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© 1997-2003 by M.Perlitschke
Email: Michael Perlitschke

Page-Update: 24 Nov. 2003

Aufbau der Surroundanlage

AV-Verstärker und -Receiver:

Manchmal kann guter Rat auch billig sein: Wer sich heute einen neuen HiFi Verstärker oder Receiver zulegen will, der kann sich für eine reine Musikmaschine entscheiden. Doch dann entgeht ihm eine Menge. Denn schon ab 550 Mark gibt es Geräte. die alle wichtigen Tugenden reinen HiFi-Klangs beherrschen und die den zuvor eindimensionalen TV- und Videoton - richtungweisend - mit Surroundtechnik auf Raumpatrouille schicken. Diese Audio-Video-Verstärker sind eine attraktive Lösung für den, der sich eine HiFi-/ Surroundanlage aufbauen will. In ihnen stecken fünf Verstärker für alle Boxen des Kinosound-Systems. Der entscheidende Vorteil gegenüber Decoderverstärken, die nur drei Endstufen bieten: Alles unter einem Dach spart Platz. Kabelwirrwarr Soldide Schraubklemmen für die Lautsprecher...und Anschlußprobleme reduzieren sich auf ein Minimum. Solche AV-Künstler müssen kräftig, aber keine Kraftmeier sein: Die Verstärkerleistung von Geräten bis zu 800 Mark sollte für die drei vorderen Kanäle jeweils 80 Watt und etwa 25 Watt pro Effektbox betragen. Damit das, was sie weiterreichen, auch ungeschmälert ankommt, sind solide Schraubklemmen ( siehe Bild ) für kräftige Lautsprecherkabel Pflicht.

Ebenfalls zum Pflichtprogramm gehört eine Fernbedienung die sämtliche Gerätefunktionen steuert. Wenn der AV-Verstärker dann noch wenigstens zwei Ein- und Ausgänge für Audio-/Videoquellen sowie Anschlüsse für CD-Spieler, Tuner und Kassettenrecorder besitzt - prima. Noch besser, wenn zum Anschlußangebot sogar der Vorverstärkerausgang "Center-PreOut" gehört. Über ihn lassen sich die Lautsprecher des TV-Geräts zur Centerbox umfunktionieren. Das spart einen zusätzlichen Mittenlautsprecher.

Wer mehr als 1000 Mark ausgeben will, der bekommt dafür zu allererst mehr Leistung auf allen Kanälen. Dreimal 120 Watt vorne und zweimal 35 Watt hinten stemmen solche Athleten mühelos. Damit dürfen sich Surroundfans auch für klangstarke aber leistungshungrige Boxen entscheiden. Bietet der AV-Verstärker Vorverstärkerausgänge, lassen sich dort separate Endstufen für noch mehr Klang und Leistung anschließen.

Klettert der Preis bis auf 2000 Mark und höher, darst Du nicht nur Vorverstärkerausgänge, sondern auch ebensolche Eingänge erwarten. Nur mit sechs, exakt: 5.1 -Vorverstarkereingängen lassen sich separate Decoder für digitalen Surroundgenuß a la AC-3 oder MPEG-2 anschließen. Und nur dann ist Deine Anlage für die derzeit beste Surroundtechnik gerüstet, die seit Frühjahr 1998 mit der DVD in Deutschland für den Massenmarkt seine Einführung erfährt.

Nicht zur Abteilung Klangfaszination gehört das sogenannte Bildschirmmenü -mehr als nur angenehme Zutat: Es illustriert sämtliche Geräteeinstellungen auf der TV-Mattscheibe und kann damit die Bedienung spürbar erleichtern. Denn Funktionen, die Du selten brauchst, läßt die Elektronik in Untermenüs verschwinden und aktiviert sie nur bei Bedarf. Das spart Tasten auf der Fernbedienung. Dieser Kommandogeber sollte zumindest die Befehlsgewalt über weitere Geräte seines Herstellers haben. Fachbegriff: Systemsteuerung. Mit dem Preis des Verstärkers müssen auch die Fähigkeiten des Infrarotstabes wachsen: Wenn er per Tastendruck die Steuercodes für Komponenten anderer Marken übernehmen kann, reicht Dir fortan eine Fernbedienung für alle Deine Geräte. Damit ist das Komfortrepertoire von AV-Verstärkern aber noch nicht erschöpft. Einige Anbieter haben sich besondere Elektronikschaltungen einfallen lassen, zum Beispiel den Center-Equalizer: AV-Verstärker und -Receiver der Marken Denon, JVC und Yamaha erlauben es, die Toncharaktenstik des Centerlautsprechers mit einem feinfühligen Klangregelwerk zu beeinflussen. Das fördert die tonale Harmonie zwischen der Mittenbox und den beiden Außenseitern.

