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© 1997-2008 by M.Perlitschke
Email: Michael Perlitschke

Page-Update: 14 März 2008



Heute musste mir das "Valley of Fire" die letzten mir noch offenen Geheimnisse preisgeben. Ein State-Park so herrlich schön und wild, dass ich diesen nun im "dritten Durchgang" komplett mit allen Wanderwegen erleben/laufen wollte... 

Montag, der 03 Dezember 2007:
Meinen auf 8 Uhr gestellten Wecker hatte ich heute komplett überhört, also mächtig verschlafen. Der Tag gestern, war so anstrengend, dass mein Körper heute einfach beschloss nicht auf das klingeln des Weckers zu hören. Klar bin ich wachgeworden; klar habe ich den Wecker ausgeschaltet, aber irgendwie bin ich dann wieder beim "Wachdösen" ins Reich der Träume abgedriftet. Shit, es war also kurz nach 9 Uhr und nun hiess es Gas geben. Schnell unter die Dusche; Zahnbürste kreisen lassen und mit vollem Gerödel runter ins Buffet superlecker frühstücken gehen.

Mein Hunger war dann auch Ruckizucki bekämpft und draussen strahlte die Sonne so dermassen, dass man fast das Gefühl hatte der liebe Gott möchte sich für das durchwachsene Wetter von gestern bei mir entschuldigen. Also dieses Ausnahmeangebot nahm ich natürlich sofort an, jagte nach dem Frühstück zu Starbucks und mit einem grossen Pott Kaffee zu meinem Auto. Schon gestern hatte ich mir für heute das "Valley of Fire" fest vorgenommen und eigentlich wollte ich schon fast vor Ort sein, so ich nicht verpennt hätte. Aber das Wetter hatte auch seine guten Seiten, auch weiter im Norden ( Bryce-Canyon ) strahlte die Sonne, was hoffentlich dazu führt, dass der viele Schnee auf der Strasse schmilzt und selbige ein Stück besser befahrbar sind und trocknen können ( denn so leicht gebe ich nicht auf, aber dazu später auf meiner Reise mehr... ! )

Nun hiess es jetzt und hier "Ab ins Auto"; den Navi in meinen Windschutzscheiben-Saugnapfhalter knallen und wieder rauf auf die Interstate 15 Richtung Norden. Nach ca. 40 Minuten Richtung Glendale erreichte ich dann auch meine Ausfahrt welche mich auf den US-Highway 169 und meinem Ziel "Valley of Fire" kurz vor Mittag führte.

Valley of Fire State Park:  
Ich hatte ja schon fast alles vom hochinteressanten "Valley of Fire State Park" gesehen, aber eben nur fast. Es gab also noch ein paar letzte Sehenswürdigkeiten und Trails, welche ich mir heute vornehmen wollte. Das Wetter war Spitzenklasse und meine Laune konnte garnicht besser sein. Ein absoluter Bilderbuchtag in einem fast schon Märchenhaften wunderschönen -von vielen Menschen total unterschätzten- State-Park stand nun an. Meine Digital-Kamera war bereit und ich richtig heiss, erneut ein paar wunderschöne Motive in den Kasten zu bekommen.

Obwohl die Dezember-Sonne grundsätzlich eher sanft strahlt, beschloss ich mittels Belichtungs-Korrektur EV-0.3 die Kamera so einzustellen, da die Bilder alle leicht unterbelichtet erzeugt werden. Für diese Website, habe ich diese Bilder mittels EBV-Korrektur Webkonform aufgepeppt. Grundsätzlich war diese Vorgehensweise aber korrekt.

Und hätte ich nicht gewusst das es nur noch einige Tage bis Weihnachten sind, ich hätte es vor Ort nicht geglaubt. Das Wetter war ein Traum und die brutalen Temperaturen bis 50 Grad die hier im Sommer problemlos herrschen lagen hier und heute bei ca. 15 Grad. Perfekter hätte es garnicht sein können, wenn nicht der Nachteil der begrenzten Dezember-Sonnenstunden wäre. Auch ein Vorteil des Valley of Fire State Parks ist, dass diese vergleichsweise übersichtlich ist und man keine gigantischen Entfernungen zu bewältigen hat.   

