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© 1997-2006 by M.Perlitschke
Email: Michael Perlitschke

Page-Update: 17 August 2006



Heutige Route: Grand Junction - Colorado National Monument - Black Canyon of the Gunnison National Park - Ouray. Die rote Linie markiert die abgefahrene Strecke und die blauen Punkte markieren Start u. Endpunkt. Übrigens, wer die obige Karte anklickt, bekommt eine vergrösserte Karten-Variante angezeigt. 

Samstag der 01.07.2006:
Nachdem gestern alles ziemlich entspannend lief und wir zeitig den Matratzenhorchdienst antraten, waren wir heute erneut gegen 7 Uhr in der Lage den Tag beginnen zu können. Das allererste was wir anstellten, war natürlich mit dem Fahrstuhl nach unten zu fahren, um das versprochene kostenlose Frühstück anzutesten. Und dieses war erstaunlich üppig. Es gab fast alles inkl. Äpfel und Bananen. Wir liessen es uns schmecken und hauten mächtig rein. Dieses Motel überraschte uns ein kleines bisschen. Noch während wir am Essen waren, unterbreitete ich Anja bei einer guten Tasse Kaffee unseren heutigen Tagesplan.

Als erstes stand natürlich das "Colorade National Monument" auf dem Programm und danach hiess es sich den  "Black Canyon National Park" anschauen. Wenn wir das beides zeitlich problemlos schaffen, hiess es noch ein paar Kilometer nach Süden abmetern und uns dann unterwegs nach dem Zufallsprinzip eine passende Schlafgelegenheit zu suchen.

Das war der grobe Tagesplan. Alles vor dem Hintergrund nicht hetzen zu müssen, da wir den Rockey Mt. National Park haben ausfallen lassen und wir nun gut im gesteckten Zeitplan lagen.

Also verliessen wir kurze Zeit später das Motel nicht ohne zu fragen, welches denn der enfachste Weg zum "Colorade National Monument " wäre ? Die hatten uns sogar einen kleine Map in die Hand gedrückt, aber die Fahrinstruktionen waren so komplex das wir uns garantiert verfahren hätten. Also zückte ich den GPS-PDA, tippte die letzte erwähnte Strasse ein, welche direkt zum Colorado National Monument führt und drückte "Navigation". Das Navigations-System machte seine Sache -mal wieder- ausgezeichnet. Absolute Punktlandung, denn wir standen kurze Zeit später vor dem Ost-Eingang im Süden ( siehe Map zur rechten ) und fuhren die rot gepunktete Strecke ab.

Das "Colorado National Monument" liegt im Westen des US-Bundesstaates Colorado. Es umfasst auf 83 km² eine der eindrucksvollsten Landschaften des amerikanischen Westens und ist ein Teil des Uncompahgre Uplift, das seinerseits die Nordost-Ecke des Colorado-Plateaus bildet.

Die vielfarbigen Sandstein -Formationen des Colorado National Monuments erheben sich mehr als 2.000 ft. (610 m) über dem Tal des Colorado. Wind und Wasser, Hitze und Frost haben hier in Jahrmillionen tiefe Canyons, steile Felswände und unverwechselbare Skulpturen erschaffen, die wie natürliche Monumente in den Himmel ragen. Sein breites Farbspektrum, das von orange über rot und purpur bis braun reicht, verdankt es den Einlagerungen von Eisen und anderen Mineralien.

       

Der von uns befahrene 23 Meilen lange Rim Rock Drive führt vom Westeingang, der ca. 4 km von Fruita entfernt auf 1.430 m (4.690 ft.) Höhe liegt, in vielen Windungen und durch Tunnel steil zum Hochplateau hinauf. Dort hat man einen atemberaubenden Blick über das breite Tal des Colorado bis zu den Bookcliffs auf der anderen Seite, die sich als rosa und grau gestreifte Wand erstrecken, so weit das Auge reicht. Der Rim Rock Drive folgt dem Canyonrand und von vielen Aussichtspunkten kann man die Sandsteinformationen bewundern, die so bezeichnende Namen haben wie: Balanced Rock, Window Rock, Sentinel Spire, Saddlehorn, Pipe Organ, Independence Monument, Kissing Couple, Cleopatras Couch, Coke Ovens, Squaw Fingers, Fallen Rock, oder Devils Kitchen. Den höchste Punkt erreicht die Straße in der Nähe des Ute Canyon View mit 2.024 m (6.640 ft.). Der Osteingang, von dem es bis Grand Junction noch 6 km sind, liegt auf 1.503 m (4.930 ft.) .

