Dienstag, der 22 Mai 2007:
Ich war also genauso schnell Hellwach, wie die dicken Wassertropfen in Richtung Erde fielen. Da zu dieser Urzeit kein Mensch Wach ist, beschloss ich mal noch halb nackt draussen die Temperatur zu prüfen und eine Zigarette auf den Schock durchzuziehen. Es war bitterlich kühl und kein Vergleich zu dem Wunderschönen Tag gestern. Nichtmal die Zigarette schmecke wenn man draussen zitternd ( wohl auch wegen der Müdigkeit die noch in den Knochen steckte ) vor der Hotel-Türe steht... Ich dachte "na, das kann ja heiter werden", aber liess mir wegen des Regens meine Laune nicht verderben und versuchte nun das Beste aus der Wettersituation zu machen ( die Hoffnung auf besseres Wetter stirbt bekanntlich zuletzt ). Also ab unter die Dusche und das Szenario von draussen im Zimmer unter der Durschkopf quasi nachstellen und die nötigen Koerperpfelgerituale betreiben, was heute morgen sehr schnell von statten ging. Danach dann im Koffer gewühlt und Dinge wie warme Übergangs-Jacke und mein Regenponcho rausgekramt und mein Sunblocker Lichtschutzfaktor "Blitzkrieg" dafür in den Koffer gepackt. Anstatt einer kurzen Hose noch die lange Outdoor-Hose geschnappt und angezogen und schnell meine paar Habseeligkeiten zurecht gewühlt. Also ganz kurz: Gegen 05:20 räumte ich mein Hotelzimmer und hatte meinen ganzen Krempel im Auto verstaut um dann zum Office zu latschen und zu schauen ob man nicht schon jetzt ein kostenloses Frühstück ( normal ab 06:00 Uhr ) möglich wäre. Und ich hatte Glück, im Nebenraum war schon bis auf ein paar Kleinigkeiten soweit alles fertig hergerichtet inkl. Kaffee und die hatten auch nichts dagegen, wenn ich schon jetzt zuschlage, was ich dann auch bis 05:50 Uhr tat.
Deutsche
Pünktlichkeit: Da stand ich nun mit meinem angenähten Hals im HQ ganz allein; schlabberte mir in der Sitzecke einen wirklich leckeren Kaffee und es dauerte auch keine 10 Minuten bis dort alle Nase lang im Sommer-Look weitere Kunden eintrafen und vor der Türe dann auch noch ein grosser Reisebus eintraf und auf uns wartete. Da es draussen Schweinekalt war und immer noch wie aus Eimern regnete, beschlossen einige andere eiligst zu Ihren Autos zu rennen und die Sonnenmilch gegen warme und Regenfeste Kleidung zu tauschen. Und dann kam der Supergau--->Eine Herde ( was auch sonst, denn allein können die ja nichts ) meiner so geliebten unterhaltsamen und peinlichen "Japanesen" trampelte kurz bevor es losgehen sollte in das Gebäude. Eine Person regelte dann für diese "Herde" wieder den Papierkram und ich musste heute nur zusehen, dass ich keinesfalls in das Boot mit diesen "Asia-Freaks" komme.
( In den obigen TV klicken, um sich das Tour-Werbe Video anzuschauen )
Nachdem die meisten noch den letzten Tropfen "Pische" aus dem Körper
( uns wurde dort gesagt, dass nun ca. 3 Stunden keine Sanitären Anlagen
mehr nutzbar sein werden ) gequetscht hatten, ging es um exakt 06:30 Uhr
pünktlich los. Ca. 25 Personen bestiegen den bereitstehenden Bus ( der
wirklich Klasse und Mörderbequem und vor allem nett geheizt war ) und
schon konnte unser Abenteuer mit eine Art modifizierter Stadtrundfahrt beginnen.
