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© 1997-2004 by M.Perlitschke
Email: Michael Perlitschke

Page-Update: 01 July 2005


Mit  folgender Anleitung habe ich meiner "Canon IXUS V2/V3" ein Teleobjektiv mit 560mm Brennweite für nur 14.98 Euro inkl. kostenloser Selfmade-Adaption spendiert.

Da die IXUS leider keinerlei Möglichkeiten besitzt, Objektive mit grösserer Brennweite Standardmässig zu adaptieren, habe ich mir mal ein paar Gedanken gemacht ,wie man der IXUS in Eigenregie möglichst Preiswert ein Teleobjektiv verpassen kann. Hier mal zum Appetit holen ein Bild-Beispiel. Geschossen bei extrem schlechten Lichtverhältnissen und von innen durch eine nicht gerade saubere Doppelglas-Festerscheibe...


IXUS V2/V3 mit 35mm Brennweite ( ohne optischen Zoom )

IXUS V2/V3 mit 70mm Brennweite ( maximaler optischer IXUS-Zoom )

IXUS V2/V3 mit Tele entspricht (70mm*8 ) 560mm Brennweite ( max. optischer IXUS-Zoom plus Selfmade-Teleobjektiv )

Um obige optische Vergrösserungen zu erreichen, benötigt man ein 8*21mm Monulular welches es bei Conrad fuer 14.98 Euro gibt und minimales Bastelgeschick. Hier erstmal die taktsichen Daten des Monokulars:

Bestellnummer: 673487

Geliefert wird das Monulular mit einer Gewebeschutztasche für den Gurtel; Bedienungs-Anleitung und Objektiv-Reinigungstuch.

Was wird für die Adapter-Bastelei benötigt:

  • Monokular (logisch!)

  • Eine leere Filmdose

  • Eine kleine Bügelmetallsäge

  • Seitenschneider

  • Eine kleine Feile

  • 1mm dickes Klebeband

  • Schwarzes Isolierklebeband

  • Gösseres Gummiband

  • 2 Stunden freie Zeit

...und natürlich ein kleines bisschen Geschick !

In die Hände gespuckt ! Auf gehts...

Die nun folgenden Bilder stellen alle das bereits fertig umgebaute Monukular samt Adapter dar.

Da wir das Monokular irgendwie vor das Zoom-Objektiv der IXUS bekommen müssen, muss eine Adaption her. Hierzu eignet sich hervorragend eine leere Film-Dose eines analogen Kleinbildfilmes ( ja, die gibt es auch noch...smile ). ACHTUNG: Da das schon offene Ende später über das IXUS-Objektiv geschoben wird und dann bündig auf dem IXUS-Gehäuse anliegt unbedingt eine Filmdose ohne Grad und scharfe Giesskanten nehmen. Sollte man nur schrottige Filmdosen besitzen ( also mit sehr scharfen Kanten ) einfach beim nächsten mal bei MediaMarkt oder dort wo andere Ihre Filme zum entwickeln abgeben im Papierkorb stöbern ( da liegen Haufenweise weggeworfene FILMDOSEN drin ! ). Schliesslich wollen wir nicht ,das sich unsere IXUS unwohl fühlt ;-)

Arbeitsschritt 1.) Von der Filmdose sägt man nun den Boden mit der Eisensäge möglichst gerade und sauber ab und entfernt den Grad mit einer Feile. Hier wird dann später das Monokular eingesteckt !

Arbeitsschritt 2.) Von dem Okular ( siehe überflüssiges Gummi links ) des Monokulars die Gummiaugenmuschel welche auch fuer den Fokus mit verantwortlich ist und zudem festgeklebt wurde, entfernen. Keine Bange, das Knacken und Knirschen hört sich zwar gemein an, ist aber nur der sich vom Metall ablösende Kontaktkleber.  

Nach dem erfolgreichen entfernen, liegt das Okular frei und man kann auch gut die Rändel für den manuellen Fokus erkennen. Wenn man dran dreht wandert die Okular-Linse aufgrund des in der Rändel liegenden Stiftes der für die Hubbewegung verantwortlich ist. Tipp: Die mittlere Einstellung ( Stift in der Mitte der ca. 3cm langen Ausfräsung ) ist ideal !  

Arbeitsschritt 3.) Nun die Kordel am Anker ( das ist der Gnubbel an dem die Kordel festgeschraubt ist ) entfernen. Hierzu einfach nur die 2 Schrauben am Anker entfernen. Die Kordel nicht wegwerfen, da wir die später noch brauchen !.

Arbeitsschritt 4.) An der Filmdose nun einen passenden "U" Ausschnitts in grösse des Ankers ( wo vorher die Kordel dran war ) mit einem Seitenschneider ausschneiden. Das wird dann als Arretierung und Stütze für die "Filmdose" ....aehhhhm...natürlich "Adapter" dienen ;-)

