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© 1997-2008 by M.Perlitschke
Email: Michael Perlitschke

Page-Update: 02 März 2008



Heute steht ein 800km Gewaltmarsch zum Zion National Park und der Kampf gegen die eisigen Elemente an, den ich aber zweimal verloren habe. Auf dem Aktivitäten-Programm steht heute der Bereich des "Lower Kolob Plateau"; eine Wanderung auf dem "Canyon Overlook Trail" und der Versuch den Bryce-Canyon zu erreichen. Wer auf obige Karte klickt, kann sich die Map vergrössert anzeigen lassen...

Sonntag, der 02 Dezember 2007:
Um 5 Uhr klingelte mein Wecker und ich wollte in diesem Moment sterben. Also verordnete ich mir noch eine 1/2 Stunde als Bonus und stellte den Wecker neu. "Klingeling....", shit seit wann ist denn eine halbe Stunde in gefühlten 3 Minuten vorbei ? Es half nichts, ich schleppte meinen geschundenen Körper zum Kühlschrank, denn dort war meine Medizin inform einer Dose Dr.Pepper Cola drin. Schlaftrunken mit noch geschlossenen Augen lümmelte ich mich auf die Couch um an der Eiskalten Dose "Srg.Commander Pepper" zu nuckeln und parallel dazu an meiner Zigaratte rexlexartig zu saugen. Man spricht hier wohl auch von frühkindlichem Saugereflex...smile.

Die Dr.Pepper Cola zeigte schnell Wirkung, mein Motor kam langsam wieder in fahrt; ich war in der Lage unter die Dusche zu kriechen und den herben "Schock" der ersten Wasserstrahlen auf meinem gestählten muskolösen Body zu ertragen, da die auf Blitzkrieg eingestellte Klimaanlage beide Zimmer in eine Hitzehölle verwandelte. Ja, bei 35 Grad Zimmertemperatur macht das Abtrocknen so früh am morgen wirklich freunde. Ich dachte ich müsste ersticken, also schnell wieder das andere extrem an der Klimaanlage eingestellt: Schockfrosten ! ich war sicherlich das einzige Zimmer von den 2400 Zimmern in der die Klimaanlage auf "Schnee" gestellt war. So macht "Kneipen" wirklich Spass.

Oben klicken um das Strecken-Video abzuspielen !

Dann noch schnell nebenbei ein grosses Stück meines gigantischen DeathValley Apfelkuchens reinpressen; und ein Blick aus dem Fenster werfen. Und ich staunte nicht schlecht, denn überall auf den Strassen parallel zur Interstate 15 standen jede Menge Polizei; Strassen-Absperrungen und sogar ein paar der schnellen 15.000 Läufer waren auf der kurzen Half-Marathon Strecke hinter dem Stratopshere zu sehen. Grund: Heute ist in Las Vegas Grosskampftag, denn der "Las Vegas Marathon 2007" war in vollem Gange ( gestartet am Manadlay Bay um Punkt 6 Uhr ). Im TV lief das ganze natürlich auf mehreren Kanälen Live. Ein gigantisches Spektakel und grund genug mich heute vom Acker zu machen, denn das muss ich mir nicht antun. Da heute das Kolob-Plateau eines meiner pimärziele sein wird und ich nicht weiss, wie es um meine Kondition bestellt ist, habe ich sicherheitshalber eine Männer-Notausrüstung eingepackt. Bestehend aus: Zahnbrüste und Pasta; Deo; Tiger-Tanga; Socken; T-Shirt und Ladegerät für mein Elo-Zeugs. Damit war ich nun also in der Lage auch ausserhalb pennen zu können...           

Also schnellstmöglich raus aus dem Hotel. Beim warten auf den Fahrstuhl konnte ich aus dem Fenster bei den Fahrstühlen sehen, dass dort auf dem Strip die Hölle gefrohr und 1000ende von bekennenden Optiat-Masochisten wirklich alles gaben. Nichts wie weg aus diesem Irrenhaus und ab ins Parkhaus zu meinem bereit stehenden Auto...