Soll heissen: Auf dem Weg zum Staudamm resp. dem seitlichen Zugangstunnel
erklärte und die Fahrerin unterhaltsam einige historische Fakten über
den Glen Canyon Staudamm und
Irgendwann hatten wir den Zugangstunnel erreicht und nun kam die Sicherheits-Anweisungen. Da der Glen Canyon Staudamm zu den Anschlagsgefährdeten Terror-Zielen in den USA gilt, mussten wir unser komplettes Gepäck am Check-Point in einen Pickup umladen, welcher unsere Klamotten getrennt von den Besitzern -also uns- an den Fuss des Dammes befördert und wird danach dann folgen dürfen. Also raus aus dem Bus die Sachen auf die Patschnasse Ladefläche des "Pickup" Trucks legen. Damit mein Rucksack nicht komplett durchnässt, beschloss ich meinen Regen-Poncho als Rucksack-Regenschutz umzufunktionieren und packte meinen Rucksack quasi in den Regen-Poncho und verstaute den "hoffentlich halbwegs sicher" auf der Ladefläche. Dabei wurde ich und die anderen natürlich richtig nett Nass, da es immer noch wie aus Eimern regnete. Also schnell wieder in den warmen Bus und warten bis der Truck unten angekommen war und das Sicherheits-Personal dem BUS das "GO" erteilte. Und nach 10 Min. durften wir dann auch den Tunnel befahren, wobei die Fahrerin weiterhin unterhaltsam vieles an Fakten unserer Tour ( oben eine Karte unserer heutigen 16 Milen langen Colorado-River Tour ) und dem Zugangs-Tunnels den wir bei 20% Gefälle durchfuhren erklärte. Unten am Fusse des Dammes angekommen, hiess es nun grüne "Bauarbeiterhelme" schnappen und das Gepäck wieder in Empfang nehmen. Dieses stand nun unten am Canyon-Rand in Regenpfützen und auch mein Orangefarbener Poncho samt eingewickelten Rucksack war gut sichtbar dabei. Und nun kam etwas was mir extrem wichtig war, ich wollte um jeden Preis vermeiden bei den bekloppten "Asiaten" im Boot zu sitzen, also sichtete ich an den drei Booten die Lage und schaute in welche diese Gruppe rein wollte. Und da hiess es für mich, einfach ein anderes aussuchen. Also Helme wieder vor dem Boarding wieder abgeben ( ein paar Japaner behielten die aber als Regenschutz einfach auf ) und sich einen feinen gepolsterten Sitzplatz schnappen. Da aber alles unter Wasser stand war das garnicht ganz so einfach und es goss immernoch wie aus Eimern...shit....
Die Tour konnte nun fast beginnen, wenn da
nicht noch das Filmteam wäre:
( In den obigen TV klicken, um sich das heute vom Weather-Cannel gedrehte "Road-Crew" Video anzuschauen )
Da zwischenzeitlich das Funk-Mirco unseres Guide abgesoffen war wurde
auf dem Beiboot der Film-Crew kurzerhand die Funk-Technik ausgetauscht; wir
mit Informationen versorgt ( wer eine Schwimmweste haben wollte, duerfte
diese anlegen ) und
Der Reihe nach beschrieb jeder wo er wohnte; was er beruflich macht
und dergleichen mehr. Da alles amerikaner waren, besass
Nach ca. 1 1/2 Stunden erreichten wir kurz vor "Horsehoe Bend" unser
ersten Stop um uss mal vor Augen zu halten wie gross die bis zu 10 Meter
hohen Yuccas im Canyon werden. Unser weiblicher Guide stellte sich dafür
zur Verfügung und kletterte den
Stop bei "Horseshoe Bend" um die "Petroglyphs"
zu besichtigen:
Und da ich der erste dort war, war es auch möglich ungestört
Bilder zu schiessen. Es dauerte aber nicht lang bis der "Treck" anderer hier
trudelte und dann wurde es richtig interessant. Denn einer der Guide beschrieb
uns anwesenden wirklich haarklein fast jedes Symbol auf der Wand. Das war
soviel an Informationen, dass ich man schon gut aufpassen musste. Unter anderen
ist ein
Weiter um 09:50 Uhr:
Das letzte Teilstück bis Lees
Ferry:
"Lees Ferry" liegt rein technisch gesehen wie auf der Karte oben prima
zu sehen, nur wenige Meilen südwestlich unseren Ausgangspunktes "Page"
entfernt, aber mit dem PKW muss man immerhin 42 Meilen zurücklegen um
seinen Fuss in das
Als 70 Jahre später, in den Vierzigern des letzten Jahrhunderts, der Highway US 89 (alt) gebaut und die "Navajo Bridge" errichtet wurde, verlor die beschwerliche Fährverbindung ihre Daseinsberechtigung und wurde eingestellt.
