus erstmal wieder zu unserem parkenden Auto gefahren werden, ehe es weitergehen konnte. Dort angekommen, erinnerte ich mich an die Worte der Rangerin am Parkeingang -dort wo wir zuvor das Kartenmaterial erhalten hatten- welche die beiden "Auto Touren" empfohlen hatte. Eine dieser Touren geginnt nur ein paar hundert Meter vom Parkplatz entfernt. Für die zweite muss man bis zur Ortschaft "Dinosaur" fahren um diese zu beginnen. Wir beschlossen spontan beides zu machen... Bevor es also losgehen konnte, muss man sich aus einem am Strassenrand stehenden Behälter einen mehrseitigen gedrucktes Guide entnehmen und wird mittels Hinweisschild drum gebeten, bei Entnahme dieses Guides "50 Cents" in einen kleinen Schlitz einwerfen. Kein Problem, schliesslich hat man immer ein paar Quarter; Dimes und Nickel in der Hosentasche herumfliegen. Danach bat ich Aja zu fahren, wärend ich dann die nötigen Informationen übersetze. Achja, wie funktioniert das ganze ? Ganz einfach, man fährt die Strasse ab und an den Rändern findet man Schilder mit grossen Nummern. Zu jeder Nummer gibt es aus dem Guide entsprechende Zusatz-Informationen. Eine schöne einfache Sache wie ich finde... Unsere erste "Auto Tour" hiess also "TOUR OF THE TILTED ROCKS" und begann nahe der "Quarry" auf der Cub Creek Road. Siehe oben auf der Karte die linke rot gepunktete Linie. Diese Tour besitzt 15 Stops und dauert 1 1/2 bis 2 Stunden bei einer Länge von 18.8km lang ( plus 18.8 km für den Rückweg ). Diese hochinteressante Tour zeigt neben den vielen neuen Gesichtern auch die Geschichte dieses Parks. Hier gibt es zum Beispiel einiges an Gold im Green River ( allerdings so fein, dass ein Abbau nicht wirklich lohnt ) und auch geologisch viel Sehenswertes. Übrigens auch 150 Millionen Jahre alte Dino-Tracks und auch Fundstellen ähnlich die der Dinosaur Quarry. Wir sagten uns "wer weiss, was hier noch alles sensationelles im Boden liegen mag". Was wir aber am beeindruckensten fanden, waren die noch perfekt erhaltenen gut zu bestaunenden frei zugänglichen 1000 Jahre alten Felsmalereien, welche aller Wahrscheinlichkeit nach die "Freemont People" mit scharfen Werkzeugen und dunklen Gestein auf die Felsen gebracht haben. Witzig waren z.B. auch die kleinen Suchspiele, wo man einen gemalten "Lizard" nach kleiner Guide-Hilfe finden musste. Dieses Tour war spannend und landschaftlich sehr schön. Übrigens, ich bat Anja zu fahren, damit ich die Möglichkeit und Zeit zum Übersetzen der wichtigsten Passagen während dieser Tour hatte. Hier ein paar weitere Bilder: Nachdem wir unsere "TILTED ROCKS" Tour abgefahren sind, hiess es umdrehen und wieder zum Parkausgang. Denn um die zweite "Auto Tour" beginnen zu können, mussten wir ca. 1 Stunde fahren. Also zurück nach "Jensen" und auf dem Highway 40 Richtung Osten bis nach "Dinosaur". Nebenbei hiess uns der Bundesstaat "Colorado" herzlich Willkommen. Kurz hinter "Dinosaur" musste man links abbiegen um erneut einen Tourführer aus dem bereitstehenden Behälter zu fischen. Natürlich nicht, ohne die 50 Cents in den verrosteten Schlitz zu werfen. Dieses zweite "Auto Tour" hiess "JOURNEY THOUGH TIME" auf dem 50km langen Harpers Corner Scenic Drive. Die Fahrt ist landschaftlich sehr reizvoll und erstreckt sich über 22 Stops samt der nötigen Erklärungen. Der Scenic Drive bietet auf 34 Meilen ( 50km ) mehrere Viewpoints und herrliche Blicke auf die Canyonlandschaft, so wie z.B. am Echo Canyon Overlook. Weitere Viewpoints am Scenic Drive folgen, bevor man den Parkplatz am Straßenende erreicht. Von dort geht es auf einem herrlichen Kammlinien-Pfad ca. 1,5km bis zum Aussichtspunkt Harpers Corner. Den Yampa- und Green River sieht man von dort oben beidseitig unter sich liegen. Aus Zeitgründen haben wir uns nicht alles angesehen, aber einen sehr guten Eindruck von der schönen Landschaft erhalten: Nachdem wir uns einen rel. guten Eindruck verschafft hatten, wurde es auch langsam Zeit den Scenic Drive zum Ausgangspunkt zurück zu fahren und Kurs zu unserem ca. 180 km entfernten Tagesziel "Grand Junction" aufzunehmen. Unterwegs überquerten wir den "Douglas Pass ( 2520 Meter )" und schossen noch ein paar Bilder...
