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© 1997-2007 by M.Perlitschke
Email: Michael Perlitschke

Page-Update: 5 August 2007



Heute geht es von "Mesquite" direkt zum "Zion National Park", wo ich den ganzen Tag verbringen werde um dann bein Einbruch der nacht wieder in "Mequite" aufzuschlagen...

Donnerstag, der 24 Mai 2007:
Nach dem Tag von gestern war ich scheinbar doch fertiger als angenommen, denn heute kam ich verdammt schwer und ziemlich spät aus den Federn um mich nach den üblichen Formalitäten im Vicorias´s Buffet zu mit einem durchaus ordentlichen Frühstück zu stärken. Dort setzte ich nun auch das erste mal meine Spielerkarte ( Vigin River Reward Card ) ein, was zu einem kostenlosen Frühstücksvergnügen wurde ( aber auch sonst ist es mit 5.99 US$ nicht wirklich teuer ).

Um es kurz zu machen: Das Essen war ordentlich, aber ich trödelte dort nicht weiter herum, da ich schon später dran war als geplant. Also mit gut gefüllten Magen in den Wagen und ab auf die Piste resp. die den vor der Türe liegenden Interstate Highway Nummer 15 Richtung Norden um dann nach einer Stunde kurz hinter St.George auf den Highway UT-9 rechts abzufahren, welcher mich bis zu meinem Ziel dem "Zion National Park" führte. Kurz vor dem Park in direkter Nähe einiger Hotels beschloss ich noch schnell einen freien Hotspot mit meinem PDA zu suchen um schnell noch Newsgroups aus der Heimat abzurufen, was rel. einfach war da dort eine Vielzahl an Motels und Hotels offene Hotspots am Start hatten.

Dann kam auch schon der Parkeingang in Sichtweite....

Zion National Park:
Kurz hinter dem Parkeingang habe ich mir umgehend ein Parkplatz gesucht um mit dem kostenlosen Shuttle den für den öffentlichen Verkehr gesperrten "Zion Canyon Scenic Drive" und die einzelnen Stops abzufahren. Noch auf dem Parkplatz lernte ich zufällig eine amerikanische Familie mit alten Deutschen Wurzeln kennen. Also übten die mit mir ein wenig Deutsch und für deren Tochter welche in 3 Monaten als Austauschschülerin nach Deutschland fliegen wird, konnte so auch schonmal grob deutschen Sprach-Fähigkeiten angetestet werden. Eine wirklich supernette Familie mit der ich eine ganze Weile sprach und welche mich bis zu meinem ersten Shuttle-Bus Stop begleiteten...

Ich hatte heute folgendes geplant: Mit dem Shuttle bis zur "Zion Lodge" zu fahren um dort bis zur Haltestelle "The Grotto" einen parallel verlaufenden Trail zu erlaufen. Dann wieder zurück zur "Zion Lodge" um vorbei an "The Grotto" einen weiteren Besichtigungs-Stop bei "Weeping Rock" einzulegen und von dort aus dann vorbei an "Big Bent" an der Entstation "Temple of Sinawava" auf dem Riverside Walk bis "The Narrows" und zurück zu wandern und den herrlichen Tag einfach in schöner Umgebung zu geniessen...

Nun ein paar Hintergrundinformationen zu diesem schönen Park: Der Zion-Nationalpark hat eine Fläche von 579 km² und liegt zwischen 1128 m (Coalpits Wash) und 2660 m Höhe (Horse Ranch Mountain). 1909 wurde das Gebiet des Canyons zum Mukuntuweap National Monument ernannt, seit 1919 besitzt er den Status eines Nationalparks. Der Park wurde 1937 um den Kolob Canyon -welchen ich das nächste mal besuchen werde- erweitert.

Zion ist ein altes hebräisches Wort und bedeutet soviel wie Zufluchtsort oder Heiligtum, welches oft von den mormonischen Siedlern in Utah benutzt wurde. Innerhalb des Parks befindet sich eine schluchtenreiche Landschaft mit zahlreichen Canyons, von denen der Zion Canyon und der Kolob Canyon die bekanntesten sind. Die Canyons sind aus 170 Millionen Jahre altem braunen bis orangeroten Sandstein der Navajo-Formation entstanden. Der Park liegt an der Grenze zwischen dem Colorado-Plateau, dem Great Basin und der Mojave-Wüste. Durch seine besondere geografische Lage existieren im Park eine Vielzahl an unterschiedlichen Lebensräumen mit vielen verschiedenen Pflanzen und Tieren.

