© 1997-2008 by M.Perlitschke
Email: Michael
Perlitschke
Page-Update: 4 Mai 2008 |

Heute ist es leider wieder soweit, da die Rückreise nach Deutschland
angetreten wird. Mit einer kleinen Träne im Knopfloch verliess ich -mein-
Las Vegas und beendete diesen schönen aber viel zu kurzen Ausflug...
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Sonntag, der 9 Dezember 2007:
Um 8
Uhr rappelten und klingelte so ziemlich alles was irgendwie rappeln und auch
klingeln kann laut los. Mein Wecker; der Radio-Wecker auf dem Beistelltisch;
mein PDA und fast zeitgleich auch noch das Telefon im Zimmer. Verschlafen
war somit unmöglich und ich war von diesem brutalen Terror umgehend
Wach...
SCHEISSE, heute muss ich wieder "zurück zu den Bekloppten" schoss
mir durch den Kopf. Ironischerweise in dieser durchgeknallten Stadt solche
depressiven Gedanken ? Ja, denn dieser ganze Irrsinn dort ist mir mittlerweile
so vertraut das ich nur mit einer unschönen "Gänsehaut" an den
typisch deutschen Wahnsinn denken kann. Also erstmal eine kräftige Dosis
Srg-Commander Pepper aus meinem Kühlschrankbunker ( 3 einsame Dosen
standen dort noch bereit ), denn Dr.Pepper ist
Medizin wenn
es drum geht Gruselnummern im Kopf beiseite zu räumen und den Restverstand
wie ein Rasiermesser zu schärfen...smile...
Ab unter die Dusche, eine letzte geballte Ladung gherben Chlorwassers
in alle Ritzen pumpen um direkt danach dann mit Vegas-Fluppe im Gesicht und
der Dose Dr.Pepper neben der Zahnbürste die restlichen Reinigungs-Rituale
an meinen von Las Vegas gestählten Body abzuspulen. Und danach ? Nunja,
gestern hatte ich ja Koffer und Abreisetechnisch schon alles in trockene
Tücher gelegt, sodass ich nun kurz vor 9 Uhr noch etwas
verquollen runter ins Buffet schürfte um ein allerletztes mal auf
Kosten des Hauses ( mein Comp-Guthaben auf der Spielerkarte reichte mit 15
US$ so gerade noch dafür aus ) einen Champagne Brunch einzuwerfen.
Und
da es noch so früh am Tag war gönnte ich mir auch ein Gläschen
Schampus als Grundlage und langte ein letztes mal kräftig zu. Wohlwissend
das es in den kommenden 1 1/2 Tagen keine weitere solche Gelegenheit geben
wird. Also Teller 1--->abgehakt; dann Teller 2--->abgehakt und für
einen dritten Teller samt massen an Kaffee; Milch und Fruchtsäften war
auch noch gerade so Platz. Oben drauf dann noch ein zweites Glas Schmpus,
diesmal aber die "Warmduscher-Variante" gemischt mit O-Saft.
Ich war also bereit ! Ja genau !! Bereit, um jede Sekunde kurz vor 10
Uhr morgens mit einem Lauten Knall im Stratopshere zu
platzen. Also
bevor das passiert noch 3 US$ Tipp auf den Tisch liegen lassen und in
Sicherheit
begeben...WOW....wie ich dieses Buffet liebe und wohl auch vermissen werde.
Egal, für Tränen des Buffet-Abschiedes war keine Zeit, denn nun
wackelte ich zum Reward-Center um meine -in den letzten zwei Wochen-
zusammengespielten Punkte ausbezahlen zu lassen.
Also Spielerkarte auf den Tisch und nach einem T-Shirt und Kaffee-Becher
gefragt ( zwei Gutscheine aus meinem FunBook hatte ich neben dem Reisepass
-den man dort jedesmal benötigt- natürlich dabei ). Nach einem
Blick auf mein Punkte-Konto was das natürlich eine leichte Übung.
XL-TShirt ( das nächste mal brauche ich wohl XXL ) und Kaffeebecher
standen nun vor meiner Nase. Dann bat ich um die Auszahlung der Punkte (
für 600 Points gibts 1 US$ CashBack und da hatte sich ein ganzer Batzen
angesamelt ). Nun hiess es mit dem Auszahlungsgutschein zu Cashier-Tresen
zu rennen und schon hatte ich die Kohle in der Hand. 5 US$ davon gab es als
kleines Trinkgeld für die jederzeit superfreundlichen und hilfbereiten
Mitarbeiter und deren "Kaffee-Kasse".
