Hauptmenue
 
 
 

© 1997-2007 by M.Perlitschke
Email: Michael Perlitschke

Page-Update: 5 August 2007



Heute steht eine "Colorado-Floating Habtages-Tour" von -Page- bis -Lee Ferry- an; danach ein Besuch am "Horseshoe Bend" Overlook um dann weiter über die Navajo Bridge und Marble Canyon final nach "Kanab" in Utah zu fahren. Abends stand kurz vor Sonnenunetrgang -als würdiger Tagesabschluss- noch ein Besuch im "Coral Pink Sand Dunes State Park" an.

Dienstag, der 22 Mai 2007:
04:15 Uhr ! Der Wecker klingelte umbarmherzig und ich wühlte mich total verschlafen quasi mitten in der Nacht aus meinem Bett, denn heute hatte ich "Grosses" vor. Ein erster prüfender Blick aus dem Hotelfenster und ich war Hellwach, denn draussen schüttete es wie aus Eimern. Ich dachte "das kann doch nicht wahr sein, die ganzen letzten Tage "schönstes" Wetter und heute wo ich absolut keinen Regen gebrauchen kann, regnet es wie aus kübeln. Das einzige was mir in dieser Situation blieb war die Hoffung und ein paar kräftige Stossgebete in Richtung Wettergott !

Ich war also genauso schnell Hellwach, wie die dicken Wassertropfen in Richtung Erde fielen. Da zu dieser Urzeit kein Mensch Wach ist, beschloss ich mal noch halb nackt draussen die Temperatur zu prüfen und eine Zigarette auf den Schock durchzuziehen. Es war bitterlich kühl und kein Vergleich zu dem Wunderschönen Tag gestern. Nichtmal die Zigarette schmecke wenn man draussen zitternd ( wohl auch wegen der Müdigkeit die noch in den Knochen steckte ) vor der Hotel-Türe steht...

Ich dachte "na, das kann ja heiter werden", aber liess mir wegen des Regens meine Laune nicht verderben und versuchte nun das Beste aus der Wettersituation zu machen ( die Hoffnung auf besseres Wetter stirbt bekanntlich zuletzt ).

Also ab unter die Dusche und das Szenario von draussen im Zimmer unter der Durschkopf quasi nachstellen und die nötigen Koerperpfelgerituale betreiben, was heute morgen sehr schnell von statten ging. Danach dann im Koffer gewühlt und Dinge wie warme Übergangs-Jacke und mein Regenponcho rausgekramt und mein Sunblocker Lichtschutzfaktor "Blitzkrieg" dafür in den Koffer gepackt. Anstatt einer kurzen Hose noch die lange Outdoor-Hose geschnappt und angezogen und schnell meine paar Habseeligkeiten zurecht gewühlt.

Also ganz kurz: Gegen 05:20 räumte ich mein Hotelzimmer und hatte meinen ganzen Krempel im Auto verstaut um dann zum Office zu latschen und zu schauen ob man nicht schon jetzt ein kostenloses Frühstück ( normal ab 06:00 Uhr ) möglich wäre. Und ich hatte Glück, im Nebenraum war schon bis auf ein paar Kleinigkeiten soweit alles fertig hergerichtet inkl. Kaffee und die hatten auch nichts dagegen, wenn ich schon jetzt zuschlage, was ich dann auch bis 05:50 Uhr tat.

Deutsche Pünktlichkeit:
Danach hiess es auschecken und mit dem Auto und meinem ganzen Krempel ca. 5 Minuten zwei Blöcke entfernt zum Hauptquartier von "Colorado River Discovery" ( 130 6th Avenue; Page Arizona 866040; Tel. 888-522-6644 ) fahren um mir dort im Hinterhof der Firma ( dort wo die ganzen Ausrüstungsgegenstände liegen ) ganz kackfrech einen ANgestellten-Parkplatz zu schnappen. Dann ging es ins Gebäude, wo ich exakt 6 Uhr wie gefordert 30 Minuten vor Tourbeginn als erster eintraf und erst dachte "Shit, hier bin ich wohl falsch...". Noch wärend ich meine Reservierungsunterlagen aus dem Rucksack popeln wollte, fragte mich die nette Empfangsdame am Tresen nach meinem Namen; tippte diesen in den Computer ein und meinte "Alles klar, Herr Perlitschke...Nehmen Sie sich einen Kaffee und warten Sie bis wir Sie aufrufen". Ich fragte sicherheitshalber, ob das mit meinem geparkten Fahrzeug "hinten auf dem Hof" ein Problem sei und alles war ok. 

Da stand ich nun mit meinem angenähten Hals im HQ ganz allein; schlabberte mir in der Sitzecke einen wirklich leckeren Kaffee und es dauerte auch keine 10 Minuten bis dort alle Nase lang im Sommer-Look weitere Kunden eintrafen und vor der Türe dann auch noch ein grosser Reisebus eintraf und auf uns wartete. Da es draussen Schweinekalt war und immer noch wie aus Eimern regnete, beschlossen einige andere eiligst zu Ihren Autos zu rennen und die Sonnenmilch gegen warme und Regenfeste Kleidung zu tauschen. Und dann kam der Supergau--->Eine Herde ( was auch sonst, denn allein können die ja nichts ) meiner so geliebten unterhaltsamen und peinlichen "Japanesen" trampelte kurz bevor es losgehen sollte in das Gebäude. Eine Person regelte dann für diese "Herde" wieder den Papierkram und ich musste heute nur zusehen, dass ich keinesfalls in das Boot mit diesen "Asia-Freaks" komme.