280km zum "Kobob Plateu" des Zion National Parks:
Ich wuselte mich auf Schleichwegen hinter dem Stratopshere ( übel die Gegend ! ) in Richtung Interstate 15 und nach 5 Minuten war´s bei herrlichsten Sonnenschein ( die Sonne stand extrem tief ) und klaren blauen Himmel geschafft. Wer nun nach SinCity wollte, hatte ein riesen Problem. Überall gigantische Stau´s, da ein Grossteil der Stadt wegen dem Marathon abgesperrt war. Aber wer so wie ich diesem Wahnsinn entkommen wollte, hatte ein leichtes Spiel. Richtung Norden war die Interstate rel. frei, also konnte ich GAS geben und musste das sogar, denn die Uhr tickt, da das Tageslicht im Dez. nur ein sehr begrenztes Gut darstellt. Also Richtung Norden; Norden.....und nochmal Norden. Gut gelaunt erreichte ich nach ca. 1 1/2 Stunden Mesquite an der Staatsgrenze NEVADA/ARIZONA. Falls es heute Anstrengend wird, werde ich hier in meinem Lieblings-Casino nächtigen. Meine Notschlaf/Übernachtungsausrüstung hatte ich im Kofferraum liegen. Danach gings knapp 2000 Höhenmeter auf der Interstate bergauf und in die Höhe weiter durch Littlefield und schon konnte man Arizona nach 30 Minuten "ByeBye" sagen und wurde mittels eines Schildes im Bundesstaat UTAH begrüsst. Die nächste grössere Stadt welche an der Interstate 15 durchfahren werden musste war St-George, und danach dauerte es auch nich mehr lange bis Harrisburg Juction und die Abfahrt nach Hurricane anstand. Also rechts runter von der Interstate 15 auf den US-Highway 9. Kurz danach war dann auch schon hübsch weihnachtlich dekorierte "Hurricane" erreicht. Hier beschloss ich erstmal eine Pinkel & Tankpause einzulegen und mir etwas Reise-Proviant zuzulegen ( denn mein Magen knurrte wie verrückt ). Und was nimmt sich so´n absolut schmerzfreier Wahnsinniger, wie ich es bin, mit ?  Genau, "Chips Ahoy" Kekse ( die Dinger machen süchtig, so lecker sind die ); zwei leckere "Mega Ham & Chesse Sandwitches" und natürlich für alle Fälle zwei "Twinkies". Zusammen mit meinem im Kofferraum befindlichne Dr.Pepper Faimienration war exakt dieses die richtige Männer-Überlebensmischung. Also fuhr ich gegen 10 Uhr noch ein Stück um bei einem herrlichen Panorama-Blick auf eine westlich liegende hübsch verschneite Gebirgskette etwas zu essen und mich über das mittlerweile massiv schlechte Wetter zu ärgern. In Vegas und ganz Nevada herrliches Wetter und dann über Arizona und nun Utah so ein Dreckwetter ?! Das war ägerlich, aber ging noch in Ordung, denn es sah nicht so aus als wenn es schnee geben wird ( in diesen Höhenlagen und Jahreszeit gibt es den Niederschlag als Schnee ! ). Mir gefiel aber dennoch was ich dort sah und schnell arrangierte ich mich mit dem Wetter, aus das man keinen Einfluss hat. Soll man sich deswegen den Tag verderbebn lassen ? Ich denke "nein", drum war´s ok so wie es war. Ich schoss noch von dieser in den Wolken liegenden Gebirgskette ein Parorama und setzte meine fahrt dann nach 15 Minuten fort.  