         

Für John Otto, der diese faszinierende Landschaft im Jahre 1907 zum ersten Mal sah, war sie „das Herz der Welt“. Er beschloss, für die natürlich Erhaltung dieses schönen Landes zu kämpfen. Er lebt allein in den abgelegenen Canyons und überschüttete massgebliche Politiker und die zuständigen Stellen in Washington mit Briefen und Anträgen, um zu erreichen, dass dieses Gebiet zu einem Nationalpark erklärt würde. Gleichzeitig baute er Wege, die auf das Plateau und in die Canyons führten, damit auch andere Menschen sich an dieser unvergleichlichen Landschaft erfreuen konnten. Er drängte die Bewohner Grand Junctions, ihn bei seinem Vorhaben durch weitere Briefe und Petitionen für den Schutz dieses Landes zu unterstützen. Im Jahre 1911 ging sein Traum endlich in Erfüllung: Am 24. Mai 1911 erklärte Präsident Taft das Land zum Colorado National Monument. Otto wurde der erste Hüter (Park Ranger) des Monuments. Für ein symbolisches Gehalt von 1 Dollar im Monat übte er diese Tätigkeit bis 1927 aus.

         

Im Besucher-Zentrum, das sich rund 4 Meilen vom Westeingang entfernt befindet, kann man sich über die Geschichte und Entstehung des Parks, über die Geologie sowie die Tier- und Pflanzenwelt anhand von Büchern, Filmen und Karten informieren.

Das "Colorade National Momument" hat mir sehr gut gefallen. Anja, hingegen zeigte schon am Anfang leichte Schwächen, denn ich wollte bei "Devils Kitchen" eine kleine Wanderung durchführen und nach ca. 25 Minuten in wunderschöner Natur begann Sie leider massiv zu Meutern. Also brachen wir diesen wunderschönen Wanderausflug kurzerhand ab. Nach ca. 3/4 der Strecke stellten sich auch deutliche Effekte einer massiven Reizüberflutung bei Anja ein. Ich hingegen konnte mich kaum sattsehen und verstand "John Otto" perfekt, denn das "Colorado National Monument" ist eindeutig "das Herz der Welt" und zudem wunderschön.

Nachdem wir den Westeingang ( für uns der Ausgang ) passiert hatten, fuhren wir auf dem Highway 340 wieder Richtung süden und nach ca. 25 km erreichten wir wieder den Osteingang und schlossen nun den abgefahrenen Kreis. Nun hiess es aber auf dem Highway 50 Richtung Süden zu bleiben, da nun der "Black Canyon National Park" unsere nächstes Ziel sein sollte. Wir fuhren den Highway bis "Montrose" um dort dann links Richtung Osten abzubiegen. Nach einem weiten Stück Highway 50 hiess es nun links auf den Highway 347 abbiegen um direkten Kurs auf den nahegelegenen "Black Canyon National Park" zu nehmen. Es dauerte auch nicht lange und wir erreichten den Parkeingang. Die Fahrzeit vom nördlichen Ausgang des "Colorade National Monuments" bis zum Eingang des "Black Canyon National Parks" betrug ca. 2 Stunden.

Black Canyon of the Gunnison National Park:

Der Black- Canyon- of- the- Gunnison- Nationalpark liegt im Westen Colorados. Es gibt übrigens zwei Parkeingänge. Der Südeingang  welchen wir benutzten liegt 23 km östlich von Montrose. Man erreicht ihn wie oben schon beschrieben über den US-Highway 50 und den Colorado-Highway 347. Zum Nordeingang 17 km südlich von Crawford kommt man über den Colorado-Highway 92 und die North Rim Road. Letztere ist unbefestigt und im Winter geschlossen. Zum Gunnison River gelangt man über die East Portal Road, die innerhalb es Nationalparks von der 347 abzweigt. Die von uns im zweiten Teil des Parksbesuches genutzte "East Portal Road" ist extrem steil mit Steigungen bis zu 16 % und vielen Haarnadelkurven. Fahrzeuge über 6,70 m Länge sind hier nicht zugelassen und unser hätte mächtig zu kämpfen was aber gleich noch beschreiben wird.