( In den obigen TV klicken, um sich das Tour-Werbe Video anzuschauen ) 

Nachdem die meisten noch den letzten Tropfen "Pische" aus dem Körper ( uns wurde dort gesagt, dass nun ca. 3 Stunden keine Sanitären Anlagen mehr nutzbar sein werden ) gequetscht hatten, ging es um exakt 06:30 Uhr pünktlich los. Ca. 25 Personen bestiegen den bereitstehenden Bus ( der wirklich Klasse und Mörderbequem und vor allem nett geheizt war ) und schon konnte unser Abenteuer mit eine Art modifizierter Stadtrundfahrt beginnen. Soll heissen: Auf dem Weg zum Staudamm resp. dem seitlichen Zugangstunnel erklärte und die Fahrerin unterhaltsam einige historische Fakten über den Glen Canyon Staudamm und die Stadt Page, während ich mich mit einer Amerikanerin die neben mir sass anfreundete und wir über unsere Digital-Kameras und den Antelope-Canyon schwärmten und Fachsimpelten ( ich kannte den Upper und Lower-Antelope ), den sie einen Tag zuvor besucht hatte und mir auf Ihrer Canon-Digital Kamera wie es die Amis gerne machen mit viel Small-Talk alles zeigte.

Irgendwann hatten wir den Zugangstunnel erreicht und nun kam die Sicherheits-Anweisungen. Da der Glen Canyon Staudamm zu den Anschlagsgefährdeten Terror-Zielen in den USA gilt, mussten wir unser komplettes Gepäck am Check-Point in einen Pickup umladen, welcher unsere Klamotten getrennt von den Besitzern -also uns- an den Fuss des Dammes befördert und wird danach dann folgen dürfen. Also raus aus dem Bus die Sachen auf die Patschnasse Ladefläche des "Pickup" Trucks legen. Damit mein Rucksack nicht komplett durchnässt, beschloss ich meinen Regen-Poncho als Rucksack-Regenschutz umzufunktionieren und packte meinen Rucksack quasi in den Regen-Poncho und verstaute den "hoffentlich halbwegs sicher" auf der Ladefläche. Dabei wurde ich und die anderen natürlich richtig nett Nass, da es immer noch wie aus Eimern regnete. Also schnell wieder in den warmen Bus und warten bis der Truck unten angekommen war und das Sicherheits-Personal dem BUS das "GO" erteilte. Und nach 10 Min. durften wir dann auch den Tunnel befahren, wobei die Fahrerin weiterhin unterhaltsam vieles an Fakten unserer Tour ( oben eine Karte unserer heutigen 16 Milen langen Colorado-River Tour ) und dem Zugangs-Tunnels den wir bei 20% Gefälle durchfuhren erklärte.

Unten am Fusse des Dammes angekommen, hiess es nun grüne "Bauarbeiterhelme" schnappen und das Gepäck wieder in Empfang nehmen. Dieses stand nun unten am Canyon-Rand in Regenpfützen und auch mein Orangefarbener Poncho samt eingewickelten Rucksack war gut sichtbar dabei. Und nun kam etwas was mir extrem wichtig war, ich wollte um jeden Preis vermeiden bei den bekloppten "Asiaten" im Boot zu sitzen, also sichtete ich an den drei Booten die Lage und schaute in welche diese Gruppe rein wollte. Und da hiess es für mich, einfach ein anderes aussuchen. Also Helme wieder vor dem Boarding wieder abgeben ( ein paar Japaner behielten die aber als Regenschutz einfach auf ) und sich einen feinen gepolsterten Sitzplatz schnappen. Da aber alles unter Wasser stand war das garnicht ganz so einfach und es goss immernoch wie aus Eimern...shit....

Die Tour konnte nun fast beginnen, wenn da nicht noch das Filmteam wäre:
Da hockte ich nun mit 8 netten Amerikanern und war froh das es endlich losgehen konnte. Draussen war es bitterlich kühl; es war windig und es regnete immernoch. Auf unserem Boot gab es zwei Guides. Ein junges Mädel das dort ein Praktikum macht und einen Typen der scheinbar zum Stammpersonal von Colorado River Discovery gehörte. Und nachdem wir alle sassen und uns für dieses schlechte Wetter mit Regenzeugs und Poncho eingestellt hatten, fiel mir ein Filmtream auf. Und keine 30 Sekunden später wurde jeder von uns befragt ob es jemanden gäbe der Probleme damit hat gefilmt zu werden und National-Wide im TV zu sehen sein wird. Alle -auch ich- gaben unser Einverständnis gefilmt zu werden und schon begann das Filmteam unseren Guide mittels eines Funksenders und kleinen Ansteck-Micros auszurüsten. Bei dem Filmteam handelt es sich um die "The Weather Channel" ROAD-CREW mit "Jeff Mielcarz", den offenbar viele meiner Amerikanischen Mitreisenden bestens bakannt war. Diese drehten eine Dokumentation über unsere Halbtages-Tour, welche kurze Zeit später im US-TV ausgestrahlt wird ( der gut in Orange eingepackte Typ bin dann "ich" ) und mittels es Park-Rangers erstmal in einem kleinen Beiboot parallel zu uns fuhr und die Aufnahmen machte. Wir alle fanden das alles ziemlich spannend, denn so kommen wir auch noch ins Fernsehen und schon begann die Tour kurz vor 8 Uhr am Fusse des aus dieser Perspektive sehr imposanten Glen Canyon Staudammes und einer fantastischen Kulisse!

       

( In den obigen TV klicken, um sich das heute vom Weather-Cannel gedrehte "Road-Crew" Video anzuschauen ) 

Da zwischenzeitlich das Funk-Mirco unseres Guide abgesoffen war wurde auf dem Beiboot der Film-Crew kurzerhand die Funk-Technik ausgetauscht; wir mit Informationen versorgt ( wer eine Schwimmweste haben wollte, duerfte diese anlegen ) und auch das leibliche Wohl inform von div. gekühlten Getränken die wir frei nutzen dueften erklärt. Allerdings war es so kalt und nass das keiner der Leute auch nur einen Gedanken an ein kühlendes Getränk verschwand. Es war draussen schon kühl genug, denn von allen Seiten hatten wir Wasser; unter dem Boot von oben kam Wasser und stellenweise hatte man auch den Eindruck das Wasser wurde von vorn kommen ;-) Eine Steigerung bezüglich schlechten Wetters ging kaum noch, ok....wenn es Schnee gegeben hätte, dass wäre dann der Supergau gewesen. Aber wer entsprechend dem Wetter angezogen war, konnte auch diese fahrt geniessen und die die auf Sommer machten, wurden von uns allen mit noch in Rucksäcken schmummerden Gegenständen wie Wollmützen und der gleichen Kollektiv versogt. Ich schien also genau im richtigen Boot zu sitzen, denn die Stimmung war trotz des schlechten Wetters prima und es dauerte auch noch sonderlich lange bis, auch noch der den Amerikanern bekannte "TV-Prommi" zu uns mit ins Boot kam. Nachdem nun "Jeff" zugegen war, begann der Teil an dem sich jeder von uns vorzustellen hatte, damit wir wissen mit wem man es grob zu tun hat.

