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Perlitschke
Page-Update: 24 Nov. 2003 |
DVD-Player Grundig
GDV-130
Testbericht Grundig GDV130: Audio Vision
( 2/01 mit freundlicher Genehmigung des INetUsers -Anwender- unter
www.dv.-rec.de
)
Sind Ihnen Lieder manchmal zu langsam oder langweilig ? Mit dem Grundig GDV130
für 700 Mark kein Problem, der spielt sie im Zweifach-Suchlauf auf
Wunsch auch mit doppelter Geschwindigkeit ab. Micky Maus lässt
grüssen. Weiteres nettes und sinnvolles Feature: eine Zoom-Funktion,
die in drei Stufen bis zum Faktor acht vergrössert. Ein eigenes Menü
hat Grundig für MP3 Files entworfen, damit Sie sehen und auswählen
können, welcher Titel gespielt wird. Überhaupt wurde dem grafischen
Benutzerinterface (GUI) oder OSD, wie das Bildschirmmenü immer so
schön heisst, viel Beachtung geschenkt, denn es wirkt durchdacht und
übersichtlich. Das Gerätedisplay lässt sich dimmen, damit
es die Augen nicht vom Filmgenuss ablenkt. Eher Pflicht als Kür ist
bei MP3-kompatiblen DVD-Playern die Fähigkeit, CD-Rs zu lesen. Daran
hält sich auch der Grundig. Ebenfalls erfreulich, dass er den Layerwechsel,
verursacht durch die zwei überlagerten Informations-Schichten einer
zweischichtigen DVD, ganz ohne Unterbrechung des laufenden Films hinkriegt.
Die vier integrierten Virtual-Surround-Modis können uns nicht
überzeugen; ein echter Rundumklang aus zwei Lautsprechern lässt
sich eben nicht so einfach errechnen.
Was dem Grundig fehlt ist der digitale optische Ton-Ausgang.Dafür gibt
es ihn in elekrischer Ausführung per RCA-Buchse. Sie müssen aber
dadrauf achten, dass Ihr Verstärker über einen ebensolchen Eingang
verfügt. Einige günstige Verstärker besitzen nämlich
ausschliesslich optische Eingänge. Die Umsetzung von NTSC auf PAL50Hz
funktioniert überzeugend, weil es dort wie auch beim Suchlauf wenig
ruckelt. Zahlreiche Infos bietet der Grundig während des Spielbetriebs.
Da wären: Gespielte Zeit (jeweils für Titel und Kapitel) und die
aktuelle Datenrate. Ausserdem zeigt das Display die gerade aktiven
Ton-Kanäle an. So wissen Sie stets, ob Sie Zwei- oder Mehrkanalton
hören. Einen geeigneten Fernseher vorausgesetzt, schaltet der Grundig
über das Scart-Kabel per 12 - Volt - Schaltspannung den Fernseher an
und aus. Auch die Lautstärke des Fernsehers lässt sich über
die Player-Fernbedienung regeln; aber das können auch viele andere
DVD-Player.
Generell ist die Bildqualität des GDV130 sehr gut, feine Strukturen
vermatschen aber tendenziell, das ist auch am Videofrequenzgang erkennbar.
Abhängig vom verwendeten Fernseher wirkt sich diese Schwäche aber
oft kaum sichtbar aus. Nur für den Betrieb mit Projektoren und
Grossbildfernsehern empfehlen wir Besseres. Echte Patzer erlaubte sich der
Grundig aber nicht und durch sein ansprechendes Design ist er sehr interessant
( Ende des AV-Tests ).
DVD-Modus ( Vor/Nachteile ):
+ Zwangsuntertitel (UT), (bei manchen deutschen DVDs vorhanden, wenn man
diese in der Originalsprache hören will), lassen sich durch einen
Bedienungstrick entfernen.
+ Macrovision (MV), (bei manchen DVDs vorhanden (verhindert Kopieren auf
Video und ist auch lästig, wenn man das DVD-Bild durch den Videorecorder
durchschleift zum Fernseher)), läßt sich durch einen Code einfach
abschalten oder ist permanent aus. Leider ist diese "MV off = VF = video
friendly" Funktion in neueren offiziellen FW's vorerst nicht mehr vorhanden.
+ Der Player ist auch Region free schaltbar. Selbst RCE geschützte DVDs
machen keine Probleme.
+ Schneller Vor/Rücklauf von 2, 4, 8, 16, 32 bis 64 fach, Zeitlupe in
½ , ¼, 1/8 Geschwindigkeit, super Funktion. Auch Standbild,
Qualität gut, Einzelbildweiterschaltung.
+ Zoom: bis 8 fach vorhanden, bei Video CD und DVD, aber Vergrößerung
nur bis 4 fach erträglich, dies liegt jedoch in der Natur der DVD-Technik.
Positiv: Man kann Zoom mit Standbild, Zeitlupe oder Vorlauf kombinieren.
+ DVDplus wird einwandfrei abgespielt, sowohl die DVD- als auch die CD-Seite.
+ Die Normwandlung von RC1-DVDs mit NTSC zu echtem PAL 50 ist wirklich brauchbar
und praktisch nicht vom NTSC-Original zu unterscheiden im Vergleich mit manch
anderem Player.