                                         

Der Black Canyon ist eine tiefe Schlucht, durch die der Gunnison River fliesst. Er ist so schmal, dass nur sehr wenig Sonnenlicht bis auf den Grund fällt, was die Wände schwarz erscheinen lässt.

Im Canyon hat der Gunnison River ein durchschnittliches Gefälle von 18 Meter pro Kilometer. In einem 3,2 Kilometer langen Abschnitt zwischen „Pulpit Rock“ und „Chasm View“ beträgt das Gefälle allerdings 50 Meter pro Kilometer. Vom Canyonrand ist das Tosen gut hörbar, mit dem das graugrüne Wasser des Gunnison River durch die Schlucht schießt.

         

Die Hauptattraktion des Parks ist die Straße entlang des Südrands des Canyons. Des Weiteren gibt es einen Campingplatz und viele befestigte und unbefestigte Wanderwege. Es gibt einen unbefestigten Wanderweg vom Canyonrand hinunter zum Fluss, der Abstieg dauert etwa 4, der Aufstieg etwa 6 Stunden. Auf der nun folgenden Karte ( Karte einfach anklicken um diese vergrössert angezeigt zu bekommen ) ist unsere Route ROT GEPUNKTET eingezeichnet.

Zur Geschichte: Der Black Canyon hat seit ewigen Zeiten ein Hindernis für Menschen dargestellt. Eine Besiedelung der Schlucht war nie möglich. Nur auf dem Canyonrand fanden Archäologen die Spuren frühen menschlichen Lebens. Selbst die Ute, der größte Indianerstamm, der hier seit Jahrhunderten lebte, ist nie in die tieferen Regionen des Canyons vorgedrungen. Die ersten Europäer, die den Westen Colorados erkundeten, waren Spanier. Die Expedition von Juan Rivera 1765 und die berühmte Expedition der Franziskanerpater Domínguez und Escalante im Jahre 1776 führte sie in die Region des Black Canyon, aber sie alle sahen ihn als unpassierbar an. Wie ihnen erging es vielen anderen Forschungsreisenden. Captain John Gunnison überquerte auf seiner Expedition im September 1853 den North Fork des Flusses, der später nach ihm benannt wurde, beschloss dann aber, den Black Canyon zu meiden und zog weiter westwärts zum Uncompahgre River. Der erste schriftliche Bericht stammte von der Hayden-Expedition, die 1873/74 seiner Reiseroute folgte. Als sie bei Morrow Point in den Canyon hinunterschauten, erklärten sie ihn rundweg für unpassierbar.

           

Im Jahre 1882 suchte die Denver & Rio Grande Railroad einen Weg für ihren Schienenstrang nach Westen. Ihr Vertreter General Palmer beauftragte den Landvermesser Byron Bryant, die Möglichkeit einer Route durch den Black Canyon bis Delta zu erkunden. Am 12.Dez. 1882 begann Bryant mit einer kleine Gruppe von Vermessern mit der schwierigen Arbeit. Jeden Morgen kletterten sie in den Canyon hinunter, vermaßen die eisige Schlucht in den kurzen Stunden des Tageslichtes und stiegen abends wieder hinauf. Nach weniger als einem halben Monat gab die Hälfte der Männer auf, aber Bryant und der harte Kern seiner Truppe machten weiter. Nach 68 Tagen erreichten sie das Ende des Canyons. Bryant überzeugte Palmer, dass eine Bahnlinie durch den Canyon wirtschaftlich nicht zu vertreten wäre. Daraufhin beschloss Palmer, mit der Bahnlinie bei Cimarron den Black Canyon zu verlassen.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts suchten die Farmer des benachbarten Uncompahgre-Tales nach einer Möglichkeit, Wasser vom Gunnison River umzuleiten, um ihre Felder zu bewässern. Zu diesem Zweck wollte man einen Tunnel vom Black Canyon durch die Vernal Mesa bohren. Im Jahre 1900 starteten John Pelton aus Montrose, William Torrence von der Montrose Electric Light and Power Company und eine kleine Gruppe Freiwilliger von Cimarron aus in Booten aus Holz und Segeltuch zu einer Expedition. Aus dem geplanten 5-Tage-Trip wurde eine einmonatige Odyssee. An einer unpassierbaren Engstelle, „The Narrows“ genannt, an der der Canyon 12 m breit und 518 m tief ist, gaben sie auf und verließen den Black Canyon beim nächstgelegenen Seitencanyon. Sie nannten den Ort ihres Scheiterns „Falls of Sorrow“.