       

Der Reihe nach beschrieb jeder wo er wohnte; was er beruflich macht und dergleichen mehr. Da alles amerikaner waren, besass ich also ein Alleinstellungsmerkmal inform der längsten Anreise um diese Tour zu machen. Und da die Ami´s uns Deutsche generell sehr mögen, war alles super und unsere Gruppe ein ziemlich homogener Haufen. Soll heissen, das schlechte Wetter kompensierten wir mit massen an Witzen; blöden Sprüchen und in kurzer Zeit war die Stimmung perfekt. Und "Jeff Mielcarz" von der Road-Crew deds Weather-Channels muss man auch bescheinigen herrvorragende Entertainment-Qualitäten zu besitzen. Denn was der unseren Guide an Informationen zum Colorado und der Gegend entlockte fesselte sicherlich jeden ( auch mich ! ), sodass das Wetter schnell vergessen war und wir uns Kollektiv an den ganzen Informationen und herrlichen Einblicken in diese wunderschöne Landschaft, garnicht mehr sattsehen konnten.    

         

Nach ca. 1 1/2 Stunden erreichten wir kurz vor "Horsehoe Bend" unser ersten Stop um uss mal vor Augen zu halten wie gross die bis zu 10 Meter hohen Yuccas im Canyon werden. Unser weiblicher Guide stellte sich dafür zur Verfügung und kletterte den Hang zu einem dieser gigantischen Planzen raus um mal die Dimensionen dieser empfindlichen Pflanzen darzustellen und uns ein paar Fotos zu ermöglichen. Alles ist gross hier unten; sehr gross und ehrfurcht einflössend. Man sieht es den Bilder sicherlich garnicht an das uns recht und links bis zu 800 Meter hohe Felswände eingeschlossen haben. Und mittlerweile meinte es auch der Wettergott gut, denn das Wetter besserte sich zumindest dahingehend was es aufhörte zu Regnen. War auch allerhöchste Zeit, denn durch den frischen Wind und die Kühle aufgrund der fehlenden Sonne waren fast alle richtig übel durchgefrohren und die meisten bis auf die Unterhose nass ( ich übrigens auch, denn ich hätte mich doch besser und noch deutlich wärmer anziehen sollen ! ).

                

Stop bei "Horseshoe Bend" um die "Petroglyphs" zu besichtigen:
Nun stand nach einer unglaubliche interessanten Vielzahl an Informationen ( ob die sich wegen des Filmteams soviel Mühe mit uns gemacht haben ? ) in der ersten Nord-Kurve von Horseshoe Bend an. Dort haben vor vielen tausend Jahren die "Ancestral Puebloan People" einige Hinterlassenschaften im Fels belassen und das ist allemal ein Abstecher und Besuch wert, wobei man hier auch ein paar Toiletten benutzen konnte ( Dixie-Kloh ), so man denn mal dringend musste. Da die Leute schleppend in die Gänge kamen, übernahm ich als erster die Führung und wanderte den kurzen Trampelpfad entlang ( wieso muss eigentlich immer eine Person vorgehen, ehe die anderen dem Herdentrieb entsprechend folgen wollen ? ) bis zur Stelle an dem die "Petrtroglyphs" zu finden waren.

         

Und da ich der erste dort war, war es auch möglich ungestört Bilder zu schiessen. Es dauerte aber nicht lang bis der "Treck" anderer hier trudelte und dann wurde es richtig interessant. Denn einer der Guide beschrieb uns anwesenden wirklich haarklein fast jedes Symbol auf der Wand. Das war soviel an Informationen, dass ich man schon gut aufpassen musste. Unter anderen ist ein "W" zu finden. Dieses "W" Symbolisiert aussen die Canyon-Wände und in der Mitte den Colorado. Menschen die nur halb gezeichnet wurden, sind Kinder etc.p.p. ich will hier nun nicht anfangen zu langweilen, fand diese Informationen aber höchst interessant, insbesondere da diese wirklich motiviert vorgetragen und uns erklärt wurden. Interessant ist in diesem Zusammenhang aber, da man nur einen Teil der Zeichnungen erkennen kann, denn unscheinbar ganz unten im Sand sah man noch deutlich mehr und man ist sich sogar 100%ig sicher das unter dem Sand noch mehr versteckt auf dem Feld zu finden sein wird, da der Colorado ständig dieses Gebiet verändert ( mal mehr Sand aufspühlt und nach einigen hundert Jahren wieder abträgt ). Da man aber nicht dran interessiert ist, in die Natur einugreifen, werden diese Zeichnungen nicht freigelegt. Das muss die Natur dann von selbst erledigen...

         

Weiter um 09:50 Uhr:
Nach diesem hochinteressanten und informativen "Stop in die Vergangenheit" ging es nun kurz vor 10 Uhr weiter um "Horseshoe Bend" zu umfahren. Die im gesamten Lauf des Colorado einzige 270 Grad Kurve und ein absolut einzigartiges Erlebnis. Das Wetter besserte sich zudem noch weiter, sodass nun nicht mehr mit wilden Regenschauern gerechnet werden musste und man sich voll und ganz auf die schöne Tour und dem Feeling dort konzentrieren konnte. Die Boote waren zudem mit einem so superleisen Motor-Antrieb ausgerüstet, sodas man prima die Eindrücke in sich aufsaugen konnte. 

