Donnerstag, der 01.03.2018 bis einschliesslich Dienstag, der 03.04.2018:
HAPPY BIRHDAY. HEUTE AUF DEN TAG GENAU IST MEINE 6600 EURO (7854 EURO) TEURE 4,2KWP PHOTOVOLTAIKANLAGE EXAKT 1 JAHR ALT UND IN BETRIEB.
Somit ist es nun an der Zeit einen Kassensturz zu machen und auszurechnen was die Anlage in diesem ersten Jahr geleistet hat und was das Finanziell bedeutet. Aber dazu spaeter mehr, denn nun kommt erstmal wieder das uebliche...
Wettersituation: Wo der Februar ueberraschend ein Ertragsplus von 15,6% erbracht hat, war die Situation im Maerz, der vom Volumen her der erste interessante Produktions-Monat darstellt, genau umgekehrt. Der Winter kehrte mit brutaler Wucht; Kaelte und Schnee zurueck. Von 31 Produktionstagen lagen 6 Tage ueber dem Durchschnitt und 25 Tage zum Teil dramatisch drunter. Ein wirklich desolater Monat der absolut kein Spass machte. Dennoch schlug sich die Photovoltaikanlage und Insel-Solaranlage mehr als tapfer. Auch die kleine Insel-Solaranlage hatte schwer zu kaempfen, denn der Betrieb von 2 IP-Kameras funktionierte nur wenige Tage und irgendwann musste ich dann die Notbremse ziehen und die zweite Kamera wieder deaktivieren...
Der Monat Maerz gehoert ganz klar zu den schlechtesten der letzten 12 Monate...
Die kleine 200 Watt Insel-Solaranlage: Die Inselanlage laeuft seit Mitte Februar dauerhaft im Normalbetrieb, allerdings mit nur einer Kamera, da die Ertragssituation aufgrund des mieserablen Wetters im Maerz schrecklich war. Der Raspberry Pi Datenlogger der seit Ende Februar rund um die Uhr die Anlagen-Ertraege loggt zeigt das Wetter-Desaster mehr als deutlich. Ferner befindet sich der Datenlogger / Web-Monitoring seit dem 2 April an der Insel-Solaranlage (seit diesem Tag laeuft nun auch wieder die 2te IP CAM) und loggt dort draussen mit Solarstrom die Daten und stellt auch den Grafana Webserver fuer Euch zur Verfuegung...
Das ganze Logging-Projekt samt Umzug an die Insel-Solaranlage habe ich in diesem 3 Stunden Video aufgebreitet:
Damit spare ich mir erneut eine Menge Erklaerarbeit hier im Forum und muss auch keine Screenshots mehr machen und diese hier umstaendlich einbinden. Also schaut Euch die Daten meiner Insel-Solaranlage im Detail an. Der Raspberry Pi im Schuppen freut sich auf Euren Besuch. Zugangsdaten findet Ihr am Ende dieses Beitrages. Uebrigens, das gleiche koennte ich auch mit meinem SMA SunnyBoy machen, denn auch der SunnyBoy meiner 4.2kwp Anlage besitzt eine MODBUS-Schnitstelle auf die ich mit dem Reapberry PI zugreifen koennte. Allerdings besteht dazu kein Grund da der SunnyBoy ja eine hervorragende Datenaufbereitung (hierzu schickt der Wechselrichter rund um die Uhr alles an Daten in die SMA-Datenbank) durchfuehrt, die ich umfassend nutze.
Hier die 4.2kwp Photovoltaik-Anlage auf dem Dach: Wie schon geschrieben gab es im Maerz 6 gute Tage und 25 schlechte. Im Februar ging ich davon aus das ich im Maerz keinerlei Stromkosten mehr habe und die Photovoltaikanlage alle Kosten deckeln wird. Koennte diese auch, wenn das Wetter besser gewesen waere. Aber wenn kaum Strom vom Dach verkauft wird, produziert die Anlage auch keine schwarzen Zahlen. Was bedeutet das nun fuer den kompletten Maerz (31 Produktions-Tage)? In diesem 31 Tagen wurden 249,61kwh an Strom vom Dach geholt. Davon habe ich direkt 82,49kwh selbst verbraucht (nur 33% Autarkiequote) und folglich den Rest ins Netz eingespeisst und 167,12kwh verkauft. Zukaufen musste ich von den Stadtwerken 165,71kwh. Also habe ich an Kosten 165,71*30Cents=49,71 Euro und fuer (167,12* 12,3 Cents) 20,56 Euro eingenommen. Ein Verlust von 29,15 Euro fuer den Maerz 2018 realisiert...