Wer sich eine AV-Komponente zulegt, sollte dem V in der Gattungsbezeichnung, das schließlich für Video steht, ebenfalls Beachtung schenken. Nur dann können Zuspieler wie Videorecorder und Laserdisc-Player ihr Bestes geben. Über kombinierte Ein- und Ausgänge für Bild- und Tonsignale lassen sich beispielsweise zwei Videorecorder zur Aufnahme, Wiedergabe und zum wechselseitigen Überspielen anschließen. Besitzer von S-VHS-Videorecordern S-VHS Buchsen spielen die volle Bild-Qualität aussollten beim Verstärkerkauf auf S-VHS-Buchsen  ( siehe Bild ) achten. Sie garantieren, daß die überlegene Bildqualität des Systems erhalten bleibt, wenn der Recorder am Verstärker angeschlossen ist. Das gilt auch für den Front-AV-Anschluß, den viele Modelle bieten. Ihren Camcorder zum Beispiel können Sie so problemlos und ohne Geräterücken an der Vorderseite einstöpseln.

In der Gunst deutscher Surroundfans deutlich höher als AV-Verstärker stehen die AV-Receiver. Sie bieten zu allen Ausstattungsdetails der reinen Verstärker ein Radioempfangsteil. Allerdings: In der Einsteigerklasse um 550 Mark darst Du kraftvolle Endstufen nicht erwarten. Während preiswerte Receiver für links und rechts vorne häufig 80 Watt und mehr mobilisieren, begnügen sie sich in der Mitte mit 50 und für das Background-Geschehen sogar häufig mit spärlichen 15 Watt. Wer mit Dolby auf Diät leben kann, wird zufrieden sein. Aber für den leistungsträchtigen "Wideband"-Einsatz mit drei gleichwertigen Frontboxen dürfen es schon ein paar Watt mehr sein. Deshalb gilt: Kaufe Dir zu Einsteigermodellen in jedem Fall Lautsprecher mit hohem Wirkungsgrad. Sie liefern deftigen Surroundsound selbst mit sparsam dosierter Verstärkerleistung.

Auch beim Thema Buchsenbau halten sich preisgünstige Modelle meist bedeckt. Mit zahlreichen Anschlüssen oder robusten Schraubklemmen für kräftige Boxenstrippen können sie selten dienen. Diese Zutaten geben die Hersteller ihren Geräten erst ab etwa 800 Mark mit auf den Weg. Wenn es aber um Wohltaten für Radiohörer geht, zeigen sich AV-Receiver nicht so kleinlich: Dank RDS (Radio Data System) nennen sie auch für wenige 100 Mark anstelle der Frequenzen die Stationen beim Namen, beispielsweise SDR 3. Zudem erlauben sie Rundfunkhören nach Programmsparten (PTY, "Programme Type"), und empfangen mit Hilfe ausgeklügelter Schaltkreise selbst entfernteste Stationen weitgehend störungsfrei. Freilich: Selbst altgediente Anhänger ultrakurzer oder langer Wellen werden - haben sie das erste Mal ihr Umfeld mit einem Film in Surroundsound gefüllt - immer seltener auf Hörfunk umschalten. Es sei denn, es handelt sich dabei um ein Raumklangprogramm.