       

                     

Das letzte Teilstück bis Lees Ferry:
Wie auf der gesamten Tour prasselten unablässig hochinteressante Details auf einen ein. Geologie; die Rolle der Staudämme; das Wuchern europäischer Pflanzen welche sich dort ausbreiten und die angestammte Pflanzenwelt verdrängt etc.p.p. Auch ein bizarren vertikal liegenden Arches gab es zu bestaunen, den man nur wenn man drauf hingewiesen wird, als solchen erkennt und auch die Geschichte der Erforschung des Colordo-Rivers stand auf dem Info-Programm. Eine nicht nur eine simple Boots-Tour, sondern auch gespickt mit vielen interessanten Informationen und das zudem unterhaltsam vorgetragen. Diese Tour bot mehr, als ich erwartet hatte und bis zu diesem Zeitpunkt wurden meine Erwartungen an so einen preiswerten Ausflug sogar mehr als übertroffen. Ich war also sehr froh diese hübsche Tour gebucht zu haben und das schlechte Wetter war so gesehen nicht wirklich tragisch. Allerdings fragte ich mich, wie das wohl wäre, wenn mn bei Traumhaften Wetter durch den Canyon fährt, denn das muss dann noch viel Atemberaubender sein...

         

"Lees Ferry" liegt rein technisch gesehen wie auf der Karte oben prima zu sehen, nur wenige Meilen südwestlich unseren Ausgangspunktes "Page" entfernt, aber mit dem PKW muss man immerhin 42 Meilen zurücklegen um seinen Fuss in das geschützte Gebiet zu setzen oder wie wir mit dem Boot ankommen. Der Name offenbart schon dass es sich hier um eine Fähre handeln muss. Einst wurde der Mormone John Doyle Lee von seiner Kirche beauftragt eine günstige Stelle zur Überquerung des Colorado River zu finden. Er liess an dieser für ihn optimalsten Stelle hier nieder, nachdem er und seine 19 Frauen eine Ranch errichtet hatten und betrieb fortan eine Fähre über den Fluss -übrigens die einzige weit und breit !-

Als 70 Jahre später, in den Vierzigern des letzten Jahrhunderts, der Highway US 89 (alt) gebaut und die "Navajo Bridge" errichtet wurde, verlor die beschwerliche Fährverbindung ihre Daseinsberechtigung und wurde eingestellt.

         

Die Ranch in dieser Einöde zu bewirtschaften und das karge Land zu bestellen erforderte jede Menge Pioniergeist. Sie leiteten teilweise den Lauf des Paria Rivers um und erstellten Bewässerungskanäle für ihre Felder und Obstplantagen. Diese kann man übrigens auch heute noch besuchen, so man Lust dazu hat...

Primär ist "Lees Ferry" heute -DER- ultimative Startpunkt für grosse mehrtägige beschwerliche Raftingtouren durch den Grand Canyon National Park. Da die Zahl der Boote / Touren beschränkt ist, ist es in Spitzenzeiten nicht einfach eine solche Tour ( trotz enmorm hoher Preise ) zu buchen, da es lange Wartelisten gibt. Nunja, ich selbst habe heute auch "irgendwie" den "Colorado River" bewzungen. Und Nass geworden sind heute auch ( aber nicht durch Rapids der verschiedenen Kategorien (Stromschnellen)). "Lees Ferry" bedeutete aber auch das unsere Boots-Tour kurz vor Mittag hier endete. Mit einer Träne im Knopfloch verabschiedeten und bedankten sich alle von unseren beiden tollen Hosts und auch dem Weather-Channel Filmteam und bestiegen mit kurzen Pinkelstop ( ich zog mir hier endlich auch mal wieder eine Zigarette rein ! ) im angrenzten Toilettenhaus den schon bereit stehenden Bus. Die Planung funktionierte also Wunderbar, sodass es nun die 42 Milen mit dem Bus durch ein herrlich schönes Gebiet und das Navajo-Reservat zurück nach Page gehen konnte. Da der Himmel langsam wieder blaue Löcher bekam und es sich schlagartig besserte, schmiedete ich noch im Bus meine weiteren Tagesaktivitäten, denn ich beschloss dem "Horseshoe Bend" einen Besuch abzustatten und der tollen Gegend kurz vor "Lees Ferry".

Horseshoe Bend bei "Page":
Um exakt 12:30 Uhr erreichten wir wieder unseren Ausgangspunkt, die Firma "Colorado River Discovery" und alle schienen sichtlich zufrieden, denn die Tour war auch trotz des schlechten Wetters Superklasse. Ich latschte in den Hinterhof zu meinem PKW und fuhr als erstes erstmal einen MC-Donalds an, da ich wirklich verschärft Heisshunger auf 2 superfette "BigMacs" und eine riesen Portion Pommes hatte. Nachdem alles reingeschaufelt war, hiess es nun auf der 89 wenige Meilen ( 3,8 Milen bei Milemarker 545 ) nach Süden fahren um auf einem kleinen total überfüllten unscheinbaren Parkplatz etwas "illegal" zu parken. Zur rechten auf der Karte habe ich die exakte Position eingezeichnet. Nun hiess es nur noch auf Schusters Rappen die 3/4 Meile zufuss zurück legen und Bauklötze staunen.

 

Da stand ich nun in luftiger Höhe und war sprachlos und verstand nun auch warum "Horseshoe Bend "eines der meistgeknipsten Foto-Motive in den USA darstellt. Auch die Klientel die sich dort herumtrieb war entsprechend. Eine solche Anzahl hochwertigster Kameras und Ausrüstung sieht man selten und es dauerte auch nicht lang, bis ich mit einer Lady ins gespräch kam, welche Präsi eines grossen Fotoclubs an der Ostküste der USA ist. Nunja, die kochten zwar auch nur mit Wasser, hatten aber alle mördermässig heftig Hardware und Filter; Objektive etc.p.p. am Start. Ich versuchte stattdessen aus der hohlen Hand mit einem gebührenden Sicherheitsabstand zum ungesicherten brüchigen Randbereich mein Foto-Glück bei von Minute zu Minute langsam immer besser werdenden Wetter und genoss dieses herrliche Panorama, denn...  