  

Es ging nun über die erneut nett weihnachtlich dekorierte Ortschaft "La Verkin" weiter nach "Virgin". Wirklich niedlich was die da in den kleinen Ortschaften auf die Beine stellen. Auf den Mainstreets wimmelt es nur so vor Gimmicks und Willkommens-Botschaften und auch grosse Plakate quer über der Strasse auf denen "Merry Christmas" prangt werden einem geboten. Das macht dieser Ortschaften noch freundlicher als die ohnehin sind. Wenn da nicht das "Böse" in gestalt eines Sheriffs" stehen würde. In wirklich jeder dieser kleinen Ortschaften stand extrem gut getarnt am Strassenrand der "Dorf-Sheriff ) mit seiner aktivierten Laserkanone um Tempo-Sünder zu erwischen. Teilweise waren die Polizeiwagen so heftig mit Schnee bedeckt das man annehmen musste das die da schon seit Tagen geparkt stehen. Nur die freie Windschutzscheibe war verdächtig und BINGO.....die Gesetzeshüter waren auf der jagt nach Temposündern, denn die Gegend und grosszügigen Strassen laden zum schnell fahren fast schon ein. Also hübsch die Tempo-Limits ( auch wenn es schwer fällt ) einhalten.

"Kobob Terrace Road" und Upper Kolob Plateau des "Zion National Parks":
In Virgin ( 1100m über Meersspiegel ) hiess es nun den Weg zum Zion National Park verlassen und links auf die "Kolob Terrace Road" und meinem primären Tagesziel abzubiegen. Denn in diesem Teil des total unterschätzten Bereiches des Zion National Parks war ich noch nie und diese Panoramastrasse, die vorzügliche Einblicke in einen Teil des Zion National Parks bietet, wollte ich heute primär genauer entdecken.

Also fuhr ich auf der "Kolob Terrace Road" die in Richtung Norden zum Lower Kolob Plateau führt. Doch damit nicht genug: Über diese Weg gelangt man zu einem weiteren Highlight dieses zauberhaften Parks : Der " Subway of Left Fork ", welchen den wirklich gut trainierten Wandersmann nach enem beschwerlicher Hike einen herrlichen Einblick beschert, der sich auf alle Fälle lohnt. Die Geschichte der amerikanischen National Parks begann mit dem Schutz des "Yellowstone National Parks" im Jahre 1872 . Seither versuchte man, weitere spektakuläre und unwiederbringliche Gebiete der USA mit der Ausweisung als "National Park" der industriellen Nutzung und Besiedelung durch den Menschen zu entziehen - eine für damalige Verhältnisse fast revolutionäre Entscheidung...

Tausende Besucher und Erholungssuchende aus aller Welt machen sich seither auf, in diesen Gefilden Ruhe und Entspannung zu finden. Doch viele dieser, unter der Obhut des NPS ( National Park Service ) stehenden Schutzgebiete sind einfach zu groß, um sie bei einem oder mehreren Trips ausgiebig erkunden zu können. Dazu zählt unter anderem auch der Zion National Park im Süden von Utah. Beschränkt sich der Normalbesucher weitestgehend auf den herrlichen "Zion Canyon", findet sich der eine oder andere auch mal in den "Kolob Canyons" ein oder befährt so wie ich heute die "Kolob Terrace Road". In einigen Fällen beschäftigen sich die Leute genauer mit der Umgebung und stellen fest, das es einiges an "Unbekanntem" zu entdecken gibt...

