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Perlitschke
Page-Update: 24 Nov. 2003 |
S-VHS mit
einem VHS-Tape
Da die sehr erfolgreiche DVD als High-End Medien der guten alten Videokassette
langsam aber sicher immer mehr den Rang ablaufen, reagieren die Hersteller
von Videomaschinen mit immer ausgefeilteren Methoden in Sachen VHS. Als da
waeren E.T. (DigiPicture) und natürlich
die enormen Preissenkungen die im S-VHS Segment ( eigentlich das einzig sinnvolle
Aufnahmemedium mit ausreichender Qualität ) speziell wegen der DVD zur
Zeit passieren. Einfache S-VHS Recorder sind in den nächsten Wochen
für unter 500 Euro erhältlich ( eine kleine Sensation
!!! ).
In den USA geht das sterben des guten alten VHS-Tapes noch rascher von sich,
den S-VHS Recorder gibt es dort schon für nur 299 US$ zu kaufen, wobei
man allerdings nicht vergessen darf, das ein US-Modell keinesfalls mit einem
PAL-Modell vergleichbar ist und somit auch Preisvergleiche nur bedingt
möglich sind. Zu unterschiedlich sind die beiden TV-Systeme.
Im VHS-Bereich findet zur Zeit flankierend ( weil sich sonst bald keine
VHS-VCR´s absetzen lassen ) Neuerungen statt die
"SVQP" heisst und bedeutet S-VHS
Quasi Playback, also die Funktion S-VHS
Bänder auch mit normalen VHS-Geraeten abspielen zu können ( allerdings
nicht in voller Bildqualität ).
Wir können also feststellen das das International mittlerweile schwer
veraltete (die Bildqualität ist ja nun wirklich nicht sonderlich
überzeugend) VHS-System erheblich unter Druck gerät und die Tendenz
eindeutig in Richtung S-VHS zgeht, welches recht ordentliche Qualitäten
bietet. Als Vergleich--->der VHS-Pegel hört zwischen 2-3 Mhz auf
und S-VHS bietet über den gesamten Frequenzbereich bis rauf zu 5 Mhz
sehr anständige Ausgaben und natürlich auch Aufzeichnungen. Klar,
immernoch nicht vergleichbar mit einer gut encodeten DVD oder LD, aber immerhin
im Bereich des erträglichen fuer den normalen Heimaufzeichner.
Nun zum Hauptproblem von S-VHS: Die Filmindustrie macht keinerlei Anstalten
Kaufvideos als S-VHS Version herauszubringen, da dieses System ja nicht
abwärtskompatibel zum VHS-Standard ist. Eigentlich Betrug, denn der
AGC der auf Druck der Filminstustrie ab 1989 in den Videomaschinen steckt,
wurde seitens der Hardware-Hersteller nur deshalb eingebaut, damit gerade
die Filmindustrie Filme auf S-VHS veröffentlicht ( zur Erinnerung: Der
AGC-Chip unterbindet Raubkopien durch Marco-Vision Impulse ). So wollte die
Filmindustrie wirksam verhindern, das sehr gute Kopien von S-VHS Titeln
entstehen, hat dieses Versprechen allerdings niemals eingelöst und forciert
nun seit 10 Jahren den Kampf gegen die herkömmlichen VHS - Raubkopierer,
was eigentlich Blödsinn ist, denn ein VHS-Tape ( auch neu ) besitzt
aufgrund der schon im Original verhandenen miesen Bild-Qualität garnicht
das Zeugs als Master-Kopie sinnvoll zu sein ( es soll aber Leute geben, die
trotzdem noch Kopien von VHS-Bändern ziehen und sogar damit zufrieden
sind. Selbst schuld, die kennen es halt nicht besser :-)
Der zweite große Nachteil ist, dass man für einen
S-VHS Recorder Metallbeschichtete S-VHS Spezial-Tapes
benötigt die gut 5-7.50 Euro mehr kosten als die herkömmlichen
kleinen VHS-Brüder. Und nun wird es spannend, denn: Insider wußten
es schon lange, endlich gibt JVC den offiziellen Segen dazu (SVQP): S-VHS
- Qualitaet bieten nun
auch ganz normale
VHS-Bänder. Das war aber schon lange möglich. Das einzige was man
dazu braucht ist ein 4mm-Bohrer, um auf der
Unterseite der Cassette, das in der hinteren Führungsnut liegende
Kennungsloch zu bohren (siehe Bild links). Beim
Vergleich von S-VHS zu VHS-Kassette ist dieses Loch sofort erkennbar., denn
es liegt in der Rille auf der Kassettenrückseite, ca. 5mm vom Rand
entfernt. Zu beachten ist lediglich, dass keine
Bohrspäne ins innere fallen ( am besten von unten bohren ). Fuer
Messungen wurde eine "Fuji HQ+"
und eine "BASF Extra Quality
High-Tech" der Länge 240 Min. mit dem Kennloch modifiziert.
Die Ergebnisse sprechen für sich: Der Videofrequenzgang entspricht
hundertprozentig einem S-VHS Band. Man könnte nun vermuten, dass die
Rauschwerte aufgrund der rauheren Oberflaeche "normaler" Bänder schlechter
wäre. Doch dies ist nicht der Fall. Praktisch bis aufs Zehntel dB wurden
die gleichen Werte fuer Helligkeits- und Farbrauschen ermittelt ( 53,5 bzw.
44,7dB ).
Fazit: S-Klasse-Niveau mit Videobändern aus der Golfklasse! Wobei diese
Art des Kassetten-Updates nicht bei jedem Kassetten-Typ funktioniert
bzw. vom Recorder akzeptanz findet. Im Zweifelsfall muss man einfach ein
paar Kassetten-Typen ausprobieren, allerdings lohnt sich der Aufwand, denn
pro Tape spart man knapp 5 Euro!
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