Der Zion-Nationalpark liegt in den Countries Washington, Iron und Kane. Geomorphologisch betrachtet besteht der Park aus dem Markagunt Plateau und dem Kolob Plateau im Schnittpunkt des Colorado Plateaus, des Great Basins und der Mojave-Wüste. Der nördliche Teil des Parks wird als Kolob Canyons bezeichnet und ist von der Interstate 15 über die Ausfahrt 40 erreichbar. Im Süden verläuft die Utah State Route 9, der bei Mt. Carmel Junction in den U.S. Highway 89 mündet, welcher weiter zum Bryce-Canyon-Nationalpark führt.

Der 2.660 m hohe Gipfel des Horse Ranch Mountain ist der höchste Punkt im Park, der niedrigste mit 1.117 m Coal Pits Wash, womit sich ein Relief von 1.500 m Höhenunterschied ergibt.

Flüsse im Park folgen rechtwinkligen Klüften im Felsen. Der Virgin River entspringt auf ca. 2.700 m Höhe und mündet in den Lake Mead 320 km weiter südöstlich, nachdem er ein Gefälle von nahezu 2.400 m durchlaufen hat. Dies macht ihn zu dem Fluss mit dem höchsten Gefällsgradienten in Nordamerika.

Diverse Funde belegen, dass sich bereits seit 6000 v. Chr. Menschen in diesem Gebiet angesiedelt haben, um hier Pflanzen und Samen zu sammeln und Tiere zu jagen. Um Christi Geburt herum entstanden die ersten Maisanpflanzungen. Reste von Pueblos zeigen eine Besiedlung bis um das Jahr 500 nach Christus. Aus dieser Zeit stammen einige Funde von Körben, Seilen und Sandalen aus Yuccapalmfasern. Auch wurden Messerklingen und Pfeilspitzen gefunden. Die Pfeile wurden jedoch nicht mittels eines Bogens benutzt, sondern mit einem Wurfgerät namens Atlatl. Einige Gruppen wurden im Gebiet des heutigen Parks mehr und mehr sesshaft und entwickelten sich zu den Anasazi, die auch "Korbmacher" genannt werden. Dies geschah um 300. Sie legten Vorräte an und bauten teilweise unterirdische Behausungen, waren aber noch immer Jäger und Sammler, die ihre Nahrung mittels Ackerbau erweiterten.

Über zwei Jahrhunderte hinweg wurden die Anasazi mehr und mehr sesshaft. Ab 500 waren sie vom Ackerbau so abhängig, dass sie puebloähnliche Anlagen entlang des Virgin Rivers errichteten. Diese Anlagen beherbergten jedoch lediglich kleine Gruppen und wuchsen nie zu Pueblostädten heran, wie man sie von Mesa Verde her kennt. Die Anlagen befanden sich immer auf etwas oberhalb des Flusses gelegenen Terrassen, von denen man die Äcker am Ufer des Flusses jederzeit im Blick hatte. Die sesshaften Gruppen in diesem Zeitraum werden von den Archäologen Virgin Anasazi genannt. Zahlreiche Petroglyphen bezeugen das Aufkeimen einer Kultur. Zur gleichen Zeiten tauchten im Norden des Parks die Fremont People auf. Die Funde aus jener Zeit weisen charakteristische Unterschiede auf, so dass von zwei unterschiedlichen Kulturen ausgegangen werden muss. Nur in der Gegend des Kolob Canyons findet man eine Vermischung der Funde. Man nimmt an, dass die beiden Völker hier Handel miteinander trieben, ansonsten aber strikt getrennt lebten.

Beide Kulturen bauten hauptsächlich Mais und Kürbis an. Es wurden zahlreiche zur Vorratshaltung benutzte keramische Gegenstände gefunden. Sowohl die Anasazi als auch die Fremont People verließen das Gebiet aus unbekannten Gründen um 1300. Große Dürren, gefolgt von kurzen, aber heftigen Überschwemmungen, könnten eine Ursache dafür gewesen sein. Aber auch das Eindringen von Ute und Paiute um 1100 und damit ein Konkurrenzkampf wäre ein möglicher Grund für das Verschwinden.