Decoder und Decoderverstärker:

Links eine Box, rechts eine zweite und in der Mitte der entzückte Hörer - so sah über 30 Jahre lang die klassische Wohlklang-Installation in Deutschlands Wohnzimmern aus. Dolby Surround ,der Kinoklang für zu Hause, hat mit drei zusätzlichen Boxen und der dritten Klangdimension für gründliche Besserung gesorgt. Denn um raumfüllenden Sound aus fünf Boxen zu zaubern, bedarf es nur eines Dolby-Surround-ProLogic-Decoders oder eines Decoderverstärkers. Die Geräte beider Gattungen tun im Prinzip das gleiche: Sie lesen die in den Stereotonspuren des Videofilms verschlüsselten Signale (Center und Surround) und fertigen daraus den Kinoraumklang - sie decodieren.

Der Unterschied der beiden Spezies: Surrounddecoder -erhältlich zu Preisen ab 500 Mark- besitzen keine eingebauten Verstärker. Decoderverstärker tun zusätzlich das, was ihr Name besagt, weil sie mit gleich drei eingebauten Endstufen antreten. Für Besitzer kraftvoller Endverstärker oder für kompromißlose Anhänger von Klangqualität sind reine Surrounddecoder die richtige Wahl. An ihre Ausgänge lassen sich Endstufen nach Gusto anschließen, die dann die Tonsignale verstärken und an die Boxen weiterleiten. Solche Decoder haben einen Fünffach-Lautstärkeregler, der den Gesamtpegel aller Lautsprecher variiert sowie meistens -nur wenige Eingänge für Programmquellen wie Videorecorder und Laserdisc-Spieler. Überdies können Decoder auch Aktiv-Lautsprecher mit eingebauten Leistungsverstärkern direkt ansteuern - eine klangfördernde doch nicht unbedingt preisgünstige Variante. Decoderverstärker (ab 700 Mark) mit ihren integrierten Verstärkern hingegen sind besonders Eignern von potenten HiFi-Vollverstärkern und -Receivern willkommene Ergänzung: Der HiFi-Verstärker beschickt weiterhin die beiden Hauptlautsprecher, der Decoderverstärker kümmert sich um die fürs Surround-Vergnügen nötigen Center- und Effektboxen. Faustregel: Die Centerendstufe sollte mindestens 80 Watt an 4 Ohm leisten, die Surroundverstärker wenigstens 30 Watt pro Kanal.

-info- Diese Ausstattung sollten die Geräte haben

Achte beim Kauf in jedem Fall dadrauf, daß der ProLogic-Decoder / Decoderverstärker über eine "Bypass"- oder "Effekt-Off" - Taste verfügt. Für reinen Hifi-Klang sollen Stereo-Musiksignale ohne Surround-Codierung den Dolby-Decoder umgehen. Willst Du an Deinem Decoder/Decoderverstärker mehrere Bild- und Tonquellen anschließen, sollte das Gerät eine ausreichende Zahl von Anschlüssen bieten. Dann kann es als Überspielzentrale für alle Kinoklang-Geräte fungieren ( siehe Bild ). Besonders elegant gelingt das Ausreichend AV-Anschüsse...Duplizieren mit dem "Record-Out-Selector". Er erlaubt es, ein Doppel zu ziehen und wärenddessen ein anderes Programm zu hören oder zu sehen. Falls Du ein S-VHS-Recorder und einen S-VHS-tauglichen Fernseher besitzt, sollten die Decodergeräte über die entsprechenden S-VHS-(Hosiden)Buchsen verfügen. Nur dann kannst Du alle Vorzüge dieses Systems - sauberere Farbwiedergabe, höhere Auflösung und Schärfe - nutzen. Sinnvoll sind diese Buchsen freilich nur dann, wenn auch der "TV-Monitor"-Ausgang am Decoder S-VHS-tauglich ist. Er verbindet über nur ein Kabel alle angeschlossenen Bildquellen mit dem TV-Gerät. Offeriert der Decoder/Decoderverstärker außerdem Audio-Eingänge, etwa für einen CD-Spieler, kannst Du auch Surround-codierte Musik-CDs über das Dolby-Gerät abspielen. Falls Du jedoch ausschließlich HiFi-CD´s hörst, sollte der Player besser am HiFi-Verstärker angeschlossen bleiben. Auf der Fernbedienung, mit der Du die Gesamtlautstärke Deines Surroundboxen-Systems steuerst und Programmquellen beliebig wechselst, solltest Du in keinem Fall verzichten. Über diese Tastatur läuft auch der Pegelabgleich der Lautsprecher ab, den Du tunlichst vom Hörplatz aus durchführen solltest. Das richtige Laustärkemaß beim Einpegeln sollte sich bei zwischen 75 und 85 dB abspielen ( also etwas über Zimmerlautstärke ). 

