Mittwoch, der 13.12.2006:
Heute verordnete ich mir einen echten Ruhetag. Keine verrückten Treffen; keine netten Frauen; kein Alkohol. Einfach nur ein wenig bummeln gehen und den Herrgott einen guten Mann sein lassen. Mal schauen was ich davon umzusetzen imstande bin...smile... Ich rief erstmal kurz in Deutschland an und fragte nach dem rechten und plauderte ein wenig. Nachdem ich aber wusste, dass ich hier in DE nichts verpasst habe und alles beim alten ist, machte ich mich auf den Weg zu Starbucks einen Muntermacher besorgen. Dabei kam ich am Slot-Tournamentbereich vorbei und irgendwie sagte eine innere Stimme "Micha....probiere mal das Slot-Tunier aus". Ich also zum Players-Desk und gefragt, was die Tuniertechnisch für mich tun können. Man eröffnete mir, das ich am Tunier als Stammgast alle 30 Tage kostenlos teilnehmen könne. Wunderbar, also nichts wie her mit einem Ticket für Lau. Das Timing war auch ganz gut, da die Qulifikationsrunde noch 1 Stunde andauern wird und dann die besten 15 Finalisten um die 500 US$ spielen. Ich also zum Tunierbereich und mein Ticket vorgezeigt. Nach eingehender Überprüfung wurde ich pingelig genau registriert; duerfte mir eine Slotmachine durch ein gezogenes Los aussuchen und dort 5 Minuten vollgas geben. Also dransetzen und 5 Minuten auf den Tasten herumkloppen um so möglichst viele Punkte zu erspielen ( total krank, aber in Vegas absolut normal ! ). Und es lief anfangs richtig schlecht, aber nach 2 Minuten liefen mir die ersten Glückskombinationen "Double-Double-Double" rein. Allein diese Kombination bringt 2500 Punkte. Nach 5 Minuten hatte ich 5809 Punkte erspielt und wartete auf die Tunier-Leitung. Diese kam dann auch, notierte meinen Punktestand und ich unterschieb dann beweusst schnarchig und sehr langsam in einem Formuar dafür. Das aus guten Grund, denn in diesem Formuar konnte ich die Punktzahlen der Konkurrenz einsehen und mit meinen 5809 Punkten lag ich ganrnicht mal so schlecht im Rennen. Ich wusste also schon zu diesem Zeitpunkt, dass ich mich höchstwahrscheinlich für dass 14 Uhr Finale und die 500 US$ Chance Qualifiziert hatte. Natürlich fragte ich die Tunierleitung, wann denn das Ergebnis mit den Finalisten veröffentlicht wird. Die Dame sagte "in ca. 45 Minuten" 15 Minuten vor dem Finale. Das passte mir ganz gut, denn so konnte ich noch an meinem Starbucks-Kaffee herumlutschen und mich im Casino ganz gemütlich ein wenig herumtreiben.
Die Finalisten wurden der Reihenfolge nach aufgerufen und ich kam dann als sechster dran ( Platz 6 ) und durfte mich registrieren ( Reisepass und Spielerkarte ); erhielt ein kostenloses T-Shirt und loste meine Slot-Machine aus. Es war die Nummer 12. Also nahm ich Platz und wartete auf den Start. Nach 5 Minuten war alles erledigt und mit einem Countdown startete der Irrsinn. Alle 15 Leute hämmerten mal wieder 5 Minuten wie die bekloppten auf den Automaten herum und ich gab natürlich auch alles, wobei mir ein paarmal wirklich die ganzen Dicken 2500 Punkte Dinger fast reingelaufen wären und ich den 500 US$ ein dickes Stück näher gerückt wäre. Aber Pustekuchen, denn knapp vorbei ist auch daneben. An dem Automaten neben mir sass eine Frau mittleren Alters an der Maschine Nummer 13 und man mag es garnicht glauben, die hat wirklich heftig Punkte gesammelt.