An dieser Stelle zwei der dort aufgenommenen HDR-Bilder. Geschossen mittels AEB-Reihenautomatik und einer EV-Spreizung von -1,3; 0 ;+1.3 aber auch -2,0; 0; +2.0 . Also jeweils ein Bild unter- und eines überbelichtet. Was HDR ist kann man <<<hier klicken>>> nachlesen.
                                         
Für Landschaftsaufnahmen bei heftigen Hell/Dunkel-Kontrasten und Bewölkung eine interessante Alternative, da diese die Stimmung vor Ort rel. gut wiederzugeben imstande sind. Nicht schlecht, oder ?

Das erste Ziel war die NICHT BESETZTE Ranger-Station. Hier hielt ich auf dem angrenzenden Parkplatz an um die geforderten e 6 US$ Eintrittsgebühr ( mein "Annual Pass" ist in State Parks nicht gültig ) ist für diesen Statepark zu entrichten. Wie gehabt muss man dafür in eine Art Papier-Umschlag das Geld reinlegen ( ich beschloss 10 US$ reinzulegen, denn jeder US$ ist in diesem wunderbaren Park wunderbar angelegt ), diesen mit den Fahrzeugdaten beschriften; eine Quittung abreissen und schon hat man sich legitimiert. Tut man es nicht und wird vom Ranger erwischt das man sich zugang "erschleicht", kann das ein teurer Spass werden, denn derartige Zechprellerei wird -mit recht- sehr hart bestraft. Zum Valley of Fire habe ich in meinen anderen Reisetagebüchern schon genügend Hintergrund-Infos gepostet, drum schenke ich mir das an dieser Stelle. Heute wollte ich selektiv nur alles was erkunden was ich bisher noch nicht gesehen hatte resp. aus Zeitmangel früher ausfallen lassen musste. Was wollte ich mir für heute alles vornehmen ? Man erstes Ziel nach dem passieren des West-Eingangsbereiches waren die "Beehives". Danach wollte ich mir den "Atlatl Rock" anschauen; eine Wanderung zum Fire Canyon unternehmen und den Tag mit einer Wanderung auf dem White Domes Trail abschliessen. Also ein gebündelter Tag in einem wie ich finde hübschesten State-Park der USA. Rechts auf der Übersichtskarte habe ich die einzelnen Etappenziele eingezeichnet. Ganz unten links erkennt man den Eingangsbereich des Parks und kurz dahinter zwei rote Bereiche an dessen Anfang mein erstes Ziel steht. Dennoch ein paar allgemeine Worte zu diesem State Park

Der Name Valley of Fire kommt nicht von ungefähr, sondern ist dort Realität. Es spielt keine Rolle aus welcher Richtung man sich dem Park nähert, der typische rotbraune Aztec Sandstone lässt das Herz eines bekennenden Steinbeissers und Naturfreundes höher schlagen. Die stetige Erosion leistet in diesem Park ganze Arbeit und erschafft ständig neue fragile natürliche und hübsch bizarre Kunstwerke. Somit ist dieser Park auch ein wahres El Dorado für alle Freunde die Arches mögen. Es gibt dort über 450 Arche und Naturbrücken mit einer Grösse von mindestens 5 Fuß. Die kleineren sind derart häufig zu finden, dass man deren Zahl garnicht mehr beziffern kann. Diese enorme Arch-Dichte ist wohl in keinem anderen park in den USA anzutreffen und absolut aussergewöhnlich. Hier zeigt sich aber nicht nur Masse, sondern auch Klasse. Die erosiven Naturkräfte verändern bis heute das Gesicht dieses Parks. Ständig ist die Natur dabei, neue Arche zu formen und andere zusammenbrechen zu lassen. Langsam aber beständig verändert dieser Park sein Gesicht. Hier wimmelt es übrigens vor Tranteln die sich meist in Ihrem Bau unterirdisch verstecken. Wenn man dort hermwandern möchte, sollte nicht mit "Badeschlappen" oder anderen "offenen Schuhwerk" herumturnen. Ausgewachsene Wanderschuhe sind zwar Hilfreich, aber kein muss. Man sollte aber in jedem Fall geschlossenes Schuhwerk benutzen. Und sei es nur das man ein paar Meter abseits der Strasse in die Büsche pinkeln muss. Diese behaarten Taranteln nehmen ein solches "Pieseln" ( womöglich auf oder in den Bau ) persönlich und haben keinerlei Hemmungen Ihre Giftzähne in einem offen liegenden Fuss zu rammen. Das passiert dort übrigens sehr häufig ! Das Tarantel-Gift entspricht im groben dessen, was eine Wespe absondert, nur ist die Gift-DOSIS um einiges höher und der Biss extrem schmerzhaft ( Keine Panik: Sterben wird man davon nicht ! ). Viel gefährlicher sind aber Klapperschlangen und Sidewinder, welche es dort natürlich auch gibt. Wenn man also im Hinterland herumwandert immer schauen wohin man dort trampelt. Denn der Biss einer Klapperschlange oder Sidewinder ist absolut tödlich und man kann problemlos Arme und Beine verlieren ( durch eine nötige Amputation, wenn das Zellgift das Gewebe zerstört hat ) und wird garantiert mehrere Wochen in einer Klinick verbringen. Also geschlossenes Schuhwerk; keine Badelatschen und mit dem gesunden Menschenverstand die Gegend erkunden und freude dran haben...

