Freitag, der 30 November 2007:
Also erstmal im Bett ganz gemütlich herumlümmeln und bei einer eiskalten Dose Dr.Pepper; Fox-5 im TV und ein paar Zigaretten ganz easy wach werden und überlegen was man aus so einem Tag machen kann ? Im TV lief gerade eine Reportage und Aufruf zum "Great Santa Run" der morgen am Samstag ganz früh in Las Vegas Downtown stattfindet und wo auch Siegfried & Roy neben mehreren 1000 Weihnachtsmännern und Lokal-Prominenz auftauchen werden. Also das "merkte" ich mir für den morgigen Tag schonmal vor, denn das könnte sehr interessant und auch witzig werden. Aber was kann man aus dem heutigen wettertechnisch verdorbenen Urlaubs-Tag rausholen ? Ich beschloss mir mein Hirn unter der Dusche weiter zu zermatern, denn bei dem Dreckswetter gab es nur eine Option und die hiess: KEINESFALLS INS FREIE GEHEN. Unter der Dusche hatte ich die spontane Idee heute einen Museumsbesuch einzustreuen und den Rest des Tages mit Essen; Trinken und natürlich Zocken zu verbringen... "Und je länger ich drüber nachdachte", desto besser fand ich die Idee dann auch. Denn das macht schliesslich auch verschärft Spass und heute Abend bietet es sich erneut prima an in den Nachtclub "PollyEsthers" zu toben. Der Tagesplan war also gebohren und lag somit fast in trockenen Tüchern. Also nichts wie ab runter ins Courtyard Buffet...
Futter einwerfen und ab durch die
Mitte:
Protonen; Neutronen; Kettenreaktionen; Strahlung
und mitten drin: "Michael Perlitschke": Vom Strip ging es vor dem Sahara links ein Stück auf die Sahara Ave und dann gleich wieder rechts auf die Parasise Road. An der Kreuzung "Flamingo Road" dann links ab und nach einem kleinen Stück auf der Flamingo konnte man rechts auch schon das Museums-Gebäude vor dem Universitäts-Bereich prima erkennen. Ein Parkplatz ist da natürlich auch schnell lokalisiert. Man kann Alternativ aber auch auf dem Strip fahren und am Balleys in die Flamingo Road rein und dann immer gerade aus. Ist also extrem einfach auch ohne Navi zu finden. Da hat sich nichtmal das aktivieren gelohnt, denn ich hatte mir das ehrlich gesagt deutlich schwieriger vorgestellt und dachte das liegt eher versteckt... Unterwegs regnete es wie auf Kübeln und die Eingebohrenen dort schienen mit den Wetterverhältnissen auf Kriegsfuss zu stehen. Auf diesem wirklich sehr kurzen Stück, musste ich an sage und schreibe 3 Verkehrs-Unfällen vorbei die den gesamten schon zähl fliessenden Verkehr fast zu erliegen brachten. Wetter und Verkehrstechnischer Ausnahmezustand, denn ich so in Vegas noch nicht erleben durfte. Irgendwann kam ich dann endlich doch mal an mein Ziel. Also von der Flamingo Road ( auf der sich auch ein Stau gebildet hatte und irgendwo auf Höhe der Uni gekracht hatte ( mit allerlei blinkenden Laternen der Polizei und Krankenwagen )) ging es dann rechts direkt vor dem Museum auf einen kostenlosen Parkplatz der etwas neben dem Museum zu finden war. Da es draussen wie aus Eimern goss beschloss ich den Platzregen abzuwarten ( der mich die paar Meter komplett durchnässt hätte ) bis es Regentechnisch etwas besser aussah... Also schnappte ich mir meine Kamera und schoss von meinem Parkplatz aus dem Auto ein paar Bilder vom Museumsgebäude um dann in einem Korridor wo es nicht so stark regnete zum Museum zu wetzen. Dort angekommen, ging es erstmal an die Kasse die geforderten 12 US$ zu zahlen. Da ich kein Kleingeld in der Tasche hatte, bezahlte ich mit einem 100er. Damit hatte ich die Arschkarte, denn das ernst dreinblickende Mädel testete die Geldnote mit Stiften; unter Licht; fummelte und glotzte am Schein herum und ich konnte es mir nicht verkneifen zu witzeln "Self-Printed Money". Herrje, nochmal die Arschkarte gezogen, denn hier war kein Platz für saublöde Witze. Ich wurde angeranzt was dieser Spruch zu bedeuten hätte und kramte meine Geheimwaffe für solche Fällen hervor. "Nix verstehen ! Ich nur doofer Deutscher Touri...!". Also besser Fresse halten, ehe die einem ein aufs