Heute "Dienstag" führt uns unsere Rundreise
zum Bryce-Canon und den Highway Nummer 12:
Nach dem gestrigen rel. anstrengenden Tag, haben wir uns heute Bewegung und
Natur-Pur verordnet. D.h. wie wollen uns den bildhüschen Bryce-Canyon
heute in aller Ruhe näher anschauen und die Sinne und Tag mit dem Highway
Nummer 12 kröhnen .
Bryce-Canyon:
Nachdem wir in aller Früh in unserere Blockhütte gegen 07:30
aufgestanden sind und draussen die Sonne
aufgeht und unser mittlerweile fest zugefrohrenes Auto langsam aber
sicher auftaut, sitzen wir keine 30 Minuten später im angrenzenden
Restaurant um uns mit einem typisch amerikanischen Frühstück zu
stärken und Pläne für den heutigen Dienstag zu schmieden.
Wir haben kurzerhand beschlossen, heute den Bryce-Canyon intensiver zu erforschen
und dort einen der schönen Wanderwege zu erschliessen um dann einige
Stunden später den Tag über den Highway 12 in Richtung Capitol
Reef National Park zu fahren. Der Plan war geschmiedet und nach dem
Frühstück hiess es folgerichtig "Ceckout". Danach dann noch schnell
das Auto mit unserem
Gepäck beladen und die immernoch gefrohrenen Scheiben vom Eis der
Nacht befreit. Mittlerweile merkte
man aber schon die "Kraft" der Sonne und es war klar, das dieser Tag
wieder wie einer aus dem Bilderbuch sein würde.
Also rein ins Auto und und ca. 20-25 Kilometer bis zum Bryce-Canyon
gefahren. Schon auf dem Weg dorthin, sah man die typischen Felsformationen
und der Parkeingang liess dann auch nicht mehr lange auf sich warten.
Viele der Naturwunder in Arizona und Utah den kleinen Menschen durch
ihre Grossartikeit - dieser
Nationalpark ist anheimelnd, intim. Das mag an seiner Grösse liegen:
Mit nur 145 km2 Fläche ist Bryce-Canon einer der kleinsten Nationalparks
der USA - und birgt doch eine unglaubliche Vielfalt farbenprächtiger
Felsformationen. Tausende von filigranen Steinsäulen und schmalen Schluchten
hat die Erosion in den letzten 13 Millionen Jahren aus dem Sandstein des
Paunsaugunt Plateaus gewaschen. Der indianische Name "Paunsaugunt heisst
<Heim des Bibers> - weist darauf hin, dass in diesem ochgelegenen,
kühlen Gebiet viele Wildtiere leben. Ein echter Canyon ist das nach
einem mormonischen Siedler benannte Felslayrinth übrigens nicht, eher
ein
Abbruch des Hochplateaus.
Vom Visitor Center am Nordende des Parks führt ein eine knapp 30km lange
Stichstrasse den Rand des
Steilhangs entlang, vorbei an zahlreichen Aussichtspunkten, bis zum
südlichsten Punkt, dem Rainbow Point. Doch den Park nur von der Strasse
aus zu erleben, wäre eine Sünde: Hier muss man wandern. Entweder
auf den kürzeren Trails im Bryce Amphitheather zwischen Bryce Point
und Inspiration Point, oder einige Tage auf dem rund 35km langen Under the
Rim Trail.
Da Anja und ich aber nur einen Tag im Bryce-Canyon eingeplant hatten,
beschlossen wir, den Fairland-Trail am Sunrise-Point ( einer der ersten Punkte
im Bryce-Canyon NP ) bis zum 5.5 Milen ( 9.5 km ) entfernten
Faryland Point soweit wir es konditionell schaffen abzuwandern. Eine
der Zwischenstationen war die ca. 3,5 Kilometer entfernte Tower-Bridge. Wir
starteten also am Sunrise-Point und stiegen Schritt für Schritt hinab
in den Bryce-Canon. Anfangs war es noch ein wenig Kühl, aber je weiter
wir abstiegen desto wärmer wurde es. Also erstklassiges Wanderwetter
! Der Abstieg war Irrsinn; es ging vorbei an den bizarrsten Felsformationen
welche alle irgendwie "wakelig" und wenig vertraueneinflössend aussahen.
Immer weiter hinab. Irgendwann
nach ca. 1 Stunde strammen wanderns kamen wir dann unten im Canyon an
und von dem ersten Etappenziel der Tower-Bridge war weit und breit nichts
zu sehen. Unterwegs kamen uns nur 2 Wanderpärchen entgegen, die schon
ziemlich fertig aussahen. Ich stoppte desöfteren ( da gab es soviel
tolle Ecken das man hätte
alle
60 Sekunden innehalten müssen ) und nach ca. 1 1/2 Stunden erreichten
wir dann leicht angeschlagen die Tower-Bridge ! Wir hatten also die ersten
1.5 Milen geschafft und waren schon jetzt leicht ausgepumpt, und es ging
den ganzen Weg fast nur stramm Bergab. Der Blick von dort "unten" war allerdings
gigantisch und raubte einem fast den Atmen, wobei dann natürlich der
Gedanke auf kam, dass man auch wieder den kompletten Weg "raufzuwandern"
hat was deutlich anstrengender sein würde.

Von diesem Punkt aus ist es nochmal 4 Milen bis zum Fairyland Point, sodass
Anja und ich beschlossen hier erstmal Rast zu machen um danach zu beschliessen
weiterzugehen oder den Weg zurück anzutreten. Wir haben uns für
die einzig richtige Alternative entschieden und an der Tower-Bridge kurzerhand
beschlossen, das wir nun den beschwerlichen Weg wieder zurück rauf
zum Rand des Canyons machen sollten. Grund: Wir wollten natürlich noch
die ca. 30 Kilometer lange Stichstrasse ins Herz des Bryce-Canyons mit allen
seinen tollen Viewpoints besuchen und der Highway 12 wartete auch noch auf
uns...smile...
Nach 2 1/2 Stunden kamen wir pustend und total ausgepumpt wieder an
unserem Startpunkt der Wanderung an. War waren somit ca. 4 Stunden unterwegs
gewesen und glücklich es zurück geschafft zu haben. Aber es hatte
sich ganz klar gelohnt, denn nur mit einer Wanderung kann man die Wahre
Schönheit des Bryce-Canyons auch nur annähernd erfassen. Eine
interessante Idee wäre es sicherlich
auch
gewesen mittels Maultieren in den Canyon und zurück zu reiten,
denn es wurden dort auch entsprechende Touren angeboten. Nunja, vielleicht
das nächste mal !
In direkter Nähe des Sunrise-Points machten wir eine Toilettenpause
und assen zur Stärkung ein paar Sandwitches um dann über die
Stichstrasse ins Herz des Bryce-Canyons alle lohnenswerten Viewpoints bis
hin zum südlichsten dem "Rainbow Point" abzufahren. Wahnsinn ! Meiner
Meinung nach ist Bryce eine der schönsten National Parks der USA. Nachdem
wir nun alles interessante gesehen hatten fuhren wir wieder die 30km zurück
Richtung Park-Ausgang auf den Highway Nummer 12 ( von dem wir westlich kamen
) Richtung Südosten.
Highway 12 -die Canyonroute-:
Wenn es einen Preis gäbe für die "steinreichste" Route im
Südwesten, so müsste man ihn dem Highway 12
verleihen. Vom Bryce-Canyon im Westen verläuft die gut 200km lange
Panoramastrecke bis zum Capitol Reef National Park im Osten - teilweise wurde
die Strasse sogar direkt auf den nackten Fels verlegt. Entlang des Weges
reihen sich Schluchten und bizarre Felsformationen, kleine State Parks, wie
etwas Kodachrome Basin, und verschlafene Mormonendörfer wie Escalante
aneinander. Immer wieder bieten sich weite Blicke über das steinerne
Meer des Colorado Plateaus - eine Route, die tief druchs Herz des Felsenlandes
führt. Nur einmal, am Boulder Mountain, schwingt sich die Strasse in
grüne, kühle Höhen auf und überquert den Berg auf fast
3000 Metern Höhe. Unser Ziel war kurz vor dem Capitol Reef National
Park das verschlafene Nest namens "Torrey". Hier neigte sich dann auch unser
vierte Tag der Reise dem Ende.
|