Ein Jahr später unternahm der Wasserbau-Ingenieur Fellows, der für die Regierung arbeitete, mit Torrence einen zweiten Versuch. Sie starteten am 12. August von Cimarron aus mit einer Gummi-Matratze als Floß, einer Kodak-Rollfilm-Kamera und leichterem Gepäck, als die vorausgegangene Expedition. Wilbur Dillon versorgte sie von Canyonrand aus mit allem Notwendigen. Der erste Versorgungspunkt war am East Portal an der heutigen Ostgrenze des National Parks. Sie kamen besser voran, da der Fluss jetzt im Hochsommer weniger Wasser führte. Sie ruderten, schwammen oder umgingen die Stromschnellen zu Fuß auf ihrem Weg durch den Canyon. Nach 8 Tagen trafen sie Dillon wieder, der den Red Rock Canyon hinabgestiegen war, uns sie mit neuem Proviant zu versorgen. Hier hätten sie ihre Reise beenden können, aber sie beschlossen, noch einen Tag weiter zu machen. Als sie am nächsten Tag aus dem Canyon wieder auftauchten, hatten sie in 9 Tagen 33 Meilen zurückgelegt und den Fluss 76 mal überquert. Sie brachten die Erkenntnis mit, dass der Bau eines Tunnels möglich war. Fellow erkundete den Canyon in den folgenden 2 Jahren mit einer Gruppe von Vermessern genauer und 1905 wurde mit dem Bau des Gunnison Diverson Tunnels begonnen, der 1909 fertiggestellt wurde und bis heute Wasser in das Uncompahgre-Tal liefert.

Wanderung  ( ca. 1 Std. ) vom "High Point" zum "Warner Point"...

     

Hier schnatterten wir mit einer US-Familie und erhielten erneut den Hinweis das der North-Rim des Grand Canyons in Flammen steht...

1916 unternahm Ellsworth Kolb den Versuch, den Black Canyon flussabwärts zu bereisen. Er musste seine Expedition drei mal unterbrechen, da er selbst und andere Mitglieder seiner Crew Verletzungen erlitten, sie mehr als einmal ihre Boote und den größten Teil ihrer Ausrüstung in den Stromschnellen verloren oder das Wetter eine Weiterfahrt unmöglich machte. Er gab aber nicht auf, und es gelang ihm schließlich, wenn auch mit Unterbrechungen, den gesamten Black Canyon von Cimarron bis Delta zu befahren.

         

Durch die Veröffentlichungen von Fellows und Kolb über ihre Expeditionen begannen die Einwohner von Montrose, sich gegen Ende der 20er Jahre für den Black Canyon zu interessieren. Sie erkannten, was für ein Juwel sie da vor ihrer Haustür hatten und machten sich für die Anerkennung des Black Canyon als National Monument stark. Der Lions Club von Montrose baute eine Straße zum Südrand des Canyons, die am Labor Day 1930 eingeweiht wurde. Am 2. März 1933 erklärte Präsident Herbert Hoover den "Black Canyon of the Gunnison" zum National Monument. Der Black Canyon wurde im Laufe der Jahre immer bekannter und am 21. Okt.1999 erklärte Präsident Bill Clinton ihn zum Nationalpark.