Maul hauen... Nachdem also mein Geldschein als echt Identifiziert war, gab es das Wechselgeld zurück. Dann sollte ich meinen Arm hinhalten und bekam eine Art Armband umgeklebt so wie man es aus einem Krankenhaus kennt und das meine Eintrittskarte darstellte. Und dann wurde ich gefragt ob ich ein Handy ( Cellular-Phone ) dabei hätte. "Jo....hatte ich !". Das musste ausgeschaltet werden ! Also schaltete ich es aus ! Dann ob ich eine Foto/Video-Kamera dabei hätte ? "Jo...hatte ich, denn ich wollte dort natürlich Fotos machen....". Kamera ist auch verboten, darf aber reingenommen werden. Und das war dann der Punkt wo ich damit rechnete das Sie sich einen Gummihandschuh überstreift und mir im Hintern herumpopeln wird. Aber nein, ich durfte nun endlich rein. "Uff....die stellen sich dort an, als wenn es um die nationale Sicherheit geht....". Ich fühlte mich, als wenn ich gleich einen TOP SECRET Bereich und supergeheimen Boden betreten würde. Dann kamen noch Instruktionen wo ich was finden würde und wie ich zu laufen habe und auch das ich "die Männer mit den weissen Kitteln" zu jedem Thema das mich interessiert jederzeit fragen darf... Super, es konnte nun also losgehen. Ich hatte bezahlt; alles war nach Vorschrift ausgeschaltet und ich verliess die scheinbar komplett verstrahlte Lady am Eingang und ging in die heiligen Hallen dieses Museums und startete meine Atomare Expedition. Aber was ist das Atomic Testing Museum genau bzw. was geht dort ab ? Hier die Antwort: Das noch rel. frische und am 20 Februar 2005 eröffnete Atomic Testing Museum in Las Vegas widmet sich einem bedeutenden Kapitel der Geschichte des Kalten Krieges. In dieser Gegend wurden von 1951 bis zum Atomtestmoratorium 1992 mehr als 900 nukleare Sprengsätze gezündet. Drei. Zwei. Eins. Zündung. Der Countdown verklingt, und auf dem Bildschirm an der Stirnseite des Bunkers blitzt grelles Licht auf. Windgeneratoren blasen den Zuschauern warme Wüstenluft ins Gesicht. Heftiges Wummern aus verborgenen Basslautsprechern erschüttert Brust- und Trommelfelle. Und während sich auf der Leinwand ein Atompilz auftürmt, poltert und hämmert es von unten hart gegen die hölzernen Sitzbänke: Das Ground Zero Theater im Atomic Testing Museum erinnert fast ein wenig an die Rummelplatzattraktionen am drei Kilometer westlich gelegenen Neonlichterboulevard des Spielermekkas in der Wüste Nevadas. Aber nur fast. Denn während in den grossen Themenhotels bloss Schein und Illusion verkauft werden, widmet sich dieses Museum einem sehr realen Thema aus der Geschichte des 20. Jahrhunderts, das heute allerdings auch schon fast wie aus einer anderen Welt anmutet. Über einen Zeitraum von 41 Jahren hatte das amerikanische Militär in dieser Gegend insgesamt 928 Atombomben gezündet, 100 davon überirdisch. Eine dieser Detonationen wird in dem nachgebauten Bunker, einem Kernstück der Ausstellung des mit der Smithsonian Institution assoziierten Museums, recht realistisch nachgestellt. Wenngleich diese Vorführung auch nur den Hauch einer Ahnung von der apokalyptischen Gewalt einer nuklearen Explosion vermittelt, versteht man danach sehr wohl, was ein in einem Film auftretender ehemaliger Beschäftigter auf der Test Site meint, wenn er berichtet, dass er vor jeder Zündung von neuem Angst gehabt habe. Das Testgelände liegt nur 110 Kilometer von Las Vegas entfernt. Es war 1951 auf einer Fläche von gut 1700 Quadratkilometern eingerichtet und im Laufe der Jahre auf mehr als das Doppelte vergrössert worden. Das durch Berge vor der Beobachtung aus der Nähe geschützte Gebiet war wegen seines Klimas und der geringen Bevölkerungsdichte als ideal für Tests von Kernwaffen befunden worden, und die Las Vegas Bombing and Gunnery Range hatte gegenüber drei Waffenplätzen in Utah, New Mexico und North Carolina den Vorzug erhalten. Zuvor «wertloses» Terrain, erklärte Nevadas Gouverneur Charles Russell nach der ersten Zündung eines nuklearen Sprengsatzes auf dem Gelände am 27. Januar 