© 1997-2003 by M.Perlitschke
Email: Michael
Perlitschke
Page-Update: 24 Nov. 2003 |
Umbau des XP320P
fuer
Deckenmontage
Der 320er ist der kleinste und billigste Projektor, der fuer den Gebrauch
in einem Heimkino empfohlen werden kann. Der grosse Knaller: Die Hauptplatine
des 320er ist exakt die gleiche (vom Aufbau her, nicht vom Layout) wie die
des 370er (dieser kostet fast das DOPPELTE mit 5500.-DM!!!). Von Haus aus
gibt es zwischen diesen beiden nur folgende Unterschiede:
- die Optik - der 320er kann kein SECAM - der 320er hat keine Fernbedienung
- der 320er kann aufgrund der fehlenden Invers-Funktion nicht an die Decke
gehaengt werden. Nun hat man dank der Service-Manuals beider Projektoren
und der Hilfe eines Technikers von Sharp Deutschland herausgefunden, dass
alles, bis auf die andere Optik, ganz einfach nachruestbar ist. Jetzt ist
natuerlich klar, warum die Leute von Sharp so ein Geheimnis um die
Service-Manuals machen (sind eigentlich nicht zu bekommen, werden nur an
authorisierte Fachwerkstaetten ausgegeben), denn jeder, der die beiden
Schaltbilder vom 320er und 370er vergleicht, wird entdecken, dass die
Hauptplatinen vom Schema genau gleich sind (die komplette Beschaltung und
alle ICs, sogar der Prozessor und dessen Programm sind exakt dieselben).
Zuerst natuerlich die Sache mit der Invers-Funktion, die fuer
die Deckenaufhaengung nunmal noetig ist. Beim 370er kann man diese Funktion
mit der Taste REVERS /INVERS beim Geraet selbst oder auf der FB aktivieren
(diese Taste mehrmals druecken:
NORMAL->REVERS->INVERS->REVERS+INVERS->NORMAL), beim 320er geht
nur NORMAL->REVERS->NORMAL. Das liegt daran, dass der Schalter, wie
einige andere, in einer Key-Matrix enden und beim 320er ein anderer Code
an den Prozessor geliefert wird als beim 370er. Da die Beschaltung der Key-Matrix
aus dem Schaltbild des 370er nicht ersichtlich ist, muss man die Modifikation
direkt an der Displaybeschaltung angehen. Ohne jetzt noch lange um den heissen
Brei herumzureden, wollen wir nun einfach anfangen. Ein Loetkolben, etwas
Loetzinn, ein kurzes Stueck Draht (mit Isolierung), ein Kreuzschraubenzieher
und ein scharfes Messer ist alles, was noetig ist, um die Modifikation
durchzufuehren (auch ein Voltmeter/Durchgangspruefer waere sinnvoll).
WARNUNG: Ich will darauf hinweisen, dass ein
Eingriff in den Projektor normalerweise die Garantie erloeschen laesst, und
andererseits der Eingriff zwar total simpel ist, man es aber nicht wagen
sollte, wenn man keine Ahnung von solchen Spielerein hat (man sollte zumindest
mit einem Loetkolben umgehen koennen). Ich uebernehme
keine Verantwortung fuer eventuell durch diesen Eingriff entstehende
Schaeden ( siehe hierzu auch die
Impressum-Page ).
Zuerst mal den Gehaeuseoberteil abschrauben (2 Schrauben auf der Unterseite
und 2 auf der Rueckseite). Vorsichtig abheben, da das Kabel zum Lautsprecher
nicht recht lang ist (den Stecker fuer das Lautsprecherkabel von der Hauptplatine
abziehen, kein Angst, ist verpolungssicher). Die Hauptplatine ist das Teil
auf der linken Seite, wenn man von hinten draufsieht. Sie ist nur mit 2
Kreuzschrauben von hinten gesichert. Diese entfernen. Ein Kabel ist oben
bei der Lampeneinheit angeschraubt, auch dieses wird entfernt. Dann mit einem
kleinen Schraubenzieher die Fixierung des LCD-Flachbandkabels, das auf der
linken Seite der Hauptplatine auf dieser endet, lockern (einfach nach links
druecken) und das Flachbandkabel abziehen. Jetzt kann die Hauptplatine einfach
nach oben rausgezogen werden (steckt nur noch in einem Stecker auf dem
Gehaeuseboden). Die Platine mit der bestueckten Seite nach unten vor einem
auf den Tisch legen. In der linken oberen Haelfte muesste man nun die Aufnahme
des LCD-Flachbandkabel und rechts oberhalb davon den IC2001 sehen (das ist
der Prozessor, der fuer die meisten Dinge zustaendig ist). Unser Problem
haengt mit Pin 9 des LCD-Panels zusammen. Also zuerst mal die Pins an der
LCD-Flachbandaufnahme von oben anfangend abzaehlen. Pin 9 geht nach rechts
und laeuft ueber einen Umweg ueber der andere Platinenseite zum Pin 59 vom
IC2001. Diese Verbindung muss aufgetrennt werden (dafuer brauchen wir das
scharfe Messer), am besten kurz vor der Durchkontaktierung zur anderen Seite.