                                                 

Wir befuhren den Black Canyon am Rim ( oben ) komplett samt Wanderung zum Warner-Point und trauten uns auch runter bis an den "Gunnison River" und fuhren ca. 15 Minuten ( ist übrigens in der obigen Karte nicht korrekt von mir eingezeichnet... ) bis wir am gesicherten Damm-Bereich gezwungen waren ( Dead End ) umzukehren. War trotz des erneut immer schlechter werdenden Wetters ein Super-Erlebnis und beeindruckend. Die genutzte "East Portal Road" mit 16% Steigung  ( soetwas heftiges habe ich in den letzten 20 Jahren noch nicht erlebt ) forderte unserem Auto absolut alles ab. Eine derart steile Strasse mit vielen sehr brutaler Haarnadelkurven hatte selbst ich noch nicht erlebt. Nachdem unser Wagen uns wieder nach oben befördert hatte, signalisierte die Motor - Temperatur - Anzeige, dass unsere Kiste ( trotz 6 Zylindern und mit übermotorisierten 200 PS ) kurz vor dem finalen Überlastungs-Kollabs stand. Gut, dass uns ein paar Schönheiten ( Open Range Roulez ! ) den Weg versperrten und der Wagen ein wenig Zeit hatte, sich von diesem Mörderaufstieg wieder zu erholen. Wir schauten uns die herumlaufenden potentiellen Steaks ( hmmm...lecker ! ) ein wenig an und rollten dann sehr vorsichtig an den leckereien auf 4 Beinen vorbei.

Der "Black Canyon National Park" hat uns beiden übrigens gut gefallen, wobei die Tiefe schon ein bisschen brutal ist. An einigen Ausichtspunkten geht es steil hunderte von Metern in die Tiefe und da wurde zumindest mir schon ein kleines bisschen kribbelig zumute...

Da es mittlerweile rel. spät war, sahen wir zu, wieder möglichst schnell zum wunderschönen Highway 550 zu kommen um diesen dann Richtung süden zu befahren. Dieser Highway wurde von Minute zu Minute wunderbarer, denn die Ausläufer der Rockey Mt. waren unsere beeindruckenden Wegbegleiter. Zudem hing auf der gesamten Strecke eine immer dichter werdende Dunstglocke in der Luft, dessen Ursprung wir dann auch merhmals direkt sahen. Hier war ein Waldbrand ausgebrochen, welche sich mit brutaler Härte durch die Wälder frass und jede Menge "Abgase" produzierte welche wir auch ab und zu im Auto zu riechen bekamen. Nach ca. 1 1/2 Stunden fahrt erreichten wir gegen 17:45 Uhr "Ouray" resp. wieder die ersten Vorboten moderner Zivilisation. An einem Uralt aussehendenn hözernen  2 Stöckigen Motel ca.3 Minuten vor "Ouray" stoppte ich spontan, um mal zu erfragen was dort Zimmer für die Nacht kosten. Und wie es der Zufall so wollte, kamen wir "Gold"richtig, denn es war nur noch "ein einziges Zimmer" frei und dieses sollte 69 US$ kosten was voll und ganz unserem Budget entsprach.

Die schöne Kleinstadt "Ouray":

Natürlich fackelten wir nicht lange und schlugen dort unbesehen zu. Nachdem wir die Zimmerschlüssel hatten, schleppten wir unsere Koffer über eine Treppe auf die Rückseite des Hotels und fanden auch unser einfach ausgestattes Zimmer. Sah alles ein wenig nach Flickschusterei aus, aber das Bett war sauber und nichts anderes war zumindest mir bei einem Motel wichtig.  Anja empfand das alles eher in Richtung "Räuberhöhle". Die Gegend war aber genial und von unserem Zimmer hatten wir einen traumhaften Blick auf die Berge und einen Camping-Platz. Dort gab es auch eine Camping-Bretterbude, wo man was futtern gehen konnte. Achja, wir hatten die Wahl: Entweder Klimaanlage oder Kühlschrank betreiben. Denn beides würde die Sicherung des Zimmers brutal zerreissen und uns im dunkeln sitzen lassen. Wie entschieden uns dann für den Kühlschrank...smile...

"Maggie´s Kitchen" ( so hiess diese Camping-Fressbude ) als Ausklang dieses tollen Tages ? Nein, danke ! Wir fragen ein paar dort herumrennende Kid´s ob es irgendwo ein richtiges Restaurant gibt. Diese meinten dann "Yes, u´ll find in Town a couple of very good Restaurants". Alles klar....also wieder ins Auto gesetzt und nach 1 Kilometer erreichten wir auch "Ouray" und hatten die Qual der Wahl in diesem Touristen-Ort.