Primär ist "Lees Ferry" heute -DER- ultimative Startpunkt für
grosse mehrtägige beschwerliche Raftingtouren durch den Grand Canyon
National Park. Da die Zahl der Boote / Touren beschränkt ist, ist es
in Spitzenzeiten nicht einfach eine solche Tour ( trotz enmorm hoher Preise
) zu buchen, da es lange Wartelisten gibt. Nunja, ich selbst habe heute auch
"irgendwie" den "Colorado
Horseshoe Bend bei
"Page":
Da stand ich nun in luftiger Höhe und war sprachlos und verstand
nun auch warum "Horseshoe Bend "eines der meistgeknipsten Foto-Motive in
den USA darstellt. Auch die Klientel die sich dort herumtrieb war entsprechend.
Eine solche Anzahl
Nachdem ich genug gesehen hatte, stand noch einiges mehr auf meiner "to do...list". Also hiess es nun wieder durch feinen Sand und einen Hügel zurück zum Auto stiefeln. Aber auch dieser Weg und die Gegend war mir ein paar Schnappschüsse wert. Ich fand es einfach hübsch und genoss alles sehr. |
Die Navajo Bridge und Marble Canyon kurz
vor "Lees Ferrys":![]() ![]() Die alte Navajo-Brücke ist 254 Meter lang, die Fahrbahn 5,5 Meter breit und 142,34 Meter über dem Canyongrund gelegen. Insgesamt wiegt die Stahlkonstruktion 1.089 Tonnen. Hinzu kommen 385qm Beton mit nochmal 37 Tonnen Stahlverstärkungen. Der Bau hat 390.000 Dollar gekostet, welche sich das Arizona Department of Transportation und das Bureau of Indian Affairs teilten - der östliche Brückenkopf liegt im Reservat der Navajos. Vor dem Bau wurde eine Canyonwand mit 500 Pfund Sprengstoff gesprengt. Dann begannen nacheinander von beiden Seiten die Konstruktionen, durchgeführt durch die Kansas City Structural Steel Company. Dabei wurden jeweils 94 Meter weit die Halbbögen über den Canyonrand hinausgeschoben. Zuerst wurde der östliche Teil fertiggestellt, was zwei Monate dauerte. Zweieinhalb Monate später war auch das westlichen Pendant fertig, so dass am 12. September 1929 der Bogen geschlossen werden konnte. Bei der Einweihung waren 5.000 Gäste anwesend. Es war das Ende der bisherigen Fährverbindung bei Lee's Ferry. Den modernen Anforderungen an den Straßenverkehr wurde die historische Brücke mit einer Maximallast von 22,5 Tonnen (40 Tonnen maximal) nicht mehr gerecht, die scharfen, unübersichtlichen Kurven vor der Brücke waren zudem ein Sicherheitsproblem geworden. So entschied 1990 das Arizona Department of Transportation, eine neue Brücke zu errichten, die aber dem Umfeld und ihrem Vorgängermodell angepasst sein sollte. Beim Bau der Brücke ging diesmal rücksichtsvoller mit der einzigartigen Landschaft um. Lose Felsen wurden in kleinen Portionen entfernt, und ein Auffangnetz verhinderte das Herabstürzen derselben in den Canyon, um Beschädigungen zu verhindern. Sieben Monate dauerte die neue Konstruktion, bis am 14. Oktober 1994 die beiden je 111 Meter langen Brückenhälften durch einen zentralen Bolzen miteinander verbunden wurden. Ein fahrbarer Kran hatte die beiden vorgefertigten Bogenteile zuvor vor die Canyonwände gehoben, so dass sie dort verankert werden konnten. 15 Millionen Dollar kostete die neue Brücke. Mit der Eröffnung wurde die alte Brücke, die nun ein Historic Civil Engineering Landmark ist, für den Autoverkehr gesperrt und ist nun nur noch für Fußgänger und Reiter zugänglich ( und auf der alten fast 80 Jahre alten Brücke habe ich dann die Bilder gemacht ! ). Ein Besucherzentrum wurde errichtet, in dem die Historie der Brücken und der vormaligen Überquerung des Colorados erklärt wird.
Nach diesem kurzen Foto-Stop auf der Navajo-Bridge hiess es nun rüber auf die andere Seite um kurz hinter der brücke rechts ins Glen Canyon Naturschutzgebiet ( Marble Canyon ) und Lees Ferrys zu gelangen. Lees Ferry war aber nicht mein Ziel sondern die inetessanten Sehenswürdigkeiten auf dieser hochinteressanten schönen Strecke. Die interessanten Punkte habe ich oben rechts auf der Map mit blauen Punkten gekennzeichnet...
In diesem Gebiet, fallen einem sofort am Fuße der Vermillion Cliffs
die riesigen "Balanced Rocks" auf. Wie grosse Steinpilze stehen sie in einem
Grüppchen da und wollen bewundert werden. Einst rutschten hier von der
Kante der Cliffs ab und rollten
Diese bizarre Gegend war genau nach meinen Geschmack, denn soetwas finde ich wirklich superklasse. Weiterhin endet bei Lees Ferry die beliebte Wanderroute durch den " uckskin Gulch" - einem der längsten und schönsten Slotcanyons des amerikanischen Kontinents. Für die gesamte Durchwanderung muss man locker vier ! Tage veranschlagen - schließlich sind 47 Meilen zurückzulegen ! Dafür wird dem Wandersmann ein Shuttle - Taxi - Service von Lees Ferry bis zum Wire Pass wo der Canyon beginnt, angeboten. Für diese Tour ist allerdings ein Permit erforderlich. Natürlich kann man seine Tour auch von Lees Ferry aus in entgegengesetzter Richtung starten.
Weiter durch den "Marble Canyon" auf dem Highway
89A nach Kanab:
Danach ging es dann unbeirrt weiter Richtung Jakob-Lake und man meterte sich aus dem Tal heraus rein in den Himmel. Ok, nicht ganz, aber fast. Zmindest hatte man hier ein letztes mal einen schönen Panorama-Blick über dieses Gebiet... Am Jakob-Lake stoppte ich kurz, da ich ernsthaft mit dem Gedanken spielt die 44 Milen bis zum North Rim des Grand Canyon auch noch zu befahren, aber beschloss dann aufgrund meiner Müdigkeit vernünftig zu sein und dieses Vorhaben dann ausgeruht auf morgen zu verschieben und stattdessen weiter meine geplante Strecke und Ziel entgegen zu fahren und auch noch ein Quartier für die Nacht zu suchen hatte ( und das sollte man nicht zu spät angehen ). Nach einer kleinen Ewigkeit mit ein paar kurzen Besichtigungs-Stops erreichte ich dann erst "Fredonia" um kurze Zeit später rel. spät in "KANAB" meinem Tagesziel einzutreffen.