Aufmerksamen Lesern meiner Reisetagebücher werden einige Dinge auffallen. Da ich diesen Bereich nun in den letzten 2 Jahren fast alle 6 Monate neu bebildert ins Netz gestellt habe ( siehe hierzu die anderen Reisetagebücher ), wird man erkennen in welch kurzen Zeit diese "Monster" hochgezogen werden. Nirgends in den USA wird so schnell gebaut wie in Las Vegas. Ein Wolkenkratzer ist in der Regel schon nach etwas mehr als 12 Monaten von der Grundsteinlegung bis zum letzten Pinselstrich bezugsfertig. Eine Atemberaubende Geschwindigkeit, an der erkannbar ist das Geld zwar eine Rolle spielt, aber der Faktor mit Priorität Speed ist. Also schnell hochziehen und möglichst perfekt an die Besitzer übergeben. Ich bin jedesmal Sprachlos, denn das haben die Amerikaner wirklich perfekt drauf ( trotz extrem strenger Bauvorschriften ). Das Geheimnis des Erfolges ist die gute Planung und das an einem Bauwerk parallel gearbeitet wird. Soll heissen, während das Gebäude immer weiter in den Himmel wächst, werden in den unteren Stockwerken schon die letzten Handgriffe erledigt. Also oben Nackt und unten schon fast alles fertig. Es ist sehr interessant dieses perfekte Zusammenspiel alle paar Monate auf neue zu erleben. Irgendwann kam ich dann auch im "Circus Circus" an.
Nun hatte ich Essenstechnisch so dermassen gesündigt, dass ich für den heutigen Tag beschloss keine weitere Nahrung mehr in mich reinstopfen zu wollen, da meine Kolesterin-Werte sicherlich schon wieder Vollanschlag hatten. Und die ganze Esserei aber auch der viele Alkohol sollte sich auch in den nächsten Tagen ganz böse Gesundheitlich rächen, aber das beschreibe ich dann später in diesem Reisetagebuch. Danach stand das das Casino auf dem Prüfstand insbesondere die neuen elektronischen Roulette-Systeme. Noch mit Kessel und alles so wie man es kennt, aber mit elektronischen Setzmaschinen ähnlich den VideoSlot-Automaten. Minimaleinsatz 1 US$, wobei man als Bet minimum immer 4 US$ ( 4 mal 1 US$ ) setzen musste. Das habe ich ausprobiert und dort ein paar Dollars verspielt. Gefällt mir, da es mal was ganz neues ist ! Danach habe ich dann natürlich noch die Video-Poker Maschinen unter die Lupe genommen, aber das Circus Circus ist kein wirklich guter Ort zum spielen, da die Auszahlungs-Quoten nicht viel taugen und sehr hohe Hausvorteile den Spielspass massiv trüben. Nichts destotrotz, habe ich mit hohen Einsatz kurz Fortuna unterm Rock gekitzelt, dann aber beschlossen mich wieder langsam und gemütlich auf den Rückweg zu machen da ich mich morgen ohnehin nochmal hier herumtreiben werde um meinen Mietwagen im angrenzenden Riviera abzuholen. Zuvor wollte ich aber noch das "Slots´o Fun" besuchen, aber das wurde gerade renoviert...Shit ! Dann also wieder zurück, wobei ich beschloss erneut ins schöne Sahara zu gehen und dort etwas zu trinken und natürlich zu -na, was wohl ?- pokern... Oben rechts sieht man ein Schnappschuss Richtung Hilton-Bereich quer über das nach fast 20 Jahren am 26 September 2004 geschlossene Wet´n Wild Gelände. Es liegt immer noch brach und gammelt direkt am Strip in guter Lage vor sich hin. Mittlerweile ein richtig verkommener Schandfleck. Man darf gespannt sein, was dort in kürze entstehen wird. Zum Wet´n Wild ein paar informationen ( ich habe es das erste mal 1993 Live gesehen und da war die Hölle los ). Wild 'n' Wild war eins von Vegas besten Parks. Obwohl Wild 'n' Wild immer ziemlich voll war, konnte man keine bessere Stelle finden, um der glühenden Sonne Nevadas zu entkommen. Wet 'n' Wild bot für jeden etwas an. Erwachsene bekamen ihre erste Adrenalindröhnung auf "Bomb Bay", wo Sie mit einer