Ok, man muss das ganze relativieren, denn wenn man mal schaut wie die Kosten im Januar waren, ist das fast nichts. Im Januar lagen die Zukaeufe bei 59,15 Euro und die Verkaeufe bei 3,52 Euro. Also ein Verlust von 55.63 Euro...
Dennoch hat mir der Maerz die Jahres-Billanz ganz schoen verhagelt, denn ich musste deutlich mehr Strom teuer einkaufen als ich erwartet hatte und es normal gewesen waere. Gut, da hat mich das Wetter mit einem kraeftigen tritt in den Hintern dran erinnert, wer hier der solare Boss ist. Kommen wir nun aber zur Jahres-Billanz, also dem was die Anlage ueber das erste komplette Jahr erwirtschaftet hat.
Kosten der Anlage exakt 6600 Euro sofern man die Vorsteuer zieht und beim Finanzamt das Umsatzsteuer-Modell faehrt (7854 Euro mit MwSt und nur einer einfachen Gewinn/Verlustrechnung fuer das Finanzamt ). Beide Varianten mit einer lineraren Abschreibung ueber 20 Jahre (also pro Jahr kann man so auf der Verlustseite 330 resp. 392,70 Euro plus Versicherungen und Nebenkosten ) geltend machen. Die Anlage wurde von meinem Solateur mit 798kwh pro Kilowatt installierten Panelleistung berechnet. Somit liegt die Jahres-Ertragserwartung meiner 4,2kwp Installation bei 3352kwh. Diese Daten kennt Ihr natuerlich schon seit einem Jahr. Was hat die Anlage nun in den ersten 365 Tagen produziert?
Produktion 03 April 2017 bis 03 April 2018 = 3639kwh. Das liegt 8,652% ueber der Projektion (die schon im Februar 2018 erreicht wurde). Ueber das Jahr gesehen wurde 6 Monate mehr produziert und 6 Monate weniger. Von diesen 3639kwh gruenen Perle-Oeko Strom wurden 875,92kwh selbst verbraten und der Rest in Hoehe von 2763,08kwh verkauft. Durch diesen Verkauf kamen 2763,08*0,123=339,86 Euro in die Kasse was so ziemlich der Steuerlichen Abschreibung entspricht. Da mein Jahresverbrauch bei ziemlich exakt 2500kwh liegt, mussten 1628,34kwh vom Stromversorger zugekauft werden (das meiste zwisschen November und April). Das sind 875,92kwh weniger an Strombezug als ohne Solaranlage oder bedeutet eine effektive Ersparnis an zugekauften Strom zum Vorjahr von 262,87 Euro.
Somit hat die Anlage in Summe 602,64 Euro in den ersten 365 Tagen erwirtschaftet. Das bedeutet wenn man Umsatzsteuerpflichtig waere, dass sich die Photovoltaikanlage nach 10,95 Jahren armortisiert haette. Sollte man Kleinunternehmer sein und die 19% bezahlt haben, steigt die notwendige Laufzeit auf ziemlich exakt 13 Jahre bis die Gewinnzone erreicht ist. Ich selbst hatte im Februar damit gerechnet das der Strombezug im Maerz auf Null fallen wird und auch schon Ueberschlagsseitig im letzten Jahr (Ihr erinnert Euch) 650 Euro im Blickfeld.
Fazit: Die Anlage hat 8,6% ueber Projektion erwirtschaftet. Dennoch gibt es noch einiges an Luft nach oben, denn die letzten 12 Monate waren vergleichsweise durchwachsen. In den letzten Monaten (Winter) muessten fast 1000kwh an Strom zugekauft werden. Und das Wetter war zwischen September 2017 bis Ende Maerz 2018 (mit der Ausnahme Februar 2018) eine Gruselnummer. Da geht also noch einiges mehr. Was die Module und die Leistung selbiger angeht, ist es so das diese bei Produktions-Start am 3 April 2017 4200kwp plus 0-3% bringen. Wenn man diese Leistung auf 1,5% Plus mittelt kommt man auf 4263 Watt Anlagenleistung. Nun nach dem ersten Jahr produzieren die Module maximal nur noch 97,5% (die Degradation laeuft im ersten Jahr am schnellsten). Das bedeutet das die kommenden 12 Monate nur noch max. 4156 Watt zur Verfuegung stuenden. Da mein Wechselrichter aber nur max. 4000 Watt verarbeiten kann (Sunny Boy 4.0) operiert die Anlage nach wie vor im Plus dessen was der Wechselrichter max. verarbeiten koennte. Die Degradation wird nun die kommenden 25 Jahre pro Jahr ca. 0,7% betragen. Die ersten 12 Jahre garantiert der Panel-Hersteller sogar diesen Leistungsabbau. Das bedeutet das im APril 2019 die Leistung der Panel um in Summe 29 Watt auf dann 4126 Watt absinken wird. D.h. die kommenden 5 Jahre werde ich diese Degradation nicht bemerken, da der Wechselrichter der Limitierende Faktor darstellt...