Motelsuche und Überraschung in
KANAB: Vor dem Zimmer angekommen, steckte ich den Schlüssel ins Schloss drehte und öffnete die Türe. Und da sass ein junges Mädel in Unterwäsche vor Ihrem Laptop und Ihr Macker kam dann aus dem Bad angerast um mich wie wild zu bepöbeln. Ich sagte das mir dieses Zimmer gerade als frei vom Typen im Office angeboten wurde und der erstmal die Füsse stillhalten sollte, da ich der letzte bin, der ewtas dafür kann. Dann pöbelten beide in einem Deutsch/Englisch Mix herum und ich meinte nur auf Deutsch " Ihr könnt mich mal am Arsch lecken..." und verschwand wieder Richtung Office ( wärend Deutsch-Max noch am Druchdrehen war ). Im Office angekommen, legte ich den Schlüssel auf den Tresen und sagte: "Nettes Zimmer mit einem netten halb nackten Paar, das derzeit aber leider nicht am Poppen ist". Der Typ wurde fast ohnmächtig und erkannte sofort, das er sich mit den Zimmerschlüsseln total vergriffen hat und entschuldigte sich mehrfach bei mir. Ich fand das aber eher witzig, gab dem Typen aber zu verstehen das das Deutschländerwürstchen aus der 109 richtig gut drauf ist. Und was passierte: In diesem Moment kam der Kerl auch schon ins Office gehastet und machte da einen Mörderalarm im aller herrlichsten total albernen Oxford-Schul Englisch und verschwandt dann wieder. Ich witzelte da noch mit dem Typen im Office herum und der Typ gab mir dann die Zimmernummer 102 direkt neben dem Office. Das Zimmer war soweit sauber; ok ( aber nicht wirklich der Knaller ) und diesmal unbesetzt. Also wackelte ich wieder ins Office und gab zu verstehen das wir eine Flatrate aushandeln müssen, da ich für die Bude keinesfalls 65 US-Eumel abdrücken werde. Wir einigten uns dann auf eine Flatrate von 60 US$ inkl. Zahlung per Kreditkarte... Also rein mit meinem ganzen Krempel ins "Zimmer 102" und die Bude in Beschlag genommen. Da es draussen noch Hell war, fiel mir spontan der 23km entfernt liegende "Coral pink Sand Dunes State Park" ein. Und mit ein bisschen Glück und gutem Timing würde ich dort rechtzeitig vor Sonnenuntergang eintreffen können. Also wieder rein ins Motel-Office und für morgen früh nach einem Restaurant gefragt in dem die Locals in "Kanab" gerne frühstücken gehen und bekam dort den Tipp das "Houston´s Trail End" auf der Mainstreet zu testen ( sehr gut und vor allem preiswert ! ). Danach dann wieder in den Wagen, denn ich hatte nun noch eine letzte Tages-Mission zu erledigen....
Coral Sand Dunes State
Park:
Von dort oben aus kann man sich einen weiteren Überblick verschaffen und seine nächsten Ziele im Gelände auswählen...
Zurück nach "Kanab" und wilde Action im
"Tresure Trail Motel": Nun hiess es erstmal eine halbe Tonne mitgeschleppten Sandes aus den Klamotten; Schuhen und Socken kippen und draussen vor der Tür ganz gemütlich eine Zigarette durchziehen und ein Bierchen schlabbern. Und dieser vollgestopfte Tag steckte mir nun wirklich in den Knochen, denn ich war Hundemüde und total kaputt. Also legte ich mich auf das Bett und schmiss meinen PDA samt WLAN-Karte an um mal zu schauen ob man hier ins Internet kommt. Und tatsächlich, auch dieses Motel besass einen offenen Hotspot und Internetzugang. Da ich morgen den North Rim besuchen wollte, checkte ich auf Weather.com die vorhersage für den Grand Canyon North Rim und musste ernüchternd feststellen, dass es bis 14 Uhr fast den ganzen Tag regnen soll. Somit war der Grand Canyon für morgen gestrichen und mein "Notfall-Ersatzplan" musste herhalten... Also PDA ausgeschaltet und noch eine weitere Dose Bier aufgerissen und schmecken lassen. Und da mein Zimmer direkt neben dem Motel-Office lag, hörte ich