Wir entschieden uns für das "Silver Nugget", einem der ersten verruchten Saloons welche es in "Ouray" vor >130 Jahren gab. Natürlich war das "Silver Nugget" heute kein verqualmter Saloon mehr wo die Goldsucher Ihre Nuggets versoffen oder sich über den Haufen ballerten. Heute kann man dort ausgezeichnet und nicht zu teuer Speisen. Es ist nur der Charme der wilden "Vergangenheit", welche diesem alten Kompex anhaftet. Ich bestellte mir dort einen gigantsichen "Riesenburger" und das Teil war dann auch ein absolutes Burger-Monster mit Pommes und allem PiPaPo. Ich hatte wirklich Probleme die ganzen Fleischmassen in mich reinzustopfen und den Teller auch nur annähernd leer zu bekommen. Sehr ähnlich erging es auch Anja, denn auch Ihre Portion war gigantisch...

Das Silber Nugget war schon Klasse und nach ca. 1 Stunde rollten wir dort mit prallgefüllten Bäuchen wieder auf die Mainstreet um uns -bevor die Dunkelheit kommt- "Ouray" genauer anzuschauen. Diese Stadt besteht nur aus Bars; Restaurant; Geschenkeläden und Hotels und Motels. Zimmer gab es keine mehr, überall "No Vacancy" und wir hatten wirklich Glück, uns zuvor noch "Blind eines der letzten Zimmer geschnappt zu haben".

An dieser Stelle ein paar ergänzende Informationen zu "Ouray":

Ouray ist eine Stadt im US-Bundesstaat Colorado, USA. Ouray bedeckt eine Fläche von 2,2 km² und hat 827 Einwohner. Es ist seit 1877 Verwaltungssitz des Ouray County. Ouray liegt in den San Juan Mountains im malerischen Tal des Uncompaghre River auf ca. 2.347 m (7.700 ft.) Höhe und ist auf allen Seiten von hohen Bergen umgeben: im Osten das Amphitheater (bis zu 3.769 m 12.365 ft.), das kein einzelner Berg ist, sondern eine bogenförmige Klippe, im Süden Mount Abram ( 3.902 m 12.801 ft.) und Mount Hayden (4.025 m 13.206 ft.) und im Westen Mount Sneffels (4.313 m 14.150 ft.), dessen Name dem Roman „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“ von Jules Verne entliehen ist. Von Silverton im Süden kommend, erreicht man die Stadt am Uncompahgre River entlang über den spektakulären Highway 550, auch „Million Dollar Highway“ genannt, der im Red Mountain Pass mit 3.355 m (11.008 ft.) seine größte Höhe erreicht. Östlich davon sind Red Mountain No. 1, No. 2 und No. 3 zu sehen, die, besonders im Sommer, ihrem Namen alle Ehre machen. Der Landschaft, die stark an die Alpen erinnert, verdankt der Ort seinen Beinamen „Little Switzerland“.

Wichtigster Wirtschaftszweig ist heute der Tourismus. Die meisten Jobs gibt es im Beherbergungs- und Gastronomiebereich. Ouray und seine Umgebung bieten viele Möglichkeiten für Jeeptouren. Sie sind ideal für Wanderer, Kletterer, Mountain-Biker und Fotografen. Sehr beliebt sind auch die heißen Quellen.

Zu den Sehenswürdigkeiten gehören die Bachelor-Syracuse Mine nördlich von Ouray ist eine Gold- und Silbermine, die man vom 20. Mai bis 15. September besichtigen kann. Sehenswert sind die Box Canyon Falls, die einer europäischen Klamm ähneln und in den USA in dieser Form sehr selten sind. Eine besondere Attraktion im Winter ist der Ouray Ice Park, der erste künstliche Eiskletterpark der Welt, der 1995 eröffnet wurde. Der Park im "Box Canyon" südlich der Stadt besteht aus dutzenden von gefrorenen Wasserfällen und bietet 175 Kletterrouten mit einer Höhe von 24 - 61 m an. Das alljährlich stattfindende "Ice Festival" dauert eine Woche und zieht Eiskletterer aus aller Welt an. Seit dem Bestehen des Ice Parks haben viele Hotels auch im Winter geöffnet.