Die Paiute-Indianer drangen als späte indianische Siedler bis zum Virgin River vor. Im Gegensatz zu den verdrängten Anasazi wanderten sie jedoch, jahreszeitlich bedingt, längs des Virgin Rivers hin und her, da sie ihre Nahrung hauptsächlich durch das Sammeln von Samen und Nüssen deckten und Landwirtschaft ebenso wie die Jagd nur zur Ergänzung betrieben. Die Paiute hatten einen starken religiösen Bezug insbesondere zu den Felsen, Flüssen und Quellen im Zion Canyon und glaubten, dass sie für diese Gegend verantwortlich seien. Noch heute kommen Paiute-Indianer aus religiösen Gründen in den Park, aber auch, um seltene Pflanzen zu sammeln.

Im späten 18. Jahrhundert wurde Utah von den Weißen für die Besiedelung erkundet. Die erste geschichtlich notierte Erforschung wurde von zwei spanischen Franziskaner-Patres, Francisco Antanasio Domínguez und Silvestre Vélez de Escalante, im Jahre 1776 durchgeführt. 1826 führte der Trapper und Fellhändler Jedediah Smith eine Expedition in das Gebiet mit dem Ziel, einen Weg nach Kalifornien zu finden. Weitere Expeditionen aus Richtung New Mexico bahnten schließlich den Old Spanish Trail, der sich größtenteils am Virgen River orientierte. Der Offizier John C. Fremont schrieb 1844 seine Eindrücke aus der Gegend nieder, worauf weitere Trails etabliert wurden.

Um 1850 drangen erste mormonische Farmer und Baumwollpflanzer aus Salt Lake City in die Region rund um den Virgin River ein und begannen sich dort nieder zu lassen. 1851 wurde die Stadt Cedar City gegründet, die Gegend des heutigen Kolob Canyons diente dabei als natürliche Ressource für Holz, aber auch als Weidegrund für Kühe, Schafe und Pferde. Zum Schürfen von Mineralien wurden einige Flüsse umgelenkt, aber deren Ergiebigkeit war nur sehr gering. Mormonen gaben der Gegend den Namen Kolob - für die Mormonen der Stern, der dem Aufenthaltsort Gottes am nächsten liegt.

1858 drangen die Siedler bis zum 120 Kilometer entfernten Zion Canyon vor, der bis zu diesem Datum von Weißen nicht entdeckt war. Paiute-Indianer führten Nephi Johnson in den Zion Canyon. Dieser schrieb einen Bericht und ließ sich von den spärlichen Anpflanzungen der Indianer blenden und lobte die landwirtschaftlichen Möglichkeiten des Canyons. 1861 erbaute Joseph Black die erste Farm im Canyon, aber erst nach der Gründung von Springdale im Jahre 1862 rückte der Canyon in das Interesse der Farmer. Bis 1863 besiedelten zahlreiche Farmer den Canyon, unter anderem Isaac Behunin, der dem Canyon seinen heutigen Namen gab. Hauptsächlich wurden Zuckerrohr und Tabak angepflanzt, aber auch Früchte. Doch eine starke Flut und die überschätzten Möglichkeiten des Canyons drückten stark auf die Erträge, und so ebbte das Interesse an dem Canyon für die landwirtschaftliche Nutzung sehr schnell wieder ab. Bis zur Besiedlung lebten die Paiute-Indianer weiterhin im Canyon, waren aber zu diesem Zeitpunkt durch bisher für sie unbekannte Krankheiten und Sklaverei bereits stark dezimiert. Durch die intensive Bewirtschaftung schrumpfte ihr Lebensraum sehr schnell und schließlich wanderten sie gänzlich aus. Sie besiedelten den Canyon auch nicht wieder, als bereits kurze Zeit später viele Farmer die Gegend wieder verließen, bis 1909 niemand mehr das Land bewirtschaftete.