Ein solches Kleinod der Natur ist der linke Seitenarm des "North Creek", eines kleinen aber zerstörerischen Flusses ( siehe Bilder ! ), der sich durch die Schluchten des Zion NP windet, "bewacht" von Felsdomen mit solch klangvollen Namen wie "South Guardian Angel". Der Fluss ist sicherlich recht schön anzuschauen, das klare Wasser im herrlich bizarren Canyon, eingerahmt von rotem Fels mit weissen Schneetupfern- herrlich ! Doch dies ist nicht der Grund, warum etliche Menschen jährlich den beschwerlichen Weg hinunter zum "Left Fork" auf sich nehmen. Flussaufwärts, vor einer natürlichen Barriere, welche ohne Canyoningausrüstung nicht zu meistern ist, befindet sich die eigentliche Hauptattraktion: Eine natürliche Felsröhre, deren Form und Durchmesser an einen Tunnel erinnert und den Titel "Subway" trägt. Nicht genug damit, dass der Hiker diese tolle "Kreation" nach einigen harten Hiker-Stunden zu Gesicht bekommt, nein , sie ist zu allem Überfluss auch noch mit sehr fotogenen Pools, Kaskaden und einem Wasserfall dekoriert. Einfach sehenswert. Allerdings ist dieser Wander-Ausflug nur wirklich etwas für körperlich fitte und ambitionierte Fotografen. Da ich heute aber nicht viel Zeit hatte, waren Wanderungen insbesondere bei Temperaturen um den Gefriehrpunkt nicht so ganz meine Baustelle. Ich begnügte mich mit wirklich hübschen Impressionen des Kolob Hoch-Plateaus.

Es ging bei meiner fahrt vorbei am Right Fork Trailhead; dem Grapevine Trailhead oben beschriebenen Left Fork Trailhead bis zum entfernt "Hop Valley Trailhead" und einige Meilen danach als es wirklich interessant wurde -kurz vor dem "Wildcat Canyon Trailhead" ging nichts mehr. Ich befand mich mittlerweile auf knapp 2200 Metern und an einer wirklich fiesen Stelle der Strasse ( mit heftigen Steigungen ) bestand die Strasse nur noch aus Schnee und Eisbrettern. Ich wagte einen Versuch aber fuhr mich fast fest; kam ins Rutschen und wie durch Zufall kam mir ein Geländewagen mit jungen Leuten entgegen, die ich sofort stoppte um nach den Stassenverhältnissen auf meinem angedachten weiteren Streckenverlauf zu fragen. Antwort in kurzform: "BESSER NICHT RISKIEREN". Denn man erklärte mir, dass ab meiner Position die gesamte Strasse komplett vereist sei und ich dort mit meinem Sommerreifen und Wagen höchstwahrscheinlich in böse Schwierigkeiten geraten werde. "Shit", was nun ?

   

In der ganzen Aufregung habe ich leider verpennt ein Bild von den Strassenverhältnissen zu schiessen, denn das glaubt mir hier sicherlich niemand, aber es war wirklich hochgradig beängstigend. Ich bin nun wirklich kein Angsthase, aber in diesem weiträumigen Bereich des Parks mit dem Wagen im Schnee und Eis festzustecken ohne das dort andere Menschen ( nur 1 Auto habe ich dort gesehen ! ) sind, war Grund genug an dieser Stelle den geordneten Rückzug anzutreten! Aber meine Mission "einen groben Eindruck" von diesem speziellen wenig frequentierten Bereich des Zion National Parks zu erhalten reichte schon aus. Eine absolut zauberhafte Gegend die geradezu zum wandern und entdecken einlädt. Und diese Wanderungen resp. vielen hochintessanten Trails werde ich im "Reisejahr 2008" bei besseren Wetter und mit mehr Sonnenstunden umsetzen. Was also tun um diese verpatzte Situation zu retten ? Noch während ich den geordneten Rückzug antrag fiel mir im Hauptteil des Zion National Parks der "Canyon Overlook Trail" hinter dem langen Zion Tunnel ein. Diesen wollte ich schon immer mal "Hiken" und heute war die perfekte Gelegenheit dieses nach 15 Jahren endlich mal final in die Tat umzusetzen. Also war nun mein zweites Tages-Ziel aus der Not heraus gebohren und nur noch ein Schneesturm hätte mich nun noch von diesem Vorhaben abhalten können. Also mit Vollgas zurück nach Virgin und erneut gestaunt, wie hübsch dieses Kolob-Plateau ist. Nebenbei kam in mir auch der Wunsch hoch den Nordteil des Kolob-Canyons ( hierfür muss man wieder zurück auf die Interstate 15 um ca. 30km weiter nach Norden zu fahren ) zu erleben, aber nichts überstürzen, ich habe schliesslich noch 1 Woche Urlaub zur Verfügung.  Also hiess es nun erstmal mein Sekundär-Ziel "Zion Canyon Overlook Trail" erreichen....  