Diese Werte garantieren, daß der Decoderverstärker auch im wattzehrenden "Wideband" - Betrieb mit drei identischen Frontboxen nicht schlappmachtund daß selbst wirkungsgradschwache Effektlautsprecher für packende Surroundkulissen richtig auf Touren kommen. Decoderverstärker erfordern aber ein wenig Denkarbeit: Weil sie sich auf unterschiedliche Arbeiten mit HiFi-Verstärkern oder Vor-/Endstufen verkabeln lassen, kann die Installation der jeweils richtigen Verbindung besonders Laien vor Probleme stellen. Hier mal die möglichen zwei Anschlussvarianten, welche davon die beste ist, und wie Du Deine Geräte richtig verkabelst:

Decoderverstärker richtig verbinden

Variante 1

HiFi-Verstärker mit auftrennbaren Vor/Endstufen:

DECODERVERSTÄRKER ANSCHLIESSEN:

Entferne die Drahtbrücken zwischen Vor- und Endstufen an Deinem HiFi-Verstärker und verbinde die "Pre-Out"-Buchsen mit dem "Main-Input" des Decoderverstärkers. Über die Chinchausgänge "Front Out" gelangen die Informationen der beiden vorderen Kanäle wieder zurück zum HiFi-Verstärker.

HIFI-MUSIK IN STEREO ANHÖREN:

Damit der CD-Player highfidel in Stereo-tönt, stelle den Decoderverstärker auf "Bypass"-Betrieb. So schickt er die Eingangssignale vom "Main Input" unverändert über die Ausgangsbuchsen "Front Out" zum HiFi-Verstärker zurück.

HIFI-MUSIK IN SURROUND ANHÖREN:

Um Surround-CDs rundumklingend zu hören, schalte den Decoderverstärker auf ProLogic-Betrieb. Jetzt entschlüsselt der Surrounddecoder das Stereosignal vom HiFi-Verstärker. Den rechten und linken vorderen Kanal schickt er über die Ausgänge "Front Out" an die Endstufen des HiFi-Verstärkers, die Informationen für Center - und Surroundkanal verstärkt er üeber seine eingebauten Endstufen. Der Lautstärkeregeler des HiFi-Verstärkers sollte etwa in Mittelstellung stehen.

VIDEO-ZUSPIELER ANHÖREN:

Videorecoder, Sat-Receiver oder DVD-Player schicken ihre Tonsignale direkt zum Decoderverstärker. Der läßt diese Wahlweise als Stereoinformationen zu den Endstufen des HiFi-Verstärkers passieren (Bypass-Betrieb) oder er entschlüsselt daraus in seinem ProLogic-Decoder Surroundklang (Betriebsart "ProLogic"). Dabei verstärken seine eigenen Endstufen die Kanäle Center und Surround, die im HiFi-Verstärker befeuert die beiden Frontboxen. In beiden Fällen mußt Du die Lautstärke am Decoderverstärker regeln.


+ Vorteile:

Das Pegelverhältnis zwischen den fünf Boxen bleibt immer gleich, egal an welchem Lautstärkeregler Du drehst und ob der ProLogic-Decoder aktiv ist oder nicht. Für den besten HiFi-Klang lasse den Lautstärekeregler des HiFi-Verstärkers immer in Mittelstellung und regl die Lautstärke auch im Stereo-Betrieb ausschließlich über den Decoder-Verstärker. 

- Nachteile:

Musik vom CD-Player oder anderen Audiozuspielern durchläuft grundsätzlich zwei Vorstufen und Lautstärkeregler: zuerst den im HiFi-Verstärker, dann den im Decoderverstärker - ein womöglich klangmindernder Umweg. Schliesst den CD-Spieler jedoch am Decoderverstärker an, hast Du nichts mehr vom oft besseren Klang des HiFi-Verstärkers.  