....sagen kurz hinter dem Douglas Pass noch ein paar in den Berg-Hängen krauchenden Kühen "Guten Tag" und meterten die Strecke rel. zügig ab. Gegen 17 Uhr trafen wir in "Grand Junction" ein und dort hiess es erstmal recht ran, den Navi nach Hotels in der Umgebung absuchen. Dieser ist in der Lage aufgrund der aktuellen GPS-Position alle Hotels sortiert nach aktueller Entfernung aufzuzeigen. Da die "Super Motel 8" Kette ein anständiges Preis/Leistungsverhaelältnis besitzt, tippen wir dieses an und der Navi fing umgehend an die neue Route ( waren nur wenige Kilometer ) zu berechnen und uns direkt zum Hotel zu führen. Zuvor stoppe ich spontan ( lag auf dem Weg ) noch bei einem Travellodge-Motel und die wollten 98 US$ für das Zimmer haben. Das war natürlich viel zu teuer....also wieder ins Auto und den Anweisungen des GPS-PDAs gefolgt. Dieser führte uns dann direkt vor das Super 8 Motel und erneut fragte ich erstmal nach den Rates. Die Antwort erhielt ist dann sogar in Deutsch "69 US$" inkl. Frühstück und das war dann in Ordung für uns. Der junge Mann an der Rezeption sprach in gebrochenen stockenden Deutsch ( hatte das als Fremdsprache in der Schule gelernt, weil einer seiner Freunde ein deutscher Austauschschüler war ) und das garnicht mal so übel. Er erklärte uns die üblichen Dinge und gab uns ein Zimmer im 2ten Stockwerk des sehr sauberen Motels. Dieses hatte auch Waschautomaten; ein kleines Fitness-Studio und Poolbereich. Die Zimmer waren zudem wie von Super 8 gewont sehr sauber und alles in Bester Ordung. Wir waren sehr zufrieden ! Unsere erste Amtshandlung bestand nun dadrin, unsere angesammelte Schmutzwäsche zu sortieren und in die Waschmaschinen zu stecken. Da diese immer nur 25 Minuten laufen, beschlossen wir den Hinterausgang zu benutzen und es uns im Poolbereich gemütlich zu machen, solange die Wäsche "bearbeitet" wird. In der Zwischenzeit kamen dann auch noch ein paar Deutsche um im Pool eine Runde zu drehen und wir nutzten die Gelegenheit für eine kleine Unterhaltung und erfuhren, dass es am North Rim des Grand Canyons wie verrückt brennt und dort alles gesperrt ist ( wichtige Info ! ). Schwupps....schon war die halbe Stunde um danach die Sachen in den Trockner zu packen. Nun hiess es 55 Minuten warten. Zuvor am Pool war mir ein Taco Bell -gleich um die Ecke aufgefallen- und wir holten uns dort kurzerhand ein paar leckere Taco-Menues, welche wir dann in unserem Zimmer gemütlich verputzten. Das schönste war zudem, das es nicht nur lecker schmeckte und die Haupt-Portionen samt der Extra-Tacos genau richtig dosiert waren um satt zu werden. Nein, es war zudem auch extrem preiswert ( 4-5 US$ pro Nase ). Nach dem Essen war dann auch unsere Wäsche fertig und wie es der Zufall so will, übertrug ein mexikanischer Sport-Sender auch noch die Widerholung eines aktuelles Deutschland-Spiel der Fussball-Weitmeisterschaft. Das hat aber nicht an den Tacos gelegen, oder vielleicht doch...smile ?!?! Der Tag war super; alles lief entspannt; die Wäsche war wieder sauber und Deutschland gewann das Spiel in der Verlängergung. Da kann man sich schon auf Tag 12 der Reise freuen....
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