"Zion National Park": Der -Canyon Overlook Trail-:
Also fuhr ich ( siehe grüne MAP oben rechts ) auf dem Hwy 9 von Virgin nach Rockville ( auch eine sehr hübsche kleine Stadt ) und von dort zum Südeingang des Zion National Parks. Ich habe schon in den anderen Reisetagebüchern eine Menge Informationen zu diesem National Park geschrieben, drum verkneife ich mir erneut eine wiederholende Beschreibung. Erstaunlich am Zion-National Park ist, wie uninteressant und auch klein der auf den ersten Blick wirkt, aber auch welch enormes Potential und Schönheit der bei näherer Betrachtung auf den Besucher ausübt. Das Kolob-Plataeu heute war -wenn auch nur angerissen- spektakulär schön und ein weiterer Puzzelstein der für den Zion-Park spricht, der mir von mal zu mal immer besser gefällt.

Um Exakt 11:39 Uhr ( Nevada Zeit ! ) erreichte ich den Haupteingang des Zion National Parks. Im Gegensatz zu führeren Besuchen, war hier erstaunlich wenig los. Dennoch musste man an Ranger-Häusschen den Annual Pass zücken; bekam eine Park-MAP in die Hand gedrückt und wurde als "würdig eingestuft" in den Park gelassen.

 

Danach fuhr ich mit ein paar kleinen Stops meinem Sekundärziel dem "Canyon Overlook Trail" entgegen. Der Zion Overlook Trail ist von der Schiwerigkeit einer der moderaten ( eher einfachsten ) Trails im Zion National Park. Um zum Trailhead zu gelangen muss man von Süden aus durch den Park und den Tunnel fahren. Er beginnt ca. 100 Meter hinter dem Tunnelausgang wo rechts ein sehr kleiner Parkplatz ( am Rangerhäuschen )  zu finden ist, der aber nur ein paar wenige Stellplätze bereitstellt. Fährt man 150 Meter weiter findet man eine etwas grössere Parkmöglichkeit, welche ich genutzt habe.

Nachdem man nun den Parkplatz verlassen hat ( siehe MAPS rechts und oben ), folgt man nun den Highway 9 etwa 150m entlang. Ein Hinweisschild auf der rechten Seite führt nun zum Startpunkt der nur 1,6 km kurzen Wanderung zum Canyon Overlook. Zu Beginn windet sich ein Pfad aus Slickrock ein Weilchen nach oben und hin und wieder gibt es kleinere Stufen im Fels, die man aber gut bewältigen kann. Auch wenn die Wanderung einfach ist, sollte man unbedingt auf festes Schuhwerk achten, da der Slickrock teilweise sehr rutschig sein kann.

   

Hat man diese kleine Ansteigung überwunden, bietet sich auch bei diesem bescheidenen bewölkten Wetter ein herrlicher Blick zurück auf den Highway 9 und die umliegende Umgebung. Nicht weit von diesem Punkt entfernt befindet sich dann auf der linken Seite des Pfades ein Abhang mit einem stark verwundenen Canyon. Hier blickt man gerade von oben auf den Pine Creek Slot Canyon, der sehr beliebt zum abseilen und Canyoneering ist.

Immer wieder gibt es nun auf dem Trail schöne Felsformationen in Form von Hoodoos und den sogenannten Crossbedding zu sehen. Bei dieser Verwitterungsform kann man ganz deutlich erkennen, wie die ehemaligen Sanddünen versteinert sind und aus welcher Richtung der Wind die Dünen aufgetürmt hatte. Der Weg führt nun unter einer riesigen Alcove vorbei über einen kleinen Holzsteg. Unzählige Farne wachsen hier, geschützt vor der prallen Sonne und mit genügend Feuchtigkeit umgeben. Selbst einige Stellen mit hängenden Gärten kann man beobachten, während aus den Felsen das Wasser hinuntertropft.