Variante 2

HiFi-Verstärker mit Tape-Monitor-Funktion ohne auftrennbare Vor-/Enstufen:

DECODERVERSTÄRKER ANSCHLIESSEN:

Der Decoderverstärker erhält seine Signale über die Tape-2-Ausgänge vom HiFi-Verstärker und gibt sie über Tape-2-Eingang wieder zurück.

HIFI-MUSIK IN STEREO ANHÖREN:

Damit der CD-Player in Stereo tönt, schalte einfach die Tape-2-Monitor - Funktion am HiFi-Verstärker aus. Damit trennst Du den Decoderverstärker  vollständig aus dem Signalweg heraus.

HIFI-MUSIK IN SURROUND ANHÖREN:

Damit der Decoderverstärker Surround-CDs decodieren kann, schalte, die "Tape-2-Monitor" - Funktion ein. Die Signale vom CD-Player werden jetzt über den Decoderverstärker geleitet, sein ProLogic-Decoder muß eingeschaltet sein. Der entschlüsselt die Stereoinformationen und schickt den rechten und linken vorderen Kanal via "Tape-2-In" zum HiFi-Verstärker zurück. Die Gesamtlautstärke läßt sich dabei am Decoderverstärker regeln. Der Lautstärkeregler des HiFi-Verstärkers muß auf einem festen Wert stehen, damit die Verhältnisse zwischen den einzelnen Boxen stimmen.

VIDEO-ZUSPIELER ANHÖREN:

Videozuspieler, die direkt am Decoderverstärker hängen, können ihre Signale wahlweise über den eingebauten ProLogic-Decoder raumklingend entschlüsseln ( Betriebsart "ProLogic" ) oder die beiden Stereokanäle unbearbeitet an den HiFi-Verstärker schicken lassen ( "Bypass"-Betrieb ). Deine Lautstärke solltest Du am Decoder-Verstärker  regeln. Der Lautstärkeregler des HiFi-Verstärkers liegt zwar auch im Signalweg der beiden Frontkanäle, sollte aber immer in der gleichen Stellung stehen, damit die Verhältnisse zwischen den Boxen stimmen. 


 + Vorteile:

Im reinen HiFi-Betrieb fließen die Stereosignale nicht durch den Decoderverstärker. Damit sind Klangverluste durch eine doppelte Lautstärkeregelung ( siehe Variante 1 ) ausgeslossen. 

- Nachteile:

Im Surroundbetrieb, egal ob vom Videoband oder von Audio-CD, sitzen beide Lautstärkeregler im Signalweg der Frontkanäle links und rechts und beeinflussen sich gegenseitig: Der im Decoder regelt all fünf Kanäle, der im HiFi-Verstärker nur die Lautstärke der Stereoboxen. Wer am HiFi-Regler dreht, verändert die Pegelverhältnisse. Daher der Tip: HiFi-Regler etwa in Mittelstellung  justieren und Einstellung markieren, dann die Anlage einpegeln. Im Surroundbetrieb muß der HiFi-Regler immer aud der markierten Lautstärke stehen.

Decodervorverstärker und Endstufen:

Diese Frage stellen sich nicht wenige Surroundfans: Was sollen Tausende Mark teure Decodervorstuten und Endstufen besser konnen als AV-Verstärker und -Receiver, die alles für den Kinosound schon ab 550 Mark unter einem Dach vereinen? Die klare Antwort: Nur die in eigene Behausungen verpackten Klangaufpäppelungs-Stationen erlauben es, Vor- und Endstufen beliebig miteinander zu kombinieren.