Hat man das geschafft, muss man diesen Pin 9 des LCD-Panels nur noch auf
Masse legen (auch wenn es schon so in der Luft haengend funktioniert; aber
sicher ist sicher). Dazu empfiehlt sich die Leiterbahn, die von diesem Pin
9 der LCD-Flachbandaufnahme nach links weggeht (laeuft zu einer
Durchkontaktierung, und dann auf der anderen Seite zu einem Stuetzkondensator
gegen Masse). Nun einfach ein Stueck Kabel in die Durchkontaktierung geloetet
(da braucht man schon eine sehr feine Loetspitze oder gleich ein SMD-Equipment)
und dessen anderes Ende auf einen Massepunkt gelegt. Fertig!
Natuerlich ist der Projektor jetzt dauerhaft auf Deckenprojektion eingerichtet.
Wenn man wechseln will, koennte man ja einen Schalter hier einbauen (wenn
Pin 9 des LCD-Panels auf +5V liegt, ist das Bild normal, und bei Masse ist
das Bild invers).
Es gibt aber vielleicht noch eine andere Moeglichkeit, das Problem mit der
Invers- Funktion zu loesen: Und zwar mit der Nachruestung der Fernbedienung
des 370ers (dann liefert die FB naemlich den richtigen Code fuer die
REVERS/INVERS-Taste an den Prozessor)!
Alles was man dazu braucht, ist die Fernbedienung selbst, das Fernbedienungs-
Empfaengermodul, einen 22 Ohm 1/4W Widerstand und einen 100 uF 10V Kondensator.
Hierbei duerften aber die meisten von Euch auf Probleme stossen, da man die
Teile (bis auf Widerstand und Kondensator) nicht so einfach bekommen kann.
Gerade das FB-Empfangsmodul kann nur von einer authorisierten Fachwerkstaette
bestellt werden. Auch diese Modifikation ist ganz einfach durchzufuehren,
doch sollte man davon moeglichst die Finger lassen ( man soll
es schliesslich nicht uebertreiben ). Im Prinzip muss das FB-Empfangsmodul
nur mit dem Eingang von Transistor Q2009 verbunden werden, alles andere ist
auf der Platine bereits vorbereitet.
Die dritte Modifikation, das Nachruesten von SECAM, wird hier nich mehr
erlaeutert, da nur die Wenigsten diese Funktion gebrauchen koennen (ausser
man ist ein echter Sat-Freak und will unbedingt Al Bundy auf M6 in franzoesisch
ansehen). Ist aber im Prinzip genauso simpel, da man einfach nur die paar
Filter in der Beschaltung des IC801 nicht bestueckt hat.
Wenn man alle 3 Modifikationen durchfuehrt hat man schon einen waschechten
370er, und das bei gar nicht mal so viel Aufwand. Die Sache mit der Optik
kann man vergessen, der 370er ist dadurch zwar eine Spur heller, aber da
das LCD-Panel genau das Gleiche ist, kann man's getrost vergessen. Who cares?!?
Ich bin mit meinem 320er sehr zufrieden, gibt wirklich nichts daran auszusetzen.
Ich habe ihn 2-2.5m von der Projektionswand entfernt stehen und habe auf
diese Weise ein Bild mit einer Diagonale von 180cm. Mann, ist das toll. Mit
der verwendeten billig Bildwand von Conrad-Elektonic ist das Bild einfach
umwerdend. Aus einem Betrachtungsabstand von ca. 3-3.5m ist von den Pixeln
nichts mehr Stoerendes zu entdecken. Das Bild hat bei totaler Dunkelheit
ausreichend Kontrast und satte Farben.
So, und jetzt zur Befestigung des Projektors:
So sieht die Platte aus. Man kann diese Platte jetzt entweder an ein Vierkantrohr
schweißen (bei Problemräumen, Loch im Vierkant nicht vergessen)
oder wenn man ihn direkt unter die Decke hängen kann, einfach auf jeder
(schmalen) Seite 5 cm dazu, macht insgesamt 25 x 32 cm.
In diesen zusätzlichen 5 cm dann jeweils in jede Ecke 1 weiteres Loch
(jeweils 1,5 cm von jedem Rand). Dann kann man die Platte entweder direkt
an der Decke befestigen, oder das ganze mit Haken/Ketten abhängen.
zurück |