Nach 25 Jahren produzieren die 4263 Watt Panel immer noch 3436 Watt an Strom. Nach 25 Jahren!!! Mein Solateur meinte, dass man die Panel problemlos min. 30-40 Jahre betreiben kann und diese auch fuer diese Laufzeiten ausgelegt sind. Wenn dem wirklich so waere und in den kommenden 30-40 Jahren die Strompreise wie gehabt massiv steigen werden, entwickelt sich die Anlage zu einer Goldgrube, allerdings nur dann wenn man den produzierten Strom speichert und dann Nachts selbst verbraucht. Noch rechnet sich das Speichern nicht, denn die Stromgestehnungskosten liegen in den ersten 11-13 Jahren (in der die Anlage nicht komplett bezahlt ist) bei 10 Cents. Speichert man nun Strom in LiLion Systemen (Mercedes; LG Chem etc.p.p.) steigen die Stromgestehungskosten fuer die Batterie-Pufferung auf 24-26 Cents pro kwh. Das heisst, noch rechnet sich das ganze nicht. Aber die Preise fuer Akkumulatoren fallen staetig und in wenigen Jahren (insbesondere wenn die Strompreise wieder steigen) werden die Speichersysteme durchaus mehr als wirtschaftlich...
Das muss und kann man bei den aktuellen Stromkosten aber prima aussitzen. Nach 10 Jahren koennte auch ein neuer Wechselrichter faellig werden, aber die sind flott montiert; klein und kosten mittlerweile fast nichts mehr (mein SunnyBoy 4.0 kostet NEU nur um die 999 Euro). Diese moeglichen Folgekosten darf man nicht aus den Augen verlieren, aber es kann auch sein das der Wechselrichter 20 Jahre problemlos funktionieren wird. Ich kenne mehrere Anlagenbetreiber deren Anlagen mittlerweile 22 Jahre auf dem Buckel haben und dort immer noch der damals installierte Wechselrichter klaglos seinen Dienst verrichtet.
Das Jahres-Ziel wurde also uebertroffen und ich hoffe mal das in den kommenden 12 Monaten das Wetter nicht die heftigen Extreme der letzten 12 Monate zeigt. Denn da waere noch einiges mehr moeglich gewesen. Und je weniger Strom ich zukaufen muss resp. je mehr Strom vom Dach kommt, desto schneller zahlt sich die Anlage ab. Aber man kann durchaus mehr als zufrieden sein, denn meine Erwartungen wurden klar uebertroffen. Und das in einem wenig optimalen Umfeld. KLASSE!
Wer wissen moechte was die Anlagen (4,2kwp und 200Watt Insel-Solaranlage) aktuell treiben, kann 3 Zeilen weiter unten, auf die 24/7 LIVE-Daten beider Anlagen klicken!
4200 Watt Dachanlage:
Hier die Links mit den LIVE-Daten samt Historie (Start 03.04.2017):
Anlage-Komplett (24/7 LIVE-DATEN & Anlagen-Steckbrief):
https://goo.gl/WNyaZk
200 Watt Insel-Solaranlage (Nutzername:
Forum; Passwort:
Forum. Unter HOME dann auf PERLES INSEL-SOLARANLAGE klicken)
Hier die Links mit den LIVE-Daten samt Historie (Installation: 10/2016 und Data Logging-Start 22.02.2018):
Anlage-Komplett (24/7 LIVE-DATEN):
https://goo.gl/iiMfSU
Hinweis: Die Screenshots kann man sich durch anklicken "VERGROESSERT" anzeigen lassen: