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Email: Michael Perlitschke

Page-Update: 28 Jan. 2004



San Diego - Las Vegas

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Dieser "Donnerstag" steht im Zeichen des Automobilen 1100 Kilometer-Härtetests für Material und Fahrer:
Heute stand ein extrem langer Tag auf dem Programm, denn wir mussten von San Diego ( wo es in der Umgebung mittlerweile sehr heftig brannte ) wieder Richtung "Las Vegas" fahren. Vor resp. hinter Death Valley -welches wir als letzten Nationalpark auf unserer Rundreise besuchen wollten - "dem Tal des Todes" wollten wir eine geplante  Übernachtung durchführen. Da wir gestern nach dem äusserst netten "Sea World" Ausflug sehr früh schlafen gingen, waren wir heute in der Lage problemlos gegen 7 Uhr morgens aus dem Bett zu krabbeln. Keine 30 Minuten später, waren wir geduscht und bereit wieder mal ein kostenloses Frühstück "einzuwerfen". So gegen 8:15 Uhr konnte unsere Rückreise Richtung Las Vegas nach dem aus"checken" aus dem Hotel beginnen...

Wir fuhren also wieder auf die Interstate Nummer 5 zurück Richtung Norden und Los Angeles. Wie auch schon die Hinfahrt nach San Diego war der Highway gerammelt voll und in der Luft lag der Geruch von verkohlten Wäldern. Wir passierten eine Strassensperre, wo die Border-Control nach illegalen Einwandereren aus Mexico suchte und meterten rel. gut die Strecke bis Los Angeles runter. Wie auch schon der Anfahrtsweg, war das mal wieder Stress pur und der Automobile Overkill. Gegen frühen Mittag hatten wir es dann endlich geschafft Los Angels hinter uns zu lassen um nördlich von LA auf den Highway Nummer 14 Richtung norden zu fahren. Mittlerweile neigte sich unsere Spritvorrat dem Ende was eine dringend benötigte Tankpause und Rast nötig machte. Mit frischem Sprit ging es dann wieder auf die "14" welche irgendwann in den Highway Nummer 395 mündete. Da dort im grunde kaum etwas los war, löste Anja mich für 2-3 Stunden vom Steuer ab.

Death Valley:
Auf Höhe Olancha verliessen wir den Highway 395 und fuhren nun auf der 190 Richtung Westen direkt auf das Tal des Todes zu. Mittlerweile waren wir nun schon fast 7 1/2 Stunden stramm unterwegs und die Zeit stand uns im Nacken. Denn wir wollten Death Valley natürlich nicht im Dunkeln durchfahren ;-) Also haben wir Hackengas gegeben und fuhren stellenweise leicht über den erlaubten Limits und verloren durch die Bergstrecken ( viel fahrerei rauf und runter, aber man kommt kaum voran ) nochmals wertvolle Zeit. Irgendwann hatten wir es aber geschafft und waren nun endlich "im Tal des Todes" und die Sonne signalisierte uns, das es zeitlich sehr eng werden wird und wir nicht mehr viel Zeit dort verbringen werden können. Unterwegs fiel mir etwas sehr grosses mitten auf der Strasse auf. Ein Handteller-Grosses krabbelndes "etwas" mitten auf der Strasse. Ich also sofort angehalten; gewendet und zu diesem Tierchen zurückgefahren. Und es stellte sich heraus ,das es sich um ein Spinnen-Monsterklops von "Tarantel" ( Tarantula ) handelte welche rel. zügig die Strasse überquerte. Anja, blieb aufgrund Ihrer massiven Spinnenangst in der Nähe des Autos ich ich schaute mir dieses -mit gebotenen Respekt- äusserst agiles haarige "Monsters" mal aus der Nähe an. Einen solchen Hammer an Spinne hatte ich noch nie gesehen. Ein Prachtexpemplar und das wir es zu Gesicht bekamen, verdanken wir nur der Zeit, denn diese Tiere werden gegen Abend sportlich und agil um sich Fressen zu suchen, so das nicht vor derem "Haustür" zu erlegen ist. Taranteln fangen und fressen Kleintiere wie Mäuse oder auch notfalls Vögel. Für den Menschen sind die weniger gefährlich und auch nicht tödlich. Das Gift ähnelt dem einer Wespe., wobei der Biss mit den beiden rel. grossen Werkzeugen am Kopf äusserst schmerzhaft ist. Wir hatten also ziemliches Glück so einen "Brocken" zu Gesicht zu bekommen.

Nachdem die rennende Tarantel wieder im Buschwerk auf der anderen Strassenseite verschwunden war, machten wir uns weiter auf die Socken durch Death Valley und besuchten automatisch ein paar hübsche Aussichtspunkte. Von den Temperaturen war es dort zu dieser vorgerückten Stunde und Jahreszeit recht angenehm. Wir schätzten das nicht mehr als 25-30 Grad vorherrschten. Und auf unserere fahrt sahen wir noch min. 4 weitere Taranteln auf der Strasse herumkrabbeln. Sozusagen eine kleine Invasion ;-) Aber alles Geschütze die nicht an unsere erste herankamen. Denn das war ein Mödergrosses Monster.