     

...es verschlägt eine fast die Sprache. Tief unten schimmert der grüne Colorado. Die Canyonwände fallen hier mehrere hundert Meter senkrecht ab. Der grüne Colorado und die rot leuchtenden Canyonwände bieten einen herrlichen Kontrast. ich liess mir hier viel Zeit zum betrachten die Schleife von allen Seiten. Was einen allerdings sehr wundert ist, dass es hier keinerlei Absperrungen gibt. Nun hatte ich also auch den "Horseshoe Bend" fuer mich "entdeckt" und war trotz des noch durchwachsenen Wetters absolut sprachlos...

     

           

Nachdem ich genug gesehen hatte, stand noch einiges mehr auf meiner "to do...list". Also hiess es nun wieder durch feinen Sand und einen Hügel zurück zum Auto stiefeln. Aber auch dieser Weg und die Gegend war mir ein paar Schnappschüsse wert. Ich fand es einfach hübsch und genoss alles sehr.

     

Die Navajo Bridge und Marble Canyon kurz vor "Lees Ferrys":
Nun hiess es wieder 40 Milen zurück fahren, also die Strecke die mit dem BUS zurück gelegt hatte. Also hiess es erstmal den Highway 89 in Richtung süden zu fahren um dann auf halber Strecke irgendwann rechts auf die "89A" zu gelangen. Einen würdigen Stop erwiess ich dann "Navajo-Bridge". Im grunde sind es zwei Brücken, eine für die Autos und eine Fussgängerbrücke welche sich inmitten des Indianer-Reservats über den Colorado River spannt und einen ein herrliches Panorama kurz vor dem Marble Canyon bietet.

     

Die alte Navajo-Brücke ist 254 Meter lang, die Fahrbahn 5,5 Meter breit und 142,34 Meter über dem Canyongrund gelegen. Insgesamt wiegt die Stahlkonstruktion 1.089 Tonnen. Hinzu kommen 385qm Beton mit nochmal 37 Tonnen Stahlverstärkungen. Der Bau hat 390.000 Dollar gekostet, welche sich das Arizona Department of Transportation und das Bureau of Indian Affairs teilten - der östliche Brückenkopf liegt im Reservat der Navajos. Vor dem Bau wurde eine Canyonwand mit 500 Pfund Sprengstoff gesprengt. Dann begannen nacheinander von beiden Seiten die Konstruktionen, durchgeführt durch die Kansas City Structural Steel Company. Dabei wurden jeweils 94 Meter weit die Halbbögen über den Canyonrand hinausgeschoben. Zuerst wurde der östliche Teil fertiggestellt, was zwei Monate dauerte. Zweieinhalb Monate später war auch das westlichen Pendant fertig, so dass am 12. September 1929 der Bogen geschlossen werden konnte. Bei der Einweihung waren 5.000 Gäste anwesend. Es war das Ende der bisherigen Fährverbindung bei Lee's Ferry. Den modernen Anforderungen an den Straßenverkehr wurde die historische Brücke mit einer Maximallast von 22,5 Tonnen (40 Tonnen maximal) nicht mehr gerecht, die scharfen, unübersichtlichen Kurven vor der Brücke waren zudem ein Sicherheitsproblem geworden. So entschied 1990 das Arizona Department of Transportation, eine neue Brücke zu errichten, die aber dem Umfeld und ihrem Vorgängermodell angepasst sein sollte. Beim Bau der Brücke ging diesmal rücksichtsvoller mit der einzigartigen Landschaft um. Lose Felsen wurden in kleinen Portionen entfernt, und ein Auffangnetz verhinderte das Herabstürzen derselben in den Canyon, um Beschädigungen zu verhindern.

Sieben Monate dauerte die neue Konstruktion, bis am 14. Oktober 1994 die beiden je 111 Meter langen Brückenhälften durch einen zentralen Bolzen miteinander verbunden wurden. Ein fahrbarer Kran hatte die beiden vorgefertigten Bogenteile zuvor vor die Canyonwände gehoben, so dass sie dort verankert werden konnten. 15 Millionen Dollar kostete die neue Brücke. Mit der Eröffnung wurde die alte Brücke, die nun ein Historic Civil Engineering Landmark ist, für den Autoverkehr gesperrt und ist nun nur noch für Fußgänger und Reiter zugänglich ( und auf der alten fast 80 Jahre alten Brücke habe ich dann die Bilder gemacht ! ). Ein Besucherzentrum wurde errichtet, in dem die Historie der Brücken und der vormaligen Überquerung des Colorados erklärt wird.

                       

An dieser Stelle beschloss ich aufgrund der heftigen Kontraste wieder mal ein paar HDR-Bilder zu erzeugen. Geschossen mittels AEB-Reihenautomatik und einer EV-Spreizung von -1,25; 0 ;+1.25. Also jeweils ein Bild unter- und eines überbelichtet. Was HDR ist kann man <<<hier klicken>>> nachlesen.
                 
Für Landschaftsaufnahmen in dieser Situation -also uperheftigen Hell/Dunkel-Kontrasten- ein echter Zugewinn. Das hat sich diesmal wirklich gelohnt, da die HDR Aufnahmen die Lichtstimmung vor Ort fast perfekt wiedergeben. Klasse, oder ?

Nach diesem kurzen Foto-Stop auf der Navajo-Bridge hiess es nun rüber auf die andere Seite um kurz hinter der brücke rechts ins Glen Canyon Naturschutzgebiet ( Marble Canyon ) und Lees Ferrys zu gelangen. Lees Ferry war aber nicht mein Ziel sondern die inetessanten Sehenswürdigkeiten auf dieser hochinteressanten schönen Strecke. Die interessanten Punkte habe ich oben rechts auf der Map mit blauen Punkten gekennzeichnet...