Die Abreise ( "ByeBye Stratosphere" ):
Zurück
im Zimmer war ich recht schnell Abreisefertig und beschloss nachdem ich dem
exellenten House-Keeping einen 10US$ Schein unter den Ascher geschoben hatte,
so gegen 11 Uhr mit Sack und Pack runter ins Casino zu gehen um auszuchecken
( 12 Uhr muss man spätestens raus ). Das lief auch alles problemlos
und die Rechnung war auf dem Cent genau absolut korrekt. Da ich meinen Mietwagen
erst um 13 Uhr am Airport bei Hertz abgeben musste, hatte ich noch Zeit und
deponierte meinen Koffer links vom Hauteingang beim "Bellmen", also den Burschen
die einem für Trinkgeld die Koffer auf Zimmer transportieren. Dann zu
Starbucks ein Kaffee verkosten und die Wartezeit sozusagen spielend
überbrücken.
Um 12:00 Uhr übergab mir dann einer der Bellmen meinen Koffer;
ich drückte dem sein Trinkgeld in die Kralle und stand kurze Zeit
später vor meinem Auto im 6sten Stockwerk des Parkhauses. Koffer hinten
rein; Rucksack auf den Beifahrersitz und los gehts. ByeBye Stratopshere !
Auf dem Las Vegas Blvd angekommen, was die erste Amtshandlung auch noch 200
Metern diesen wieder zu verlassen, also rechts rauf auf die Circle-K Tankstelle
um
mein Fahrzeug günstig vollzutanken. Dann wieder rauf auf dem Strip
und immer der Nase nach Richtung Süden und Airport ( siehe Map rechts
). Natürlich stand ich oft an Ampeln, drum nutze ich die Zeit um ein
paar Schnappschüsse zu tätigen. Denn Motive gibt es auf dem Strip
schliesslich mehr als genug...
Sonntags kommt man auf dem Strip um diese Zeit zum Glück immer
recht zügig durch, sodass ich noch eine ausreichend zeitliche
Sicherheitsreserve im Nacken hatte. Also genoss ich diese letzte fahrt und
das angenehme -aber sehr kühle- Wetter in vollen Zügen. Irgendwie
kann ich mich an solche fahrten einfach nicht gewöhnen, denn dieses
"Abschied nehmen" fällt mir bei jedem Besuch immer schwerer...
Die Abreise ( "Rückgabe Mietwagen;
Airport-Transfer; Einchecken und Warten..." ):
Etwas später als erwartet, aber absolut Pünktlich erreichte
ich dann das "Rent a Car Center" ( siehe MAP oben rechts ) und nach 5 Minuten
war ich meinen Wagen los. Wie immer lief dort alles wie ein gut geschmiertes
Räderwerk inkl. dem kostenlosen
Shuttle-Transfer zum Airport resp. meinem Terminal 2 ( ich war
übrigens der einzige der dort ausstieg ). Somit war ich also 3 Stunden
und 45 Minuten vor dem Start bereit einzuchecken. "Der frühe Vogel
fängt
den Wurm" dachten sich auch andere Deutsche die mit Condor wieder nach
Hause fliegen wollten. Also war erstmal 30 Min. anstehen angesagt. Das Check-In
lief problemlos und mit dem Gewicht meines Koffers bewies ich wieder eine
"gute Nase" ( nunja, mein Zinken ist ja auch gross genug ), denn ich lag
800 Gramm unter dem maximal zulässigen Höchstgewicht. Nachdem die
Koffer abgegeben waren und ich meinen Fensterplatz hatte, hiess es nun
erstmal vor dem Terminal ein letztes mal "Las Vegas Luft schnuppern" ( und
wieder was für meinen grossen Zinken im Gesicht ). Das Wetter war zwar
klasse, aber es war extrem windig und somit unangenehm kühl. Aber ich
war ja bestens eingepackt, sodass sich das aushalten liess. Also erstmal
auf eine Bank setzen und gemütlich ein paar Zigaretten rauchen und meine
letzten Flüssigkeits-Reserven aus dem Rucksack in mich reinschütten.
Während ich da so herumqualmte , setzte sich ein Herr mittleren Alters
zu mir und rauchte auch wie ein Ofenrohr. Ich beschloss kurz in der Heimt
anzurufen und bescheid zu sagen, dass soweit alles geklappt hat und ich in
kürze meinen Rückweg antreten werde. Da der Kerl neben mir mit
bekam ( leider ) das ich aus Deutschland stamme, begann etwas ganz
fürchterliches....