Valley of Fire State Park -die Beehives-:  
Nun stand ich hier, im Nevadas ältesten und grössten State Park, der 1935 diesen Status bekam und der beeindruckenden Landschaft des Mojave Deserts. Dem ultimativen Paradies für Fotografen sowie Outdoor und Wüstenlandschaftsfreunden um mir die "Beehives" - die größten (Sandstein-) Bienenstöcke der Welt anzuschauen ( siehe MAP rechts ). Südlich von den Beehives befindet sich ein abgesperrter Bereich der auch hochinteressant aussah und nur zusammen mit Rangern in einer geführten Tour besichtigt werden kann. Übrigens der einige Bereich im Valley of Fire, der gesperrt ist. Ich war am überlegen ob ich einfach über die Absperrung klettern sollte um hier mal einen Blick zu riskieren, habe es aber bleiben lassen, da es sicherlich gute Gründe gibt, dass dort nur geführte Ranger-Touren durchgeführt werden.

Eine hübsche Ecke und kaum zu glauben was Sand; Wind und Regen so alles aus dem Sandstein modellieren kann. Überall erinnern einen die Felsen an Tiere; Gesichter; Körper, hier blüht die Phantasie bei jedem Menschen sehr individuell auf und man kann garnicht genug davon bekommen ( zumindest geht es mir so ), so schnell verändern sich die Perpektiven; so schnell entdeckt man neue spektakuläre Landschaften und Fels-Formationen.

Valley of Fire State Park -Atlatl Rock-:
Von den Beehives ging es dann ein kleines Stück auf der Hauptstrasse weiter um dann links zum "Atlatl-Rock" abzubiegen ( siehe Map ). Hier findet man einen hohen, wuchtigen Sandsteinfels den man mit einer dort angebrachten Treppe erreichen kann und auch einen wunderschönen Panorama-Blick über einen Teil des Tals sicher stellt. Hier tummeln sich vor allem zu Sonnenuntergang massenhaft Fotografen die mit Stativen bewaffnet auf der jagt nach dem schönsten Bild sind. Interessant am Atlatl-Rock ist aber -drum auch auch angebrachte Stufen- das man dort jede Menge prähistorische Felszeichnungen ( bis zu 4000 Jahre alt ) der Anasazi findet und super bestaunen kann. Aber diese Felszeichnungen findet man überall im Park wenn man die Augen offenen hält. Hier aber wohl die meisten und das an einer eher ungewöhnlichen Stelle. Hier mal eine Bilderserie dieses hübschen Bereiches:

   

     

Valley of Fire State Park -Auf dem Weg zur Rianbow-Vista-:
Nachdem ich mich in dem Bereich des "Atlatl Rock" der mir klasse gefiel ausgetobt hatte, ging es wieder zurück auf die Hauptstrasse um kurze Zeit später am Visitor-Center links Richtung "Mouse´s Tank"; "Rainbow Vista"; "Fire Canyon/Silica Dome" und "White Domes" abzubiegen.

Mein Etappen-Ziel war der Rainbow-Vista Parkplatz an dem man einen spektakuläre bunte Sicht über den nördwestlichen Teil des State Parks hat. Auf dem Parkplatz angekommen hiess es erstmal diese Atemberaubenden Panorama-Blick geniessen und die Seele baumeln lassen.