Damit wollen Anhänger der Gewaltenteilung den Klang und die Leistung der Anlage individuell auf ihre Boxen und Hörvorlieben abstimmen. Der Einstieg in die Welt getrennter Komponenten kostet für Decodervorverstärker mindestens 1100 Mark, für separierte Endstufen wenigstens 500 Mark. Einzelne Geräte schlagen sich schon deshalb besser als die integrierten Konstruktionen, weil in Vollverstärkern und Receivern ein gemeinsames Netzteil sämtliche Abteilungen der Geräte versorgt. Voneinander getrennt, können sie sich genüßlich an eigenen Stromquellen laben. Die unüberhörbaren Vörteile: keine Klangeinbußen im Mittel-/ Hochtonbereich, keine Konditionsprobleme im Baß, auch wenn die Boxen für krachende Explosionsszenen jede Menge Saft ziehen. Vollverstärker können während solcher Attacken schon mal kurzfristig die Waffen strecken. Doch nicht nur die Zahl der Netzteile, auch ihr Leistungsvermögen beflügelt die Einzelkämpfer zu besserem Klang. In Vollverstärkern gestatten es die beengten Platzverhältnisse kaum, kiloschwere Ringkerntrafos einzupflanzen, denen unter Vollast nicht die Puste ausgeht. Zudem stecken in und an separaten Endstufen etliche, dem Klang förderliche Finessen: fingerdicke Netzkabel, Hochleistungsbauteile, ausgeklügelte Schaltungen sowie Anschlüsse für massive Boxenstrippen.

Doch die Idee der Arbeitsteilung läßt sich noch weiter treiben: Kompromißlose Soundfreaks schwören auf Mono-Endstufen. Sie widmen sich jeweils nur einem Tonkanal, was sie selbst dann ungerührt arbeiten läßt, wenn auf einem anderen gerade die Hölle los ist. Wer dafür nicht wenigstens 500 Mark pro Kanal anlegen kann, aber die Vorteile der getrennten Bearbeitung nutzen will, sollte sich nach Mehrkanalendstufen umsehen ( ab 100 Mark ). Sie verfügen über vier bis sechs einzelne Verstärker in einer Behausung, damit taugen sie perfekt zum zentralen Wattlieferanten für alle Boxen der Surroundanlage, Subwoofer inklusive.

Mono-Bridge MöglichkeitLassen sich jeweils zwei Verstärkerzweige der Multimodelle elektrisch zu einem zusammenschalten, verdoppelt sich die Leistung. Im "Mono-Bridge" - Betrieb  (siehe Bild ) kommen Leistungs- und Klangfreaks voll auf ihre Kosten - allerdings halbieren sie mit dieser Zusammenlegung auch die Anzahl der Endstufen.

Wer auf reinen Klang aus einzeln arbeitenden Endverstärkern setzt, braucht dazu den passenden Decodervorverstärker. Er bereitet die grazilen Tonsignale der Programmquellen soweit vor, daß die Endstufen sie zu mächtiger Kulisse aufblasen können. Dafür werkeln in den Vorarbeitern häufig feinere Zutaten als in integrierten Geräten. Stichwort: selektierte Bauteile. Einige Hersteller prüfen vor der Installation, ob die kleinen Künstler die ihnen vorgeschriebenen Werte unter allen Bedingungen exakt einhalten. Das nützt der späteren musikalischen Qualität. Desweiteren sorgen widerstandsarme Platinenmaterialien zusammen mit kürzesten Signalwegen dafür, daß die empfindlichen Tonsignale ihren Weg durch den Vorverstärker so ungeschmälert wie möglich absolvieren.

Je nach Preisklasse bieten Decodervorstufen diversen Zuspielern Anschluß. Pflicht für Einsteigermodelle sind wenigstens zwei AV-Kontaktstellen für Aufnahme und Wiedergabe, eine weitere fürs Audio-Kassettendeck sowie zwei Buchsen für CD-Spieler und Radio. Ab 1500 Mark dürfen Videosignale auch im S-VHS-Standard anliegen, die Vorstufe muß dafür S-VHS-Ein- und -Ausgänge bieten. Decodervorverstärker ab etwa 2000 Mark sollten auf den Digital - Surround-Sound a la AC-3 oder MPEG-2 vorbereitet sein. Sechs Vorstufeneingänge stehen dafür gerade. Für Decodervorverstärker steht jedoch nicht nur superber HiFi-Ton, sondern auch lupenreiner Dolby-Sound im Pflichtenheft. Geräte für mehr als 5000 Mark erhalten dafür selektierte Decoderchips, etwa von Ultra Analog oder Analog Devices - den als Aristokraten geltenden Herstellern der Branche.

So weit muß es allerdings nicht zwangsläufig kommen. Geeignete und klangreine Single-Partner für die Rundumbeschallung lassen sich auch für weniger Geld finden. Mehr Spaß allerdings selten.                          

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