Dieser Held erzählte mir von allen seinen Urlaubs-Grosstaten und
was für ein toller Typ er doch sei und was er da so alles Heldenhaft
"gewuppt" hat und noch ( was dann des Rätzels Lösung darstellen
sollte ) das er bekennender Berufssoldat bei der Bundeswehr sei ( jetzt wusste
ich auch warum der Typ so eine absolute Vollklatsche hatte ). In Summe so
derart grenzwertige
Ergüsse
habe ich in 43 Jahren noch nicht erlebt ( Ausnahme: Sommerurlaub 2006 ) und
ich selbst war immerhin 4 Jahre in diesem Verein. Ich heuchelte noch erstaunen
über seine millitärischen US-Urlaubstaten und auch was der so alles
uninteressantes zu erzählen hat. Dachte mir aber, "was für ein
Honk". Und dann wurde es mir zu blöd und ich wagte es diesem
"Bundeswehr-Alien" einmal zu widersprechen ( bei der Bundeswehr gibt es soetwas
nicht ! ), was der Typ dann wohl als persönliche Kriegserklärung
wertete. Ego: Der wurde immer heftiger in dem Zeugs was der zu erzählen
hatte und ich wollte schon heimlich an meinen PDA ( die Aufnahme-Taste )
drücken um das hier als Audio-File reinzustellen ( das nächste
mal werde ich das auch machen ), denn das glaubt mir sonst niemand. Nunja,
nach 15 Minuten hatte ich so dermassen die Nase voll, dass ich mit wehenden
Fahnen die Flucht ergriff und gelernt habe, dass die total fertigen Menschen
in Vegas nicht nur überwiegend in Las Vegas Downtown herumturnen sondern
sich auch vor Terminal 2 herumtreiben...smile. Also nichts wie vom Acker
machen, noch eine Rauchen und mal schauen, was es dort noch interessantes
zu entdecken gibt....
Hier noch zum Gedenken an den obigen Bundeswehr-Honk
die 5 Grund-Gesetze der Bundeswehr:
§1: Ein Kamerad ist ein Angehöriger
der Bundeswehr oder ein Mitangehöriger eines Kameraden, dessen Status
des Angehörigseins durch weitere Kameraden dienstlich beglaubigt
wurde.
§2: Kameradschaft bedeutet, dass der
Kamerad schafft. Gramatik: Ist der Nominativ Plural von "Kamerrad" nicht
"Kamerräder", so wie "Fahrräder" auch der Plural "Fahrrad"
ist?
§3: Das Verbot von Wirsing- und
Sellerie-Schoten ist bis auf Weiteres aufgehoben.
§4: Im Falle eines Falles muss der
Feind so lange am Lachen gehalten werden, bis eine richtige Armee
kommt.
§5: Trifft man als Berufssoldat am
MacCarran Airport ( also auf feindlichen Territorium ) Deutsche, diesen alle
Heldentaten unaufgefordert solange erzählen bis deren Ohren
bluten. |
Endlich
Ruhe und kein dusseligen Stuss mehr zu hören bekommen. Ich lief also
in
Nördlicher
Richtung am Terminal 2 bis ich bemerkte, das die Flieger aus südlicher
Richtung starteten und genau auf meiner Höhe und kurzer Distanz
abhoben. Da kam dann auch der Ergeiz in mir auf um "Airport-Spotter" zu werden.
Das sind die Typen am Airport und den Zäunen mit Kameras herumlungern
und Fotos von den Maschinen schiessen. Allemal besser als sich im Terminal
und dem Abflug-Gate den Hintern platt zu sitzen, denn gesessen wird schliesslich
noch genug. Also eine Stelle Suchen die eine prima
Beobachtungsmöglichkeit direkt am Sicherheits-Zaun bot. Und ich
fand eine geniale Stelle an der man zwar nicht ganz legal aber hervorragend
"Spotten" konnte. Rechts in der Karte habe ich diese Position exakt eingezeichnet
und die beiden Bilder oben zeigen den Zaunbereich recht anschaulich. Sollte
somit nun jeder Interessierte problemlos finden können.
Dort sind wie ich finde recht interessante Aufnahmen gelungen, aber
man war auch
dem eisigen Wind erbarmungslos ausgesetzt. Nach 30 Minuten hatte ich
das Gefühl erfrieren zu müssen, so eisig kalt war das dort. Aber
ich hielt noch etwas durch, denn für mich als gelernten
Fluggerätemechaniker war es natürlich auch klasse wieder mal den
Lärm; die Power und vor allen den herrlichen Geruch von verbrannten
Kersosin zu erschnüffeln.
Nebenbei hatte man hier auch einen sehr interessanten freien Blick in
Richtung Las Vegas Strip bis hin in den Norden zum Hilton und Stratopshere-Tower.