Valley of Fire State Park -Wanderung zum -Fire Canyon-:
Auf dem Parkplatz versuchte ich mich erstmal zu orientieren. Denn östlich von hier soll ein Trail hin in den Fire-Canyon führen. Die Ausschilderung war aber bescheiden, dennoch versuchte ich mein Glück da ich dort Fussspuren fand, denen ich kurzerhand rein in die Landschaft gefolgt bin.

     

Und wie sollte es anders sein, ich verlief mich natürlich und wusste sofort das ich mich keinesfalls auf dem Trail zum Fire-Canyon befand. Also geordneter Rückzug und irgendwie gelang es mir dann auch soetwas wie einen Orientierungspunkt zu finden der mich wieder "auf Kurs" brachte und ein verlaufen am einem gewissen Punkt ( da es durch einen grossen Seiten-Canyon ging ) konnte man nichts mehr falsch machen und musste nur noch immer der Nase nach gehen. Anfangs war das alles kein Problem, Sand; Steppe und Büsche, aber in dem Seiten-Canyon gab es ein paar stellen, wo ich etwas herumklettern musste um voran zu kommen. Eine ganze Ecke hinter mir konnte ich noch zwei weitere Wandergesellen ausmachen, aber die haben vorzeitig umgedreht und aufgegeben, denn ich habe die nicht mehr angetroffen. Die Gegend war genau nach meinem Geschmack, da gab es an jeder Ecke etwas zu entdecken und hier durfte man sich mit der Natur verbunden fühlen. Nur ich der Canyon und wohl ein paar Taranteln und Klapperschlangen die mich aus der Entfernung misstrauisch beobachten. War alles in allem stellenweise etwas beängstigend so ganz allein dort herumzukrakseln aber zu gleichen Teilen auch sehr spannend und extrem fazinierend. Nach einer gewissen Zeit beschloss ich eine Rast zu machen, etwas Wasser zu trinken und selbiges zu lassen ( schliesslich ist es immer eine gute Idee, sein Revier klar zu markieren ). Soll heissen, alle paarungsbereiten hübschen Weibchen in einem 10km Raduis gehören nun mir...smile...machte mir wirklich Spass dort herumzuturnen und ich wusste irgendwann nicht ob ich tatsächlich richtig war.

Und als wenn der Liebe Gott meine Zweifel erhöhrt hatte, erreichte ich dann auch schon das Ende des Trails. Mein Ziel, den "Overlook" in den Fire-Canyon ( von einem der westlichen Seitenarme ) ! Das Licht war leider nicht perfekt, aber es hatte sich gelohnt, denn der Anblick war Atemberaubend schön.

   

An dieser Stelle zwei der dort aufgenommenen HDR-Bilder. Geschossen mittels AEB-Reihenautomatik und einer EV-Spreizung von -1,3; 0 ;+1.3 aber auch -2,0; 0; +2.0 . Also jeweils ein Bild unter- und eines überbelichtet. Was HDR ist kann man <<<hier klicken>>> nachlesen.
                                         
Für Landschaftsaufnahmen bei heftigen Hell/Dunkel-Kontrasten und Bewölkung eine interessante Alternative, da diese die Stimmung vor Ort rel. gut wiederzugeben imstande sind. Nicht schlecht, oder ?

Danach hiess es dann wieder Abschied nehmen und den Rückweg antreten, bei dem ich mir die Gegend -nachdem ich wusste, wo man auf die Nase fallen kann-, etwas entspannter anschauen konnte. Natürlich gab es wieder erneut eine Menge schöne Motive. Hier ein kleiner Auszug:

Irgendwann war ich zurück am Parkplatz und beschloss umgehend weiter zu fahren, denn das nächste Etappen-Ziel sind die "White Domes". Allerdings ist die Anfahrt dort hin, eine besondere "Erfahrung" !