       

In diesem Gebiet, fallen einem sofort am Fuße der Vermillion Cliffs die riesigen "Balanced Rocks" auf. Wie grosse Steinpilze stehen sie in einem Grüppchen da und wollen bewundert werden. Einst rutschten hier von der Kante der Cliffs ab und rollten hinunter ist Tal. Da der Boden dort relativ weich ist, und durch die Jahrtausende währende Erosion wurde der weichere Boden von Wind und Wasser abgetragen. Die harten Felsbrocken allerdings wirkten wie Schutzkappen für das darunter liegende Gestein und bewahrten es vor dem "Zerfall". Heute sehen wir diese Überreste als Sockel der beeindruckenden "Balanced Rocks". Und da man dort fast allein unterwegs ist, war ich froh ein supernettes amerikanisches Paar dort anzutreffen, mit denen ich sorfort in Kontakt kam und sich ein lustiges Schwätzchen ergab, nachdem ich der Frau den Tipp gab mit Ihrer Digital-Kamera besser nicht gegen die Sonne zu knipsen, sondern ein paar Meter zu laufen um die Sonne zumindest ein kleines bisschen im Rücken zu haben. Nunja, wie immer ergab sich dann eine nette Unterhaltung bei der viel gelacht wurde und ich erhielt auch die Erlaubnis die beiden zu Knipsen, da man nur so die Dimensionen diese "Steinpilze" eraehnen kann.

         

   

Diese bizarre Gegend war genau nach meinen Geschmack, denn soetwas finde ich wirklich superklasse. Weiterhin endet bei Lees Ferry die beliebte Wanderroute durch den " uckskin Gulch" - einem der längsten und schönsten Slotcanyons des amerikanischen Kontinents. Für die gesamte Durchwanderung muss man locker vier ! Tage veranschlagen - schließlich sind 47 Meilen zurückzulegen ! Dafür wird dem Wandersmann ein Shuttle - Taxi - Service von Lees Ferry bis zum Wire Pass wo der Canyon beginnt, angeboten. Für diese Tour ist allerdings ein Permit erforderlich. Natürlich kann man seine Tour auch von Lees Ferry aus in entgegengesetzter Richtung starten.

         

Weiter durch den "Marble Canyon" auf dem Highway 89A nach Kanab:
Nun hiess es wieder zurück zur Navajo-Bridge wieder rechts rauf auf den Highway 89A um meinem noch entfernt liegenden Tagesziel "Kanab" im Bundesstaat Utah seitlich vorbei am "Marble-Canyon" entgegen zu fahren. Das erste Etappenziel sollte nun erstmal der Jacob-Lake darstellen, welcher übrigens auch der Punkt ist an dem man links auf der 69 zu North Rim des Grand Canyons fahren kann. Die Strecke bis "Jakob Lake" ( also dem Abzeiger zum Grand Canyon ) war wirklich herrlich und bot einiges, insbesondere da nun auch das Wetter wieder auf "Sommer" geeicht war und es dadurch wirklich schön wurde...

         

Nach einigen Meilen fahrt kam man dann in das Gebiet der "Rock Houses". Dort hatte z.B. 1927 Blance Russell´s Auto einen defekt und strandeten dort. Gezwungen die Nacht dort zu verbringen und aufgrund der reizvollen Gegend, wurde beschlossen das Land zu kaufen und dort Sesshaft zu werden und die Felsen welche dort herumlagen als Basis für Ihrer 1930 errichteten Häuser zu nutzen, da sich ein solches Vorgehen quasi anbo. Heute kann man sich auf diesem verlassenen Privatbesitzt anschauen und staunen.

                             

Danach ging es dann unbeirrt weiter Richtung Jakob-Lake und man meterte sich aus dem Tal heraus rein in den Himmel. Ok, nicht ganz, aber fast. Zmindest hatte man hier ein letztes mal einen schönen Panorama-Blick über dieses Gebiet...

     

Am Jakob-Lake stoppte ich kurz, da ich ernsthaft mit dem Gedanken spielt die 44 Milen bis zum North Rim des Grand Canyon auch noch zu befahren, aber beschloss dann aufgrund meiner Müdigkeit vernünftig zu sein und dieses Vorhaben dann ausgeruht auf morgen zu verschieben und stattdessen weiter meine geplante Strecke und Ziel entgegen zu fahren und auch noch ein Quartier für die Nacht zu suchen hatte ( und das sollte man nicht zu spät angehen ). Nach einer kleinen Ewigkeit mit ein paar kurzen Besichtigungs-Stops erreichte ich dann erst "Fredonia" um kurze Zeit später rel. spät in "KANAB" meinem Tagesziel einzutreffen.

Motelsuche und Überraschung in KANAB:
Also hielt ich die Augen bezüglich Übernachtungsgelegenheiten offen. Überall "No Vacancy", also alles ausgebucht, aber die Hoffung stirbt bekanntlich zuletzt. Kurz vor dem Ortsausgang sah ich dann ein etwas runtergekommenes Motel mit dem Namen "Treasure Trail Motel" und dort versuchte ich mein Glück in der Hoffung billig unterkommen zu können. Also rein in die gute Office-Stube, wo ein junger Bursche sass und nach einem preiwerten Zimmer mit einem Bett gefragt. Dort hiess es 60 US$ Cash oder 65 US$ mit Kreditkarte. Das lag deutlich über dem was diese grenzwertige Bude allein schon von aussen hermachte. Also zickte ich dort herum und sagte, dass es über meinem Limit läge und ich nur ein einfaches Zimmer mit einem Bett benötigen würde ( also nur kzrz pennen will um dann in aller Früh weiter zu knistern ). Der Typ bot mir an das letzte freie Zimmer welches er noch hat zu besichtigen, sodass ich mich danach dann immernoch entscheiden konnte. Also drückte der der den Zimmerschlüssel 109 in die Hand und ich stiefelte los.

Vor dem Zimmer angekommen, steckte ich den Schlüssel ins Schloss drehte und öffnete die Türe. Und da sass ein junges Mädel in Unterwäsche vor Ihrem Laptop und Ihr Macker kam dann aus dem Bad angerast um mich wie wild zu bepöbeln. Ich sagte das mir dieses Zimmer gerade als frei vom Typen im Office angeboten wurde und der erstmal die Füsse stillhalten sollte, da ich der letzte bin, der ewtas dafür kann. Dann pöbelten beide in einem Deutsch/Englisch Mix herum und ich meinte nur auf Deutsch " Ihr könnt mich mal am Arsch lecken..." und verschwand wieder Richtung Office ( wärend Deutsch-Max noch am Druchdrehen war ). Im Office angekommen, legte ich den Schlüssel auf den Tresen und sagte: "Nettes Zimmer mit einem netten halb nackten Paar, das derzeit aber leider nicht am Poppen ist". Der Typ wurde fast ohnmächtig und erkannte sofort, das er sich mit den Zimmerschlüsseln total vergriffen hat und entschuldigte sich mehrfach bei mir. Ich fand das aber eher witzig, gab dem Typen aber zu verstehen das das Deutschländerwürstchen aus der 109 richtig gut drauf ist. Und was passierte: In diesem Moment kam der Kerl auch schon ins Office gehastet und machte da einen Mörderalarm im aller herrlichsten total albernen Oxford-Schul Englisch und verschwandt dann wieder.