Noch ein paar Worte zu Death Valley: Das unter den Pionieren einst berüchtigte >Tal des Todes< liegt an der Ostgrenze Kaliforniens in der Mojave-Wüste. Umrahmt von 3000m hohen Bergen, senkt sich das rund 200km lange Tal am "Devils Golf Course" bis 86m unter den Meeresspiegel. Es ist der niedrigste Punkt der USA. Un der heisseste Fleck der Erde - bis 57 Grad Celsius hat man hier schon gemessen. Aussichtspunkte wie "Zambriskie Point" und "Dantes View" bieten herrliche Blicke über die einsamen Canyons und ausgetrockneten Salzseen; der "Artists Drive" führt zu farbenprächtigen Felsformationen. Vorsicht im Sommer kann eine Fahrt durch das Tal zur gefährlichen Tortur werden...

Death Valley ist vergleichsweise gross und wie schon oben geschrieben stand uns die Zeit sehr massiv im Nacken. Wir fuhren also ins Tal hinein um dann dem Highway 190 an einer Kreuzung rechts Richtung "Furnace Creek Ranch" zu folgen. Mitterweile ging die Sonne auch schon unter und wir schätzten das wir noch max. eine Stunde gutes Licht haben. An der "Furnace Creek Ranch" schlug ich vor, auf die 178 abzubiegen um das ca. 40 km entfernte Badwater ( wo der tiefste Punkt der USA mit -86 Meter ist ) anzusteuern. Gesagt; Getan ! Wir also wie die blöden mit 70-80 Milen ( 60 waren erlaubt ) Richtung Badwater und mussten uns -mal wieder- durch einige kleinere Erhöhungen "kurbeln". Das kostete Zeit, aber wir kamen in Badwater noch rechtzeitig vor Sonnenuntergang an. Und was fanden wir dort vor ?
Richtig geraten ! Mal wieder eine grosse Baustelle mit absoluten Parkverboten. So´n Scheiss ! Dort stand auch ein ParkRanger herum und wir wussten nun nicht mehr was wir machen sollten. Auf dieser einsamen Strasse rausfahren aus Death Valley ? Umkehren und wieder 40km zurück zur Furnice Creek Ranch um dort dann auf der 190 westlich den Park zu verlassen ? Wir also angehalten und mit dem Park-Ranger kontakt aufgenommen. Dieser erkläre uns, das wir hier nicht parken dürfen und wir unsere fahrt nach dem Gespräch umgehend fortsetzen müssten. Ich hatte ihm erklärt, das wir auf dem Weg nach LasVegas sind und nun wissen wollten, was der schnellste und Beste weg ist. Der ParkRanger lief danach zu seinem Geländewagen und kam mit einer Park-Strassenkarte zurück und fragte ob wir den schnellsten oder besten Weg nach Las Vegas nehmen wollen. Er schlug uns vor, nicht weiter diese Strasse zu benutzen und stattdessen zurück zu fahren um dann auf der 190 rechts Richtung Death Valley Junction zu kommen ( ist sicherer ! ). Von Death Valley Junction dann südlich auf die 127 bis Shoeshone und dann auf eher einfachen Strassen weiter bis Vegas. Er schenkte uns noch seine Karte als Orientierungshilfe und wünschte uns eine gute fahrt.