Nach diesem Arbeitsschritt Adapter aufschieben und angeschaltete IXUS ( mit vollem Zoom ! ) mal Testweise einschieben. Die IXUS darf nicht  das Metall des Monokulars berühren. Bei der IXUS V2 sollten von der Oberkante der Filmdose bis zum Okular min. 12mm Platz sein. Je genauer man arbeitet, desto genauer werden später die Ergebnisse. Denn zuviel Spielraum vom Zoom der IXUS zum Okular ergibt Unschärfen im Aussenbereich der Bilder. D.h. je genauer man arbeitet, desto besser werden schlussendlich die Ergebnisse. Ich habe ca. 1mm Spiel zwischen dem Objektiv der IXUS und dem Okular/Metall des Monokulars einkalkuliert. Tipp: Sollte man unter Schritt 4 zu tief geschnitten haben und die IXUS dann aufliegen, kann man die unter Arbeitsschritt 3 entfernten Schrauben prima als Distanzhalter zweckentfremden und muss nicht eine weitere Filmdose schlachten ;-)

Arbeitsschritt 5.) Filmdose nach Arbeitsschritt 4 auf den Anker schieben und die Position der Fokus-Rändel ermitteln. Exakt an dieser Stelle nun eine ca. 3cm Nut einsägen. Diese dann auf eine Breite von 4mm bringen ( ich hatte das mit einem kleinen Handschleifer und passenden Schleifaufsatz ziemlich brachial und ungenau in 20 Sekunden erledigt ).

Diese Nut ist absolut nötig, da es sinnvoll ist weiterhin optimierenden Einfluss auf den "Fokus des Monokular" zu nehmen. Also sozusagen für den praktischen Abgleich unseres Monster"Tele"s zur "IXUS". Ferner ist es auch von extremen Vorteil die Nut dort zu setzen, wo auch die Nut mit dem Stift in der Rändel zu sehen ist. Warum... ? Siehe Schritt 6 !

Arbeitsschritt 6.) Die Kordel wird nun einem Recycling zugeführt und jetzt um die Rändel des Monokulars gewickelt und stramm verknotet wo sich die Nut in der Filmdose gefindet. Um das zuverlässig und auch sicher hinzubekommen, bietet sich im grunde nur eine einfache und sehr zuverlässige Knotenvariante an---> Der "Webleinstek" den wir gerade hier im maritimen Kiel mehr als gut kennen !

Kleine Info zum Webleinstek:

Der Webleinstek ist neben dem Palstek ein wichtiger Universalknoten in der Seemannschaft. Dieser Stek ist jedoch leichter zu erlernen. Bei der Bordarbeit gibt es sehr viele Gelegenheiten ihn anzuwenden. Unter Belastung zieht sich der Webleinstek sehr fest. Wird er danach wieder entlastet, kann er sich mit der Zeit losrütteln. Nutzt man ihn zum Sichern von beweglichem Gut, sollte man ihn deshalb noch mit einen halben Schlag abschließen.

Die Zunft der Weber gab diesem Stek den Namen.

Den Webleinstek also gemäss Bebilderung links um die Monokular-Rändel legen und stramm fest zurren. Fixiert wird der dann mittels stinknormaler Knoten welche dann auch zukünftig als "Bedienungselement" zweckentfremdet werden :-)

Nun kommen wir dem Ende unserer Bastelei entgegen. Nicht aufgeben, es ist fast geschafft:

Arbeitsschritt 7.) Jetzt die Kordelenden durch die Nut der Filmdose ziehen und selbige auf das Monokular schieben.

Arbeitsschritt 8.) Kodelenden abschneiden und die Enden mit einem Feuerzeug verschweissen ( um ein Ausfransen zu verhindern )

Arbeitsschritt 9.) Mit dem schwarzen Isolierband nun unseren Filmdosen-Adapter stramm und grosszügig am Monokular fixieren. Hier drauf achten, das das Okular auf der offenen Seite der Filmdose ( dort wo wir dann das IXUS-Objektiv reinstecken ) mittig sitzt.

Arbeitsschritt 10.) Ein stinknormales Gummiband etwa mittig am Monokular befestigen. Sieht zwar ziemlich Scheisse aus, hat aber den Vorteil, dass man dieses dann nur noch um die IXUS schlingen müssen um unser Tele dann am IXUS-Body dauerhaft sicher zu fixieren ( erinnert ein wenig an das Aufsetzen einer roten Pappnase...smile ). D.h. die Montage des Teleobjektives ist sehr simpel und schnell wieder zu entfernen.    

Arbeitsschritt 11.) Da die Filmdose auf dem IXUS-Zoom mitunter ein bisschen Spiel hat, kann dieses mit dickeren Klebeband ( aufgeklebt in die innenseite der Filmdose um den Durchmesser zu rediuzieren ) auf ein absolut nötiges Mass minimieren.

Achtung: "Saugend schnaubend" muss absolut reichen. Auf gar keinen Fall sollte da etwas klemmen oder stramm auf dem IXUS-Zoom sitzen! Denn sollte sich die IXUS ausschalten oder man versehentlich den Zoom betätigen, könnte es bei strammer Montage einen schlimmen Defekt verursachen. Also immer ein bischen Spiel, so kann man dann auch noch im montierten Zustand den Zoom nutzen und ist immer auf der sicheren Seite !

Gratulation, Du hast es geschafft !

Abschliessend nochmal ein weiteres Beispiel mit obiger Bastellösung. Auch hier -->beschissenes Licht; schmutzige Fenster und von innen geknipst:


IXUS V2/V3 mit 35mm Brennweite ( ohne optischen Zoom )


IXUS V2/V3 mit 70mm Brennweite ( maximaler optischer IXUS-Zoom )


IXUS V2 /V3mit obiger 560mm Brennweiten Bastellösung ( max. optischer IXUS-Zoom plus Selfmade-Teleobjektiv )

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