Zur Geschichte von "Ouray":

Lange vor den Weißen entdeckten die Indianer die Gegend um Ouray. Die Tabeguache Ute Indianer lebten in den Sommermonaten in diesem unberührten Tal, jagten des reichlich vorhandene Wild und nutzten die heißen Quellen. Sie verehrten dieses Tal als heiligen Ort. Später ließen sich auch Weiße Siedler hier nieder. Es gelang dem Ute-Häuptling Chief Ouray, ein friedliches Zusammenleben zwischen ihnen und seinem Volk zu erreichen.

Als im Jahre 1875 in den umliegenden Bergen zahlreiche Gold- und Silbervorkommen entdeckt wurden, entstand eine Goldgräberstadt, die nach diesem großen Häuptling benannt wurde. Anders als in andere Goldgräberstädte kamen die Besucher jedoch bald auch wegen der Schönheit und Majestät der umliegenden Berge, wegen der sprühenden Wasserfälle, des angenehmen Klimas und der natürlichen, heißen Quellen. Am 2. Oktober 1876 wurde Ouray gegründet. Vier Jahre später gab es in der Umgebung bereits über 30 aktive Minen. Die Stadt nahm einen steilen Aufschwung, da von hier aus die Minen in weitem Umkreis mit allen erforderlichen Dingen versorgt wurden. Zu dieser Zeit gab es in Ouray rund 30 Saloons und Bordelle, aber nur vier Kirchen. Heute gibt es fünf Kirchen in Ouray. Die Presbyterianische Kirche besteht mittlerweile seit mehr als 125 Jahren.

Im Jahre 1880 lebten mehr als 2.600 Einwohner in Ouray. Um Ouray herum gab es viele Erzlagerstätten. Die größte und ergiebigste, die Camp Bird Mine, lag 10 Meilen südlich von Ouray im Ironton-Gebiet. Ouray wurde für mehr als 90 Jahre zum Umschlagplatz und Logistikzentrum der größeren Umgebung. Einen weiteren Aufschwung erlebte die Stadt durch die Anbindung an das Eisenbahnnetz. Der erste planmäßige Zug der Denver & Rio Grande Railway erreichte Ouray am 21. Dezember 1887. Damit stand nun eine billige und sichere Transportmöglichkeit für den Abtransport des Erzes, das bisher mit Maultierkarawanen über die Pässe gebracht werden musste, zur Verfügung. Die Entwicklung von Autos und Lastwagen führte zum Niedergang der Eisenbahn in diesem Gebiet. Der letzte planmäßige Personenzug verließ Ouray am 14. September 1930. Am 21. März 1953 wurde die Bahnlinie endgültig aufgegeben.

In der immer reicher werdenden Stadt wurden in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts viele Häuser im viktorianischen Stil erbaut, die auch heute noch erhalten sind, da Ouray, anderes als die meisten Goldgräberstädte, nie einer größeren Brandkatastrophe zum Opfer gefallen ist. Die Stadt Ouray wurde 1983 als National Historic District in das National Register of Historic Places aufgenommen. Ebenso sind folgende historische Gebäude im National Register of Historic Places aufgeführt:

Ouray County Historical Museum, 420 Sixth Avenue

Das Haus wurde als „St. Joseph’s Miners Hospital“ in den Jahren 1886 – 1887 aus einheimischem Naturstein gebaut. Es hat 34 Räume auf drei Etagen und ist teilweise unterkellert. Am 27. August 1887 wurde es unter der Schirmherrschaft der „Sisters of Mercy“ eröffnet. Das Hospital wurde nach 77- jährigem Bestehen 1964 geschlossen. Ab 1971 nutzte die neugegründete „Ouray County Historical Society“ einige Räume für Ausstellungen und kaufte des Gebäude 1976, um ein Museum einzurichten.

 

Beaumont Hotel, 505 Main Street

Das Hotel wurde in den Jahren 1886 – 1887 für rund 75.000 $ erbaut und mit einer großen Gala am 25. Juli 1887 eröffnet. Zu dieser Zeit war das luxuriös eingerichtete Haus wahrscheinlich das feinste Hotel im Westen Colorados. Seine Fassade ist mit schmiedeeisernen Ornamenten erziert und es hat ein mit Schiefer gedecktes Mansarddach. Nach seiner originalgetreuen Restaurierung ist das Beaumont Hotel heute wieder eines der schönsten Häuser der Stadt.