1869 erforschte John Wesley Powell aus Richtung Grand Canyon kommend die gesamte Region. Zusammen mit dem Geologen Grove Karl Gilbert erforschten und kartografierten sie den Zion Canyon und gaben ihm den Namen Mukuntuweap, da sie dachten, dies wäre der Paiuteausdruck für diesen Canyon.

Zahlreiche veröffentliche Expeditionsberichte, Zeichnungen und Fotografien und nicht zuletzt ein Zeitungsbericht im Scribner's Magazine führten dazu, dass der damalige Präsident William Howard Taft am 31. Juli 1909 die Region rund um den Zion Canyon als Mukuntuweap National Monument ausrief. 1918 wurde der Park vom National Park Service in Zion National Park umbenannt. Am 19. November 1919 wurde der Park vergrössert und in einen Nationalpark umgewandelt. 1937 wurde der Park um den Kolob Canyon vergrößert, 1956 fand eine abermalige Vergrösserung rund um den Kolob Canyon statt.

Reisebusse vor Canyon Lodge (1929) Tourismus fand anfänglich aufgrund fehlender Infrastruktur nur sehr spärlich statt. Lediglich der nicht mehr genutzte Teil des Old Spanish Trails von Springdale entlang des Virgin Rivers führte in den Park. Um 1900 baute der Farmer einen nicht mehr genutzten Trail innerhalb des Long Valleys aus, welcher von der Parkverwaltung ausgebaut wurde und heute als East Rim Trail bekannt ist. Die im gleichen Jahr wie die Proklamation als National Monument gegründete Utah State Road Commission plante noch im Jahr ihrer Gründung eine Straße im Süden des Parks, den heutigen Highway 9. Die erste befestigte Straße von Cedar City nach Springdale wurde 1913 fertiggestellt.

Die Union Pacific Railroad begann rasch, eine Eisenbahnlinie in dieser Gegend zu etablieren. Nach Fertigstellung einer Straße zum Wylie Camp konnten Autos bis direkt in den Zion Canyon fahren, die Utah Parks Company, eine Abteilung der Union Pacific Railroad bot daraufhin kombinierte 10-tägige Zug/Busreisen zum Zion Canyon und zum Bryce-Canyon-Nationalpark an. 1920 begann man mit dem Bau des Hotels Zion Canyon Lodge in direkter Nähe zum Wylie Camp, welches 1927 fertiggestellt wurde. Zion Lodge wurde vom Architekten Gilbert Stanley Underwood geplant und unter seiner Leitung gebaut, finanziert wurde das Hotel von der Utah Parks Company. Das Hotel brannte kurze Zeit später nieder, wurde aber unmittelbar wieder neu errichtet. Lediglich die zum Hotel gehörenden Blockhütten fielen den Flammen nicht zum Opfer. Sie sind heute im National Register of Historic Places verzeichnet.

Geologisch gibt es neun sichtbaren Gesteinsschichten im Park sind Teil einer sehr großen Gesteinsformation, welche The Grand Staircase genannt wird. Sie erstreckt sich vom Bryce Canyon bis zum Grand Canyon. Dabei stellt die im Zion-Nationalpark oberste und damit auch jüngste Gesteinsscicht die unterste und älteste Schicht im Bryce Canyon dar, während die unterste und älteste Schicht im Park mit der obersten und jüngsten Schicht im Grand Canyon identisch ist. Diese Gesteinsschichten spiegeln mehr als 150 Millionen Jahre Erdgeschichte wieder, wobei sich die meisten Sedimentationen im Mesozoikum abspielen. Vier sehr unterschiedliche Umwelteinflüsse bildeten die unterschiedlichen Schichten...

Als sich die gesamte Gegend zum Colorado Plateau anhob, befanden sich die Schichten letztendlich mehr als 3000 Meter über ihrer ursprünglichen Bildungsstätte. Die Vorläufer des Virgin Rivers und anderer Flüsse bekamen dadurch einen enormen Gefällegradienten und hohe Fließgeschwindigkeiten. Durch die Hebung entstandene Risse und Klüfte wurden im Känozoikum durch diese Flüsse steile Schluchten. Der Zion Canyon wurde auf diese Weise vom Virgin River geformt, wobei er bis zu 3 Millionen Tonnen Gestein pro Jahr abtrug. Die Nebenflüsse, die sich später bildeten, hatten einen wesentlich geringeren Abtrag, so dass sich zahlreiche Wasserfälle und hängende Gärten bildeten.