Valley of Fire State Park -Wanderung in der "The White Domes Area"-:
Ich schlängelte mich langsam und gemütlich durch eine bizarr schöne "Rainbow Vista" Gegend. Einen treffenderen Namen hätte man für diese aussergewöhnliche Region im Norden des Parks auch kaum finden können. Beschränkt sich die Färbung des Sandsteins im im süden des Parks nur auf ein kräftiges Rotbraun, so sind hier alle Farben eines Regenbogens vertreten. Diese Pracht kommt vollkommen unerwartet. Denn absolut nichts deutet vorher auf diesen abrupten Landschaftswechsel hin. Eingerahmt in farbige Felsformationen liegt hier ein riesiges Hochplateau. In selbigen etwa in der Mitte befinden sich unzählige versteinerte Sanddünen.

Diese kannte ich ja schon von meinem letzten Besuch, aber das wirkte heute wieder alles wieder komplett anders, was sicherlich mit dem herrlichen Lichtverhältnissen zu tun haben wird. Und natürlich boten sich wieder zauberhafte Gelegenheiten ein paar Erinnerungs-Bilder zu erzeugen, denn die Farbenpracht ströhmte so dermassen auf mich ein das ich alle Nase lang stoppen musste. Es gibt viele nette Gegenden die mir persönlich toll gefallen, aber das hier war genau nach meinem Geschmack. Das war die Premium-Torte mit extra viel Schlagsahne und angesichts dieser malerischen Kulisse verfällt man dort schnell ins Schwelgen. Das war hier mein Ding und ich verspührte fast schon wieder eine Art religöse Verbundenheit. Nichts ist hier irgendwie langatmig; alles bildhübsch; sehr farbenfroh und abwechslungsreich. Einfach zauberhaft und hinzu kommt noch, dass kaum Menschen unterwegs waren, ich also zu diesem Zeitpunkt ganz allein war ! Gibt´s da noch eine Steigerung ? Schwerlich, denn die einzige Steigerung kann es nur noch sein, tief ins Hinterland vorzudringen...

         

 

Nachdem die Strasse nördlich führend abgedahren war, führte mich diese in einer sehr ausgedehnten langen 170 Grad Linkskurve meinem Ziel entgegen. Dem Bereich der "White Domes" und Endstation. Denn hier endet die Stichstrasse in einer Sackgasse und grossen Parkplatz, welcher 1965 als Filmkulisse für den Filmhit "The Professionals" diente. Wobei im Valley of Fire wurde eine Vielzahl an Filmen gedreht. Nun war es an der Zeit ( die Sonne stand schon wieder verdammt tief ) meinen letzten Trail anzuwandern. Den "White Domes Trail" !

Auf dem Parkplatz stand nur ein Auto, was bedeutet, dass hier noch jemand oder eine Gruppe unterwegs war. Ich schnappte mir also mein Zeugs und freute mich auf die Wanderung, welche ich rechts in die MAP eingezeichnet habe und im Uhrzeigersinn verläuft. Übrigens: In diesem Bereich scheint es die grösste Anzahl Klapperschlangen und Sidewinder zu geben, denn ein Hinweisschild warnt explizit vor diesen Burschen und das wird sicherlich gute Gründe haben. Also stapfte ich bestens gelaunt ein paar hundert Meter des Loop-Trails durch tiefen sehr weichen zu Dünen aufgetürmten Sand und war gespannt, was mich hier erwarten würde, denn hier sollte es auch einen Slot-Canyon geben...

Ich steig nach dem verlassen der sandigen Ecke langsam in den Canyon ab und traf dort auf einen Amerikaner der dort mit seiner neuen D-SLR Digital Kamera und einem Stativ etwas entfernt auf einem gigantischen Felsvorsprung ein paar Fotos machte. Ich machte dann auf meinem Weg auch welche, stellte aber Fest das meine Speicherkarten mittlerweile alle rappelvoll waren. Also erstmal eine Zwangspause einlegen und mein 80 GB X-Drive-IIs Image-Tank aus dem Rucksack fischen und alle meine Speicherkarten einstecken und den Inhalt automatisch auf Knopfdruck auf die interne Festplatte umkopieren lassen. Dabei genoss ich das herrliche Panorama; die immer intensiver werdenden Farben ( bei langsam bedrohlich tief stehender Sonne ) und empfand diese Ecke für ein Datenbackup einfach nur herrlich. Und "schwupps" schon kam der Ami, welcher auch in meinem Alter war angewieselt und sah das ich dort mit meiner kleinen Keksdose ein Datenbackup fahre und zeigte sich sehr interessiert. Es kam was kommen musste, ich erklärte dem diesen kleinen Kasten und der war total begeistert. Nebenbei kamen wir ins Gespräch und unterhielten uns über diesen schönen Park; wo wie herkommen; was wir machen etc.p.p. Eine sehr angenehme Unterhaltung welche auch mit viel Witz gespickt war. Wir beiden waren sozusagen "auf der gleichen Wellenlänge" und verstanden uns -trotz meiner wie ich finde bescheidenen Englisch-Kenntnisse- sofort prima. Ich witzelte herum, das ich ein dummer deutscher Touri sei ( sozusagen als Entschuldigung, für mein holperiges Englisch ), er dann das er auch nur ein dummer Ami sei und dergleichen mehr. Also beschlossen wir -nachdem der Inhalt meiner Speicherkarten auf der Festplatte lag- einen Teil des Weges gemeinsam zu gehen und um die Wette zu brabbeln. Machte mir Spass, denn der Typ war extrem nett und total unkompliziert. Wir beide hatten das gleiche Ziel, Staunen; Staunen und nochmals Staunen. Und wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. 