rasenden Geschwindigkeit auf dem Schlauch durch das Wasser gejagt wurde. Der, der sich für das traditionelle interessierte, konnte sich auf weniger gefährliche Wasser-Attraktionen freuen. Die neueste Attraktion im Wild 'n' Wild waren der "Royal Flush", Besucher wurden mit einer Geschwindigkeit von bis zu 45 mph. aus einem Turm geschossen. Für Besucher, die weniger Nerven für solch Haarsträubenden fahrten hatten, gab es die Möglichkeit das "Black Hole" und das "Whitewater Slideway" zu benutzen. Der einzige Unterschied hier war die Fahrtfläche (doppelter Schlauch, einzelner Schlauch, einzelne Matte). Die Gäste gleiteten durch ein pechschwarzes "Loch". Es gab für einige Bahnen eine Altersbegrenzung, bzw. eine Grössenbegrenzung, wo die kleinen nicht drauf dürften. Besucher, die das ruhige suchten, fanden im "Lazy River" und "Willy Willy" genau das (Ruhig aber trotzdem schnell). Für Kinder war der "Kid's Park" genau das richtige. Den Schlauch konnte man sich für 6 $ - 8 $ mieten, es sei denn man hatte vor, den ganzen Tag am "Lazy River" oder "Wave Pool" zu planschen. Schließfächer könnte man für 5 $ (+ 2 $ Pfand für den Schlüssel) mieten.Picknicken war auch erlaubt, groß genug war der Park ja.
Schade das der 2004 geschlossen wurde, denn Wet´n Wild passte perfekt zu Las Vegas. Wie gesagt, ich kenne diesen gigantischen Park noch aus den 90ern und nun ist es eine bessere Müllhalde. Schade !
Im Strat angekommen, zog ich mich in meinen Zimmer für den Abend
erstmal um ( also nur leichte Casino-Klamotte ), da ich noch das eine
oder andere Getränk verhaften wollte und natürlich noch der
R&B-Band im Images-Cabaret zu lauschen. Also hiess es erstmal, runter
in die Oasis Lounge. Ist eine kleine schnuckelige Bar in der man auf Dicke
Hose machen kann. War zu dieser Uhrzeit auch schon nett was los, wobei das
dort eigentlich immer erst nach Mitternacht richtig zur Sache geht. Ich bestellte
Was ganz witzig und hat mir prima gefallen, da man dort zu meinem erstaunen sehr leicht Kontakt knüpfen kann ( was natürlich auch mit den enormen Mengen an Alkohol im Casino zu tun hat ) auch wenn man das garnicht drauf anlegt. Nach 1 1/2 Stunden machte ich mich auf den Weg zum "Images-Cabaret ( der Live-Bühne )", wo auch schon fleissig die letzten Vorbereitungen betroffen wurden. Vor der Bühne gibt es wie überall ein paar Tische und ich besorgte mir noch schnell ein Bier und Baileys on the Rocks ( merkwürdige Mischung, aber ich hatte da Lust drauf ) und setzte mich an einen noch freien Tisch. Der Baileys wurde in einem grossen Glas ausgegeben. Unten ein paar Eiswürfel und dann reingeschüttet was das Glas an Fassungsvermögen her gab. Da wird geklotzt und nicht gekleckert. Also süffelte ich an meinem 10 Liter Baileys herum ( so kam mir das jedenfalls vor ) und irgendwann waren die meisten Plätze besetzt... Die Band legte also los und spielte fast 2 Stunden mit einer kurzen Pause. Immer Vollgas und so dermassen gut, dass ich tatsächlich bis zum Schluss dort blieb. Die Leute flippen aus; die Stimmung war genial und es machte einen riesen Spass. Insbesondere das dunkelhäutige Publikum machte da ein Fass auf und verstand es sichtlich, sehr ausgelassen Spass an der Kapelle ( dessen Namen ich mir nicht merken konnte ) zu haben. War wirklich cool; obwohl -oder vielleicht weil- dort soviel Publikum war. Irgendwann gegen 2 Uhr Morgens war dann leider schluss. Extrem gut gelaunt schlenderte ich danach zurück ins Zimmer; schaute noch ein wenig Fern und hakte diesen Bummel-Tag als unterhaltsam und gut gelaufen ab. Mal schauen, was der nächste bringt...
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