- kein PAL 60
- Stereo-Analogausgang beim Abspielen von DVDs ist etwas leise, entspricht
nicht der Norm (aus dem Digitalausgang (koax.) kommt ein sauberes, normgerechtes
Signal, wie schon gesagt, ist ein externer DA-Wandler zu empfehlen z.B. in
Form des für Mehrkanalklang sowieso erforderlichen Dolby Digital / dts
- Verstärkers) !
+ kein Downsampling von 24 bit 96 kHz Stereo auf VideoDVD zu 48 kHz. Ist
jedoch unerheblich, da kaum solche DVDs auf dem Markt sind, und sich über
den Nutzwert von Sampling über 44,1 kHz gestritten wird zwischen
Hifipuristen und Hifihörern, die meinen, Frequenzen über 20 kHz
wären nur für Fledermausohren wahrnehmbar.
VCD und SVCD
Als SVCD oder XVCD Player ist er brauchbar, sogar wenn man über die
Standardauflösungen hinausgeht. Andere Auflösungen, wie sie teilweise
von DVB Empfängern kommen (528x576, 544x576, 704x576 und 720x576),
beherrscht er ebenfalls.
WinOnCD 3.8 Musik-und Photoalben spielen tadellos und schnell, auch mit
Hintergrundmusik. Auch SVCD Clips mit 4 Untertitelspuren und 2 Audiospuren
laufen. SVCD-Fotoalben gebrannt mit Nero 5.x spielen wieder mit der aktuellen
FW ab 2.33, jedoch nicht mit den FWs von ca. 2.09 bis ca. 2.32 !
99 Minuten Rohlinge der Fa. Parrot (zu beziehen bei http://www.nierle.de/)
werden abgespielt.
Das Abspielen von MiniDVDs und im File-Modus ( max. 4400kbps ) ist möglich
seit FW 2.36.
Der Grundig 130 bietet eine praktische DIGEST Funktion an, mit der sich neun
"Pseudo-Kapitel" einer VCD oder SVCD anzeigen und auswählen lassen.
Dabei hat man die Möglichkeit neun Einsprungstellen innerhalb eines
Tracks oder einzelne Tracks direkt anzuwählen. Durch eine eher lästige
Vorschaufunktion dauert der Bildaufbau der neun Kapitel jedoch unnötig
lange. Das können andere Player wie der SAMWIN DVD2200 deutlich besser
und schneller.
Zum guten Schluß: Zusammenfassung
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Vorteile: |
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Relativ günstiger Preis: ab ca. Euro 350,-
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Umfangreiche Funktionen wie Zoom, Zeitlupen, Schnellspulen und Kombinationen
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MV off, Codefree per Fernbedienung, bleibt in FW ab 2.33 gespeichert,
Zwangsuntertitel lassen sich entfernen
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MP3 bis 320 kbit/s, CBR und VBR
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Sehr umfangreiche MP3 Funktionen, echter Zufallsmodus, ID3-Tags, LFN, Ordnernamen
bzw. Songnamen scrollen auf dem Frontdisplay !
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Gute VCD, XVCD, SVCD Qualitäten
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Übersichtliches und umfangreiches Setup
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gute deutsche, noch bessere englische Bedienungsanleitung
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gute Normwandlung NTSC zu PAL
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An diversen Kleinigkeiten merkt man, daß im Grundig eine gegenüber
den üblichen ESS-playern verfeinerte Technik und Firmware steckt.
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Softwareupdate per CD leicht zu vollziehen
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An weiteren sinnvollen Firmwares wird gearbeitet.
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Es existiert Bedienungsanleitung im Internet, um den optischen Digitalausgang
einzubauen für ca. 10 Euro Materialwert.
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Nachteile: |
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Nur minimales ESS typisches Bildpumpen in wenigen Szenen (z.B. Trinity beim
Telefonieren vor Wand im Film Matrix, Kapitel 2.)
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Qualitäten sind Gott sei Dank nicht mehr so stark abhängig von
Firmware-/Hardware- Versionen, aber immer noch, siehe VF; FW 2.29, 2.36 am
besten für SVCD; 2.36 am besten für DVD, SVCD, MP3; SVCD-Dia- (Slide-)
Shows mit Nero gebrannt funktionieren nur mit FW ca. 2.08 und kleiner oder
ab ca. 2.33 wieder; VCD perfekt nur mit FW's von 1.91 bis max. 2.04, aber
Abhilfe durch SXVCD !
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Brummen bei Kombination von Panasonic TV und Stereoanlage
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sehr viel Hitzeentwicklung durch schlechtes Netzteil, z.T. sogar im Standby;
Abhilfe wurde schon realisiert mit passiven Kühlern auf dem ESS-Chip
gegen Pixelprobleme, sowie passiven Kühlern auf dem Netzteil oder aktiven
Lüftern
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Nur 1 Scartbuchse, nur 1 Digitalausgang (koaxial)
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Ton: Analogausgänge beim Abspielen von DVD nicht normgerecht, etwas
zu leise
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Audio-Vision Wertung: gut (1,98)
Preis: 350 EURO
audio 2/2001 Gesamtergebnis: Spitzenklasse 4 Ohren
Hifi Test 1/2001 Gesamtergebnis: sehr gut (1,8)
DVD-Home 3/2001 Gesamtergebnis: gut bis sehr gut
Video 1/2001 Gesamtergebnis: gut; Preis-Leistung: gut
Heimkino 6/2000 Gesamtergebnis: Note 1,7; Preis-Leistung: sehr
gut
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