     

Unterwegs trafen wir dann auf die steinernen Überreste einer Filmkulisse. Auch hier "unten" entstand in den sechziger Jahren der Western "The Professionals", mit den Hollywoodstars Lee Marvin und Burt Lancaster. Unten angekommen wendete ich mich nach links und wanderte ein trockenes Flussbett ab, während mein Ami-Buddy wieder mal mit seiner D-SLR den Aufstand probte.  Irgendwann erkannte ich aber, dass dieses nicht der Trail ist und kehrte um und fand dann zur rechten einen Weg rein in einen fotogenen Slot. Ich wieder zurück zu meinem Kumpel und dem gezeigt wo der Weg weiter führt. Der wollte hier noch verweilen und Fotos machen und ich verabschiedete mich höflich um dann rein in den hübschen Slot-Canyon zu wandern. Leider war das Licht für Fotos grausam schlecht -denn es war sehr Dunkel dort-, aber der Slot-Canyon dafür ein herrliches Erlebnis und wunderschön. Ich versuchte es hier erneut mittels HDR-Technik...

     

An dieser Stelle alle meine in diesem Bereich aufgenommenen HDR-Bilder. Geschossen mittels AEB-Reihenautomatik und einer EV-Spreizung von -1,3; 0 ;+1.3 aber auch -2,0; 0; +2.0 . Also jeweils ein Bild unter- und eines überbelichtet. Was HDR ist kann man <<<hier klicken>>> nachlesen.


Für Landschaftsaufnahmen bei heftigen Hell/Dunkel-Kontrasten und Bewölkung eine interessante Alternative, da diese die Stimmung vor Ort rel. gut wiederzugeben imstande sind.

Nur wenig später nach dem Slot führte mich der Trail schon wieder hinauf und in einem Bogen ( siehe MAP ) zurück zum Parkplatz. Dieser Streckenabschnitt war allerdings besonders schön, führt er doch durch eine malerische Landschaft mit vielen farbigen Felsen und Dingen die es zu entdecken gilt. Natürlich kann man den "Archen" auch hier nicht entgehen. Diese kleine Wanderung hat mir zum Ende des Tages ausgezeichnet gefallen und ich war froh nun auch mal in diesen Teil des Parks geschnuppert zu haben. Und da ich es nicht wirklich eilig hatte, liess ich mir auch alle Zeit der Welt was auch sehr gut so war. Hier also ein paar Bilder:

 WOW ! Das war alles genau nach meinem Geschmack. Fotogener ging es kaum noch, jede Menge Motive; jede Menge Spass; und jede Menge visueller Abenteuer und Phantasie. Alle paar Meter stösst man auf dem Rückweg auf Dinge die man sich einfach anschauen muss und einen beflügeln. Ich war aus dem Häuschen, insbesondere da hier das Licht sehr schön passte. Da konnte ich mich dort nicht mehr zurückhalten und quälte förmlich meine treue Powershot G7 und den 10 MegaPixel Sensor. Hier nun noch ein weiterer Nachschlag:

       

         