Nach dieser kleinen grünen Oase auf diesem Hochplateau ändert sich das Landschaftsbild auch recht schnell wieder. Teilweise sehr sandige Abschnitte gilt es nun zu überwinden und an den Wegesrändern wachsen Yucca, Kakteen und andere Sukkulenten. Nach einigen kleineren Ansteigungen über Slickrock und Felsplatten erstrecken sich auf der rechten Seite wieder jede Menge Hoodoos in allen möglichen Formen. Nun nähert man sich langsam dem Ende des Trails, das jedoch durch die vielen Slickrockareale nicht gleich ersichtlich ist. Erst nahezu direkt an der eingezäunten Kante wird die atemberaubende Umgebung so richtig sichtbar und man kann weit hinunter in den Hauptcanyon mit dem West Temple, Towers of the Virgin und East Temple sehen. Eine Karte informiert über die umliegenden Berge und benennt diese auch. Hat man den Blick ins Tal erst einmal so richtig genossen, kann man auch hier wieder in der umliegenden Umgebung Hoodoos entdecken.

Ebenfalls sehr gut sichtbar wird von hier oben der Highway 9, der sich nach dem Tunnel in unzähligen Serpentinen ins Tal hinabschraubt. Am besten man geniesst dieses Schauspiel bei blauen Himmel resp. schönen Wetter. Das ganze hat dort Postkarten-Qualität, wobei es aber auch bei diesem schlechten bedeckten Wetter herrlich anzuschauen war und mal wieder meine HDR-Fotografie auf den Plan rief. Denn bei solchen Lichtbedingungen kann man mittels HDR-Technik ( Belichtungsreihen ) noch etwas mehr Dynamik aus der beschränkten Technik kitzeln. Hier mal alle HDR-Fotos die ich an diesem Tag geschossen habe:

An dieser Stelle ein Teil meiner Ausbeute der aufgenommenen HDR-Bilder. Geschossen mittels AEB-Reihenautomatik und einer EV-Spreizung von -1,3; 0 ;+1.3 aber auch -2,0; 0; +2.0 . Also jeweils ein Bild unter- und eines überbelichtet. Was HDR ist kann man <<<hier klicken>>> nachlesen.

     
Für Landschaftsaufnahmen bei heftigen Hell/Dunkel-Kontrasten und Bewölkung eine interessante Alternative, da diese die Stimmung vor Ort rel. gut wiederzugeben imstande sind. Nicht schlecht, oder ?

 

Was ich nicht verschweigen möchte ist folgendes. Obwohl dieser Trail eher leicht ist, sollte man so wie ich nicht unter Höhenängsten ( und meine Höhenangst ist eher moderat, aber wenn es ein paar Zentimeter neben mir ein paar huindert Meter Steil in die Tiefe geht, geht mir massiv die Düse ! ) leiden. An sehr vielen Stellen des Wanderpfades geht es mehrere 100 Meter steil in die Tiefe und mir stand dort trotz schützender Geländer ein paarmal der kalte Angstschweiss sprichwörtlich auf der Stirn. Ich kann wirklich viel ab, aber das sind die Situationen, wo ich meinen inneren Schweinehund bekämpfen muss. Nun verstand ich auch die Warnung auf dem Schild am Trailhead. Dort stand "WARNING: This rocky, uneven trail is not for anyone fearful of heights, althrough most dropoffs are fenced". Egal, da muss man durch, zweimal sogar, denn nachdem ich oben auf dem Plateau alles angesehen hatte und die Seele baumeln liess stand nun der Rückweg an... 

Alles in allem eine herrliche Wanderung mit einer spektakulären Aussicht. Die Idee diesen kleinen Trail abzuwandern ( also ca. 1 1/2 Stunden zu opfern ) war ein echter Volltreffer und nun war gegen 13.30 Uhr auch noch Zeit den Highway 9 weiter zu fahren und den Park Nord/Östlich wieder zu verlassen. Denn ich hatte einen kühnen Plan...