Die angedachte Strecke des Rangers war so gesehen sicherlich ganz interessant, aber besass in meinen Augen einen Schönheitsfehler. Unser Sprit neigte sich dem Ende und wie sollte es auch anders sein, mitten in Death Valley ;-) Also fuhren wir erstmal wieder zurück nach "Furnace Creek Ranch" und stellten fest das die eine Tankstelle fast 2 US$ pro Gal. ( 3.8 Liter ) verlangte ( die hätten in dieser Gottverlassenen Gegend auch 100 US$ nehmen können ) ;-) Das war uns klar zu teuer und nach einiger Rechnerei kamen wir zu dem Schluss das unser Spirtvorrat noch min. 150 km halten müsste. Wir also Richtung "Death Valley Junction" losgefahren und uns wieder Spritkritisch durch die Berge mit den Serpentinenartigen Strassen geschlängelt. Nach einer ganzen Weile kamen wir dann in DeathValles Junction an ( da war im grunde fast nichts ) und stellten ernüchternd fest, das man dort nicht übernachten konnte. Unser Spritvorrat war nun schon ziemlich am Ende ! Rechts auf die 127 ging es auf einer öden Strasse Richtung Shoshone was uns der Ranger empfohlen hatte und links Richtung Norden auf die 373 Richtung Amargosa Valley. Wir entschlossen uns gegen den Tipp vom Ranger für die Nordroute, weil dort zumindest auf der Karte ein grösseres Nest zu finden war und auch die Chance sehr viel grösser sein würde, eine Tankstelle zu finden. Den leichten Umweg haben wir zugunsten unserer Spritnot in Kauf genommen.
Wir also links Richtung norden und Amargosa Valley . Mittlerweile war es Stockfinster draussen und ein komisches Gefühl mitten in einer total verlassenen Gegend ganz allein ( von anderen Autos war nichts zu sehen ) herumzufahren. Irgendwann kurz vor Amargosa Valley überquerten wir die Staatsgrenze und verliessen Kalifornien um dann in Nevada zu sein. Spontan riefen wir im Auto "Home sweet, Home !!!" ;-) Komisch, aber wir fühlten uns automatisch irgendwie wieder wie zuhause. Im Amargosa Valley angekommen tendierte unsere Tanknadel gnadenlos gegen Null ( schätze mal das wir noch 50km hätten fahren können ) und sahen neben einem improvisierten sehr einfach anmutenden Holz-Casino eine schlicht gestaltete Tankstelle. Diese kam uns nach diesen viele 100km ohne Tankstellenmöglichkeit wie eine Offenbahrung vor und der Preis von nur 1.75 US$ pro Gal. war fast schon ein Schnäppchen ;-) Es hiess nun also: Kreditkarte in die Tanksäule und unsere durstige Karre vollaufen lassen. Und nun stellten wir uns die Gewissensfrage: Wollen wir uns in dieser ziemlich öden verlassenen Gegend ein Motel ( sofern überhaupt vorhanden ) suchen um morgen nochmal in aller ruhe Death Valley zu besuchen oder von dort aus -auch wenn wir mittlerweile von der vielen Fahrerei hundemüde waren- weiter direkt nach Vegas fahren ? Wir beschlossen kurzerhand Death Valley hinter uns zu lassen und nach Hause ( Las Vegas ) zu fahren um dann unseren letzten vollen Urlaubstag in Vegas zu verbringen ( denn gesehen hatten wir in den letzten 2 Wochen ganz sicher genug und wir wollten uns nicht mit noch mehr Eindrücken weiter überreizen ! ).

130 Milen ( ca. 200km ) trennten uns nun noch von Vegas und wir fuhren auf dem Highway 95 nun südöstlich diese Strecke nach Vegas. Damit ich nicht wärend der Fahrt einschlafe, haben Anja und ich fast die ganze Zeit über herumgewitzelt und irgendwelchen Blödsinn gelabert ( war so gesehen sehr spassig ) und uns über unseren heutigen Horror-Megatrip lustig gemacht. Ein Irrsinn: San Diego; Los Angels;  Death Valley und dann als Tagesziel LasVegas. Wer das macht, kann nur Krank sein ! Irgendwann gegen 9 oder 10 Uhr abends erreichten wir endlich Las Vegas und fuhren dort sehr zielgenau -mittlerweile waren wir fast ein bisschen Ortskundig- und problemlos vor unser vor 2 Wochen genutztes "Quality Inn Key Largo". Ich also völlig demoliert und geschunden von diesem harten Tag reingetobt um dieses nette Hotel für unsere letzten beiden Übernachtungen zu buchen. Aber es war komplett ausgebucht, da morgen das Wochenende anstand und Las Vegas am Freitag und Samstag gerammelt voll mit Menschen ist. Ich also wieder raus zu Wagen um Anja diese vernichtende Information möglichst schonend beizubringen. Einen Block weiter Richtung Strip habe ich noch so´n total runtergewohntes Motel in Erinnerung gehabt und schlug Anja vor, mal dort nach einem freien Zimmer zu fragen.  Und BINGO--->Dort bot man uns fuer heute "Donnerstag auf Freitag" einen Raum für 39 US$ an. Nachdem wir uns die Schrottlaube angesehen hatten war selbst dieser Preis fast zu teuer, aber es war ein Bett drin und das Licht funktionierte auch ;-) Die Nacht von Freitag auf Samstag sollte uns dann aber in diesem Schrotthaufen satte 79 US$ kosten was wir entsetzt bei diesem üblen Zustand ablehnten und nur diese Nacht zum schlafen buchten.

Wir also völlig erschöpft eingecheckt und erstmal Pause gemacht. Mittlerweile war es auch schon 22:30 Uhr und wir hatten einen Bärenhunger. Ich schlug Anja vor für unsere letzte Übernachtung morgen, noch heute Abend ein paar Hotels zu fuss zu besuchen und nach Preisen zu fragen und zudem irgendwo etwas Essen einzuwerfen. Das machten wir dann auch und nach dem dritten Hotel und der immer gleichen Antwort "sorry...Freitag auf Samstag ist hier alles ausgebucht" hatten wir uns irgendwo etwas Essbares reingezogen um dann total erschöpft und frustriert wieder in unser  Schrotthotel zu latschen um endlich gegen Mitternacht eine bitter verdiente Mütze schlaf zu ergattern. Die Hotelsuche verschoben wir auf den morgigen Freitag. Von allen Tagen war dieses heutige Donnerstag mit weitem Abstand härteste ! Aber es war gut, dass wir nun nicht mehr fahren mussten und unseren Urlaub entspannt mit einem Bummel-Tag ausklingen lassen würden...
 

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