Irgendwann war dann das Ende des Trails erreicht und ich fand mich auf der Strasse wieder. Von hier aus waren es nur ein paar hundert Meter zurück zum Parkplatz. Also maschierte ich wieder Richtung zu meinem Auto und staunte nicht schlecht. Aus den zwei Fahrzeugen ( eines war meines und das was ich schon kannte gehörte meinem AMI-Buddy den ich unterwegs kurz kennenlernen duerfte ) wurden in der Zwischenzeit eine Vielzahl an Fahrzeugen. Es hatte also doch noch viele Menschen hier her verschlagen. Allerdings etwas sehr spät, denn die Sonne stand schon so tief das es nicht mehr lange dauern wird, bis die am Horizont verschwindet. Eine Leute konnte ich noch aus der Ferne entdecken die sich auch auf die Socken zu diesem netten Ausflug machten und ich knipste noch ein paar letzte Abschiedsbilder auf meinem Marsch zu meinen in der Looge stehenden Auto...

       

Valley of Fire State Park -Sonnenuntergang und Rückfahrt am Lake Mead- nach Vegas:
Nach einer kleinen  Zigaretten-Pause fuhr ich nun wieder die herrlich Stichstrasse durch das immer schöner und heftiger leuchendende "Rainbow Vista" Gebiet zurück und war entzückt. Die Sonne stand so tief das es nicht mehr lange dauern würde bis diese hinter den Bergen verschwindet. Das ganze hatte aber auch den Effekt das die Farben immer kräftiger und intensiver zu leuchten schienen. Das "Valley of Fire" stand nun in Flammen und wurde seinem Namne mehr als gerecht. Mir bot sich auf dieser Strecke zurück ein wunderschöner Anblick. Hier ein paar Bilder:

     

   

Irgendwann ging es wieder vorbei am Visitor-Center auf die Hauptstrasse (169) von der ich heute westlich gekommen war, weiter in östlicher Richtung und die Sonne war in Begriff hinter der Bergkette zu verschwinden. Auf Höhe der "Seven Sisters" Gesteinskette beschloss ich mir den letzten Sonnenstrahlen des Tages an einem Felsen -durch dessen Arch das Licht fiel- etwas mit den Blendenwerten zu spielen und experimentieren. Diese Lichtspielereien tat ich aber auch nur, weil meine Laune exellenter kaum sein könnte und ich diesen herrlichen Tag schwer genossen hatte. Mein Spieltrieb war ausgebrochen und an fast der gleichen Stelle stand ich vor einem Jahr schonmal um den Sonnenuntergang zu erlebten.

       

Bei meinem Licht-Spielereien fand ich nebenbei heraus, dass ich mit einer möglichst geschlossenen Blende ( also Blendenwert  F8,0 ) den Effekt einer Sternförmig strahlenden Sonne im Bild prima provozieren kann ohne auf Effektfilter zurückgreifen zu müssen. Siehe die drei Bilder oben und das Vergleichsbild mit dem Auto rechts und dem Blendenwert F4.0 ( nicht ganz offen, aber tendenziell in diese Richtung ). War ganz interessant diese Bilder-Versuchsreihe vor Ort zu fahren, denn da habe ich alte Torfnase, mal wieder durch praktisches ausprobieren etwas neues lernen können...

Danach setzte ich mich wieder ins Auto und fuhr den Highway 169 entlang um das Valley of Fire in östlicher Richtung zu verlassen. An der ersten Strassen-Kreuzung hiess es nun eine Entscheidung treffen. Entweder links über Overton in einem grossen Bogen wieder auf die Interstate fahren um nach Vegas zu kommen, oder rechts auf die NV167 und den Northshore Drive direkt am Lake Mead und Richtung Hoover Damm nach Vegas. Ich schaute mir meinen Navi an und entschied mich für den fahrerisch längeren aber dafür interessanteren -weil nett kurvige- Strecke am Lake Mead. Als rechts abgebogen und immer der Nase nach. Draussen wurde es zwischenzeitlich sehr dunkel und ich war bis auf ganz wenige Fahrzeuge die dort herumfuhren komplett allein.

Ab und zu stoppte ich auch mal um das ganze auf mich wirken zu lassen, stellte aber schnell fest das immer wenn jemand kam, dieser auch Stoppte und mich fragte ob alles bei mir "ok" bei mir sei. Wirklich nett, wie sich die Amerikaner um andere dort kümmern und immer ein Auge drauf haben Menschen die evt. eine Panne haben oder willenlos herumstehen "Hilfe" anzubieten. Also weiter gings und die Strecke war genau nach meinem Geschmack, da sehr kurvenreich. Ich kannte diese natürlich schon von meinen Reise Jahre zuvor und wusste auch das man dort aufpassen muss, da diese Strecke dazu verleitet schneller zu fahren als es angezeigt wäre.