 Auf dem Weg zum "Bryce Canon National Park" haben die Elemente ganze Arbeit geleistet:
Da ich im Kofferraum meinen Tiger-Tanga also eine Notfall-Übernachtungs-Kit dabei hatte keimte in mir der Wunsch, mal zu schauen, wie es um die Schnee-Situation in Richtung Bryce-Canyon bestellt ist. Mein PDA/Navi zeigte mir an, dass es bis in den Bryce Canyon ca. 140km sind und ich mit Glück noch vor Sonnenuntergang dort eintreffen würde. Und da ich ausgesprochen motiviert und fit war, wagte ich den Versuch inform einer Sondierungs-Tour.                              

Also raus aus dem Zion-Park auf dem Highway 9 und am Mount Carmel Junction links auf den Highway 89 Richtung Norden. Dort ging es durch das kleine Städtchen "Orderville" und nach einer ganzen Weile nach Long Valley Junction. Und hier kamen mir meine ersten Zeifel ob das was ich gerade mache eine wirklich gute Idee darstellt. Grund: Das sah dort nach tiefster Winterlandschaft aus, aber die Strasse war frei von Eis und Schnee. In Long Valley Junction geht übrigens der Highway 14 nach Westen ab und führt zur Interstate 15, wobei diese Strasse ohne Winterausrüestung absolut nicht befahrbar war. Egal, ich setzte meine Tour auf dem Highway 89 Richtung Norden unbeirrt fort musste dann aber weitere 5 Minuten später auch dort kapitulieren als ich auf der feuchten Strasse über die ersten Eisbretter fuhr. Grund: In ca. 2 Stunden wird die Sonne verschwunden sein und das Quecksilber ins Bodenlose fallen. Das bedeutet das die jetzt noch feuchte Strasse zu einer Eisbahn werden könnte und im dunkeln wird das ganze bei heftigen Minus-Graden doppelt heikel. In den letzten Tagen musste das hier wie verrückt geschneit haben und heute war somit nicht mein Tag. Also "Safty First", umdrehen und die ganze Strecke zurück fahren. Die angedachte Abk. über den Highway 14 ging ja wegen des Schnee und Eises nicht, also zurück zum Zion National-Park. Der liebe Gott hatte scheinbar doch etwas Mitleid mit mir und ordete wohl an, dass nun endlich die Zeit gekommen sei mich würdig bei blauen Himmel und schönsten Sonnenschein zu verabschieden.

Geordneter Rückzug durch den "Zion-National Park":
In den PDA/Navi resp. der Software "Destinator" habe ich als Ziel Testhalber mal das Stratosphere in Las Vegas eingegeben und der zeigte mir nun an, dass ab dieser Stelle knapp 400km bzw. 4 Fahrstunden vor mir lägen. Aber da es noch hell war, beschloss ich nichts zu überstürzen. Also jeden Sonnenstrahl bis zum Sonnenuntergang in vollen zügen auszukosten, insbesondere da ich erneut durch den Zion auf gleicher Strecke wieder zurück fahren muss. Ich hatte schliesslich alle Zeit der Welt und fühlte mich noch ausgesprochen fit.

Irgendwann erreichte ich natürlich wieder meinen Abbieger zum Zion National Park also den Highway 9 und wurde mit einem herrlichen Berg-Panorama im Rücken bei tief stehender Sonne verabschiedet. Irre diese recht flotte Wetterveränderung. Nun ging es aber wieder schnurstracks zum und vor allem auf gleichen Weg durch den Zion-National Park. Kurz hinter dem östlichen Parkeingang, türmten sich erneut die gewaltige "Kuhfladenfelsen" auf. Danach wurde ich von der mit Schnee gepuderten "Checkerboard Mesa", einer bügeleisenförmigen versteinerten Sanddüne, die sich durch ihre Oberflächenrisse in einer feinen Netzstruktur einzigartig darstellt freundlich begrüsst, ehe es erneut durch den 1930 fertiggestellten Zion - Mt. Carmel Highways  und Tunnel ging.