1951, sei nun einem wertvollen Zweck zugeführt worden, nämlich der Verteidigung des Vaterlandes. Nachdem ein Besucher wie ich an der Wackenhut Guard Station, dem Nachbau eines Wachtpostens aus den fünfziger Jahren, das Tickets zu zwölf Dollar erstanden habt, gelangt man auf einen Parcours durch die Geschichte der Bombe und des Testgeländes bis zum Atomtestmoratorium vom Oktober 1992. Mit der für neuere amerikanische Museen typischen kurzweiligen Mischung von Originalgeräten und -gegenständen über interaktive Informations- und Lernstationen, Kurzfilme, Wochenschauberichte, Radionachrichten und grosse Bilderwände bis hin zu nachgebauten Büros und Labors des geheimen Militärcamps Mercury werden die Museumsgäste in die Geschichte, Geologie und Ökologie des Geländes ebenso eingeführt wie in die Grundlagen und Technologie der Kernspaltung. Sogar entschärfte Bomben und Geschosse gibt es zu bestaunen. Weniger zum Gruseln als zum Schmunzeln lädt jene Sektion ein, die die Atom-Euphorie der fünfziger Jahre zum Thema hat. Da gibt es Knabberfrühstück für Kinder mit dem Namen «Kix Atomic Bomb Rings» und Brausebonbons der Marke «Atomic Fireball». Comics mit Titeln wie «The Atomic Superboy» oder «Operation Survival - A Story About Civil Defence» zeugen ebenso von der Unbefangenheit, mit der man mit der Bombe umging, wie von den Hoffnungen, die man in die zivile Nutzung der Atomenergie setzte. Ein Winzer in New Mexico kelterte Wein mit der Etikette «La Bomba Grande», und ein Rezeptbuch trägt den Aufdruck «Atomic Cocktails. Mixed Drinks for Modern Times». Alles in allein ein wirklich lohnendes Erlebnis. Wie oben schon geschrieben durchquerte ich den kompletten Museums-Parcopur und saugte voller Wissensdurst alles möglich und unmögliche an Informationen in mich auf. Auch wurde ich inform eines in weiss bekittelten Mitarbeiters fündig um dem im Rahmen meiner eingeschränkten Englisch-Kenntnisse nach kräften mit Fragen zu "bombardieren". Ich genoss die wirklich destaillierten Ausführungen sehr, obwohl ich gestehen muss, nicht wirklich alles 100%ig verstanden zu haben. Insbesondere interessierte mich wo in Nevada genau dieses Testgelände liegt; wie es mit den Strahlungsintensitäten ( Halbwertszeit ) vor Ort aussieht etc.p.p. Hier mal eine Beschreibung dessen was man dort im einzelnen auf der Tour vorfinden wird. In der Museums-Map oben links habe ich den Parcour mit blauen Nummer markiert:
1.) Eingangs-Gallery welche
sich mit dem Wettrüsten und der Atomaren Abschreckung
beschäftigt. Mich interessierte natürlich auch sehr alles was mit der NTS und den 900 gezündeten Atombomben/Tests zu tun hatte, schliesslich liegt dieses Gebiet nur wenige Meilen von Las Vegas entfernt ( quasi ein Steinwurf ). Die Nevada Test Site (NTS; deutsch Testgelände Nevada) ist ein 3.500 Quadratkilometer großes Sperrgebiet nördlich von Las Vegas im US-Bundesstaat Nevada. Auf dem Testgelände wurden von 1951 bis 1958 119 oberirdische Kernwaffentests und von 1962 bis zum Teststopp-Memorandum 1992 über 1.000 unterirdische Atombombentests durchgeführt. Ferner gab es zahlreiche andere physikalische Versuche, für die auch der ungewöhnliche BREN-Tower errichtet wurde. Auf der Nevada Test Site wurden zahlreiche Raketenexperimente durchgeführt, wie die nuklear angetriebene NERVA-Rakete. In den 1950er Jahren erfolgten zahlreiche Starts von Forschungsraketen zur Untersuchung der Explosionswolken der Atombomben. Auf Grund des "Vertrages von Ruby Valley" (1863), der ihnen zwei Drittel Nevadas zusicherte, wird das Gelände von den Westlichen Shoshonen beansprucht. Durch die vielen Atombombentests sieht das Gelände mittlerweile aus wie die einer Mondoberfläche ( siehe Bild zur rechten ! ) und ist natürlich zum Teil heftigst verstrahlt. Gigantische Krater durchziehen dieses bizarre Test-Gelände, wobei allerdings nach wie vor unter extrem strengen Auflagen ( keine Kameras; Feldstecher; Teleskope; Aufzeichnungsgeräte; keine Laptops; keine Mitnahme