Der Zugang zum Nationalpark ist wegen der schlechten Infrastruktur in diesem Teil Utahs auf drei Zugänge beschränkt. Der Zugang von Osten ist nur durch den Zion - Mt. Carmel Tunnel möglich. Fahrzeuge, die breiter als 2,38 m oder höher als 3,45 m sind, müssen von Rangern (für eine Gebühr von 15 Dollar) durch den Tunnel eskortiert werden, da sie wegen ihrer Größe nicht mit einer Fahrspur auskommen. Fahrzeuge mit einer Höhe von mehr als 3,98 m, einer Länge von mehr als 12,19 m (40 ft.) oder einem Gewicht von mehr als 22,6 t (50.000 lbs.) sind nicht zugelassen. Noch höhere Fahrzeuge können den Park nur über den nördlichen Zugang erreichen.

Und hiermit schliesse ich nun obige grobe Übersicht und komme zu meinen Aktivitäten. Wie auf den Bildern oben zu erkennen ist, entstanden diese auf meiner ersten entspannenden Wanderung von der "Zion Lodge" bis "The Grotto". Dort beschloss ich nicht in den Bus zu steigen, sondern die gleiche Strecke zurück zu laufen. In der Zion Lodge angekommen, bestieg ich wieder den Shuttle-Bus und der nächste Stop hiess "Weeping Rock". Übrigens, die Fahrer in den Bussen erklären unterwegs nebenbei sehr viel Wissenswertes über die Natur und Geologie des Canyons.

Am Haltepunkt Weeping Rock beginnt ein Naturlehrpfad (1/2 Meile hin und zurück), der hinter einen Wasservorhang führt, welcher von der Decke einer Felsnische herabfällt. Es ist Wasser, das durch den Sandstein gesickert ist, bis es auf Ton-schiefer traf und bei Weeping Rock an die Oberfläche geleitet wurde -- 2 Jahre, nachdem es als Regen auf dem Hochplateau niederging. Von hier gehen der anspruchsvolle, nicht jedem zu empfehlende East Rim Trail und ein Seitenweg ab, der zum Hidden Canyon hinaufführt.

Am Weeping Rock, beschloss ich zudem eine kalte Natur-Dusche zu nehmen resp. mich mit ein paar dieser erfrischenden "Tränen der Steine" auszusetzen und Kopfüber ein paar Schnappschüsse zu machen, was nicht ganz ungefährlich war, denn eine Digital-Kamera und Wasser passen nicht wirklich gut zusammen...

Zurück an der Busstation war mir nach einer Zigarette und da dort nicht viel los war, nutzte ich de Gunst der Stunde und zog mir eilig steinen Sargnagel rein. Generell mach ich das in einem Park nur sehr ungern, aber ich lief Nikotin-Technisch mittlerweile auf "Notstrom". Booaahhhh...."war die gut".

Wie auf Bestellung kam dann auch das Shuttle und es konnte weiter gehen. Kurz nach Weeping Rock bietet sich eine herrliche Aussicht auf  The Great White Throne, der 750 m über dem Talboden aufragt. Die Panoramastraße endet, wo sich der Canyon verengt nämlich am "Temple of Sinawava", der nach dem Coyote-Geist der Paiute-Indianer benannt ist.

"The Narrows" befindet sich am Ende des Zion Canyons. Von dieser letzten Haltestation des Shuttles beim "Temple of Sinawa" führt ein 40-60 minütiger Fußweg zu dieser Engstelle des Virgin Rivers. Man durchwandert hier den Fluss selbst, da die steilen Wände an dieser Stelle kein Ufer zulassen. Das Wasser ist stellenweise mehr als hüfttief, so dass streckenweise geschwommen werden muss. Das Ende der Enge ist die Chamberlain Ranch. Für die Durchwanderung sollten ein bis zwei Tage eingeplant werden. Der 25km lange Weg durch den Fluss ist sehr ermüdend, da er meistens im Fluss selbst liegt. Die Durchwanderung muss im Backcountry Desk angemeldet werden. Im Frühjahr wird wegen der Schneeschmelze und des damit verbundenen Wasserstandes keine Erlaubnis erteilt. Selbst im Sommer können durch heftige Gewitter Springfluten auftreten. Dabei müssen die Gewitter noch nicht einmal im Park selbst niedergehen. Da ich keine Lust auf eine mördermässige Erkältung hatte, beschloss ich also den 1 Stunde lang Riverside-Walk bis zu der Engstelle an der es nur noch durch das Wasser weiter geht bequem abzulaufen und da nicht dusselig bis zum Hintern im Wasser zu stehen; womöglich reinzufallen oder gar durchzuschwimmen ( denn dieses zweifelhafte Vergnügen hatte ich schonmal 1994 )...smile.

War schon klasse dort, insbesondere da einen der Canyon von Meile zu Meile immer mehr in die "Zange" nimmt und rechts und links die Felswände immer weiter zusammenrücken während einem der "North Fork Virgin River" quasi begleitet und seine Bahnen durch das Felsgestein zieht. Eine herrliche Strecke, allerdings aufgrund der mehrere 100 Meter hohen Felswände und je weiter man vordringt, befindet man sich schnell komplett im Schatten ! Und natürlich ist es auch hier so, dass einem diese niedlichen Pelznasen also Streifenhörnchen unterwegs auflauern und erstaunlich Zahm sind -wohl weil es Touristen gibt die diese süssen Tiere immer noch füttern und den Tieren keinen Gefallen damit tun. Nachdem mein gepelzter Freund noch ein kleines Stück mit mir unterwegs war, beschloss dieser irgendwann es beim nächsten Zweibeiner zu probieren und etwas abzustauben. Mein Ziel war nun das Ende des Trails, also die Verengung wo es nur noch durch das Wasser vorangehen würde...

Gegen 16 Uhr kam ich nicht mehr weiter und hätte durch die Virgin River stiefeln müssen...aber stattdessen schaute ich mir dort das Treiben der Leute an ( wohlwissend, das die auch mit hochgekrempelter Hose nur noch ein paar Hundert weit kommen ) und beschloss eine kleine Pause einzulegen und diese schöne Ecke und frische Luft zu geniessen, ehe dann der einstündige Rückweg angetreten werden muss. Also hiess es nun "wer rastet, der rostet..." wieder ganz entspannt und gut gelaunt die  hübsche Strecke zurück wandern....

         

Unterwegs begegnete ich wieder einem meiner bepelzten Freunde, der diesmal wirklich "alles gab" um niedlich zu wirken -wohlwissend, dass dann womöglich ein Keks dabei rumkommen könnte-. Also nutzte ich die Gunst der Stunde, um eine kleine Foto-Session mit meinem neuen Freund abzuhalten. Und der machte auch ganz gut mit, futterte dann aber sogar das, was er eigentlich immer futtern sollte ;-) Hey, ein Streifenhönchen das sich mal nicht von Chips und Keksen ernährt bis es final an Blähungen platzt. Also auch im Gestrüpp herumgekrochen und Feuer frei...und immer hübsch niedlich aussehen ( was die Leute wohl dachten die mich dabei gesehen haben ?!?! ):

         

Am "Temple of Sinawava" angekommen dauerte es auch nicht lange bis der Bus kam und eine Frau mit Ihrem Kleinkind nichts besseres zu tun hatte als da in der Öffentlichkeit Bier zu trinken. Und von welcher Nationalität war diese Dame ? Herzlichen Glückwunsch aus "Germany", wie peinlich... Egal, nun hiess es aber wieder zurück Richtung Visitor-Center und dem Parkplatz auf dem mein Mietwagen stand. Mit dem Busfahrer hatten alle Beteiligten grosses Glück, da es sich um einen echten Entertainer handelte.

   

Der Typ hörte einfach nicht mehr auf zu reden und Dinge zu erklären, aber der schmiss da auch wie ein verrückter mit zum Teil ziemlich derben Witzen herum und im Buss war eine riesen Stimmung. Ich glaube auch fast, dass sich da einige vor Lachen einnässten, denn den Leuten standen zum Teil die tränen in den Augen und die konnten sich garnicht mehr einkriegen, wobei der Busfahrer in dieser angezeizten ausgelassenen Stimmung immer noch einen Hammerwitz oben draufpackte ( wohl damit da alles vor lachen in den Schlüpper pischen ). Das war wirklich unterhaltsam und die Leute flippten komplett aus...

Auch heute beschloss ich aufgrund einiger heftigen Kontraste wieder mal ein paar HDR-Bilder zu erzeugen. Geschossen mittels AEB-Reihenautomatik und einer EV-Spreizung von -1,25; 0 ;+1.25. Also jeweils ein Bild unter- und eines überbelichtet. Was HDR ist kann man <<<hier klicken>>> nachlesen.
     
Für Landschaftsaufnahmen in dieser Situation -also uperheftigen Hell/Dunkel-Kontrasten- ein echter Zugewinn. Das hat sich diesmal wirklich gelohnt, da die HDR Aufnahmen die Lichtstimmung vor Ort fast perfekt wiedergeben. Klasse, oder ?

Nun hiess es bei zwischenzeitlich tief stehender Sonne den Heimweg nach Mesquite und dem Virgin River Casino antreten. Also noch zwei letzte Abschluss-Fotos geschossen, dann rein in den Wagen und "hit the Road, Jack...". Der Weg führte nun wieder auf dem Highway UT9 zurück durch "Rockville" dann irgendwann durch "Virgin" und dann links nach "La Verkin" nach "Hurricane". Von dort aus immer gerade aus und "Schwupps" schon befindet man sich wieder auf dem Interstate-Highway 15 Richtung süden. Wie auch schon die Tour hin, habe ich erneut ca. 1:40 Min. benötigt bis ich mit einem leichten Umweg ( hatte die Ausfahrt verschlafen und musste eine später nehmen ) durch schöne Neubausiedlungen und einem herrlichen Sonnenuntergang auf dem Hotel Parkplatz und meiner Gebäudenummer 5 stand...

Dieser Zion-Ausflug hatte mir prima gefallen, war wie auch schon alle Tage zuvor kein gehetze und einfach nur super entspannend. Den Zion National Park fand ich schon immer sehr schön, aber heute hatte ich Blut geleckt. Soll heissen, den Zion Nationalpark werde ich nochmal besuchen, denn er besitzt nach zwei Geheimnisse welche ich erleben muss. Zum einen kann man wenn man von Virgin aus, auf der "Kolob Terrace Road" zu einer Vielzahl interessanter Trails in die Nähe des Upper Kolob Plataeus kommen und zum anderen gibt von der Interstate 15 nördlich noch den Zugang zum "Kolob Canyon". Das werde ich mir beim nächsten Besuch mal ganz fest im Hinterkopf behalten...

Nun hiess es aber rein ins Zimmer duschen und für den Abend frisch machen, denn nachdem es gestern Spieltechnisch gut gelaufen war, wollte ich heute noch ein echtes Pfund zulegen. Nachdem ich also Casino-Technisch zum äussersten bereit war, musste erstmal eine Stärkung her, denn ich hatte einen Mörderhunger. Und heute sollte es mal McDonalds werden, denn auf 2 unverschämt schmierige BigMac´s hatte ich richtig Lust. Also raus; auf die andere Strassenseite; rein zu McD und vollstopfen bis die Magenwände knartzen. Um das nicht tödlich zu machen, gab es noch eine Isotonischen blauen Durstlöscher mit dem ich dann mein Projekt "Casinos ausräumen" prima bewaffnet angehen konnte !

Der Zocker-Abend:
Da das Eureka-Casino direkt neben dem McDonalds Tempel gegenüber "meinem" Virgin River Casino erbaut wurde und es mit dem Slogan "Where the Players Win" wirbt, beschloss ich dort mal nach dem rechten zu schauen und ein paar Dollars zu riskieren. Aber es lief bei mir nichts, aber bei den anderen dort wie verrückt. Eine Frau neben mir hat sogar beim 4Card Keno 40.000 Coins gewonnen, also von 10 Zahlen alle getroffen. Ein riesen Austand und Wirbel wurde dort veranstaltet und jedesmal wenn dort jemand ein paar 1000 US$ gewinnt, wird das natürlich gross und breit per Durchsage und dem Slogan "Where the Players Win...." gewürzt. Da war für mich kein Blumentopf zu gewinnen und die Versorgungslage bezüglich Cocktails und Bier war Mangelhaft. Also ganz schnell raus, zurück ins Virgin River...

