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von Wilhelm Woess » So 9. Nov 2014, 02:45
"Mal was wieder zum Thema:
news.at/a/e-zigarette-gesund-oder-schaedlich"
Endlich kommt Bewegung in die diskussion ums e-dampfen. Die Strategie das ganze tod zu schweigen bis die nötigen Gesetze auf nationaler Ebene durch sind geht offensichtlich nicht ganz auf. Wieder einmal ist die Presse spät aber doch dabei auf den Zug aufzuspringen. Den Auftakt dazu hat „Die Zeit“ vor zweieinhalb Monaten mit einem Bericht eines Redakteurs gemacht, der von seinen eigenen Erfahrungen mit dem E-dampfen berichtet hat. Ergebnis über 50 Ex-Raucher haben Kommentare abgegeben und ihre durchaus positiven Beiträge haben mich selber auf das Thema aufmerksam gemacht. Da kann man dann gespannt sein, wenn sich die nationalen Parlamente wirklich mal damit beschäftigen, wie argumentiert werden wird und das öffentlich. Trends lassen sich schwer eindämmen wenn einmal in Gang gesetzt.
Das Problem bei der gegenwärtigen Diskussion sehe ich darin, dass die Gegner des E-dampfens hier wie Lobbiesten auftreten – das kommt gar nicht gut an bei uns. Gerade die Linie sich für Trafikanten stark zu machen ist schon sehr absurd. Jede Trafik ist im Grunde genommen eine Gelddruckmaschine mit ungünstigen Arbeitszeiten – kann jeder Trafikant und viele Gastwirte bestätigen.
Jetzt meldet sich ein Toxikologe zu Wort in „News“ – ich bin gespannt wie die restliche Presse-Meute reagieren wird. Wir leben in so einem kleinen Land, dass so ein Thema wirklich leicht hochgeschauckelt werden kann, wenn die richtigen Leute Interesse daran haben. Mein Interesse ist geweckt und hier kennt sowieso jeder jeden, wenigstens indirekt. Passiert das, wird das Interesse stärker werden und aus einer subkulturellen Szenenmode vielleicht noch rechtzeitig überspringen in den Mainstream, zu wünschen wäre es den Kettenrauchern und Gelegenheitsrauchern, die schon vieles versucht haben und ihre Lungen tagtäglich weiter schädigen ohne von den Zigaretten mit oder ohne Raucherpflaster und Kaugummis wegzukommen.
Natürlich ist es in Ordnung wenn Nikotinhaltige Liquids unter das Tabakmonopol gestellt werden und der Vertrieb etwas in geregelteren Bahnen verläuft, aber e-zigaretten systeme mit Nachfülltanks zu verbieten halte ich nicht nur für unnötig sondern für undurchführbar – immerhin gibt es auch Liquids ohne Nikotin und die Systeme sind ein riesiges Geschäft dass nicht kontrollierbar ist in einer globalen Welt, geschweige denn ist es erwünscht Geschäftszweige ganz dem Ausland zu überlassen, immerhin gilt die EU-Richtline nicht in Norwegen, der Schweiz und der Türkei, alles Länder mit Zollfreiabkommen und sie richtet sich „nur“ gegen die Liquids mit Nikotingehalt. EU-Richtlinien sind zudem nicht in Stein gemeisselt und können jederzeit wieder eingesammelt werden, beispiele gibt es zuhauf.
Man muss sich nur mal kundig machen wie e-dampfen in unterschiedlichen Ländern gesehen wird. In UK ist es akzeptiert, weil die NIH alle Gesundheitskosten zahlen muss, bei uns herrscht das Sozialversicherungsystem, wo man sich halt bei den Topf bedient der durch die Einzahler gespeißt wird, der Staat hat kein wirkliches Interesse da hineinzustochern und sich mit allen anlegen die gut damit verdienen, dass sich die Leute vergiften und zusätzlich fleißig in die Staatskasse einzahlen mit der Tabaksteuer, die eigentlich dazu erhoben wird die Teerschäden wenigsten auf dem Papier im Gesundheitsbudget auszugleichen, was bezweifelt werden kann. In einem Land mit keiner eigenen Tabakindustrie mehr eigentlich doppelt unmoralisch – warum nicht aufräumen mit dem Unsinn der Zigaretten, wenn es weniger schädliche, funktionierende alternativen gibt? Zigarren und Pfeifen sind seit der Entdeckung Amerikas in Gebrauch und in einigen Kreisen nichts desto trotz sehr geschätzt, ich kenne Politiker, die spendabel sind wenn sie bei einem besonderen Anlass Cubanische austeilen, mit leicht verschmitzten lächeln des Kenners.