Ich witzelte da noch mit dem Typen im Office herum und der Typ gab mir dann die Zimmernummer 102 direkt neben dem Office. Das Zimmer war soweit sauber; ok ( aber nicht wirklich der Knaller ) und diesmal unbesetzt. Also wackelte ich wieder ins Office und gab zu verstehen das wir eine Flatrate aushandeln müssen, da ich für die Bude keinesfalls 65 US-Eumel abdrücken werde. Wir einigten uns dann auf eine Flatrate von 60 US$ inkl. Zahlung per Kreditkarte...

Also rein mit meinem ganzen Krempel ins "Zimmer 102" und die Bude in Beschlag genommen. Da es draussen noch Hell war, fiel mir spontan der 23km entfernt liegende "Coral pink Sand Dunes State Park" ein. Und mit ein bisschen Glück und gutem Timing würde ich dort rechtzeitig vor Sonnenuntergang eintreffen können. Also wieder rein ins Motel-Office und für morgen früh nach einem Restaurant gefragt in dem die Locals in "Kanab" gerne frühstücken gehen und bekam dort den Tipp das "Houston´s Trail End" auf der Mainstreet zu testen ( sehr gut und vor allem preiswert ! ). Danach dann wieder in den Wagen, denn ich hatte nun noch eine letzte Tages-Mission zu erledigen....

Coral Sand Dunes State Park:  
Also heizte ich wieder los und verlies Kanab nördlich auf dem Highway 89 um die ca. 20-25km bis zu diesem State-Park schnellstmöglich zu erledigen. Nach einige Meilen hiess es nun links rein in die "Hancock Road" und dieser "wilden" hügeligen Strasse folgend nach einer ganzen Weile wieder links in die Sand Dunes Road abzubiegen. Ich drückte mächtig auf die Tube, denn mein Ziel war es zur perfekten Zeit dort einzutreffen und mich bei hoffentlich tollen Lichtverhältnissen dort in aller Ruhe umzuschauen und etwas wandern zu gehen.

Ein paar Meilen Nordwestlich von Kanab ( siehe Map zur rechten ! ), unweit zur Grenze Arizonas, dem "Normaltouristen " relativ unbekannt, liegen die "Coral Pink Sand Dunes - ein kleiner, aber sehr interessanter "State Park ". Gerade in einem Gebiet , wo sich eine Bergkette mit der anderen abwechselt, hier, wo es von Felsformationen aller möglichen Farben und Formen nur so wimmelt Hoodoos in die Höhe "wachsen" und die Vegetation karg ist, rechnet doch keiner so richtig mit Sanddünen ! Der Park bildet eine Senke, umringt von verschiedenen Bergketten wie den Vermillion Cliffs, Bryce Canyon, Zion NP, White und Pink Cliffs, Grand Staircase NM , Moquith Mountains usw. Jahrtausende währende Erosion dieser Formationen schuf große Mengen losen Sandes. Die feinsten Sandkörner wurden und werden von den oft starken Winden bis in diese natürliche Absenkung getragen und abgelagert. Die wunderschöne Farbe der Dünen stammt von einem Eisenoxid ( Hämatit ), welches auf dem gesamten Colorado Plateau für die herrlich roten und ockerfarbenen Gesteine verantwortlich ist. Wie in jeder "Wüste" verändern auch hier weiterhin Wind und Wetter ständig das Antlitz des mehrere hundert Hektar großen Parks.

       

Vom Parkplatz unweit des Visitor Centers aus kommt man über einen freistehenden breiten Holzsteg zu einer Plattform, auf der z.B. die einzelnen Bergketten die den Sand "spenden" verzeichnet sind Auch einige weitere Anschauungstafeln zur Entstehung des Dünenfeldes sind vorhanden - ber alles dezent gehalten. Überwiegen soll dann doch der erste Rundblick, den man genießen kann.

     

Zu Füßen der Plattform kann man seine Tour in die Dünen starten. Festes, am besten hohes Schuhwerk ist von Vorteil, auf Grund des sehr losen Sandes- aber es geht auch mit eher schlichten Sportschuhwerk wie in meinem Fall. Als erstes stechen natürlich die zwei grössten Dünen ins Auge, und man tut auch gut daran, diese zu "erklimmen".

Von dort oben aus kann man sich einen weiteren Überblick verschaffen und seine nächsten Ziele im Gelände auswählen...

Der "Aufstieg" ist nicht schwer, die Höhe der Dünen sollte von jedem "Normalo" problemlos zu schaffen sein. Ein Großteil des Parks ist zur Befahrung mit ATV (Quads) , Buggys und sonstigen allradbetriebenen Fahrzeugen freigegeben. Nur ca. 100 ha sind davon ausgenommen. In den Ferien und an Wochenenden treffen sich hier Fans und Insider dieser Szene. In den Sommermonaten finden sogar Wettbewerbe in unterschiedlichen Klassen statt und auch heute waren dort einige dieser Freaks unterwegs.

     

Da es dort fast ständig richtig windig und fast schon etwas stürmisch ist, sollte man mit der Kamera aufpassen. Denn überall fliegt dort feiner Sand herum und der ist GIFT für jede Kamera-Mechanik. Also stiefelte ich dort los und war überrascht wie bildschön dieser Park um diese Zeit kurz vor Sonnenuntergang ist. Diesmal ging mein Plan wirklich perfekt auf, wobei ich aber auch die Strecke ziemlich unvernünftig schnell gefahren bin ( einmal wäre ist sogar fast aus einer Kurve getragen worden ).