Nachdem ich gestern Abend mit "4Card Keno" wirklich nett abgeräumt hatte, beschloss ich Fortuna mit dieser Variante zu schonen und stattdessen meinem Lieblingsspiel "Double-Double Bonus Poker" zu spielen. Und ich blieb meiner Strategischen Ausrichtung treu, also gewonnenes Geld mit hohem Einsatz zu spielen. Und was kam ? NICHTS ! Es war wie verhext, denn es lief absolut nichts zusammen. Nichtmal aus Miteid....mein Gewinn von gestern schmolz dahin. Verdammt, das muss doch mal klappen, aber es passierte bis auf ein paar Kleinigkeiten nichts was mich vom Hocker gehauen hätte. Einzig tröstlich war der gewohnt solide und schnelle Biernachschub. Immerhin...smile....

Irgendwann erreichte ich dann spät Abends mein Limit, hatte also ein Grossteil des gestern gewonnenen Geldes verspielt, aber trotzdem meinen Spass gehabt, denn realisierte Verluste gab es so gesehen keine und die Spielerkarte hatte sich auch gut gefüllt und ich selbst hatte zuminest mal wieder die Chance gehabt mal ganz gross abzuräumen. Nur heute sollte das nicht der Fall sein, das war nun schon das zweite mal das ich mit dieser Strategie auf die Nase gefallen bin. Nunja, alle guten Dinge sind bekanntlich "drei" und das wird schon mal klappen, nur heute sollte das mal wieder nichts werden.

"Volle Möhre auf die Nase...":
Gegen 01 Uhr bin ich dann durch einen Seiteneingang raus aus der Zocker-Bude und da diese Seitenein/ausgänge nicht sonderlich gut beleuchtet sind, habe ich glatt den hohen Bürgersteig übersehen und bin dort mit dem linken Fuss so brutal weggeknickt wie man nur "brutal wegknicken" kann. Es durchzuckte mich ein heftiger Schmerz; ich ging zu Boden und lag dort auf der Strasse herum und hielt mein schmerzendes Fussgelenk und dachte "Shit....nun hast Du Dir auch noch die den Fuss gebrochen". Es dauerte nur Sekunden und schon kamen da Leute angerannt die mich fragten was los sei und ob die einen Arzt rufen sollen. Ich verstand in dem Moment absolut kein Wort und es war mir ehrlich gesagt auch alles Scheissegal, solange der Schmerz nicht nachlässt. Und nach einer Minute und einem nachlassenden Schmerz konnte ich auch wieder soweit klar denken, dass ich mein Gelenk mal testweise bewegte. Und es liess sich noch bewegen, ohne das ich vor Schmerzen ausgeflippt wäre. Die Ami´s halfen mir wieder auf die Beine und ich humpelte ganz vorsichtig und langsam zu meinem Gebäude Nummer 5. Anstatt die Treppen zu nehmen, fuhr ich mit dem seitlichen Fahrstuhl in den ersten Stock und besorgte mir erstmal Eis aus der Eiswürfelmaschine; packte das in zwei Plastiktüten und wickelte mir diesen geballten Eishaufen mit dem Koffergurt um den Fuss. Nach 1 Stunde ging es dann wieder halbwegs und ich war fix und fertig...

Nicht auszudenken was gewesen wäre, wenn ich mir dort die Stelzen gebrochen hätte. Nunja, so wie es aussah, war das "nur" geprellt und/oder die Sehnen gedehnt ( zumindest nahm ich es an ). Schmerzte zwar wie verrückt wenn man es bewegte aber ganz ruhig gelagert liess es sich aushalten und die Eispackung wirkte auch wunder.

Ich legte mich also in Bett; döhnte mir noch ein Betäubungsbierchen rein und schlief dann ruckizucki ein. Der Tag war jedenfalls Superklasse; meine Zocker-Mission leider gescheitert und nebenbei hatte ich mir auch fast noch den Fuss "terminiert". Wenn das keine Pechsträhne oder ein Zeichen ist, was dann ?

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