     

Unterwegs legte ich im Park noch ein paar Foto-Stops ein, denn das immer tiefer stehende Licht war absolut beeindruckend. Leider geben die Bilder dieses leuchtende Natur-Schauspiel nur ansatzweise wieder. Die Felsen fingen dort an regelrecht zu glühen und zusammen mit den imposanten Schattenwürfen, sah die Umgebung umwerfend schön aus. Ich gab also mein bestes um ein paar anständige Fotos zu machen. Und wer beim betrachten dieser Bilder denkt, dass die Farben nicht stimmen, irrt ! Die Farben waren vor Ort genau so wie auf den Bildern. So brutal schön, dass man es garnicht wirklich glauben mag.

Also präsentierte sich der Zion-National Park kurz vor Sonnenuntergang auch mal von seiner Schokoladenseite. Ich war erneut zutiefst beeindruckt von den Lichtspielen der Natur ! Irgendwann um 16 Uhr verschwand die Sonne und es war für mich höchste Zeit meinen Rückweg anzutreten. Also hiess es wieder durch Rockville; Virgin; LaVerkin und Hurricane auf dem Highway 9 in Richtung Westen zur Interstate 15 fahren. Natürlich jedesmal erneut auf der Hut wegen der dort herumstehenden gut getarnten unauffälligen Polizei die mit Ihren Laser-Kanonen die Autos anpeilen.

Zurück nach "Las Vegas":
Irgendwann nach einer gefühlten Ewigkeit kam man auf dem Highway automatisch auf den Zubringer der Interstate 15 ( auch I-15 genannt ) und der Himmel brannte in seinem tiefsten Rot, als kurz danach dann die Dunkelheit einsetzte. Mit meinem Tempomaten und 79mph ( ich fahre immer ein paar meilen schneller als erlaubt ) ballerte ich und eine gefühlte milliarde gigantischer Trucks Richtung Süden. Dann kam ein Stück durch Arizona und irgendwann befand ich mich wieder in Nevada.

Kurz vor Mesquite überlegte ich mir ob ich mir im Virgin River ein Zimmer für die Nacht nehmen soll, aber das hätte nichts gebracht, da ich morgen wegen des Schnee-Wetters in Utah keine Chance sah noch etwas verbessern zu können. Also zurück nach Vegas und beobachten ob das aktuelle Tauwetter anhält und sich noch eine Chance in den kommenden Tagen für mich und den Dunstkreis Utah ergibt.

Dennoch beschloss ich in Mesquite einen kleine "Futter-Pause" einzulegen und begab mich auf zwei Tassen erstaunlich guten Kaffee und einem günstigen und guten Dinner in das Eureka-Casino. Nach 1 1/2 Stunden war ich dann wieder so fit, dass ich meine Nachtfahrt fortsetzen konnte und traf dann kurz nach 20 Uhr rel. spät, total kaputt und hundemüde wieder in "Las Vegas" ein.

Der heutige Abend war in meinem Zustand zuzusagen erledigt. Ich spielte im Stratopshere noch ein bisschen 4Card Keno und schüttete mir noch ein paar Bierchen rein. Der Tag hatte mir irgendwie gefallen, denn ich hatte einiges ausprobiert und wohl im Rahmen dessen, was machbar war, einiges  herauskitzeln können. Gegen 23 Uhr ging es dann -viel zu früh- aber zufrieden ins Bett, denn die paar Bierchen gaben mir den finalen Rest. Morgen wollte ich mir die allerletzten Geheimnisse des "Valley of Fire" vorknöpfen. Mal schauen was der morgige Montag resp. Urlaubstag Nummer 10 an netten Überraschungen bereit hält...

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