Übrigens hier habe ich auch mein erstes Panorama aus 20 (!) Bildern
geschossen. Das ist so gigantisch gross, dass ich es in drei Teile gesplittet
habe:
Mit einer roten Nase und fast tauben Händen und natürlich
Zigarette im Mundwinkel hiess es nun wieder zurück zum Terminal um dann
umgehend den Sicherheits-Check zu durchlaufen. Lief alles zügig und
ohne Probleme. Nun stand ich vor meinem Gate und
hatte immer noch eine knappe Stunde zu warten. Also erstmal eine Stange
Zigaretten im DutyFree Shop für 24 US$ besorgen und nun ? Ein letztes
mal etwas VideoPoker zocken ? Am Gate den Hintern platt sitzen und eine Folge
Lost auf dem PDA schauen ? Ich entschied mir für Videopoker, trotz der
wirklich gruseligen Payouts ( ein Full House wird nur mit 35 Coins bedient
). Also ran an eine freie Kiste einen 20er rein und als
ich bei 9 US$ war lief mir der erste 4er rein. Mit 71.50 ( 62.50 US$
= 250 Coins )hatte ich nun wieder ein kleines bisschen Luft und Spielgeld,
denn gewinnen kann man da im grunde nicht, nur überleben. Und als die
hälfte runtergesielt war, liefen mir 2 2 2 und zweimal Müll rein.
Draw gedrückt und "PENG" die vierte 2 tauchte auf, aber leider kein
"ASS; 3 oder 4" als fünfte Karte ( was den Gewinn von 400 Coinms auf
800 gesteigert hätte ). Egal 100 US$ oben drauf. Ich spielte dann runter
bis 120 US$ und liess mit die paar Taler ausbezahlen. Einen 100er und einen
20er gab es. Der 20er musste natürlich weg, drum an einen anderen Automaten
wechseln und schon im dritten Spiel das gleiche, umgekehrt. Erst 4444 ohne
Kicker ( 100 US$ ) und dann noch ein Wald & Wiesen Vierer ( 62.50 US$
). Die ca. 170 Flocken, spielte ich bis 140 runter und liess mir das wieder
Cash ausbezahlen. Den 100er eingesackt und nun wollte ich an den Slots am
"Wheel of Furtune" nochmal 40 US$ schlachten, in der Hoffnung den knapp 600.000
US$ schweren Jackpot zu knacken. Nunja, hat nicht geklappt, aber ich grossen
Spass...
Der Flug Las Vegas nach Frankfurt:
200 US$ mal kurz im Vorbeigehen und dann auch noch an den schlechten
Airport-Kisten. Das was nicht übel, wobei ich dort ja auf den letzten
Drücker und Langeweile schon öfters mal den einen oder anderen
100er gewonnen habe. Las Vegas war auch am Airport gut zu mir ! Nun trieb
ich mich noch an den Gates herum und
s choss ein paar
Bilder von meinem Flieger und schon konnte das Boarding mit wie bei Condor
üblich einigen Durcheinander beginnen. Auch wenn man uns Deutschen nachsagt,
wir wären Diszipliniert, in den USA hat das für einen Deutschen
keinerlei Gültigkeit. Hier gilt: Lieber tot, als letzter.
Unverständlich, denn jeder hat einen festen Platz im Flugzeug. Ich
kann es mir nur damit erklären, dass wieder mal Handgepäck
mitgeschleppt wurde, der eigentlich in den Bauch den Fliegers gehört.
Da werden teilweise ganze Schrankwände mit in den Flieger geschleppt
und sich geägert, dass die Fächer über den Köpfen alle
so klein sind. Da wird um jeden Kubikzenimeter eisern gekämpft und gestopft;
gezerrt und gedrückt das es eine wahre Freude ist das mit anzuschauen.
Hurra, schon in Las Vegas hat mich Deutschland zurück...
Da ich einen Fensterplatz hatte, sass neben mir ein einsilbiger aber
sehr netter Ami der nach Amsterdam wollte. Der TakeOff fand dann mit ca.
30 Minuten Verspätung gegen 17:20 Uhr statt und in der Luft wieder das
gleiche Spiel. Alle im Flieger drückten sich in den ersten 20 Minuten
die Nasen an den Scheiben platt und wirkten dann total entspannt. Eine
erstaunlich lockere Atmosphäre, welche ich bisher fast immer auf
Rückflügen in die Heimat beobachten konnte. Und so super entspannt
war der gesamte Nachtflug. Irgendwann nach wenigen Stunden, schaffte es auch
ich einzuschlummern und den Tageswechsel auf Tag 17 meiner (Rück)Reise
glatt zu verschlafen. Jeder der es bis hier geschafft hat, muss nun nur noch
unten auf TAG 17 unten rechts klicken...
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