Insbesondere deswegen, weil es irgendwann dunkel wie im Arsch war. Das einzige Licht welches dort vorhanden war, was das meiner Scheinwerfer und so gurkte ich dort mit NAVI-Unterstützung meinem Ziel Las Vegas entgegen welches ca. 1 Stunde entfernt lag. Nach 1 Stunde erreichte ich -nachdem ich rechts abbog- den "East Lake Meat Blvd." welcher mich dann direkt nach Vegas führen sollte. Es war draussen Dunkel wie im Hintern und hinter einer Bergkette sah ich dann das herrliche Glitzer-Panorama welches Las Vegas bot. Schon war die nächste Idee gebohren ! Ich wollte dieses Nacht-Panorama unbedingt im Bild festhalten und das möglichst optimal und erinnerte mich an meinen früheren "LasVegas Nevada Temple" Ausflug ( siehe LasVegas Reisetagebuch; Tag 8 ) und den ausgespähten Panorama-Platz in der Nähe des Temples. Also irgendwo gestoppt und im Navi nach "Temple Drive/Ave./Steet" gesucht und was passendes gefunden und sofort aktiviert. Denn zu meinem Geheimplatz wollte ich hier und heute Nacht geführt werden. Also führte mich der Navi auch prima durch Vegas; auf die Highways und durch ich wühlte mich durch ein gigantisches verkehrstechnisches Durcheinander ( das mich mehr als einmal ins Schweitzen brachte ). Und irgendwann stand ich dann inmitten einer der wohl fiesesten Wohnecken nördlich von Downtown. Soll heissen, mein Navi hatte mich zwar zum Ziel geführt, nur ich Seppel hatte die absolut falsche Adresse eingetippt, da mehrere "Temple Drives" zur Wahl standen ich ich nicht auf der MAP im Navi vorher geprüft hatte ob das wirklich stimmen konnte.

Soll heissen: Ich hatte mich verfahren; richtig übel sogar; stand also in einer Ecke von Vegas in der man nichtmal tot über dem Zaun hängen mag. Was nun ? Noch einen Anlauf wagen und den richtigen Temple Drive suchen ?! Nee, das war mir zu diesem Zeitpunkt zu viel des guten. Also liess ich mich noch viel fieser aus dieser übel wirkenden Gegend mit Navi-Unterstützung wieder raus führen und war heilfroh endlich wieder auf dem Highway im totalen Gewimmel zu sein. Und wie sollte es anders sein, ich nahm in diesem gigantischen Automobilen-Durcheinander die falsche Ausfahrt ( da gab es soviele das ich nicht mehr wusste was der Navi mit "die nächste Rechts abfahren" meinte ) und hatte mich erneut verfahren. Also irgendwie wieder auf den Highway und dann klappte auch wieder alles bis ich schliesslich wieder im Stratopshere ankam.

Der restliche Abend im Stratopshere:
Heute Abend war nicht mehr sonderlich viel los mit mir. Dieser Tag hatte mich doch etwas mehr geschlaucht als ich dachte und somit beschloss -nachdem ich meinen Krempel ins Zimmer gebracht hatte-, unten im Casino noch einen Happen Essen zu gehen um danach noch an der Bar ein paar leckere "Becks" Pilsener zu schlabbern. Und die paar deutsches Bierchen gaben mir dann den Rest, denn ich war Fix und Foxy und musste schnellstens ins Bett. Also wieder rauf ins Zimmer; Wecker gestellt und noch eine Folge LOST auf dem PDA geschaut um dann ins Reich der Träume zu fallen.

Der Tag heute war toll und genau nach meinem Geschmack. Nichts wurde übers Knie gebrochen; ich liess mir für alles genügend Zeit; das Valley of Fire war superschön und ich extrem zufrieden. Besser hätte es garnicht laufen können und das ich meine spontane Idee mit den Nächtlichen-Schnappschüsse von Las Vegas nicht mehr in den Kasten bekommen habe, war absolut kein Problem.

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