irgendwelcher Steine; Pflanzen; Sand oder Material aus der Gegend ) hochinteressante Touren direkt vom und zurück zum Museum und Anmeldung durch das US-Department of Energie durchgeführt werden. Ganz sicher einer der absoluten Highlights für Leute die sich für Atombombentests und die dort durchgeführten Programme interessieren. Um das Thema abzuschliessen, noch ein paar hübsche Bilder der im NTS ( gleich um die Ecke ) gezündeteten Atombomen. Das Museum hat bei mir eindeutig die Neugierde geweckt und ich muss gestehen extrem faziniert gewesen zu sein. Der Besuch mit abschliessenden Besuch der interessanten Ausstellung "Wie man eine Atombombe fotographiert..." hat sich gelohnt und ich war schockiert und faziniert zu gleichen Teilen. Ein Indikator war übrigens auch die Zeit die ich dort verbrachte. Während andere in 30 Min. bis 1 Std. durch das Museum "flitzen", verbrachte ich dort mehrere Stunden, denn das alles war für mich extrem spannend und auch informativ. Wer Lust hat kann sich nach Informationen zur Nevada Test Site mal ein wenig durchs Internet kämpfen, denn es ist erstaunlich, was man dort an hochinteressanten Informationen findet. Und wenn man mal in Vegas ist und einen das Thema interessiert--->UNGEBINGT DAS MUSEUM BESUCHEN. Ist meiner Meinung nach jeden Cent der 12 US$ Eintritt wert. So, wie versprochen noch eine kleine Bilderserie der dort gezündeteten Atombomben...
Zurück ins Stratopshere -der
Abend-: Ich beschloss erstmal bei McDonalds lecker was minzendes einwerfen zu gehen, denn auf "strahlendes" McDonalds Futter hatte es mein mittlerweile abgehärtete Magen abgesehen. Mhmmm---lecker. Da kann man noch so motzen, aber hin und wieder mal bei McD was futtern gehen macht Spass und mir schmeckte es vorzüglich. Danach beschloss ich die Schlechtwetterfront mittels eines Daiquiri bei "Fat Tuesday" ( im Stratosphere praktischerweise gleich neben McDonalds ) zu bekämpfen. Den "Nuclear Fallout" ( den gibt es dort in einigen Läden tatsächlich ) gab´s dort aber leider nicht, wobei das super zu dem Thema heute gepasst hätte, also musste ein üppiger "190 Octane" herhalten. Denn wenn man den weggenuckelt hat, strahlt man über alle 4 Backen.. Magen war voll; das mit dem Alkohol wurde gerade erledigt und in der Geldbörse lag noch genügend Geld um gepflegt zocken zu gehen. Also nicht lange fackeln, ich bin in Vegas....hier muss man einfach zocken und es ist ja nicht so, dass es keinen Spass macht. Also ran an die Kisten und zusätzlich nach dem 190 Octane wie Blöde kostenlos im Casino gebechert und VideoPoker gespielt; dann 4Card Keno und da sich die Verluste und Gewinne die Waage hielten auch mal dem fetten 5.8 Millionen Jackpot an den "Wheel of Fortune" Slots gejagt und auch mal zwei Table-Games ausprobiert ( aber irgendwie habe ich da absolut kein Glück ). Also eine bunte unterhaltsame Mischung, bei der ich zu meinem erstaunen nicht wirklich etwas verloren habe. Alles in allem ein lustiger sehr unterhaltsamer und spassiger Abend und kurz vor 23 Uhr war ich am überlegen, ob ich noch kostenlos auf den letzten Drücker in den PollyEsthers Nightclub huschen soll, denn das hatte ich geplant und so wie ich mich kenne werde ich dort garantiert auch wieder bis in die Puppen abhängen, bis die mich dort rausfegen. Da ich aber morgen sehr früh aufzustehen habe ( wegen des "Great Santa Runs 2007" ), verwarf ich diese -schon heute morgen angedachte- Idee. Zudem hatte ich auch schon gut den "verstrahlten Vegas-Blick", soll heissen: Hatte mittlerweile richtig übel ein im Auge. Also besser keine Dummheiten machen und braf sein... Die Vernunft gebot dann aber "Ab ins Zimmer" und schon früh gegen Mitternacht hiess es "Licht aus, Ruhe im Schiff....!". War zwar nicht ein Überflieger-Urlaubstag, aber viel mehr war bei dem Wetter wohl auch nicht rauszuholen, was dem Erholungsfaktor auch irgendwie zugute kam. Morgen soll das Wetter endlich wieder werden...
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