Wright’s Opera House (Wright’s Hall), 472 Main Street

Die Eheleute Edward und Letitia Wright ließen das Opernhaus im Jahre 1888 erbauen. Es war eine Attraktion für Einheimische und Besucher. Die Fassade im griechisch-romanischen Stil ist, wie das „Beaumont“, verziert mit filigranen schmiedeeisernen Ornamenten. Heute finden im oberen Geschoss des Hauses Film-, Theater- und Kammermusik-Aufführungen statt, während im Erdgeschoss Geschäfte untergebracht sind.

Ouray County Corthouse, 541 Fourth Street

Das Gerichtsgebäude wurde im Jahre 1888 aus vor Ort produzierten Ziegelsteinen mit Natursteinverzierungen erbaut. Es ist eine ungewöhnliche Mischung von Architekturstilen. Im 1. Stock befindet sich der ca. 12 m mal 17 m große, 5,5 m hohe Gerichtssaal, der sein Licht durch große Bogenfenster erhält. Bis heute ist ein großer Teil der ursprünglichen Einrichtung erhalten. Auch der Beratungsraum für die Jury und andere Büros sind in diesem Geschoss untergebracht. Die Gerichtsszenen für den Film Der Marshall (True Grit), für den John Wayne seinen einzigen Oscar erhielt, wurden im Herbst 1968 in diesem Gebäude gedreht. 1976 wurde das Gebäude durch einen Anbau an seiner Rückseite erweitert, der zunächst als County-Gefängnis diente und heute zum Büro des County-Sheriffs gehört.

Western Hotel, 342 Seventh Avenue

1891 – 1892, in der Blütezeit der Stadt, wurde das „Western Hotel“ in einer Mischung aus viktorianischem und italienischem Stil erbaut. Es sollte eigentlich „Monte Alta“ heißen, wurde aber noch während seiner Bauzeit umbenannt. Das Gebäude hat drei Stockwerke und einen säulengestützten Balkon in der ersten Etage, der sich über die ganze Länge der Vorderfront erstreckt. Das schneeweiß gestrichene Holzhaus ist auch heute noch ein Hotel mit 14 Zimmern, und wirkt so authentisch, dass man statt der davor geparkten Autos eigentlich angebundene Pferde zu sehen erwartet.

St. Elmo Hotel, 426 Main Street

1897 – 1898 ließ Catherine Heit das Hotel im Queen-Anne-Stil bauen. Die Hotellobby und die meisten der Zimmer sind auch heute noch in ihrem ursprünglichen Stil eingerichtet. Eine sehenswerte Treppe führt in den 1. Stock. Die Fassade wurde im Jahre 2002 originalgetreu restauriert.

Wir wanderten die Mainstreet ab; schauten uns die historischen Gebäude an; besuchten ein paar Gift-Shops und genossen es, diesen herrlichen Tag in dieser wunderschönen Gegend ausklingen zu lassen.

Kurz vor Sonnenuntergang fuhren wir wieder in unsere "Räuberhöhle" um uns von diesem Tag voller Inhalte zu erholen und es uns in unserer "Höhle" gemütlich zu machen. Unter uns auf dem Camping-Platz versammelten sich ein Dutzend Ami´s zu einem BBQ und fröhlichen Bierchen vernichten, hörten aber gegen 23 Uhr auf, um die Nachruhe der anderen nicht zu stören. Ich zog mir an diesem Abend noch gemütlich Deep Impact mit "Robert Duvall, Téa Leoni, Elijah Wood, and Vanessa Redgrave "  mit zwei zarten Dosen Bier im TV rein. Wieso ich mich noch dadran erinnern kann ? Keine Ahnung, wohl weil ich Ende der 90er diese US-DVD in Maryland gekauft hatte und dieser Film an diesem Tag Erinnerungen an meine wilden 90er Jahre US-Ausflüge hochkamen.

Dieser Tag war inhaltlich ziemlich vollgepackt. Besser und effektiver hätte es garnicht laufen können und das wir in dieser Gegend in letzter Minute das letzte verfügbare Zimmer abgreifen konnten, war ein toller Tages-Abschluss und prima Basis für den kommenden Urlaubs-Tag 13... 

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