während ich mir die nächste Dose Bier einwarf wie jemand wie wild gegen die Office-Tür hämmerte. Immer und immer wieder; immer lauter und so agressiv das selbst in meinem Zimmer die Bilder an der Wand wackelten. Egal, sollten die dort ruhig poltern, also noch eine Dose Bier reinpressen und wieder ging das mit dem Hämmern los und langsam stank mir dieser bruale Krach ganz gewaltig. Dann war wieder Ruhe und 30 Minuten später ( hatte nun schon die 4te Dose Bier in Arbeit ) ging das ganze wieder los. NUN REICHTS, ABER....ich also aufgesprungen und raus zur Trulla die nebenan an der Office-Türe komplett am austicken war. Nach wenigigen Sekunden stellte sich heraus das es Schweizer Eidgenossen waren ich ich fragte, warum die da so einem Alarm veranstalten, da es hier noch andere Leute gibt die schlafen wollen und müssen. Dann laberte die mich zu. Also was was los und passiert ? Das Schweizer Paar hatte sich in diesem 0815 Schrott-Motel für 4 Tage eingemietet und heute sollte der 4te Übernachtung anstehen und die kamen nach deren Tages-Ausflug nicht mehr in Ihr Zimmer. Dafür fanden die aber vor der Türe im Dreck liegend zwei Mülltüten in denen Ihre "gesamte Habe" steckte. Dann kam noch Ihr Mann aufgeregt hinzu und schrieh "so eine Sauerei habe ich in den letzten 15 USA Urlaubsjahren nicht erlebt" und tat so als wenn ich da irgendwie helfen könnte. Ich sagte denen das der Typ im Office einen weissen GMC PickUp fährt und zeigte auf ein Gebäude nebenan, wo der Kerl scheinbar wohnt. Ferner fragte ich, was die für die 4 Tage bezahlt hätten und die sagten 180 US$. Nach Adam Riese und meinen ummassgeblichen Rechengünsten hatten die somit nur drei Tage bezahlt und wurden korrekt rausgeschmissen, wobei das mit den Mülltüten und dem Wegwerfen der Klamotten wirklich starker Tobak war. Die schriehen mich an; "nein wir haben 4 Tage fuer 180 US$ bekommen" und ich sagte nur "das die das nicht mir mir klaeren sollten, sondern mit dem Besitzer dieser Kiste" oder ggf. auch die Polizei rufen können um eine Anzeige wegen Betrugs und Sachbeschädigung aufzugeben und ich nur meine Ruhe haben möchte, die also mit dem albernen randalieren aufhören sollen, da niemand aufmacht, wenn niemand im Raum ist. Dann flitzen die beiden rüber zum Haus mit dem weissen Pick-Up und bollerten dort wie wild an der Türe herum bis der Kerl aufmachte. Ich zog mir das Drama aus Interesse draussen vor meiner Türe ( andere mittlerweile auch, da die dort das halbe Motel zusammen gegröhlt hatten.. ) noch eine Weile rein und beschloss dann ins Bett zu gehen. Nunja, wer nur drei Tage bezahlt, bekommt auch nur drei Tage und wird folgerichtig zwangsgeräumt. Und das dieses Motel nicht das Hilton ist, sieht man woirklich auf den ersten Blick. Soll heissen, genauso "rustikal" wie die Zimmer sind, sind die wohl auch mit dem Ausräumen der Zimmer ;-) Ich nehme an, die haben da einfach nur gepennt, wobei man persönliche Gegenstände nicht so einfach in Mülltüten packt und einfach vor der Türe an einen Mülleimer stellt. Nach ca. 20 Mintuten war draussen endlich wieder Ruhe und ich hatte mal wieder genau das richtige Motel erwischt. Erst das Deutsche Mädel halb Nackt in Zimmernummer 109 ( die haben nun aber gerlernt, das man Türen generell von innen verriegeln sollte ! ) und nun die total ausgerastenden Schweizer Eidgenossen. Was will man da noch mehr ? Das ist Unterhaltung frei Haus ! Mit einem fetten grinsen fiel ich dann aber total müde ins Bett und freute mich schon auf den kommenden Urlaubstag. Für heute hatte ich genug erlebt und wollte einfach nur noch schlafen...
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