Das Problem bei der gegenwärtigen Diskussion sehe ich darin, dass die Gegner des E-dampfens hier wie Lobbiesten auftreten – das kommt gar nicht gut an bei uns. Gerade die Linie sich für Trafikanten stark zu machen ist schon sehr absurd. Jede Trafik ist im Grunde genommen eine Gelddruckmaschine mit ungünstigen Arbeitszeiten – kann jeder Trafikant und viele Gastwirte bestätigen.
Was meiner Meinung nach für die E-Zigarette spricht:
Erstens die Inhaltsstoffe im Liquid sind relativ unbedenklich,wenn man mal das Glycerin außen vor läßt (kann in geringen Mengen Arcyl freisetzen beim erhitzen – gleiches Problem wie bei den Pommes und anderem gebratenen aus glycerinhaltigen Lebensmitteln und dem Verbrennen von Fetten), dann gibt es wirklich nichts in ausreichender Menge, was als wirklich schädlich eingestuft werden könnte: PG-VG sind die Inhaltstofffe für jede Bühnennebelmaschine, natürlich in unbedenklicher arzneimittelqualität nicht nur in Lebensmittelqualität – will man das wirklich verbieten? Na dann viel Spaß mit den Diskotheken Betreibern, ich wohne zufällig in einem Ort mit der größten Diskothek des Landes, da werden diese Stoffe jeden Abend literweise eingesetzt um die Tanzflächen einzunebeln. Die Aromen von seriösen Anbietern haben alle Lebensmittelzulassung und finden sich in Duftspendern in millionen Haushalten, gerade zur Winterzeit, werden in unzähligen Produkten eingesetzt und im Marketing zum Beduften von Einkaufstempeln in der Luft versprüht, verdampft. Eine Zigarre hat bis zu 300 mg Nikotin im Rauch, gleiches gilt für Pfeifenrauch – Einstein und co lassen grüßen, da gibt es Leute die mit drei Zigarren am Tag das Auskommen finden und trotzdem nicht mit Nikotinvergiftung eingeliefert werden müssen, die Inhalieren halt nicht. Das wirklich furchtbare kam erst mit der modernen Zigarette, welche inhaliert wird und den Teer und CO in die Lungen transportiert. Natürlich ist Nikotin ein Nervengift, das ist keine Frage, gleiches gilt übrigens für Alkohol, wie überall liegt der Unterschied zwischen Genuss und Schädlichkeit in der Menge, der Qualität des Genussmittels und der Verträglichkeit, die stark von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist, es soll sogar Leute geben die allergisch auf alles mögliche reagieren, dann gibt es welche, die auf einen erlesenen Wein nicht verzichten möchten, wenn sie schon 100 Euro für ein Abendessen im Restaurant ausgeben – soll man wirklich der WHO folgen und alles verbieten was potenziell schälich sein kann im Übermaß – wo liegt dann die Grenze zu einer Brave New World (selbst dort gibt es SOMA als Belohnung und zur Entspannung), wo alles perfekt ist und jeder gesund bleibt bis kurz vor dem Tod, nur die Freiheit ist einem totalitären alles regelndem Staat gewichen?
So, jetzt dampfe ich mal. Man muss sich einmal die Frage stellen, warum gerade soviele Spitzenforscher, Literaten und Größen des öffentlichen Lebens derartig viel Nikotin zu sich nehmen – na, es hilft halt beim denken, entspannen und sorgt für keinen Kater - wäre wünschenswert man könnte das von allen süchtigmachenden legalen Substanzen behaupten.
Gute Bücher - Gute Musik - Gute Filme - Gute Weine - Gut Dampf!