         

         

Zurück nach "Kanab" und wilde Action im "Tresure Trail Motel": 
Um 19:45 wurde es so dunkel das ich meinen Besuch abbrechen musste, wobei ich hier nun wirklich genug gesehen hatte und herumgestiefelt bin. Überall Sand; in der Hose; in den Schuhen; in den Socken und mit zwei letzten Schattenspiel - Schnappschüssen sagte ich den hübschen und sehr interessanten Coral Pink Sand Dunes "bye..bye" um wieder ganz gemütlich zurück nach Kanab zu fahren wo ich dann in meinem Motel während der Dämmerung eintraf.

Nun hiess es erstmal eine halbe Tonne mitgeschleppten Sandes aus den Klamotten; Schuhen und Socken kippen und draussen vor der Tür ganz gemütlich eine Zigarette durchziehen und ein Bierchen schlabbern. Und dieser vollgestopfte Tag steckte mir nun wirklich in den Knochen, denn ich war Hundemüde und total kaputt. Also legte ich mich auf das Bett und schmiss meinen PDA samt WLAN-Karte an um mal zu schauen ob man hier ins Internet kommt. Und tatsächlich, auch dieses Motel besass einen offenen Hotspot und Internetzugang. Da ich morgen den North Rim besuchen wollte, checkte ich auf Weather.com die vorhersage für den Grand Canyon North Rim und musste ernüchternd feststellen, dass es bis 14 Uhr fast den ganzen Tag regnen soll. Somit war der Grand Canyon für morgen gestrichen und mein "Notfall-Ersatzplan" musste herhalten...

Also PDA ausgeschaltet und noch eine weitere Dose Bier aufgerissen und schmecken lassen. Und da mein Zimmer direkt neben dem Motel-Office lag, hörte ich während ich mir die nächste Dose Bier einwarf wie jemand wie wild gegen die Office-Tür hämmerte. Immer und immer wieder; immer lauter und so agressiv das selbst in meinem Zimmer die Bilder an der Wand wackelten. Egal, sollten die dort ruhig poltern, also noch eine Dose Bier reinpressen und wieder ging das mit dem Hämmern los und langsam stank mir dieser bruale Krach ganz gewaltig. Dann war wieder Ruhe und 30 Minuten später ( hatte nun schon die 4te Dose Bier in Arbeit ) ging das ganze wieder los. NUN REICHTS, ABER....ich also aufgesprungen und raus zur Trulla die nebenan an der Office-Türe komplett am austicken war. Nach wenigigen Sekunden stellte sich heraus das es Schweizer Eidgenossen waren ich ich fragte, warum die da so einem Alarm veranstalten, da es hier noch andere Leute gibt die schlafen wollen und müssen.

Dann laberte die mich zu. Also was was los und passiert ? Das Schweizer Paar hatte sich in diesem 0815 Schrott-Motel für 4 Tage eingemietet und heute sollte der 4te Übernachtung anstehen und die kamen nach deren Tages-Ausflug nicht mehr in Ihr Zimmer. Dafür fanden die aber vor der Türe im Dreck liegend zwei Mülltüten in denen Ihre "gesamte Habe" steckte. Dann kam noch Ihr Mann aufgeregt hinzu und schrieh "so eine Sauerei habe ich in den letzten 15 USA Urlaubsjahren nicht erlebt" und tat so als wenn ich da irgendwie helfen könnte. Ich sagte denen das der Typ im Office einen weissen GMC PickUp fährt und zeigte auf ein Gebäude nebenan, wo der Kerl scheinbar wohnt. Ferner fragte ich, was die für die 4 Tage bezahlt hätten und die sagten 180 US$. Nach Adam Riese und meinen ummassgeblichen Rechengünsten hatten die somit nur drei Tage bezahlt und wurden korrekt rausgeschmissen, wobei das mit den Mülltüten und dem Wegwerfen der Klamotten wirklich starker Tobak war. Die schriehen mich an; "nein wir haben 4 Tage fuer 180 US$ bekommen" und ich sagte nur "das die das nicht mir mir klaeren sollten, sondern mit dem Besitzer dieser Kiste" oder ggf. auch die Polizei rufen können um eine Anzeige wegen Betrugs und Sachbeschädigung aufzugeben und ich nur meine Ruhe haben möchte, die also mit dem albernen randalieren aufhören sollen, da niemand aufmacht, wenn niemand im Raum ist.

Dann flitzen die beiden rüber zum Haus mit dem weissen Pick-Up und bollerten dort wie wild an der Türe herum bis der Kerl aufmachte. Ich zog mir das Drama aus Interesse draussen vor meiner Türe ( andere mittlerweile auch, da die dort das halbe Motel zusammen gegröhlt hatten.. ) noch eine Weile rein und beschloss dann ins Bett zu gehen. Nunja, wer nur drei Tage bezahlt, bekommt auch nur drei Tage und wird folgerichtig zwangsgeräumt. Und das dieses Motel nicht das Hilton ist, sieht man woirklich auf den ersten Blick. Soll heissen, genauso "rustikal" wie die Zimmer sind, sind die wohl auch mit dem Ausräumen der Zimmer ;-) Ich nehme an, die haben da einfach nur gepennt, wobei man persönliche Gegenstände nicht so einfach in Mülltüten packt und einfach vor der Türe an einen Mülleimer stellt.

Nach ca. 20 Mintuten war draussen endlich wieder Ruhe und ich hatte mal wieder genau das richtige Motel erwischt. Erst das Deutsche Mädel halb Nackt in Zimmernummer 109 ( die haben nun aber gerlernt, das man Türen generell von innen verriegeln sollte ! ) und nun die total ausgerastenden Schweizer Eidgenossen. Was will man da noch mehr ? Das ist Unterhaltung frei Haus !

Mit einem fetten grinsen fiel ich dann aber total müde ins Bett und freute mich schon auf den kommenden Urlaubstag. Für heute hatte ich genug erlebt und wollte einfach nur noch schlafen...

Click for Kanab, Utah Forecast

Tag 9   (0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 )   Tag 11